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Amazonas (Fluss)

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Amazonas (Fluss)
Einwohnerzahl
Höhe
Lagekarte von Peru
Lagekarte von Peru
Amazonas
Luftaufnahme mit dem Blick auf den Hafen von Manaus.

Der parallel zum Äquator verlaufende Amazonas fließt von West nach Ost durch Peru und Brasilien zum Atlantik und ist mit maximal 6992 km der längste Fluss der Welt.

Hintergrund

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Das Wort „Amazonas“ stammt aus der Tupi-Guarani-Sprache („amaçunu“, „Wasser[wolken]lärm“)[1] und bezieht sich auf die schnelle Strömung, denn zwischen Quelle (5170 m hoch) und Mündung (0 m) besteht ein sehr großer Höhenunterschied, der die Fließgeschwindigkeit beeinflusst.

Geografie

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Markierungstafel der Quelle oberhalb der Apacheta-Schlucht

Je nachdem, welcher Fluss hydrologisch als Quellfluss angesehen wird, schwanken die Längenangaben für den Amazonas zwischen 6400 km und 6992 km. Unbestrittener – und mit einzubeziehender – Quellfluss ist der peruanische Rio Ucayali. Im Jahre 2007 bestätigte eine peruanisch-brasilianische Expedition die 1996 von Jacek Palkiewicz vorgeschlagene Lage der mündungsfernsten Quelle[2] in der Apacheta-Schlucht am Nevado Quehuisha (Kiwicha-Berg), einem Nachbarberg des Nevado Mismi.[3] Je nachdem, ob man im Mündungsgebiet die kürzeste Fließstrecke zum Meer oder den längsten Abflussweg zuzüglich der Meeresbucht Rio Pará vermisst, ergeben sich Werte zwischen 6400 km und knapp 7000 km. Alle über 6650 km liegenden Längen[4] machen ihn sogar zu längsten Fluss der Welt.

Er erfüllt auch weitere geografische Superlative: In der Regenzeit ist er bei Iquitos (Peru) 1,8 km, bei Manaus (Brasilien) 5 km breit, an der Mündung in den Atlantik sogar 320 km. Sein Einzugsgebiet ist mit 5,9 Mill. qkm das weltweit größte: er hat 1100 Nebenflüsse, von denen 100 schiffbar sind. Von den 20 längsten Flüssen der Welt gehören 10 zu seinen Nebenflüssen. Die Wasserfärbungen auch seiner Nebenflüsse sind Weißwasser (portugiesisch: aguas brancas), Grünwasser (portugiesisch: aguas verdes) und Schwarzwasser (portugiesisch: aguas pretas). Darin befinden sich 1.500, teilweise noch nicht wissenschaftlich vollständig erfasste Fischarten.

Flora und Fauna

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Die Flora und Fauna des Amazonas stellt eine der biologisch vielfältigsten Regionen der Erde dar. Der Amazonas-Regenwald zeichnet sich durch eine beeindruckende Vegetationsdichte aus, die von riesigen Baumarten wie Kapok- und Mahagonibäumen dominiert wird. Diese Bäume bilden zusammen mit zahlreichen Lianen und Kletterpflanzen ein komplexes, mehrschichtiges Kronendach, das das Ökosystem des Regenwaldes strukturiert und zahlreiche Lebensräume für andere Organismen bietet.

Die Pflanzenwelt umfasst eine Vielzahl von Arten, darunter die bemerkenswerte Victoria-Regia, eine Seerose mit einem maximalen Blattdurchmesser von bis zu zwei Metern. Diese Pflanzenarten sind nicht nur von ökologischer, sondern auch von wirtschaftlicher und medizinischer Bedeutung, da viele von ihnen traditionelle Heilmittel liefern.

Die Fauna des Amazonas ist ebenso komplex und umfasst eine große Vielfalt an Taxa. Im Amazonas und seinen Nebenflüssen leben zahlreiche Fischarten, darunter der Arapaima gigas, einer der größten Süßwasserfische, und der Piranha, ein wichtiges Raubtier. An den Ufern und in den Überschwemmungsgebieten des Flusses leben verschiedene Vogelarten, darunter die Harpyie (Harpia harpyja) und verschiedene Papageienarten.

Die Säugetierfauna umfasst große Raubtiere wie den Jaguar (Panthera onca) und weniger auffällige Arten wie das Faultier (Bradypus spp.), das sich durch seine langsame Fortbewegung und seine spezialisierte Lebensweise in den Baumkronen auszeichnet. Die Insektenfauna ist besonders vielfältig und umfasst zahlreiche Schmetterlings- und Käferarten sowie eine Vielzahl von Ameisenarten mit komplexen Sozialstrukturen und ökologischen Funktionen.

Städte

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Karte
Karte von Amazonas (Fluss)

Großstädte sind:

  • 1 Iquitos . Die peruanische Stadt Iquitos ist eine faszinierende Mischung aus kolonialer Geschichte und lebendiger amazonischer Kultur. Umgeben von üppigem Regenwald bietet sie Besuchern die Möglichkeit, die einzigartige Flora und Fauna des Amazonas zu erleben. Von hier aus kann man das riesige Pacaya-Samiria Reservat besuchen, das für seine Artenvielfalt und spektakulären Landschaften bekannt ist. Die Stadt selbst hat ein charmantes Zentrum mit Märkten, auf denen exotische Produkte und Kunsthandwerk angeboten werden. Iquitos ist weltweit die einzige Großstadt, zu der keine Straße führt und die deshalb lediglich per Schiff oder Flugzeug erreicht werden kann.
  • 2 Manaus . Manaus, das Herz des brasilianischen Amazonasgebietes, versprüht ein besonderes Flair, geprägt von seiner reichen Vergangenheit als Zentrum des Kautschukbooms. Das imposante Teatro Amazonas, ein Opernhaus mitten im Dschungel, zeugt von dieser Blütezeit. Manaus ist auch das Tor zum Amazonas für viele, die das „Meeting of the Waters“ sehen wollen - ein spektakuläres Naturereignis, bei dem der dunkle Rio Negro auf den schlammigen Amazonas trifft, ohne sich gleich zu vermischen. Manaus ist der Ausgangspunkt für viele Amazonas-Touren, einschließlich Dschungelsafaris und Flusskreuzfahrten.
  • 3 Santarém . Die Hafenstadt am Zusammenfluss von Rio Tapajós und Amazonas bietet eine ruhige Atmosphäre und Zugang zu einem der schönsten Strände der Region, Alter do Chão. Die Region um Santarém besticht durch das klare Wasser des Rio Tapajós, das in starkem Kontrast zum Amazonas steht, und die idyllischen Strände, die in der Trockenzeit entstehen.
  • 4 Macapá (São José de Macapá) . Sie ist die Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Amapá und liegt direkt am Äquator, wo man das Äquatordenkmal „Marco Zero“ besichtigen kann. Die Stadt bietet auch Zugang zu intakter Natur und abgelegenen Gebieten des Amazonasbeckens. Trotz seiner abgelegenen Lage verfügt Macapá über eine reiche Kultur und Geschichte, die sich in der kolonialen Architektur und den lebhaften Festivals widerspiegelt.

Mittelstädte sind:

  • 5 Leticia . Leticia liegt im Dreiländereck Kolumbien, Brasilien und Peru am Amazonas. Es ist ein beliebter Ausgangspunkt für Ökotourismus und Amazonas-Abenteuer. Die Stadt selbst ist klein, aber charmant, und bietet einfache Zugänge zu Amazonas-Exkursionen und Touren in indigene Dörfer.
  • 6 Tabatinga . In unmittelbarer Nähe von Leticia liegt die brasilianische Stadt Tabatinga. Sie ist eine Schnittstelle zwischen den beiden Ländern und spiegelt die kulturelle Vielfalt der Region wider. Trotz der Grenzlage herrscht hier ein lebhaftes und entspanntes Leben, das stark vom Amazonas geprägt ist.
  • 7 Tefé . Tefé ist eine weniger touristische Stadt, die jedoch der perfekte Ausgangspunkt für den Besuch des Mamirauá-Reservats ist, eines der größten Naturschutzgebiete im Amazonasgebiet. Hier kann man Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten, darunter seltene Affenarten und Flussdelfine.
  • 8 Manacapuru . Die Stadt ist bekannt für ihre Nähe zu Seen und Flussarmen, die ein Naturschauspiel für Vogel- und Naturliebhaber darstellen. In Manacapuru findet auch das „Festival das Cirandas“ statt, ein farbenfrohes und kulturelles Fest, bei dem Tänze, Musik und Traditionen der Region gefeiert werden. Die üppige Landschaft mit ihren Flüssen und Sumpfwäldern macht Manacapuru zu einem beliebten Ziel für Ökotourismus und den Besuch traditioneller Dörfer.
  • 9 Itacoatiara . Sie ist eine der ältesten Städte Amazoniens und ein wichtiger Hafen am Rio Amazonas. Die Stadt blickt auf eine lange Geschichte als Handelszentrum zurück, was sich in ihrer Architektur und dem geschäftigen Hafenviertel widerspiegelt. Itacoatiara bietet auch Zugang zur Natur, insbesondere zum Amazonas-Regenwald, der die Stadt umgibt. Itacoatiara ist bekannt für seine Strände am Fluss, die in der Trockenzeit zum Vorschein kommen, und für seine Feste, darunter das beliebte Musikfestival „Festival da Canção“.
  • 10 Parintins . Parintins ist bekannt für eines der größten Kulturfestivals Brasiliens, das „Festival do Boi-Bumbá“. Jedes Jahr im Juni verwandelt sich die Stadt in eine Bühne für ein farbenfrohes Spektakel, bei dem zwei rivalisierende Mannschaften, Garantido und Caprichoso, in einer farbenfrohen und musikalischen Inszenierung gegeneinander antreten. Parintins liegt auf einer Insel im Amazonas und bietet neben dem Festival eine authentische Erfahrung des Lebens am Fluss. Die Stadt ist ein ideales Reiseziel für alle, die in die brasilianische Folklore eintauchen und die Schönheit des umliegenden Regenwaldes entdecken möchten.

Weitere Ziele

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  • 1 Anavilhanas Archipel . Eines der größten Flussarchipele der Welt, bestehend aus Hunderten kleiner Inseln im Rio Negro. Hier werden Kanufahrten, Vogelbeobachtungen und Dschungelwanderungen angeboten.
  • 2 Mamirauá-Reservat (Reserva de Desenvolvimento Sustentável Mamirauá) . Ein riesiges Schutzgebiet, das sich im Überschwemmungsgebiet des Amazonas befindet. Es ist besonders berühmt für seine reiche Tierwelt, einschließlich Klammeraffen, Faultiere und den Amazonas-Flussdelfin.
  • 3 Jaú-Nationalpark (Parque Nacional do Jaú) . Der größte Nationalpark Brasiliens mit ausgedehnten Regenwäldern und Flusslandschaften. Hier werden häufig Wanderungen und Bootstouren zur Erkundung der lokalen Flora und Fauna angeboten.

Anreise

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Flugzeug

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Die Großstädte Iquitos, Manaus, Santarém und Macapá verfügen über leistungsfähige Flughäfen.

Bus/Auto/Motorrad

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Es gibt lediglich zwei Straßenverbindungen über die nur mit Allradfahrzeugen zu befahrenden Fernstraßen Transamazônica und BR-319. Beide sind bereits in der Trockenzeit schwer befahrbar, in den Regenzeit sind sie weitgehend überschwemmt.

Schiff

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Typisches Personen- und Güterschiff auf dem Amazonas

Auf dem Amazonas besteht eine eine intensive Personen- und Güterschifffahrt. Seeschiffe dürfen vom Atlantik bis Manaus (1500 km, bis 5000 BRT) fahren, schiffbar ist er bis Iquitos (3600 km, bis 3000 BRT). Auch Kreuzfahrtschiffe fahren bis Manaus. Von hier aus gibt es Ausflugsfahrten in die kleineren Nebenflüsse, die mitten im Amazonas-Regenwald liegen.

Eisenbahn

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Der Bau einer Eisenbahn in der Region scheiterte dreimal, und zwar 1874 (England) und 1912 (USA).[5] Die Madeira-Mamoré-Eisenbahn wurde 1872 durch den deutschstämmigen Franz Keller fertiggestellt und im August 1912 in Betrieb genommen. 1966 wurde sie vorerst stillgelegt, eine Teilstrecke zwischen Santo Antônio und Porto Velho der einstigen „Kautschukbahn“ blieb bis 2000 für Touristen zugänglich.

Mobilität

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Südlich des Flusses verläuft ungefähr parallel – mit gebührendem Abstand wegen Überschwemmungsgefahr – die Fernstraße der Transamazônica (offiziell: BR-230). Die Transamazônica (BR-230) führt von Cabedelo im Bundesstaat Paraíba über Humaitá in Amazonien (4031 km), von wo aus die BR-319 nach Manaus (696 km) verlängert. In den Groß- und Mittelstädten gibt es öffentlichen Nahverkehr. Da es wegen der Breite des Flusses – die in der Regenzeit erheblich zunehmen kann – keine Brücken gibt, werden diese durch Bedarfsfähren ersetzt.

Aktivitäten

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Der Zusammenfluss von Rio Negro und Rio Solimões bei Manaus

Der Amazonas-Regenwald, in dessen Zentrum sich der Fluss bewegt, kann mit Führung besichtigt werden. Dabei kann die hohe Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen beobachtet werden.

Eine besondere Attraktion ist die Schifffahrt zum Zusammenfluss (portugiesisch: Encontro das Águas) von Rio Negro und Rio Solimões bei Manaus, wo die Schwarzwasser des Rio Negro und das lehmfarbige Wasser des Rio Solimões etwa 100 m parallel fließen und sich erst dann vermischen.

Städtereisen lohnen sich in allen Groß- und Mittelstädten, insbesondere in der Hauptstadt des Bundesstaats, Manaus.

Gruppenreisen

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Typische Gruppenreisen in den Amazonas bieten eine abwechslungsreiche Mischung aus Naturerlebnissen, kulturellen Begegnungen und Tierbeobachtungen.

Eine Dschungelreise ab Manaus beginnt oft mit einer Stadtrundfahrt und dem Besuch des „Meeting of the Waters“, gefolgt von einem Aufenthalt in einer Dschungellodge, wo Wanderungen und Kanufahrten unternommen werden, um die vielfältige Flora und Fauna zu erkunden. Begegnungen mit indigenen Gemeinschaften und abenteuerliche Aktivitäten wie Piranha-Fischen und Nachtsafaris sind ebenfalls beliebte Programmpunkte.

Flusskreuzfahrten ab Santarém führen die Reisenden entlang des Amazonas und seiner Nebenflüsse. Im Vordergrund stehen das entspannte Erleben der atemberaubenden Landschaft und die Erkundung von Orten wie dem berühmten Flussstrand Alter do Chão. Vogelbeobachtungen, Besuche von Fischerdörfern und Begegnungen mit der lokalen Bevölkerung bereichern diese Reisen. Aufregende Aktivitäten wie die Suche nach Kaimanen oder Dschungelwanderungen stehen ebenfalls auf dem Programm.

Küche

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Üblich ist die brasilianische Küche mit viel Fleisch oder Fisch und Reis oder Maniok. Aber auch internationale Küche, insbesondere Fastfood, ist vorzufinden.

Unterkunft

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In den Großstädten sind alle Hotelklassen vertreten bis hin zum Luxushotel.

Sicherheit

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In touristisch frequentierten Gegenden Brasiliens (insbesondere Rio de Janeiro, São Paulo und Recife), aber auch Manaus sind Taschendiebe und Einbrüche in Hotels nicht selten.

Klima und Reisezeit

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Das Klima ist feucht-heiß tropisch (tags über 30 Grad Celsius, nachts über 25 Grad Celsius) mit ausgesprochen starker Regenzeit (Januar bis Juni) und humider Trockenzeit (Juli bis Dezember). Letztere ist die beste Reisezeit.

Literatur

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  • Lothar Staeck, Faszination Amazonas: Seine Menschen, seine Tiere, seine Pflanzen, Springer Berlin/Heidelberg, 2019, ISBN 978-3662583289

Einzelnachweise

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Artikelentwurf
Dieser Artikel ist in wesentlichen Teilen noch sehr kurz und in vielen Teilen noch in der Entwurfsphase. Wenn du etwas zum Thema weißt, sei mutig und bearbeite und erweitere ihn, damit ein guter Artikel daraus wird. Wird der Artikel gerade in größerem Maße von anderen Autoren aufgebaut, lass dich nicht abschrecken und hilf einfach mit.