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BR-101

Reiseroute
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BR-101

Länge 4867 Kilometer

Die BR-101 (oder Rodovia Governador Mario Covas) ist eine 4867 km lange Fernstraße in Brasilien und verläuft von Nord nach Süd zwischen Touros und São José do Norte.

Hintergrund

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Die BR-101 heißt zwar offiziell „Rodovia Governador Mario Covas“, wird aber umgangssprachlich als „BR-101“ (portugiesisch: cento e um) tituliert. Sie führt in Nord-Süd-Richtung (portugiesisch: rodovia longitudinal) durch 12 Bundesstaaten. Damit erfüllt sie das Ziel, den Nordosten mit dem Südosten und Süden Brasiliens zu verbinden.[1] Da sie mehr oder weniger küstennah an der Atlantikküste entlangführt, wird sie auch Trans-Küstenstraße (portugiesisch: Translitorânea) genannt. Zusammen mit der BR-116 (), der mit 4885 km längsten brasilianischen Fernstraße, ist sie einer der bedeutendsten Verkehrswege Brasiliens. Die BR-116 verläuft ebenfalls in Südwest-Richtung, aber mehr im Inland.

Die Streckenlänge der BR-101 weicht in einschlägigen Fachquellen voneinander ab. Während Google Maps von 4383 km ausgeht, zeigt das Hinweisschild in Touros an „Meile 0“ 4765 km. Sie befindet sich im Prozess der Verbreiterung von zwei Spuren (15 m breit) auf vier Spuren (55 m). Ein stets kleiner werdender Abschnitt im Süden ist noch Schotterpiste.

Geschichte

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Das brasilianische Militär begann den Bau der BR-101 im Jahre 1950 mit dem Teilstück zwischen Rio de Janeiro und Salvador.[2] Der Abschnitt zwischen Curitiba und Florianópolis wurde 1957 als erster dem Verkehr übergeben, 1958 folgte der Abschnitt Salvador-Touros, 1980 die Strecke von Rio de Janeiro nach Santos. Ab 1988 begann die teilweise Verbreiterung auf Doppelspuren (portugiesisch: duplicação) im Bereich zwischen Curitiba und Florianópolis, die bis heute fortgesetzt wird.

Reisevorbereitung

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Legt man mit dem Mietwagen eine Tagesetappe von 200 km ohne Nachtfahrten zugrunde, kann die Gesamtstrecke rechnerisch in 25 Tagen absolviert werden. Ausflüge und Erholungsphasen verlängern diese Reisedauer auf fünf oder sechs Wochen.

Bei der Wagenmiete ist zu berücksichtigen, dass nur sehr begrenzte Kapazitäten für derart lange Einwegmieten (ohne Rückführung des Fahrzeugs zum Ausgangsort) vorhanden sind. Es bietet sich deshalb eine Anmietung für Teilstrecken an, zu denen die Anreise organisiert werden kann. Die Strecke ist bis auf eine Teilstrecke im Süden Brasiliens von 438 km asphaltiert und teilweise vierspurig als Autobahn mit Mittelstreifen ausgebaut, so dass sie mit normalem Pkw befahren werden kann.

Anreise

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Die BR-101 verbindet einige Großstädte mit internationalen Flughäfen, über welche die Anreise erfolgen kann. Dazu gehören Recife, Salvador, Rio de Janeiro und der Flughafen Florianópolis.

Regionen

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Die BR-101 durchquert die an der Atlantikküste liegenden Bundesstaaten Rio Grande do Norte, Paraíba, Pernambuco, Alagoas, Sergipe, Bahia, Espírito Santo, Rio de Janeiro, São Paulo, Paraná, Santa Catarina und Rio Grande do Sul.

Straßenverlauf

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Vom Norden ausgehend verläuft die BR-101 in Richtung Südwest.

Übersicht

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Dabei durchquert sie folgende Bundesstaaten und wichtigen Städte:

Bundesstaat Städte Wegstrecke
in km
Rio Grande do Norte TourosNatal 0085
Paraíba NatalJoão Pessoa 0181
Pernambuco João PessoaRecife 0116
RecifePalmares 0120
Alagoas PalmaresMaceió 0138
Sergipe MaceióAracaju 0272
Bahia AracajuAlagoinhas 0232
AlagoinhasItabuna 0399
ItabunaEunápolis 0214
Espírito Santo EunápolisSão Mateus 0308
São MateusVitória 0222
Rio de Janeiro VitóriaNiterói 0501
NiteróiRio de Janeiro 0021
São Paulo Rio de JaneiroUbatuba 0320
UbatubaSantos 0293
SantosPeruíbe 0100
Paraná PeruíbeParanaguá 0354
Santa Catarina ParanaguáJoinville 0127
JoinvilleFlorianópolis 0184
Rio Grande do Sul FlorianópolisOsório 0362
OsórioSão José do Norte 0318
gesamt 4867

Bei Montes Claros (Bundesstaat Bahia) ist die BR-101 am weitesten von der Küste entfernt.

Einzelheiten

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Karte
Karte von BR-101

Einige Orte im Nordwesten Brasiliens weisen eine bis auf die portugiesischen Entdecker zurückzuverfolgende Geschichte auf.

Rio Grande do Norte
  • 1 Touros . hat 33.000 Einwohner, hier beginnt die BR-101, durch ein Monument und ein Hinweisschild gekennzeichnet.
  • 2 Natal . ist mit knapp 90.0000 Einwohnern die Hauptstadt von Rio Grande do Norte. Der Ort ist nur 85 km von Touros entfernt.
Paraiba
Pernambuco
  • 4 Olinda . die am 12. März 1535 durch Duarte Coelho Pereira – dem Sohn des Brasilien-Entdeckers Gonçalo Coelho – gegründete Stadt gehört zu den ältesten Städten Brasiliens.
  • 5 Recife . mit 1,7 Mill. Einwohnern die Hauptstadt von Pernambuco. Die Stadt wird wegen ihrer vielen Brücken auch das „Venedig Brasiliens“ genannt. Malerische Strände laden zum Verweilen ein. Von hier aus geht es landeinwärts nach.
  • 6 Palmares . 55.000 Einwohner. Die Stadt wurde am 9. Juni 1879 gegründet.
Alagoas
  • 7 Maceió . ist mit 96.0000 Einwohnern und seit 1839 die Hauptstadt von Alagoas.
Sergipe
  • 8 Propriá . hat 27.000 Einwohner, liegt am 3199 km langen Rio São Francisco, der die Grenze zwischen Alagoas und Sergipe bildet. Die über ihn führende Brücke der BR-101 wurde im Dezember 1972 eingeweiht und im Januar 2021 auf vier Spuren erweitert.
  • 9 Aracaju . mit 665.000 Einwohnern die Hauptstadt von Sergipe.
Bahia
  • 10 Alagoinhas . 153.000 Einwohner, am 16. Juni 1852 gegründet.
  • 11 Itabuna . 187.000 Einwohner leben in der erst am 28. Juli 1910 gegründeten Stadt.
  • 12 Eunápolis . hat 114.000 Einwohner und ist mit dem Gründungsjahr 1988 die jüngste Stadt an der BR-101.
Espírito Santo
  • 13 São Mateus . die 132.000 Einwohner können auf eine lange Geschichte der am 21. September 1544 gegründeten Stadt zurückblicken.
  • 14 Vitória . ist mit 323.000 Einwohnern die Hauptstadt von Espírito Santo. Sie liegt auf der knapp 97 km² großen Insel Ilha de Vitória, die über Brücken erreicht wird.
Rio de Janeiro
  • 15 Campos dos Goytacazes . eine Großstadt mit 484.000 Einwohnern, gegründet am 28. März 1835. Sie liegt am Rio Paraíba do Sul und hat eine Fläche von 4032 km², was sie zur größten Gemeinde des Bundesstaates Rio de Janeiro macht.
  • 16 Niterói . 515.000 Einwohner. Die Stadt liegt direkt gegenüber von Rio de Janeiro an der Guanabara-Bucht, über welche die BR-101 mit der 13,3 km langen und im März 1974 eröffneten Rio-Niterói-Brücke geführt wird.
  • 17 Rio de Janeiro . 6,2 Mill. Einwohner, gehört zu den schönsten Städten der Welt. Die Stadt ist Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates. Gelegen an der Guanabara-Bucht, an deren Zugang zum Atlantik der Zuckerhut als Wahrzeichen steht. Der Name der Stadt („Januarfluss“) deutet darauf hin, dass ihr portugiesischer Entdecker Gonçalo Coelho in ihre Bucht am 1. Januar 1502 einlief und die Bucht irrtümlich für einen Fluss hielt, der hier in den Atlantik mündet. Am 1. März 1565 wurde Rio gegründet und war zwischen dem 27. Januar 1763 und dem 22. April 1960 Hauptstadt von Brasilien, seitdem ist es Brasilia. Durch Rio führt die BR-101 als „Avenida Brasil“ hindurch und setzt sich südlich als kurvenreiche Strecke an der Küste fort. Als Panoramastraße gilt der Abschnitt der BR-101 zwischen Rio de Jeneiros Nobelvorort Barra da Tijuca und Santos. Auf dieser Strecke liegt.
São Paulo
  • 18 Ubatuba . gegründet am 28. Oktober 1637 und heute mit 93.000 Einwohnern, liegt es genau auf dem Wendekreis des Steinbocks.
  • 19 Santos . die 1546 gegründete Stadt hat heute 419.000 Einwohner und ist der wichtigste Kaffee-Exporthafen Brasiliens.
  • 20 Peruíbe . 69.000 Einwohner. Südlich der Stadt ist die BR-101 noch eine Schotterpiste.
Paraná
  • 21 Paranaguá . 156.000 Einwohner. Hier setzt sich die BR-101 weiter als Schotterpiste fort bis Joinville.
Santa Catarina
  • 22 Joinville . gegründet am 9. März 1851 hat heute 616.000 Einwohner, davon mehrheitlich Deutschstämmige. Hier beginnt wieder die asphaltierte BR-101. Südlich von Joinville kann ein Abstecher (52 km einfach) über die Richtung Westen führende SP-470 () nach.
  • 23 Blumenau . unternommen werden. Die Stadt mit 310.000 Einwohnern wurde am 2. September 1850 durch den deutschen Einwanderer und Apotheker Hermann Blumenau gegründet, was sich im Stadtbild (Fachwerkhäuser), in der Demografie (75 % Weiße, meist Deutschstämmige) und Kultur (Oktoberfest, Eisenbahn-Bier nach deutscher Brautradition) noch heute bemerkbar macht.
  • 24 Florianópolis . liegt mit seinen 537.000 Einwohnern wieder an der BR-101 und wurde 1726 gegründet. Sie ist die Hauptstadt vom Bundesstaat Santa Catarina.
Rio Grande do Sul
  • 25 Osório . hat 47.000 Einwohner und wurde am 16. Dezember 1857 gegründet.
  • 26 São José do Norte . hat 25.000 Einwohner. Die BR-101 führt durch den Ort und endet an der Landzunge der Halbinsel.

Die BR-101 ist noch eine Schotterpiste in einem etwa 438 km langen Streckenabschnitt zwischen Peruíbe (im Bundesstaat Sao Paulo) und Joinville (im Bundesstaat Santa Catarina).

Bilder

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Sicherheit

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Durch den Nord-Süd-Verlauf werden drei Klimazonen durchquert, die Tropen, Subtropen und gemäßigte Zone. Beste Reisezeit ist deshalb zwischen Mai und September, wobei es ab Juli in höheren Regionen Südbrasiliens sehr kalt sein kann. Reisende sollten deshalb auf große Temperaturunterschiede vorbereitet sein. In vielen Teilabschnitten um die Großstädte hat die BR-101 eine hohe Verkehrsdichte, die durch Lastkraftwagen erheblich verstärkt wird. Das Tempolimit von 110-120 km/h außerhalb geschlossener Ortschaften kann dort nicht erreicht werden.

Zu beachten ist, dass Reisende als „reiche Touristen“ angesehen werden, zumal sie sich einen relativ teuren Langstreckenflug leisten können. Daher sollte man seinen Reichtum nie zeigen, also keinen wertvollen Schmuck mitführen und keine Wertsachen im Mietwagen sichtbar zurücklassen.

Einige Gebiete der Großstädte, insbesondere die ärmeren Stadtteile (portugiesisch: favelas) von São Paulo, Rio de Janeiro und der Städte des Nordostens, sind zu meiden. Bei einem mehrwöchigen Aufenthalt in Brasilien kann es vorkommen, dass man Touristen trifft, die erzählen, wie sie mit vorgehaltener Waffe oder einer Glasscherbe ausgeraubt wurden. Diebstähle im Gedränge und in öffentlichen Verkehrsmitteln sind häufig. Um dem unvermeidlich erscheinenden Raub vorzubeugen oder dessen schädigenden Effekt wenigstens zu begrenzen, sollten einige Regeln beachtet werden:

  • Hält man sich auf der Straße auf, sollte nur so viel Bargeld mitgenommen werden wie voraussichtlich benötigt wird (niemals mehr als 50 €, also ein verkraftbarer Geldbetrag). Die nähere Umgebung ist stets genau zu beobachten.
  • Stets einige Münzen (Kleingeld oder kleine Scheine) bereithalten und diese im Falle eines Überfalls bereitwillig aushändigen und behaupten, dass das alles sei, was man habe. Den Hauptteil des Geldes in einer um den Bauch gebundenen Geldbörse bzw. Geldgürtel unterbringen.
  • In ärmeren Gebieten, insbesondere nachts, keine Wertgegenstände wie Armbanduhr oder Digitalkamera mitführen.
  • Nachts niemals alleine ausgehen, außer in gut beleuchteten und belebten Stadtteilen.
  • Niemandem in dunkle oder verlassene Gassen folgen. Jedem, vor allem denjenigen, die von Anfang an Vertrauen erwecken zu versuchen, das nötige Misstrauen entgegenbringen. Eine nahezu klassische Variante des Überfalls am Tage ist es, dass drei bis vier Jungen lächelnd auf einen zukommen, die Hand ausstrecken, die der höfliche Europäer natürlich sofort reflexartig greift, um dann festzustellen, dass sich unter dem T-Shirt einer der Jungs leider die Spitze eines nicht zu kleinen Messers oder eine Glasscherbe abzeichnet, die in Richtung der eigenen Leber zeigt. Also: keine Hand geben.
  • In vielen touristisch stark frequentierten Großstädten wie Rio de Janeiro streift eine Touristenpolizei, die aber nicht dazu verleiten darf, die Eigensicherung herunterzufahren.

Brasilien ist ein Schwachwährungsland, so dass der Umtausch von Euro in den – unter permanenter Abwertung leidenden – brasilianischen Real von vielen Einheimischen auf der Straße den Touristen als Schwarzumtausch (portugiesisch: cambio negro) zu deutlich günstigeren Kursen als bei Banken angeboten wird. Hier gibt es eine hohe Betrugsgefahr und für den Touristen auch das Risiko, von der Polizei erwischt und hart bestraft zu werden.

Literatur

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  • Basak Tanulku/Simone Pekelsma, Physical and Symbolic Borders and Boundaries and How They Unfold in Space, Taylor & Francis, 2024, S. 198 ff.; ISBN 978-1040001202.

Einzelnachweise

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