Kareli
Kareli | |
Region | Schida Kartli |
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Einwohnerzahl | 6.654 (2014) |
Höhe | 620 m |
Kareli |
Kareli (georgisch: ქარელი ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Raiones in der Region Schida Kartli und liegt etwa 30 km westlich von Gori. Die Umgebung der Stadt ist bekannt für ihre zahlreichen historischen Kirchen sowie die intensive Landwirtschaft (Obstanbau und Zucker).
Nicht zu verwechseln ist Kareli mit der Stadt Kwareli in der georgischen Region Kachetien sowie mit der Republik Karelien der Russischen Föderation.
Hintergrund
[Bearbeiten]Kareli wurde erstmals 1715 urkundlich erwähnt als Besitz der Adelsfamilie Zizischwili. Seit 1930 war Kareli Bezirkshauptstadt, 1981 erhielt es das Stadtrecht. Die Stadt liegt am rechten Ufer des Flusses Mtkwari etwa 10 km südlich der Hauptstraße ს 1 (Tiflis-Chaschuri).
Entlang der Fernstraße ს 1 befinden sich die beiden Industrieorte Agara (Zucker) und Gomi (Wodka). Die Region um Kareli ist bekannt für die ausgedehnten Obstplantagen und die intensive Landwirtschaft.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Mit der Bahn
[Bearbeiten]- Der 1 Bahnhof Kareli befindet sich am Ostende der Stadt.
- Nur wenige Züge auf der Bahnstrecke Tiflis-Chaschuri (und weiter nach Bordschomi, Batumi, Poti, Sugdidi, Kutaissi) halten auch in Kareli.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]- Mehrere Marschrutkas täglich verkehren zwischen Kareli und den benachbarten Städten (Chaschuri, Gori).
- Ab Tiflis starten Marschrutkas ab dem Busbahnhof Didube.
- Busse und Marschrutkas fahren in Kareli vom 2 Busbahnhof am Kreisverkehr im Zentrum ab, dort kann man auch Taxis bekommen.
- Weil Kareli abseits der Hauptstraße ს 1 liegt, passieren die Marschrutkas ab Tiflis nach Westgeorgien nicht die Stadt. Man muss bei der Abzweigung bei Ruissi umsteigen.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Ab Gori bzw. Chaschuri über die Fernstraße ს 1 bis kurz nach Ruissi, 3 Abzweigung Kareli/Variani von der ს 1 dort nach Süden abbiegen und für 10 km einer gut ausgebauten Regionalstraße folgen.
Von Kareli gibt es Regionalstraßen (großteils asphaltiert) über Zkra nach Gori (Bahnhofsiedlung), sowie über Samzrewissi nach Osiauri bei Chaschuri. Diese Regionalstraßen sind weniger schnell zu fahren, aber kaum mit Verkehr belastet und bieten somit zwischen Chaschuri und Mzcheta auch eine ruhigere Alternative zur stressigen Fernstraße ს 1.
Von der Kreuzung der Zufahrtsstraße nach Kareli an der ს 1 führt geradeaus eine Lokalstraße nach Variani weiter, wo sie auf die Regionalstraße Gori-Zchinwali trifft.
Ab Agara zweigt eine Regionalstraße nach Südossetien (Snauri, Zchinwali) ab, ab Gomi die Regionalstraße nach Satschchere und Tschiatura.
Mit dem Schiff
[Bearbeiten]Am Mtkwari findet kein Schiffsverkehr statt, man kann den Fluss allerdings mit Paddelbooten, Kajaks und Rafts befahren.
Mobilität
[Bearbeiten]- Mit Marschrutkas oder Taxis in die umliegenden Dörfer. Die Nebenstraßen sind großteils unasphaltiert und ein Geländewagen ist empfehlenswert.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- 1 Städtisches Museum Kareli, Aleksandre Kasbegi Straße 86 (ggü. Bahnhof). Tel.: +995 369 32139. Archäologische Objekte (Bronze- und Eisenzeit) und ethnographische Exponate aus dem 19. Jahrhundert bis heute. Geöffnet: Täglich außer Montag 10-18 Uhr. Preis: Eintritt frei.
Umgebung
[Bearbeiten]Während die Stadt selbst wenig sehenswertes bietet, ist der Verwaltungsbezirk Kareli ist bekannt für zahlreiche mittelalterliche Bauwerke:
- 2 Samzerwissi : Kirche und Festung Samzerwissi (სამწევრისი, Samtservisi), 8. Jahrhundert (8 km westlich von Kareli)
- 3 Ruissi Kirche von Ruissi (რუისი, Ruisi), Dom aus dem 8.-9. Jahrhundert (nördlich der Fernstraße ს 1 ca, 15 km nordöstlich von Kareli)
- 4 Urbnissi Kirche von Urbnissi (ურბნისი, Urbnisi), dreischiffige Basilika aus dem 6.-7. Jahrhundert (südlich der Fernstraße ს 1 ca, 15 km östlich von Kareli)
- 5 Sanebeli Ruinen der Kathedrale von Sanebeli, an der შ 134 am Weg nach Kinzwissi, ca. 10 km südwestlich von Kareli.
- 6 Kinzwissi Kirche von Kinzwissi(ყინწვისი, Kintsvisi / Qinzvisi): Der Klosterkomplex besteht aus drei Kirchen. Die Hauptkirche St. Nikolosi stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert. Die kleine St. Georgs-Kapelle nebenan stammt aus derselben Zeit. Die Marienkirche, heute nur noch Ruinen, stammt aus dem 10.-11. Jahrhundert. Der Klosterkomplex ist für die reichhaltigen Freskenmalereien bekannt und befindet sich etwa 20 km südlich von Kareli. Man fährt etwa 15 km nach Südwesten und zweigt im modernen Dorf Kinzwissi nach links ab.
- 7 Sghuderi Kirche von Sghuderi (ზღუდერი, Zghuderi). Der Nachbarort der Ortschaft Kinzwissi; etwa 2 km geradeaus weiterfahren statt links zum Kloster)
- 8 Burgruine Dsama (ძამისციხე, Dsamisziche; engl. Dzama bzw. Dzamistsikhe), auch Mdsowreti (მძოვრეთი, Mdzovreti) in der Ortschaft Ortubani (ორთუბანი); etwa weitere 6 km nach der Ortschaft Sghuderi, dort links abbiegen und etwa 2 km hinauf zur Festung fahren.
- 9 Burgruine Muchileti (მუხილეთისციხე, Muchiletisziche, engl. Mukhileti, Mukhiletistsikhe), weitere 20 km südlich von Ortubani.
- 10 Kosifa : Kloster Kosifa (Kosipa, ქოზიფა, Kozifa/Kozipa), am Ende der Schotterpiste, von Kinzwissi etwa 45 km nach Südwesten. Kloster, malerisch in den Bergen gelegen, mit Schädelraum.
- 11 Sagholascheni : St.-Mariam-Kirche von Sagholascheni (საღოლაშენი, Sagholasheni), bei Adareti nördlich der Hauptstraße ს 1
- 12 Breti : Klosteranlage Breti (ბრეთი) - von der ს 1 (Abzweigung nach Adareti) und weiter für ca. 5 km nach Norden)
- 13 Dirbi : Klosteranlage Dirbi (დირბი) - weitere 7 km von Breti nach Norden
- 14 Mochissi - Kirchen von Mochissi (მოხისი, Mokhisi) - 2 km der Zuckerstadt Agara, bevor man die Eisenbahn überquert, rechts abbiegen.
Aktivitäten
[Bearbeiten]- 1 Bateti See Fischen, Schwimmen, Campen am Bateti-See: Fährt man von der Ortschaft Kinzwissi noch etwa 30 km weiter über eine schlechte Schotterstraße, erreicht man diesen malerisch in den Bergen gelegenen See.
Einkaufen
[Bearbeiten]Entlang der Hauptstraße ს 1 werden von Straßenhändlern Obst und Gemüse der Region (Äpfel, Kartoffel usw.) angeboten. In der Ortschaft Agara, wo eine große Zuckerfabrik steht, kann man neben der Straße günstig große Zuckersäcke (ab 5 kg) erwerben.
Küche
[Bearbeiten]Lokale Spezialitäten
[Bearbeiten]- Die Region um Kareli ist bekannt für die ausgezeichneten Äpfel sowie Kartoffel. Je nach Saison bekommt man diese neben der Hauptstraße angeboten.
- In Agara befindet sich die größte georgische Zuckerraffinerie.
- In der Ortschaft Gomi (allerdings schon im Raion Chaschuri) befindet sich die gleichnamige Wodkadistille. Die in Georgien beliebte Marke ist im Einzelhandel sehr günstig zu bekommen (0,5 l ab 5 GEL) lässt jedoch gegenüber Importmarken - auch jenen, die nur unwesentlich teurer sind - einiges an Qualität zu wünschen übrig.
Gastronomie
[Bearbeiten]Entlang der Fernstraße befinden sich zahlreiche Restaurants, Truck Stops (meist türkische Lokale für die türkischen LKW-Fahrer: Türk Lokantasi) und Chatschapuri-Stände.
Nachtleben
[Bearbeiten]Diesbezüglich tut sich in Kareli und Umgebung nicht viel.
Unterkunft
[Bearbeiten]Unterkunftmöglichkeiten beschränken sich auf Truck Stops neben der Fernstraße sowie das eine oder andere Privatquartier in den Ortschaften im Dsama-Tal rund im Kinzwissi.
In Agara gibt es an der Fernstraße das 1 Hotel Silk Road Hotel Silk Road. Doppelzimmer ab 30 Euro.
Sicherheit
[Bearbeiten]- Im Norden des Verwaltungsbezirkes befindet sich die unpassierbare Grenze zu Südossetien. Dort kommt es immer wieder zu Schusswechseln und es können Minen liegen. Die Polizei schickt einen in der Regel bereits einige Kilometer vorher wieder zurück.
Gesundheit
[Bearbeiten]- In Kareli gibt es zwei kleine Krankenhäuser und einige Apotheken.
- Apotheken findet man auch in Agara.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Ortsvorwahl: 0369
Postleitzahl: 4500
1 Postamt : Tbilisi Str. 26
Ausflüge
[Bearbeiten]- Die Klöster und Kirchen von Zromi und Chzissi im Raion Chaschuri westlich der Stadt Kareli.
- Nächste Stopps auf der Weiterfahrt gen Westen: Chaschuri, Surami, Bordschomi, Achalziche, Satschchere, Tschiatura, Charagauli, Sestaponi und Kutaissi.
- Nächste Stopps auf der Weiterfahrt gen Osten: Gori, Kaspi, Mzcheta, Tiflis sowie weiter auf die Georgische Heerstraße.
- Die Grenze zu Südossetien ist geschlossen und nur mit Sondergenehmigung passierbar.