Achalkalaki
ახალქალაქი, Achalkalaki, Akhalkalaki, Ախալքալաք | |
Region | Samzche-Dschawachetien |
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Einwohnerzahl | 8.295 (2014) |
Höhe | 1.707 m |
Tourist-Info | +995 (0)262 22 32 33 |
http://akhalkalaki.ge/ | |
Achalkalaki |
Achalkalaki (georgisch ახალქალაქი, englische Umschrift (auf Wegweisern) Akhalkalaki, armenisch Ախալքալաք, russisch Ахалкалаки) ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Bezirkes (Raioni) in der Region Samzche-Dschawachetien. Die Transitstadt liegt etwa 30 km von der armenischen Grenze entfernt und 90 % der Bevölkerung sind ethnische Armenier. Der Name der Stadt bedeutet auf georgisch "Neue Stadt".
Hintergrund
[Bearbeiten]1068 wurde die Stadt von dem seldschukischen Sultan Alp Arslan erobert, ab dem 16. Jahrhundert gehörte sie zum Osmanischen Reich. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es in Achalkalaki eine türkische Festung, eine Moschee und eine große Karawanserei. Am 24. Juli 1829 wurde die Stadt von russischen Truppen eingenommen und die islamische Bevölkerung vertrieben. An ihrer Stelle wurden Armenier aus Ostanatolien angesiedelt.
Im Friedensvertrag von Brest-Litowsk trat Sowjetrussland Achalkalaki vorübergehend an das Osmanische Reich ab. Mit dem Vertrag von Kars zwischen Sowjetrussland und der Türkei kam Achalkalaki 1921 zur Sowjetunion. 1944 ließ Stalin sämtliche (ca. 20.000) Mescheten aus Achalkalaki nach Zentralasien deportieren, um die lokalen armenischen Nationalbewegungen zu unterbinden, die eine territoriale Autonomie forderten. In den 1990er-Jahren beteiligten sich armenische Söldner aus der Region auch am Bergkarabachkonflikt.
In Achalkalaki war die 62. Militärbasis der Gruppe der Russischen Streitkräfte in Transkaukasien mit 30.000 Soldaten stationiert. Sie wurde zum 1. Oktober 2007 geschlossen, Soldaten und Waffen aus Georgien abgezogen. Seit der Unabhängigkeit Georgiens 1991 sank der Bevölkerungsstand um ein Drittel, 1989 lebten etwa 15.000 Menschen in der Stadt, heute sind es knapp unter 10.000. Vor allem junge Männer verließen die Stadt gen Russland oder Armenien.
Anreise
[Bearbeiten]Entfernungen | |
Ninozminda | 20 km |
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-Wardsia | 47 km |
Bakuriani | 55 km |
Çıldır | 59 km |
Achalziche | 73 km |
-Մ1Gjumri | 91 km |
--Kars | 138 km |
-Tiflis | 177 km |
-Մ1Jerewan | 214 km |
- Batumi | 253 km |
Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Nächste Flughäfen: Gjumri in Armenien (ca. 90 km), Kars in der Türkei (ca. 140 km) und Tiflis (ca. 180 km).
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Der 1 Alter Bahnhof von Achalkalaki befindet sich am südlichen Stadtrand an der Ausfallstraße nach Ninozminda / Gjumri. Er ist der Endpunkt der Bahnstrecke Tiflis-Zalka-Ninozminda-Achalkalaki. Diese Bahnstrecke wird in die derzeit in Bau befindliche Eisenbahnstrecke Baku-Tiflis-Kars integriert. Seit 2005 findet kein Zugverkehr mehr statt, die Strecke wird komplett erneuert. Etwa 10 km südlich der Stadt, auf halbem Wege zur Nachbarstadt Ninozminda, zweigt die aufwändige Neubaustrecke ins türkische Kars ab, dort wird derzeit der 2 neue Bahnhof Achalkalaki "International" mit Umspuranlage und Zollamt errichtet.
Mit Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Tiflis-Kars sollen u.A. Direktzüge von Baku nach Istanbul geführt werden, die u.A. auch in Kars, Achalkalaki und Tiflis halten werden. Die Inbetriebnahme ist (Stand 4/2014) für das Jahr 2015 [1] vorgesehen. Jedoch sind - wie ein Lokalaugenschein Ostern 2014 ergeben hat - die Arbeiten auf der Bestandstrecke noch nicht annähernd abgeschlossen. Derzeit werden im Bereich Paravanisee erst die Brückenbauwerke neu errichtet und der alte Oberbau entfernt. Es kann durchaus noch zu einigen Verzögerungen kommen, der Termin 2015 ist also mit Vorsicht zu genießen!
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Der 3 Busbahnhof Achalkalaki befindet sich am nördlichen Stadtrand in der Nähe der Burgruine. Von dort fahren Busse in andere Orte und Städte der Region, nach Tiflis (Didube), Armenien (Gjumri und Jerewan) sowie Russland (Wladikawkas, Armawir, Rostow am Don, sogar Moskau).
Auf der Straße
[Bearbeiten]- Achalkalaki liegt an der Fernstraße (Achalziche-Ninozminda-Armenien), die auch Teil der Europastraße ' ist.
- Nordöstlich der Stadt zweigt die Fernstraße (noch mit alter Nummer als Regionalstraße ausgeschildert) nach Kartsakhi ab, dort befindet sich ein Grenzübergang zur Türkei; die nächste größere Stadt ist Çıldır.
- Nördlich der Stadt zweigt die Regionalstraße nach Bakuriani und Bordschomi ab, die bis Bakuriani in schlechtem Zustand (Geländewagen empfehlenswert) und wegen eines hohen Passes auch nicht wintersicher ist.
- Transit: Es gibt eine Umfahrungsmöglichkeit, die (neue) Regionalstraße zweigt südlich der Stadt beim alten Bahnhof nach Westen ab und erreicht die Fernstraße . Dieser Weg ist nicht unbedingt schneller, aber bequemer zu fahren als die Strecke durch die Stadt.
- Schnellste Strecke nach Tiflis: Über die Fernstraße nach Süden und ab Ninozminda über die exzellent ausgebaute Regionalstraße über Zalka und Manglissi. Ca. 180 km, 3 Stunden.
Mit dem Schiff
[Bearbeiten]Der Fluss Paravani fließt durch die Stadt. Er ist im Sommer eine beliebte Strecke für Kanu und Rafting, sollte aber nur von geübten und erfahrenen Wassersportlern befahren werden!
Zu Fuß
[Bearbeiten]- Seit 2013 existiert die 1 Fußgängerbrücke Achalkalaki-Kuulgumo über die tiefe Schlucht des Paravani-Flusses.
- Zwischen Wardsia und Achalkalaki sind Wanderwege ausgeschildert (Gehzeit: ein Tag)
Mobilität
[Bearbeiten]- Mit Marschrutkas in die umliegenden Städte und Orte
- Abseits der Hauptverbindungsstraßen ist ein Geländewagen empfehlenswert bis erforderlich, speziell auf der Alternativstrecke nach Wardsia über die Klippen von Apnia.
- Taxis sind oftmals eine kostengünstige Alternative, um in umliegende Orte zu kommen, aber auch, um zu den Grenzübergängen in die Türkei oder nach Armenien zu gelangen.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- 2 Burgruine Achalkalaki (11.-15. Jahrhundert)
- 1 Surb ChatschArmenische Kirche Surb Chatsch (errichtet 1828-1830, erweitert 1856)
- 1 Theater
- 3 Rathaus (Charenc Str. 11)
- 4 Städtisches Museum, Mesrop Mashtots Str. 37. Tel.: +995 362 22216, E-Mail: javakhk@yandex.ru. archäologische und ethnographische Exponate. Geöffnet: Di-So 10-17 Uhr. Preis: 1 GEL, Kinder und Studenten 0,50 GEL.
- 5 Denkmal Wascha Pschawela
- 6 Denkmal: Mesrop Mashtots
- 7 Fußgängerbrücke Achalkalaki-Kuulgumo, eine hohe Hängebrücke mit Holzpylonen über die Schlucht des Paravani [2]
- 4 Alter Bahnhof Achalkalaki südlich der Stadt, dzt. ungenutzt. Errichtet in den 1980erm im brutalistischen Stil.
Umgebung
[Bearbeiten]nördlich
- Armenische Kirche 2 Surb Georg in Aragva Armenische Kirche
- Heiliger Stein 1 Chatsch Kar in Kartikami
- Höhlenklosteranlage 3 Samsari
- Steinkreuz 4 Kwa Dschwari (Baraleti)
südlich und westlich
- 5 St. Giorgi (Chospio)
- Heiliger Stein Megalith 6 Tsminda Mas in Murdschacheti
- 7 Kumurdo (Kirche, 10.-11. Jahrhundert)
- Dorf 1 Okami mit Erdhügelhäusern
- 8 Tsminda Giorgi (Apnia), georgisch-orthodoxe Kirche in Apnia - toller Ausblick auf Wardsia
Auffallend ist auch ein alter 8 Eisenbahnwaggon als Fußgängersteg etwa 5 km nördlich der Stadt direkt neben der Hauptstraße aus Achalziche kommend. Dieser alte Waggon überspannt den Fluss Paravani. Da der Fußboden bereits kaputt ist, kann man den Fluss leider nicht mehr überqueren.
Link (russisch): [3]
Aktivitäten
[Bearbeiten]- Stadion des Fußballvereins 2 Abuli Achalkalaki
Einkaufen
[Bearbeiten]- Im Stadtzentrum gibt es einige Filialen der größeren Bankenketten mit Geldautomaten.
- 1 Markt Der Markt befindet sich nördlich des Stadtzentrums entlang der Nalbandianistraße. Dort werden neben georgischen Lari manchmal auch russische Rubel und armenische Dram akzeptiert. (Hinweis: In Georgien ist die Zahlungsabwicklung in Fremdwährungen offiziell verboten, aber wo kein Kläger, da kein Richter)
Küche
[Bearbeiten]In der Stadt gibt es eine Handvoll Restaurants, wo man auch armenische Speisen bekommen kann.
Restaurants findet man auch in den Hotels Eurostar und Ararat (s. Unterkunft)
Nachtleben
[Bearbeiten]Das Partyleben beschränkt sich auf meist private Feste wie Hochzeiten in den Restaurants sowie in den Sommermonaten auf meist Männer, die im Park sitzen und Bier trinken.
Unterkunft
[Bearbeiten]In der Stadt gibt es eine Handvoll einfache Hotels.
- 1 Hotel Artseg, Mashtots Str. 33. Tel.: +995 593 713033, +995 595 199807.
- 4 Eurostar Hotel, Dorf Chospia, Airport Street An der Fernstraße ს 11 südlich der Stadt, etwa 500 m nach dem alten Bahnhof rechts abbiegen. Tel.: +995 593 150985. Das komfortabelste Hotel in Achalkalaki liegt etwas außerhalb und hat nur wenige Zimmer; Restaurant (Tel +995 599 188608) angeschlossen. Preis: 40 USD.
Lernen
[Bearbeiten]In der Stadt gibt es einige armenische Schulen.
Sicherheit
[Bearbeiten]- Achalkalaki ist, wie das übrige Georgien, sehr sicher. Am Markt sollte man - wie ansonsten auch - auf Taschendiebe achten.
- Georgier und Armenier haben nicht unbedingt das beste Verhältnis zueinander. Ethnische Spannungen treten derzeit nicht auf. Man sollte sich aber in Gesprächen mit Einheimischen beim Thema über ethnische Minderheiten nicht exponieren und nach Möglichkeit das Thema vermeiden.
Gesundheit
[Bearbeiten]- Aufgrund der Höhenlage kann es im Winter sehr kalt sein. Im Sommer ist es dafür sehr heiß und die Sonne brennt viel stärker als in der Ebene. In der Umgebung gibt es nur wenige Bäume, die Schatten spenden. Unbedingt auf ausreichenden Sonnenschutz (Sonnencreme und Sonnenhut) sowie ausreichend Wasserzufuhr (Mineralwasser) achten!
- Im Stadtzentrum gibt es einige Apotheken, in denen man die wichtigsten Medikamente bekommt.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Etwa 90 % der Bewohner sind ethnische Armenier, die kaum bis gar nicht georgisch sprechen. Umgangssprachen in der Stadt sind Armenisch und Russisch.
Die 1 Stadtverwaltung befindet sich in der Charenc Str. 11, Tel. +995 262 223233
- Ortsvorwahl: 0362
- Postleitzahl: 0800
- 2 Postamt Postamt - Tamar Mepe Str. 9
Ausflüge
[Bearbeiten]- Wardsia. Wahlweise über die gut ausgebaute Strecke über Chertwissi oder über die Schotterpiste (mit Geländewagen) über Okami und Apnia.
- Über den Tabazkuri-See nach Bakuriani
- Paravani-See und Kloster Poka
Wohin weiter?
[Bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten]- Indra Øverland (2009): The Closure of the Russian Military Base at Akhalkalaki: Challenges for the Local Energy Elite, the Informal Economy and Stability; erschienen in The Journal of Post Soviet Power Institutions, Ausgabe 10/2009, online unter [4]
Weblinks
[Bearbeiten]- akhalkalaki.gov.ge (ka) – Offizielle Webseite von Achalkalaki