Marsala

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Marsala
RegionSizilien
Einwohnerzahl79.809 (2023)
Höhe3 m
Lagekarte von Sizilien in Italien
Lagekarte von Sizilien in Italien
Marsala

Marsala ist eine Stadt in der Provinz Trapani in Sizilien.

Hintergrund[Bearbeiten]

Die Stadt Marsala, der Name leitet sich aus dem arabischen Marsa Alì (Hafen des Alì) oder Marsa Allah her, ist die bevölkerungsreichste Stadt der Provinz Trapani und liegt an der westlichsten Spitze Siziliens, dem sogenannten Capo Boeo / Capo Lilibeo, 30 km südlich der Pronvinzhauptstadt Trapani.
Die Stadt ist vor allem bekannt für den Weinbau, lokal wird der gleichnamige sherry-artige Dessertwein produziert, Handel und Industrie sind weitere wichtige Wirtschaftszweige.
Das quadratische historische Stadtzentrum ist von einer Mauer umgeben, das Zentrum der Stadt, die Piazza della Republica liegt in der Mitte der Hauptstraße Via XI Maggio, im Süden der Palazzo Senatorio und der Duomo.
Etwas nördlich von Marsala liegt das Naturschutzgebiet Lo Stagnone mit der Lagune zwischen Festland in der Insel Mozia, die Becken der Salinen und die zur Be- & Entwässerung dienenden Windmühlen ergeben malerische Eindrücke.

Geschichte[Bearbeiten]

Nach der Zerstörung des Stützpunktes der Karthager auf der Insel Mozia durch die Truppen von Dionysios I von Syrakus gründeten die Vertriebenen auf dem nahen Festland eine neue Siedlung, die Lilybaion genannt wurde. Nach dem ersten punischen Krieg gegen die Römer, die Sizilien von Westen her und auf dem Seeweg eroberten, blieb Lilybaion die letzte Bastion der Karthager, bis die Stadt 241 v.Chr. fiel und von den Römern in Lilybäum umbenannt wurde.
Unter Roms Herrschaft erlebte die Stadt eine lange Blütezeit, erst die Einfälle der Vandalen im 5. Jhdt. setzten den Einwohnern zu. Mit der Landung der arabischen Berber ums Jahr 827 begann eine neue Blütezeit der ersten islamischen Stadt in Sizilien nun unter dem neuen Namen Marsala, der arabischen Ursprungs ist.
Ab dem 11. Jhdt. wechselten sich normannische und schwedische Herrscher, solche aus den Häusern von Anjou und Aragon ab und auch Marsala geriet in vielerlei Hände. Als Abwehr gegen Einfälle der Sarazenen wurde auf Entscheid von Kaiser Karl V. der Hafen von Punta Alga zugeschüttet, um den Piraten die Zufahrt zu verwehren - was leider auch den Niedergang von Marsala als Hafenstadt und Handelszentrum zur Folge hatte.
Mit der Ankunft des Engländers John Woodhouse, der 1773 in Marsala eine Weinkellerei gründete und mit der Produktion eines export- (d. h. lagerfähigen) Weins mit hohem Alkoholgehalt begann, stand Marsala eine neue Blütezeit bevor.
Noch einmal stand Marsala im Brennpunkt des europäischen Interesses: als Giuseppe Garibaldi mit der Landung auf Marsala den "Zug der Tausend" (spedizione dei Mille) begann und sich mit seinen tausend "Rothemden" daran machte, Sizilien im Zuge des Risorgimento von der Herrschaft der spanischen Burbonen zu befreien und es somit zum Teil des modernen Italien zu machen.

Anreise[Bearbeiten]

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Der für zivile Nutzung zugelassene Flughafen Trapani - Birgi (IATA: TPS) wird vor allem von Ryanair und italienischen Gesellschaften angeflogen, mitteleuropäische Charterfluggesellschaften fliegen am ehesten noch den Flughafen Palermo-Punta Raisi (IATA: PMO) .

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Die 1 Stazione F.S. (Bahnhof Marsala) der Linie Trapani - Marsala der Ferrovie dello Stato liegt im Osten der Altstadt.

Mit dem Bus[Bearbeiten]

Autobusverbindungen werden durch zahlreiche Gesellschaften sichergestellt, mit Bussen der Autoservici Segesta oder der AST (Azienda Siciliana Trasporti) bestehen regelmäßige Verbindungen zwischen Palermo, Trapani und Marsala.

Auf der Straße[Bearbeiten]

Mit dem Auto kann Marsala von Palermo aus auf der mautfreien Autobahn A29 A29 / A29dir A29dir Palermo - Trapani, und dann über die in Trapani beginnende nach Süden führende SS115 SS115 Sud Occidentale Sicula erreicht werden. Eine Alternative ist die in Küstennähe (entlang der Salinen mit den bekannten Windmühlen) verlaufende SP21 SP21.
Etwas weiter ist der Weg von Palermo nach Marsala, indem die Autobahn A29 A29 nach Alcamo weiter nach Süden verfolgt wird, sie endet knapp vor Mazara del Vallo. Von dort aus geht es weiter auf der SS115 SS115 nach Westen, ein größerer Abschnitt Landstraße bleibt in beiden Varianten zu fahren.
Die SS118 von Salemi (in der Nähe der Autobahn A29 gelegen) zu nehmen, die durchs Hinterland führt, mag zwar landschaftlich auch reizvoll sein, bedeutet aber Zeitverlust und Stress für die Nerven des Lenkers.

Von Messina (Fährhafen) oder Catania aus ist der Weg über Palermo am einfachsten zu bewältigen; von Syrakus und den Städten im Süden (Gela, Agrigent) wird am besten die südliche Küstenstrasse SS115 SS115, welche sich an der ganzen Südküste Siziliens von Syrakus bis Marsala entlangzieht, benutzt.

Mit dem Schiff[Bearbeiten]

Die Fährverbindungen von Civitavecchia und Tunis (Grimaldi Lines) gehen alle zum Fährhafen von Trapani, von dort aus Weiterreise auf der Straße oder mit der Eisenbahn.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Karte
Stadtplan von Marsala

Straßen und Plätze[Bearbeiten]

  • Die Altstadt ist quadratisch ummauert und wird - wie die meisten in der Römerzeit angelegten oder erneuerten Städte - von zwei sich an einem zentralen Platz, der heutigen Piazza della Republica, kreuzenden Strassen durchzogen: dem Decumanus (heute: Via XI Maggio) und dem Cardo, der Via G. Garibaldi, von der Porta Garibaldi zur zentralen Piazza ziehend.
  • An der zentralen Piazza della Republica liegt der Duomo und die Loggia des Palazzo Communale oder Palazzo VII Aprile.

Kirchen[Bearbeiten]

Marsala: Chiesa Madre
Kirchen in Marsala
Chiesa del Purgatorio
  • 1 Duomo resp. die Chiesa Madre: ein erstes normannisches Gotteshaus, dem englischen Heiligen Thomas von Canterbury (oder Thomas Becket) geweiht, wurde um 1176 eingeweiht. 1607 wurde beschlossen, auf dessen Fundamenten eine neue Kathedrale zu errichten, die Bauzeit der Chiesa Madre oder des Duomo zog sich über die Jahrhunderte hin. Die Fassade ist im Barock gehalten, die Kuppel wurde 1827 aufgerichtet und stürzte, nach längeren Sorgen um die Tragfähigkeit, dann 1893 ein. Ab 1930 konnten unter einem provisorischen Schutzdach wieder Gottesdienste gefeiert werden und erst nach dem Ende des zweiten Weltkriegs 1947 wurden die Planungen wieder aufgenommen und die Kuppel 1951 aufgerichtet und das Gotteshaus in seiner definitiven Form eingeweiht.
  • 2 Chiesa di San Giuseppe. Die Barock-Kirche am Westende der Piazza della Republica stammt aus dem 16. Jhdt. und wurde um 1700 vergrößert.
  • 3 Chiesa del Purgatorio. Die 1601 geweihte Kirche hat einen klassischen Grundriss mit einer Kuppel über Vierung und eine schön restaurierte Barockfassade mit zwei Seitentürmen.
  • 4 Chiesa Maria SS.Addolorata (Chiesa dell' Addolorata). Nach der Legende wurde im Jahre 1691 hat ein Ritter, der unter dem Torbogen der Porta di Mare Schutz gesucht hatte, im Anblick einen Madonnenstatue einen Blitzschlag unversehrt überstanden. An der Stelle wurde die Chiesa della Madonna del tuono o del fulmine errichtet. Im Jahre erhielt der Orden der Schwestern der SS. Addolorata die Erlaubnis, die Kirche zu übernehmen, sie wurde ab 1790 mit einer neoklassizistischen Fassade erneuert und erhielt die heutige Bezeichnung.
  • 5 Chiesa di S.Antonino. Die einfache Kirche, welche nach einem Wunder - nachdem Kinder im Jahre 1565 Steine an eine Wand geworfen hatten, habe sich diese geöffnet und ein Marienbild kam zum Vorschein - Chiesa S.Maria dei Miracoli genannt wurde und erst später den Namen des S. Antonino erhielt.
  • 6 Chiesa di S.Matteo. Die einschiffige Kirche aus dem Jahr 1330 ist vermutlich auf Überresten eines heidnischen Neptuntempels gebaut und wurde 2000 renoviert.
  • 7 Chiesa della Madonna della Cava. Nach der Legende war im Jahre 1514 die Jungfrau Maria einem Pater erschienen, an einer gezeigten Stelle begann er zu graben und 1518 wurde eine (etwa aus dem 8. Jhdt. stammende) Madonnenfigur gefunden. An der Stelle wurde ein Gotteshaus errichtet, dessen oberirdische Teile bei einem Luftangriff 1943 irreparabel zerstört wurden, nur die Höhlenkirche und einige unterirdische Räume blieben erhalten.
  • 8 Chiesa di Sant'Anna . Ein einfaches Kirchengebäude.
  • 9 Chiesa di S.Francesco. Die einschiffige Kirche des Franziskanerkonvents aus dem Jahre 1334 wurde im 18. Jhdt. vom Architekten Giovanni Biagio Amico aus Trapani renoviert. Gleich nebenan liegt das Ospedale San Biagio.
  • 10 Chiesa dell'Itriella. Mit der charakteristischen rötlichen Kuppel stammt aus dem 15. Jhdt.
  • 11 Chiesa di S.Giovanni Battista (chiesa di San Giovanni Battista) . Die kleine Kirche aus dem 12./13. Jhdt. wurde nach der Zerstörung im Jahre 1576 neu aufgebaut. Sie liegt außerhalb der Stadtmauern von Marsala und wurde oberhalb einer Grotte errichtet, die möglicherweise bereits 397 v.Chr. den von Mozia geflohenen Karthagern Schutz geboten hatte. Die Grotte wurde später Wirkstätte der Sibylle von Cumana oder Sicula, die auch hier begraben sein soll. Die Grotte mit einer Quelle wurde in frühchristlicher Zeit wohl bereits als Taufbecken verwendet, in einer Nische steht eine Alabasterstatue Johannes des Täufers.

Die Aufzählung der Kirchen ist noch nicht abschließend…

Palazzi[Bearbeiten]

Palazzo della Loggia
Palazzi /Stadttore von Marsala
Palazzo Figi
  • 1 Palazzo della Loggia oder Palazzo VII Aprile liegt an der zentralen Piazza della Republica: Die Säulenhalle Loggia dei Pisani wurde umgebaut und im Obergeschoss mit einem zweiten Säulengang versehen, 1756 erhielt der Bau sein heutiges Aussehen, von ihm ist nur noch die Fassade historisch.
  • 2 Quartiere Spagnolo. Der Gebäudekomplex (kein Wohnquartier) wurde im 16./17. Jhdt. als Unterkunft (Truppenquartier) für die Burbonen - Truppen erbaut und ist heute Sitz der Stadtverwaltung von Marsala.
  • 3 Palazzo Fici. Von Giovanni Fici im 17. Jhdt. erbaut, dient er mit seinem prächtig renovierten Innenhof heute als Enoteca comunale von Marsala der Vermarktung der lokalen Weinproduktion.
  • 4 Palazzo Burgio-Spanò. Erbaut zu Beginn des 20. Jhdts. beherbergt es eine Kunstsammlung mit Werken italienischer Maler des 19. Jhdts.
  • 5 Complesso monumentale San Pietro. Nach dem 6. Jhdt. wurde der Gebäudekomplex bis 1418 erweitert, dient heute als Kulturzentrum und beherbergt das Museo Civico.
  • 6 Palazzo Grignani. Erbaut im 18. Jhdt., nach Renovationsarbeiten soll hier die Pinacoteca Comunale di Marsala, die städtische Kunstsammlung, ihren Sitz bekommen.

Bauwerke[Bearbeiten]

  • Entlang der Stadtmauer können Reste der mittelalterlichen Stadtbefestigung besucht werden: die Bastione S. Francesco, Velasco, S.Antonio und S. Giacomo.
  • 7 Porta Nuova Das Stadttor liegt am westlichen Ende des Hauptstraße Via XI Maggio
  • 8 Porta Garibaldi, Piazza Mercato - 91025 Marsala (TP) . Das Stadttor Porta di Mare aus dem Jahr 1685 wurde von Garibaldi mit seinen „Rothemden“ am 11. Mai 1860 beim Einzug nach Marsala passiert und trägt seither den Namen Porta Garibaldi.

Archäologische Stätten[Bearbeiten]

Archäologische Stätten
Parco archeologico: Hauptstraße
  • Das Hypogäum der Crispia Salvia: die mit Fresken ausgestattete unterirdische Grabanlage kann am Sa Vormittag nach telephon. Voranmeldung beim Museo Archeologico besichtigt werden.
  • 9 Parco Archeologico di Marsala. Das Ausgrabungsgelände mit einer römischen Insula und einem Abschnitt der in Ost-West-Richtung verlaufenden römischen Hauptstraße Decumanus Maximus und Grabanlagen kann zu Fuß vom Museo Archeologico erreicht werden.

Museen[Bearbeiten]

  • 10 Museo Archeologico Baglio Anselmi, Lungomare Boeo. Tel.: 0923 952535. Einmalige Reste eines Liburne, eines 35 m langen wendigen Kriegsschiffs der Karthager; die Marmorstatue der Venus Callipigia; archäologische Funde aus der Region. Geöffnet: 9:00–19:00, Mo 9:00–13:30. Preis: 4 €, red. 2 €.
  • 11 Museo Civico Archeologico / Garibaldino, Via Ludovico Anselmi Correale. Tel.: 0923 718741. im Complesso San Pietro an der Via XI Maggio ist eine Sammlung archäologischer Funde aus der Region, sizilianische Marionetten und vor allem eine Ausstellung zum Risorgimento, dem Marsche der Tausend unter Garibaldi welches zur Rückeroberung Siziliens und Integration ins moderne Italien führte, untergebracht. Geöffnet: 9:00–13:00, 16:00–20:00, Mo geschlossen. Preis: frei.
  • 12 Museo degli Arazzi fiamminghi, Via Giuseppe Garraffa. Tel.: 0923 711327. An der Rückseite des Doms sind acht wertvolle flämische Wandteppiche aus dem 16. Jhdt ausgestellt, die einmal die Chiesa Madre geziert hatten. Sie waren ein Geschenk Philipps II. von Spanien an den Erzbischof von Messina. Geöffnet: 9:00–13:00, 16:00–18:00, Mo geschlossen. Preis: 4 €.
  • 13 Ente Mostra di Pittura Contemporanea, Piazza Carmine 1. Tel.: 0923 711631. Sammlung zeitgenössischer Kunst in den renovierten Räumlichkeiten des Convento del Carmine. Geöffnet: 10:00–13:00, 17:00–19:00, Mo geschlossen. Preis: frei.
  • Museo Militare, Via Dante Alighieri. Tel.: 0923 951 302.

Parks[Bearbeiten]

  • Die sog. Villa Cavalotti ist ein an der Stelle der Bastione S. Francesco im Jahre 1902 eingerichteter öffentliche Park mit einer Vielzahl tropischer Pflanzen, er liegt am westlichen Ende der Via XI Maggio.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Baden an den Lidi (mit ihren kostenpflichtigen Liegestuhlreihen) oder freien Strandabschnitten, an der oft windigen Westspitze Siziliens Kitesurfen.

Einkaufen[Bearbeiten]

Küche[Bearbeiten]

  • Bekannt ist der süße Likörwein Vino di Marsala, der beispielsweise mit Cantucci zum Dessert genossen werden kann.
  • Lokal kommen viel Fischgerichte und Meeresfrüchte auf den Teller.
Città Europea del Vino 2013
Marsala ist die Europäische Weinstadt des Jahres 2013

Sicherheit[Bearbeiten]

Gesundheit[Bearbeiten]

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

  • Das 1 Poste Italiane (Hauptpostamt) mit einem Geldautomaten liegt an der Via Garibaldi, die in der Nähe der Piazza della Republica in die Via XI Maggio einmündet.

Ausflüge[Bearbeiten]

Salinen vor den Isole dello Stagnone
Salinen vor den Isole dello Stagnone
  • Naturschutzgebiet Isole della Stagnone: in der Lagune von Stagnone liegen, vom offenen Meer durch die Isola Grande abgeschirmt, die Isola San Pantaleo mit dem antiken Mozia und die kleinere Isola Santa Maria. Historische Salinen mit Salzteichen und zur Be-/Entwässerung dienenden Windmühlen ergeben ein malerisches Bild.
  • 14 Museo dell’agricoltura Baglio Biesina, via Salemi (an der SS188 nach Salemi,km.11). Tel.: 0923 953433, 923433. landwirtschaftlichen Gerätschaften auf einem Landsitz, umgeben von einem Park.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

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