Cirque de Salazie

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Der Cirque de Salazie ist der östliche der drei Kraterkessel am erloschenen Vulkan Piton des Neiges auf der Insel Réunion im Indischen Ozean.

Cirque de Salazie, Panorama von Südosten über den Kraterkessel, von der Hütte "Gîte de Bélouve" aus

Orte[Bearbeiten]

Karte
Cirque de Salazie
Hell-Bourg

Im ganzen Cirque gibt es etwa 6.000 Einwohner, die sich auf die drei größeren Orte und einige kleinere Weiler verteilen.

  • 1 Hell-Bourg (800 m): ehemaliger Kurort mit Thermalquellen und Tourismus, trägt das Etikett "Plus beau village de France" und gehört damit zu den "sehenswertesten Dörfern Frankreichs", einem Verband aus ca. 150 Ortschaften.
  • 2 Salazie (470m)
  • 3 Le Grand Ilet
  • 4 Mare à Vieille Place

Weitere Ziele[Bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten]

Die Herkunft des Namens Salazie, er wird offiziell erst seit 1835 geführt, ist nicht eindeutig geklärt. Nach einer Variante leitet er sich von den drei "Salazes" ab, die drei markante Felsen befinden sich aber im benachbarten Cirque de Mafat. Eine andere Ableitung beruft sich auf das madagasische "Salazhon" für "gutes Lager" und noch eine weitere Namensableitung ist die als der Name eines entflohenen Sklavens genannt Salazie.

Der Kraterkessel hat unregelmäßigen kreisförmigen Grundriss mit einem Durchmesser von maximal ca. 10 bis 12 Kilometern und ist damit etwas größer als die beiden anderen Kraterkessel der Insel, er wird durch den "Riviére du Mat" nach Nordosten hin entwässert.

Der Cirque de Salazie ist von Norden her leicht zugänglich und war um ab 1830 der erste der drei besiedelten Kraterkessel im Inselinneren. Die fruchtbare Region wird seitdem landwirtschaftlich genutzt, angebaut werden auch heute noch überwiegend Obst und Gemüse.

Einen ersten touristischen Höhepunkt erlebte der Talkessel, als 1831 bei Bras-Sec Thermalquellen entdeckt wurden und sich anschließend bis Ende des 19. Jahrhunderts Hell-Bourg zum Badeort entwickelte. Diese Entwicklung wurde jäh gestoppt, als 1920 Erdrutsche nach einem Zyklon die Quellen verschütteten. Viele sehenswerte kreolische Villen im Ort zeugen heute noch von der großen Zeit.

In der Neuzeit entwickelt sich zunehmend der Tourismus um den Cirque de Salazie als Wanderregion.

Entstehung[Bearbeiten]

Cirque de Salazie, vom Gipfel des Piton des Neiges aus gesehen

Das zerklüftete Relief des Kraterkessel Cirque de Salazie hat, analog zum südwestlich anschließendem Cirque de Cilaos und zum westlich gelegenem Cirque de Mafate, vermutlich zwei Entstehungsmechanismen:

  • Nach der Entleerung der Magmakammer bei einem der letzten Ausbrüche des Vulkans Piton des Neiges und dem Zusammensturz des Vulkanschlotes entstand eine Caldera.
  • Die "erosive Hangentwicklung" als Folge der in Réunion gegebenen besonderen Umstände mit hohen Niederschlägen an den steilen Hängen und einer besonderen Chemie durch Säureeintrag der tropischen Vegetation in das Gestein formte dann die tief eingeschnittenen Rinnen und "Hangrunsen".

Ausführliche Informationen zum Vulkanismus siehe auch im Artikel zum Piton des Neiges und zu Réunion.

Anreise[Bearbeiten]

Von Saint-Andre an der Nordostküste der Insel aus führt eine landschaftlich hoch attraktive Fahrstraße (D48) entlang des Flussbetts des "Riviére du Mat" in den Cirque.

Mobilität[Bearbeiten]

Wasserfall in der Nordwand des Piton des Neiges

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Wasserfälle[Bearbeiten]

Im Kraterkessel gibt es unzählige Wasserfälle, welche die hohen und steilen Hänge herabstützen.

  • 1 Voile de la Mariée bei Salazie;

Aktivitäten[Bearbeiten]

Wandern[Bearbeiten]

  • Der südwesttseitig benachbarte Kraterkessel Cirque de Cilaos ist auf dem Wanderpfad GR R1 über den Anstieg zur Hütte Caverne Dufour am Piton des Neiges und von da aus dann weiter nach Cilaos als Wanderung erreichbar.

Küche[Bearbeiten]

Nachtleben[Bearbeiten]

Sicherheit[Bearbeiten]

Klima[Bearbeiten]

Piton d'Enchaing (1356 m), Grand Ilet dahinter verdeckt

Allgemeine Ausführungen zum Inselklima siehe im Artikel zu Réunion.

Der Cirque de Salazie liegt auf der Ostseite (Wetterseite) der Insel und ist auch nach Osten geöffnet und damit den feuchten Passatwinden des Indischen Ozeans ausgesetzt, die Region gehört daher zu den regenreichsten und auch grünsten Gebieten der Insel, dafür ist aber auch Nebel das ganze Jahr über sehr häufig.

Die trockene Jahreszeit ist der Winter auf Réunion vom Mai bis in den Oktober mit dann eher gemäßigten Temperaturen und weniger Niederschlägen. Der Morgen beginnt meist noch sonnig, aber spätestens gegen Mittag zieht es sich von der Ostküste her zu, und der Kraterkessel steckt dann spätestens am frühen Nachmittag im Nebel und es regnet bis zum Abend. In der Nacht klart es gelegentlich wieder auf.

Der Sommer der Südhalbkugel sind auf Réunion die Monate November bis April, es ist die wesentlich feuchtere und wärmere Jahreszeit, die Luft ist zum schneiden schwül warm mit Tagestemperaturen über 30 Grad und einem Höhepunkt der Niederschläge um die Monate ab Januar bis März, es regnet dann meist den ganzen Tag mehr oder weniger intensiv.

Mit dem ungebremsten Einfluss der Zyklone und den einhergehenden großen Regenmengen ist der Cirque de Salazie auch immer wieder der Ort von großen Überschwemmungen und Erdrutschen, zum Beispiel in den Jahren 1875, 1920 (Thermalquellen in Hell-Bourg verschüttet) und 1979.

Literatur[Bearbeiten]

Karten[Bearbeiten]

  • Institut Geographic National (Hrsg.): ST-DENIS 1:25 000 (für Wanderer); Bd. 4402 RT. Paris, Carte de Randonee topographique Top 25 (in Französisch). ca. 11€, vor Ort und an den französischen Flughäfen erhältlich

Weblinks[Bearbeiten]

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