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Nordlicht

Reisethema
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Reisethemen > Nordlicht
Nordlichter bei Tromsø, Norwegen

Die Nordlichter sind ein spektakuläres Naturschauspiel, das sich nachts in den höheren Breiten der Erde ereignet. Dabei entladen sich geladene Teilchen von der Sonne entlang des Erdmagnetfeldes und sorgen für ein helles Farbenspiel im Nachthimmel.

Wie der Name schon andeutet, sind Nordlichter in nördlichen Ländern ein häufiger Gastgeber, sie können jedoch auch weiter südlich bis zum 35. Breitengrad nördlicher Breite vorkommen. Dennoch liegt die Wahrscheinlichkeit, als Bewohner gemäßigter Breiten wie dem deutschsprachigen Raum jemals ein Nordlicht zu Gesicht zu bekommen, sehr gering.

Die Nordlichter sehen für den Zuschauer wie eine Art Vorhang aus, der sich entlang des Erdmagnetfeldes ausbreitet und bewegt. Sie sind häufig grün, können aber auch bis ins Lilane übergehen. Meistens sind die Nordlichter nicht sehr hell, manchmal jedoch hell genug, dass man unter ihnen ein Buch lesen kann.

Die Nordlichter sind eine bedeutende touristische Attraktion der nördlichen Länder. Der Besuch ist aber jahreszeitlich bedingt mit gewissen Risiken verbunden und sollte nicht unvorbereitet erfolgen.

Hintergrund

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Kreis um den magnetischen Nordpol mit der häufigsten Wahrscheinlichkeit von Nordlichtern

Anders als der Name es andeuten mag, richten sich die Nordlichter nicht nach dem geographischen Nordpol, sondern nach dem magnetischen Nordpol, der sich derzeit im Nordmeer vor der Insel Grönland befindet. Der Bereich mit der höchsten Wahrscheinlichkeit für Nordlichter erstreckt sich in einem Kreis mit einem gewissen Abstand zum magnetischen Nordpol, hierzu gehören Alaska, große Teile Kanadas (Nordwest-Territorien, Yukon, Nunavut), Grönland, Island, Nord-Skandinavien (Norwegen, Schweden, Finnland) sowie die Nordküste Russlands.

In Landmassen, die sich weiter weg von diesem Kreis befinden, kommen Nordlichter ebenfalls vor, aber seltener. Hierzu gehören Zentral- und Südskandinavien, die nördlichen Bundesstaaten der USA, Schottland und auch die Insel Svalbard, die trotz ihrer Lage sehr weit nördlich gerade nicht ideal zum Beobachten der Nordlichter ist.

Ein weiterer Faktor ist die Sonnenaktivität. In Zeiten hoher Sonnenaktivität steigt die Wahrscheinlichkeit für Nordlichter, und sie können dann auch weiter südlich, etwa in den gemäßigten Breiten der Erde beobachtet werden.

Da sich der magnetische Nordpol der Erde in Bewegung befindet, verschiebt sich auch die Region, in der Nordlichter beobachtet werden können. Bislang bewegte sich der magnetische Nordpol relativ langsam (ca. 10 km/Jahr), in letzter Zeit hat sich die Geschwindigkeit jedoch beschleunigt.

Vorbereitung

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Auch mit bester Vorbereitung gibt es keine 100%-ige Garantie, dass man Nordlichter zu sehen bekommt. Die richtige Reisevorbereitung kann aber die Wahrscheinlichkeit drastisch erhöhen.

  • Jahreszeit: Nordlichter können nur bei Dunkelheit gesehen werden. Damit ist der Sommer die ungünstigste Reisezeit für Nordlichter, weil die in nördlichen Breiten auftretende Mitternachtssonne die Beobachtung empfindlich stört. In den Regionen, die für die Beobachtung von Nordlichtern am günstigsten sind, geht die Sonne ca. zwischen Ende April und Ende August nicht unter, sodass in dieser Zeit keine Nordlichter beobachtet werden können. Am häufigsten treten Nordlichter um die Sonnenwende auf, also jeweils Ende September und Ende März. Da diese Monate auch klimatisch günstiger sind, sollten sie dem Winter vorgezogen werden.
  • Tageszeit: Nordlichter treten meist zwischen 18:00 und 1:00 Ortszeit auf, am intensivsten sind sie zwischen 22:00 und 23:00. Dies ist allerdings nur ein grober Anhaltspunkt; im Winter während der Polarnacht können Nordlichter teilweise schon um 16:00 beobachtet werden. Die Zeit, in der Nordlichter am intensivsten leuchten, beträgt nur 5 bis 15 Minuten.
  • Langfristiger Zyklus: Da die Nordlichter von der Sonnenaktivität abhängig sind, unterliegen sie Zyklen in Bezug auf die Sonnenaktivität. Diese Zyklen sind etwa 11 Jahre lang, das letzte Maximum trat im Jahr 2013 auf. Zwar können Nordlichter in den passenden Regionen durchaus auch während eines Minimums beobachtet werden, die Wahrscheinlichkeit, dass Nordlichter auch weiter südlich bis in die gemäßigten Breiten auftreten, ist aber während eines Minimums deutlich reduziert.
  • Sonnenstürme: Ein Sonnensturm führt zum Auftreten von Nordlichtern bis weit in die südlichen Breiten. Sonnenstürme sind relativ seltene Phänomene, aber sollten sie auftreten, lohnt sich eine Expedition viel eher. Wetterbeobachtungsstationen informieren, ob derzeit ein Sonnensturm vorliegt.
  • Wetter: Ganz wichtig ist natürlich das Wetter, denn bei bedecktem Himmel sieht man nichts. Deshalb sollte vor einer Expedition der Wetterbericht für die Region ausgiebig studiert werden.

Los geht's

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Südlichter aus dem Weltraum (ISS) gesehen

Live-Auskunft

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Wer das Glück hat, kurzfristig anreisen zu können, kann im Internet nachschauen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für Nordlichter derzeit sind. Folgende Webseiten stehen zur Verfügung:

Allerdings ist zu beachten, dass die Modelle recht ungenau sind und eine genaue Vorhersage meist nur eine Stunde im Voraus möglich ist. Das liegt vor allem am Fehlen von Satelliten, die die Sonnenaktivität beobachten, sodass Zeiten erhöhter Sonnenaktivität oder gar Sonnenstürme nur schwer vorhergesagt werden können.

Kleidung

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Die Beobachtung der Nordlichter birgt die Gefahr einer lebensgefährlichen Unterkühlung. Es liegt in der Natur der Sache, dass man zur Beobachtung der Nordlichter mehrere Stunden im offenen Terrain mitten in der Nacht stehen muss, die je nach Jahreszeit empfindlich kalt werden kann.

Zu einer Expedition gehören deshalb immer warme Winterklamotten, am besten aus dickem Pelz. Die Winterkleidung, die in unseren Breiten verkauft wird, ist für eine Winterexpedition im hohen Norden völlig ungeeignet, am besten kauft man Winterkleidung deshalb in den nördlichen Ländern - wenn möglich, in großen Orten wie Oslo oder Stockholm, wo die Auswahl größer und die Preise niedriger sind. Im deutschsprachigen Raum erhält man passende Winterkleidung nur im spezialisierten Fachhandel zu hohen Preisen.

Wer in entlegene Gebiete ziehen will, sollte alle notwendigen Gegenstände sowie Proviant für die gesamte Reise mit sich führen. Diese sind vor Ort meist nur schwer erhältlich und wenn, dann sind sie sehr teuer.

Fotografieren

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Das Fotografieren der Nordlichter ist aufgrund der ungünstigen Bedingungen außerordentlich schwierig. Fast schon zwingend ist eine Spiegelreflexkamera, ein passendes Stativ und eine möglichst lange Belichtungszeit, um das Nordlicht auf Film zu erfassen. Es sollten genügend Ersatzbatterien mitgeführt werden, da sich die Batterien einer Kamera in kaltem Wetter viel schneller entladen.

Zwar können Nordlichter in einem großen Streifen der Landmassen der Erde beobachtet werden, diese sind jedoch meist entlegen, menschenleer und sehr kalt. Wer plant, auf eine Expedition zu gehen, sollte deshalb einige Tipps beachten:

  • Wer mit einem Fahrzeug anreist, sollte sich nicht zu weit weg vom Fahrzeug bewegen. Ein geschlossenes Fahrzeug bietet einen behelfsmäßigen Schutz gegen kalte Winde. Achtung: bei sehr kalten Temperaturen springen Motoren nicht mehr an, dann sollte man den Motor während der gesamten Expedition laufen lassen!
  • Es sollte bereits im Vorfeld eine Unterkunft gewählt werden, die sich in der Nähe der Nordlichter befindet. Dabei kann es sich auch um eine Wanderhütte handeln, solange sie zumindest rudimentären Schutz vor den Unbilden des Wetters bietet.
  • Lichtverschmutzung stört bei der Beobachtung von Nordlichtern, menschliche Siedlungen sind deshalb so weit es geht zu meiden.
  • Für die Beobachtung von Nordlichtern ist eine freie Sicht nach Norden ideal. Der Beobachtungsort sollte deshalb so gewählt werden, dass sich Richtung Norden keine Berge oder andere natürliche Hindernisse befinden.

In Städten mit touristischer Infrastruktur kann man alternativ auch an einer geführten Tour teilnehmen. Der Vorteil ist, dass ein großer Teil der notwendigen Ausrüstung vom Touranbieter gestellt wird und Transportmöglichkeiten bestehen, an die man als Individualreisender nur schwer kommt (z. B. Schneemobile, Schlittenhunde); außerdem verfügen die Anbieter über die notwendige Ortskenntnis, um die besten Sightseeing-Spots für die Beobachtung der Nordlichter ausfindig zu machen.

Folgende Städte sind für den Nordlichttourismus bekannt und bieten eine entsprechende Infrastruktur:

Nordamerika

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Atlantik

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Skandinavien

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Sonstiges

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In der Saison ist es auch möglich, eine Kreuzfahrt mit dem Zweck der Beobachtung der Nordlichter zu buchen. Bei diesen Kreuzfahrten sind die Bordlichter ausgeschaltet, um optimale Bedingungen zu bieten. Der Spaß ist zwar nicht ganz billig, man meidet aber die Gefahren einer Expedition in der Natur.

Die Chance, während eines Passagierflugs die Nordlichter zu beobachten, ist sehr gering. Dennoch kann es sich lohnen, wenn die Flugroute über entsprechendes Gebiet führt, während der Saison möglichst einen Fensterplatz zu wählen, der Richtung Norden ausgerichtet ist.

Südlichter

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Südlichter bei Wellington, Neuseeland

Analog zu den Nordlichtern gibt es auf der Südhalbkugel die Südlichter. Sie sind allerdings viel seltener zu sehen, da es auf der Südhalbkugel keine größeren Landmassen in höheren Breiten gibt. Am meisten Glück hat man auf der australischen Insel Tasmanien sowie auf der Südinsel von Neuseeland, und selbst dort sind die Chancen nicht sehr hoch.

Für die Südlichter gelten alle Empfehlungen zur Beobachtung der Nordlichter entsprechend. Dabei ist aber zu beachten, dass die Jahreszeiten gegenüber der Nordhalbkugel genau umgekehrt sind, und sich dementsprechend auch die Saison für die Südlichter entsprechend verschiebt.


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