Ammersee

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Uferszene mit den Alpen im Hintergrund

Der Ammersee liegt im Freistaat Bayern südwestlich von München.

Orte[Bearbeiten]

Karte
Karte von Ammersee
  • 1 Eching am Ammersee (602 m), Erholungsort am Nordende des Sees;

An der Ostseite des Sees:

  • 3 Andechs (690 m), mit dem weltberühmten Bierbraukloster;

An der Westseite des Sees:

  • 8 Dießen am Ammersee (535 m), mit der ehemaligen Klosterkirche Mariä Himmelfahrt, eine der schönsten Barockkirchen Süddeutschlands.

Im Süden des Ammersees im Pfaffenwinkel:

  • 10 Pähl (591 - 760 m) Erholungsort am Südende des Ammmersees;

Hintergrund[Bearbeiten]

Der Ammersee ist mit einer Fläche von ca. 47 km², einer Länge von 16 km in Nord-Süd-Richtung und einer Uferlänge von ca 42 km nur wenig kleiner als der benachbarte Starnberger See. Die größte Tiefe beträgt 81 m.

Seine Entstehung verdankt der See der letzten Eiszeit, als Sammelbecken der Schmelzwasser des damaligen Isargletschers.

Von Süden mündet die Ammer in den See, und verlässt ihn nach Norden als Amper.

Der See findet heute seine Nutzung in der Fischerei (ca. 25 Berufsfischer) und als Naherholungsgebiet zum Baden, Segeln und Surfen. Die Benutzung mit Motorbooten ist sehr strikt geregelt und findet daher kaum statt. Vom Ufer des Sees sind ca. 17 km nur den Erholungssuchenden vorbehalten.

Anreise[Bearbeiten]

Der Ammersee liegt im Südwesten des Münchner Umlands und hat über den MVV Anbindung an das System der Münchner S-Bahnen und Buslinien.

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Am nächsten liegt der Flughafen München - Franz Josef Strauß (IATA: MUC) . Von diesem führt die S-Bahn-Linie S 8 durch die Münchner Innenstadt direkt bis Herrsching am Ammersee (Fahrtzeit ca. 90 min.).

Mit der Bahn[Bearbeiten]

von München[Bearbeiten]

  • mit der S-Bahn-Linie S8 nach Herrsching, zum Westufer mit der S4 oder der Regionalbahn bis Geltendorf und weiter mit der von Augsburg kommenden BRB.

von Augsburg[Bearbeiten]

  • mit der BRB (Bayerischen Regiobahn) von Augsburg-Oberhausen.

vom Pfaffenwinkel[Bearbeiten]

  • mit der BRB ab Schongau

Mit dem Auto[Bearbeiten]

Auf der Autobahn A96 Ausfahrt Stegen oder Inning a. A.

Mit MVV, LVG und RVO[Bearbeiten]

Diverse Buslinien.

Mobilität[Bearbeiten]

Bootssteg zum Ammersee bei Stegen

Bayerische Seenschifffahrt[Bearbeiten]

Die Schiffsflotte der (1997 formell privatisierten, aber weiterhin in Staatsbesitz stehenden) "Bayerischen Seenschifffahrt" besteht aus zwei Motorschiffen, der "MS Augsburg" und der "MS Utting" und aus zwei Schaufelradschiffen, der "RMS Diessen" und der "RMS Herrsching". Die renovierten Schiffe bieten modernste Schiffsbautechnik, höchsten Komfort und nostalgisches Äußeres.

Anlegestellen der Schiffe sind: Stegen, Buch, Breitbrunn, Herrsching, Dießen, Riederau, Holzhausen, Utting, Schondorf;

Nördliche Rundfahrt Herrsching-Stegen und zurück: Dauer ca. 2 Std., einmalige Fahrtunterbrechung erlaubt;

Südliche Rundfahrt Herrsching-Dießen und zurück: Dauer ca. 1 1/4 Std., einmalige Fahrtunterbrechung erlaubt;

Betriebszeit ab Ostern bis etwa Ende Oktober;

Bayerische Seenschifffahrt GmbH (Ammersee), Landsberger Straße 81, D-82266 Inning/Stegen. Tel.: +49 (0)8143 94021.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Kloster Andechs, Ansicht von Osten;
Raisting: Erdfunkstelle;
Herrsching: Uferpomenade mit Hafen;
  • Das Benediktinerkloster Andechs mit Wallfahrtskirche, Klosterbrauerei, Bräustüberl und Klostergasthof auf einem Berg über dem Ostufer des Ammersees gelegen, ist weithin in der Landschaft sichtbar und seit über einem halben Jahrtausend beliebtes Ziel für Pilger.
Die Geschichte des Klosters geht zurück bis ins 10. Jahrhundert auf die Grafen von Andechs, die in direkter Linie jedoch 1248 ausstarben. Um 1390 wurde dann die Stammburg der Andechser in ein Kloster umgewandelt, und ab 1455 als Benediktinerkloster erheblich erweitert. Nach fast kompletter Zerstörung durch einen Brand infolge Blitzschlag erfolgte der Wiederaufbau bis 1675 in der heutigen Form mit dem bekannten Kirchturm. Im Jahre 1755 wird die Abteikirche durch Johann Baptist Zimmermann im Rokokostil ausgestattet. Das Kloster Andechs wird im Rahmen der Säkularisation in ganz Bayern 1803 aufgelöst, 1846 von König Ludwig I. von Bayern erworben, und im Jahre 1850 der von ihm gegründeten Benediktiner-Abtei St. Bonifaz in München gestiftet, die Andechs heute verwaltet.
Das Kloster ist seit 1971 die Familienbegräbnisstätte der Wittelsbacher, außerdem befindet sich in einer Seitenkapelle der Klosterkirche die Begräbnisstätte von Carl Orff.
Heute ist das Kloster, auch dank seines berühmten dunklen Klosterbieres, ein Anziehungspunkt für Einheimische und für Touristen aus aller Welt.
Ausführlichere Informationen gibt es im eigenen Artikel zu Andechs;
  • Raisting am Südende des Sees, mit den futuristischen Antennenanlagen der Erdfunkstelle; Info;
Führungen nach Vereinbarung;

Aktivitäten[Bearbeiten]

Segeln[Bearbeiten]

Der Ammersee ist ein äußerst beliebtes Segelrevier mit günstigen Windverhältnissen, einer gut ausgebauten Infrastruktur mit Segelhäfen, Segelvereinen und Bootsverleih und mit vielen Segel- und Surfschulen und auch einigen Bootswerften. Insbesondere wegen der Gewitteranfälligkeit des lokalen Wetters im Voralpenland gilt das Segeln am Ammersee auch als anspruchsvoll.

Tauchen[Bearbeiten]

Tauchen im See nach Allgemeinverfügung für das Tauchen mit Atemgerät zur Ausübung des Gemeingebrauchs (Art. 21 Abs. 1 Satz 3 in Verbindung mit Art. 22 Bayerisches Wassergesetz) erlaubt;

Zuständig ist das Landratsamt Landsberg am Lech, Tel. (0 81 91) 1 29-0;

Verschiedenes[Bearbeiten]

Küche[Bearbeiten]

Das Kloster Andechs vermarktet die Andechser–Produkt-Familie mit Brot, Käse, Romadur (Weichkäse, riecht bei richtiger Reife sehr stark, ist aber dann eine echte Delikatesse), Schnupftabak, Speck und Arznei;

Fisch[Bearbeiten]

Die Regelung der Fischerei am Ammersee ist für das 12. Jahrhundert erstmals belegt. Damals schenkten die Grafen von Andechs dem neu gegründeten Kloster in Dießen die Fischrechte.

Speisefische im Ammersee sind:

  • Die Renke ist der "Brotfisch" im Ammersee, sie lebt im Sommer in einer Tiefe von 10 bis 20 Metern und zieht sich im Winter in Tiefen bis zu 70 Metern zurück. Renken werden bis zu zwei Pfund schwer und frisch, geräuchert und als Filet angeboten.
Seit den 1990er Jahren sind die Fischer sehr in Sorge, da die gefangenen Renken immer kleiner werden und die Fänge damit teils dramatisch zurückgingen. Als Ursache gilt nach neuesten Forschungen eine Störschicht im Wasser des Sees, die den in der Tiefe lebenden Fisch von den oberflächennahen und mit Nahrung (Plankton) reichen Wasserschicht abhält und die die Fische wahrscheinlich wegen Sauerstoffmangel nicht überwinden können. Diese Störschicht ist in verschiedenen Jahren unterschiedlich stark ausgeprägt, es kommt daher zu Jahren mit Hungerkatastrophen für die Renken.
  • Seeforellen gibt es mit einem Fanggewicht von 2 bis 10 Pfund.
  • Weißfische im Ammersee sind z. B. Brachse, Rotauge und Rotfeder. Wegen der vielen Gräten sind sie nicht so beliebt; das Fleisch gilt aber als sehr fest und wohlschmeckend. Angeboten werden sie als Filet.
  • Karpfen gibt es von 4 bis zu 10 Pfund, in seltenen Fällen bis zu 50 Pfund. Fangzeit ist das Frühjahr, zu kaufen gibt es sie frisch oder filetiert.
  • Der Zander hat meist 8-12 Pfund Fanggewicht, Hauptfangzeit ist der Herbst und Spätherbst, er wird als ganzer Fisch oder als Filet angeboten.
  • Der Barsch wird bis zu 4 Pfund und wegen seiner rauen Haut und den Stacheln meist als Filet verkauft.
  • Der Aal hat meist ca. 1 Pfund, Fanggewicht, kann aber bis 10 Pfund schwer werden. Zu Kaufen gibt es ihn fast ausschließlich geräuchert.
  • Der Hecht ist ein großer Räuber und wächst daher sehr schnell, sein Gewicht beträgt bis zu 35 Pfund, er kann eine Länge von über einem Meter erreichen und wird meist im Frühjahr gefangen.
  • Der Wels oder Waller, in seltenen Fällen mit bis zu 120 Pfund und Längen von bis 2,5 Metern, ist der größte Fisch im Ammersee. Im Juni 2003 wurde in Dießen ein Exemplar mit 28 kg und 1.5 m Länge gefangen, der ca. 40 Jahre alte Fisch wurde aber nicht verspeist, sondern markiert und wieder ausgesetzt.

Angelkarten: Die Wochenkarte kostet ca. 10 Euro, die Monatskarte 36 Euro und die Jahreskarte zwischen 83 und 100 Euro, Bezugsquellen siehe bei www.ammersee-region.de;

Restaurants am Ammersee mit einheimischem Fisch auf der Speisekarte sind:

Sicherheit[Bearbeiten]

Klima und Natur[Bearbeiten]

Wetterbericht[Bearbeiten]

Wetterberichte macht die Website Zebrafell.de.

Außerdem gibt es ein Sturmwarn-informationssystem bestehend aus gelben Blitzlichtern überall am Ufer (meist nahe der Dampferstege aufgestellt):

  • 60 Blitze pro Minute bedeuten Sturmvorwarnung, also "Achtung! Es könnte ein Gewitter aufziehen! Bitte Hafen aufsuchen"
  • 90 Blitze pro Minute bedeuten Sturmwarnung, also "Sofort am nächsten Steg festmachen, und nicht auslaufen, ehe Entwarnung gegeben wird"

Natur[Bearbeiten]

Am Ammersee gibt es drei Naturschutzgebiete:

  • NSG Ammersee Vogelfreistätte Südufer (Von Dießen kann man auf einem Turm die Vögel beobachten).
  • NSG Holzhausen

und

  • NSG Ampermoos.

Ausflüge[Bearbeiten]

zum Starnberger See und den weiteren Seen im Fünfseenland;

Literatur[Bearbeiten]

  • Anne Webert (Hrsg.): Der Ammersee. München: Kiebitz Buch Verlag, Feb. 2007, ISBN 3980780074; 160 Seiten (Deutsch, Einleitung auch in Englisch). ca. 24,90 €
  • Manfred Hummel: Rund um den Ammersee. Eine nicht alltägliche Entdeckungsreise. München: Verlag: Berg & Tal, 2009, ISBN 9783939499183; 167 Seiten. Taschenbuch, ca. 12,95 €
  • Thomas Schröder: Oberbayerische Seen. Erlangen: Michael Müller Verlag, 2009 (3. Auflage), ISBN 978-3-89953-473-3; 264 Seiten.

Heimatkrimi[Bearbeiten]

Verschiedene: Tatort Ammersee: 9 Kriminalgeschichten vom Ammersee. Gmeiner, 2009, ISBN 978-3839211038; 134 Seiten. 6,90 €

Karten[Bearbeiten]

Bayerisches Landesvermessungsamt, Blatt UK 50-41, 1:50 000; ISBN 3-86038-436-8 ;

Weblinks[Bearbeiten]


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