Starnberger See

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Dampferanlegestelle in Seeshaupt

Der Starnberger See liegt südwestlich von München in Oberbayern und ist beliebte Ausflugsregion im Voralpenland.

Orte[Bearbeiten]

am Westufer:

  • Starnberg (588 m), Kreisstadt am nördlichen Seeende;
  • Bernried (600 m) mit der Sammlung Buchheim.
  • Seeshaupt (597 m) etwas ruhiger am Südende des Sees, mit dem Naturschutzgebiet der Osterseen.

am Ostufer:

  • Berg (639 m) mit Schloss;
  • Münsing (666 m), Feriengemeinde und Künstlerwohnort;

Hintergrund[Bearbeiten]

Der Starnberger See hat eine Fläche von ca. 57 km², eine Länge von 20 km in Nord-Süd-Richtung bei einer Breite von ca. 5 km von Ost nach West und einer Uferlänge von ca 49 km. Die größte Tiefe beträgt 127 m. Der zweitgrößte Zufluss ist der Maisinger Bach, der kurz vor dem Starnberger See durch die Maisinger Schlucht fließt.

Seine Entstehung verdankt der See der letzten Eiszeit, als Sammelbecken der Schmelzwasser des damaligen Isargletschers.

Die Würm verlässt den See im Norden bei Starnberg. Dieser wurde daher bis ins 19. Jahrhundert als Würmsee bezeichnet, die heutige offizielle Bezeichnung „Starnberger See“ gilt erst seit 1962.

Der See findet heute seine Nutzung in der Fischerei (ca. 37 Berufsfischer) und als Naherholungsgebiet zum Baden, Segeln und Surfen. Vom Ufer des Sees sind ca. 20 km nur den Erholungssuchenden vorbehalten.

Höfische Schifffahrt[Bearbeiten]

Die höfische Schifffahrt mit Lustschiffen auf dem Fürstensee begann spätestens in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, nach 1500 gab Herzog Wilhelm IV. neue, prächtig dekorierte Schiffe in Auftrag.

Der Bucentaur (vom ital. bucintoro für goldene Barke) steht stellvertretend für die rauschenden Seevergnügen und Feste der Wittelsbacher in der Barockzeit, das Lustschiff fuhr seit den 1660er Jahren. Es wurde von Kurfürst Ferdinand Maria für seine Gemahlin Henriette Adelaide nach venezianischem Vorbild um 1662 in Auftrag gegeben und war das schönste und größte Prunkschiff, das hier jemals gebaut wurde. Es kostete 18.269 Gulden, hatte Platz für 500 Personen und wurde von 110 Ruderern fortbewegt.

Der Bucentaur wurde erst im Jahre 1758 unter Kurfürst Max II. wegen der anstehenden hohen Reparaturkosten abgewrackt. Das Museum Starnberger See widmet sich dem Thema der höfischen Schifffahrt in einer Dauerausstellung, hier gibt es auch verschiedene Schiffsnachbildungen und die 350 Jahre alte Original-Heckfigur des Prunkschiffs.

Anreise[Bearbeiten]

Starnberg: Bootsanlegestelle;

Der Starnberger See liegt im Südwesten des Münchner Umlands und hat über den MVV Anbindung an das System der Münchner S-Bahnen und Buslinien.

von München[Bearbeiten]

  • mit der S-Bahn Linie S6 nach Starnberg, Possenhofen, Feldafing und Tutzing, der Bahnhof Starnberg liegt unmittelbar an der Bootsanlegestelle am See. Von Tutzing weiter mit der Regionalbahn Richtung Kochel entweder nach Bernried oder Seeshaupt.
  • mit dem Auto über die Bundesautobahn 95 (München - Garmisch-Partenkirchen), Abfahrt am Dreieck Starnberg in Richtung Starnberg;

Mobilität[Bearbeiten]

Bayerische Seenschifffahrt[Bearbeiten]

Die Schiffsflotte der "Bayerischen Seenschifffahrt" (1997 als GmbH privatisiert, aber weiterhin vom Staat gehalten) besteht aus sechs Fahrgastschiffen. Stolz der Flotte sind der hochmoderne Galerie-Katamaran "MS Starnberg" (Kapazität: 900 Personen, 280 Innensitzplätze und 4 Salons auf 2 Decks) und das Museumsschiff "MS Phantasie".

Anlegestellen der Boote sind: Starnberg, Berg, Leoni, Ammerland, Ambach, Seeshaupt, Bernried, Tutzing und Possenhofen; Dauer einer Rundfahrt ca. 3 Stunden, zweimalige Fahrtunterbrechung erlaubt.

Betriebszeit von etwa Anfang April bis Ende Oktober;

Bayerische Seenschifffahrt GmbH, Dampfschiffstraße 5, 82319 Starnberg. Tel.: +49(0)8151 8061.

Die Fähre zur Roseninsel verkehrt nur von Frühjahr bis Herbst von 11-18 Uhr; sonntags ab 10 Uhr.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Schlösser[Bearbeiten]

Der Starnberger See ist der "Fürstensee" und der "Schlössersee":

Das Gewässer ist bereits zu Ende des 15. Jahrhunderts der Vergnügungssee des ganzen Hofstaats. Die Wittelsbacher errichteten oder besaßen hier zahlreiche Schlösser:

  • Starnberger Schloss. 1246 von den Wittelsbachern noch als Burg erobert und vermutlich schon im 15. Jahrhundert in ein Schloss umgewandelt.
  • Schloss Possenhofen. Das Sisi-Schloss, wurde im Jahre 1536 vom Landschaftskanzler Jacob Rosenbusch für den bayerischen Herzog Wilhelm IV. als ein Herrenhaus erbaut.
  • Schloss Ammerland. 1683/85 von Caspar Feichtmayr als Sommerschloss für die Wittelsbacher Bischöfe erbaut.
  • Schloss Berg. Im Jahre 1640 als Ersatz für ein ehemaliges Herrenhauses an gleicher Stelle errichtet.

Hinzu kommen am Starnberger See dann noch mehrere Schlösser, die nicht den Wittelsbachern gehörten (Altes Schloss Tutzing, Kempfenhausen) und die zahlreichen Villen aus den letzten beiden Jahrhunderten.

Museen[Bearbeiten]

  • Museum Starnberger See. Regionalmuseum; Dauerausstellung zur höfischen Schifffahrt am Starnberger See; Entwicklung Starnbergs und des ganzen Sees mit seinen Gemeinden seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des heutigen Massentourismus; wichtigstes Exponat ist das Lustschiff Delfin, das einzige erhaltene Prunkschiff aus der Flotte der Wittelsbacher.
Buchheimmuseum Bernried;
  • Buchheimmuseum, in Bernried am Starnberger See. Mit der berühmten Expressionistensammlung (die "Brücke") von Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Druckgraphiken des Buchautors Lothar-Günther Buchheim und "Nebensammlungen" zu Kunsthandwerk aus aller Welt, bayerischer Volkskunst, Kultgegenständen aus Afrika und anderen außereuropäischen Ländern. Außerdem Werke des Künstlers Lothar-Günther Buchheim und wechselnde Ausstellungen in dem von Günther Behnisch geschaffenen mehrgliedrigen und abwechslungsreichen Gebäudekomplex.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Baden[Bearbeiten]

Größere öffentliche Liegewiesen gibt es zwischen Niederpöcking und Possenhofen (ca. 10 min Fußweg vom S-Bahnhof Possenhofen), bei Kempfenhausen und zwischen Ambach und Sankt Heinrich.

Segeln[Bearbeiten]

Der Starnberger See ist ein äußerst beliebtes Segelrevier mit günstigen Windverhältnissen, einer gut ausgebauten Infrastruktur mit vielen Segelhäfen, Segelvereinen und Bootsverleih und mit vielen Segel- und Surfschulen und auch einigen Bootswerften.

Tauchen[Bearbeiten]

Tauchen im See nach Allgemeinverfügung für das Tauchen mit Atemgerät zur Ausübung des Gemeingebrauchs (Art. 21 Abs. 1 Satz 3 in Verbindung mit Art. 22 Bayerisches Wassergesetz) erlaubt; zuständig: Landratsamt Starnberg, Tel. (0 81 51) 1 48-0;

Die Allmannshauser Steilwand bei Allmannshausen, ein Ortsteil von Berg, ist mit einer Tiefe von bis zu 80 Metern das beliebteste Tauchrevier im See, sie ist aber auch gefährlich: hier kommt es immer wieder zu tödlichen Tauchunglücken.

Küche[Bearbeiten]

Nachtleben[Bearbeiten]

Sicherheit[Bearbeiten]

  • Sturmwarnung über die Drehscheinwerfer am See:
    • 40 Lichtblitze pro Minute = Vorwarnung;
    • 90 Lichtblitze pro Minute = Sturmwarnung;

Klima[Bearbeiten]

Ausflüge[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • FESQ-MARTIN, Martinus, Amei LANG ; Michael PETERS (Hrsg.): Der Starnberger See – Natur- und Vorgeschichte einer bayerischen Landschaft. Dr. Friedrich Pfeil, 2008, ISBN 978-3-89937-090-4; 144 Seiten. Naturkundliche Themen und frühe kulturelle Entwicklung; ca. 14,80 €
  • Michael Petzet und Gerhard Schober ; Bayern, Landesamt für Denkmalpflege, München (Hrsg.): Denkmäler in Bayern, Bd.1/21, Landkreis Starnberg. Regensburg: Schnell & Steiner, 1991 (2. Auflage), Denkmäler in Bayern, ISBN 978-3795410056; 577 Seiten. Denkmalliste, ca. 75€
  • Manfred Hummel: Rund um den Starnberger See. Eine nicht alltägliche Entdeckungsreise. München: Verlag: Berg & Tal, 2007, ISBN 3939499080; 176 Seiten. Taschenbuch, ca. 12,90€
  • Thomas Schröder: Oberbayerische Seen. Erlangen: Michael Müller Verlag, 2009 (3. Auflage), ISBN 978-3-89953-473-3; 264 Seiten.

Heimatkrimi[Bearbeiten]

  • Verschiedene: Tod am Starnberger See: 12 Kriminalgeschichten vom Starnberger See. Gmeiner, 2010 (2. Auflage), ISBN 978-3839211038; 176 Seiten. 8,90 €
  • Michael Soyka: Schwarze Ufer: Ein Starnberger See-Krimi. Buch & Media, 2009 (2. Auflage), ISBN 978-3869060736; 235 Seiten. 12,90 €

Weblinks[Bearbeiten]


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