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Die Straße der Könige

Reiseroute
Gewählt zum Reisethema des Monats Juni 2008
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Die Straße der Könige ist ein alter Handelsweg und heute eine Panoramastraße in Jordanien und führt von Aqaba nach Amman.

Hintergrund

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Kartenskizze King's Highway

Der Weg der Könige, besser bekannt unter King's Highway ist eine uralte Handelsstraße mit vielen Gesichtern. Auf dieser Straße soll laut Bibel Moses versucht haben, durch die Königreiche Edom und Moab zu ziehen. Der Name geht aber auf eine noch ältere Episode der Bibel zurück, im 2. Buch Moses Kap. 14 werden die alten Königreiche genannt, die zu Abrahams Zeiten hier existierten.

Der King's Highway beginnt eigentlich in Memphis (Ägypten), führt weiter nach Heliopolis, Ägypten, geht dann über Sues durch den Sinai nach Aqaba. Von hier aus geht er über Petra und Kerak nach Amman und weiter über Damaskus bis nach Resafa am Euphrat.

Die Straße bekam in römischer Zeit im jordanischen Teil noch einen weiteren Namen: es war von Aqaba bis Petra die Weihrauchstraße, ihr Hauptzweig verlief von hier aus nach Gaza, ein Seitenzweig blieb bis Damaskus auf der alten Route.

In römischer Zeit wurde die Straße als Via Traiana Nova ausgebaut, danach wurde sie von christlichen Wallfahrern auf dem Weg zu den Heiligen Stätten ebenso benutzt wie von den Moslems auf ihrer Hadsch nach Mekka, bis im 16. Jahrhundert die Route durch den Tariq al-Bint geändert wurde.

Dennoch blieb diese Straße die wichtigste Nord-Süd-Verbindung im Vorderen Orient und in Jordanien , und erst in den letzten Jahren wurde mit dem Desert Highway eine Autobahn parallel zum King's Highway geschaffen, und eine weitere Nord-Süd-Verbindung verläuft entlang des Jordan-Grabens und des Toten Meers weiter nach Süden durch den Wadi Araba bis Aqaba. Die landschaftlich und touristisch reizvollste bleibt nach wie vor die Straße der Könige.

Vorbereitung

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Blick vom King's Highway zum Suq von Petra

Heute führt die Straße durch die Länder Ägypten, Jordanien und Syrien und wenige Kilometer auch durch Israel. Touristisch interessant ist in erster Linie der Streckenverlauf in Jordanien, und hier wird wohl am häufigsten die Reiserichtung von Nord nach Süd gewählt werden. Die Streckenlänge von der syrischen Grenze nahe Irbid bis Aqaba beträgt rund 410 Kilometer. Das Gelände ist meist hügelig bis bergig, die Straße dementsprechend oft recht kurvig. Für geübte Radfahrer ist sie dennoch zu bewältigen. An der Strecke gibt es ausreichend Rastplätze und Tankstellen.

Auf jordanischen Straßen gibt es an fast allen Ortsrändern Schwellen im Bodenbelag, die dazu zwingen, Geschwindigkeitsbeschränkungen zu respektieren. Auch muss man damit rechnen, dass bei mehrspurigen Straßen der Vordermann auf der linken Spur plötzlich anhält, um links abzubiegen. Ebenso können besonders im Bergland auf kurvigen Strecken Schaf- oder Ziegenherden die Straße kreuzen.

Anreise

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Das Gros der Touristen kommt in Amman am Queen Alia International Airport an.

Los geht's

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Von der syrischen Grenze nach Amman, 100 km

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Wadi al-Mujib
Wadi al-Mujib

Ein Grenzübergang nach Syrien ist bei der Ortschaft Ar-Ramtha im Großraum Irbid. Von hier geht die Straße weiter über das syrische Dara nach Damaskus. In Richtung Süden steigt die Straße aus dem Jarmuk-Tal allmählich an. Zwischen Irbid und Jerash führt sie durch das Bergland von Gilead (Jal'ad), heute Jibal Ajloun, die eine Höhe von über 900 m erreichen. Das verkarstete Land soll wieder vorsichtig aufgeforstet werden. Nach Jerash wird es wieder flacher und landwirtschaftlich genutzt, in der Antike gehörte dieser Landstrich zum Königreich Ammon.

  • Irbid, in der Antike Arabella, ist die zweitgrößte Stadt Jordaniens, mit Umland hat es mehr als 1 Million Einwohner. Von hier führt die Route über Jerash nach Amman. Sehenswert: die Häuser im Stadtzentrum, das Museum.
    • Beit Ras, das Capitolias der Dekapolis, liegt nördlich von Irbid. Nur noch wenige antike Reste.
    • Umm Qais, das antike Gadara der Dekapolis liegt in ca. 20 km Entfernung im Nordwesten.
  • Jerash, das Gerasa der Dekapolis, liegt auf halber Stracke nach Amman.
    • Ajloun mit der Burg Qalaat-ar Rabad liegt ca. 15 km westlich In den hier vorhandenen Eichen- und Pistazienwäldern wurde ein Naturschutzgebiet mit 13 km² Fläche eingerichtet.
    • Die Ausgrabungsstätten von Pella liegen ca. 30 km nordwestlich
  • Amman, die Landeshauptstadt, das antike Rabbat Ammon bzw. das hellenistische Philadelphia , beherbergt mit seinem Umland über 2 Millionen Einwohner, etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung Jordaniens.
    • Salt war über Jahrhunderte der einzig bedeutende Ort der Region.
    • Zarqa, nordöstlich gelegen, ist eine Industriestadt.

Von Amman nach Kerak, 120 km

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Von Amman aus verläuft die Straße der Könige als Hauptstraße mit der Nummer 35 nach Süden. Westlich davon führt die Straße Nr. 65 durch das Jordantal am Toten Meer entlang Richtung Süden, im Osten ist es der Desert Highway mit der Nummer 15.

Die nächsten 50 Kilometer gehörten einst noch den Ammonitern, das Land ist ein Hochplateau auf knapp 800 m Höhe mit teilweise tief eingeschnittenen Seitentälern, Getreide und Obst werden angebaut.

  • Madaba, die Stadt der Mosaikkarte, liegt 32 km südlich von Amman.
    • der Berg Nebo ist nur wenige Kilometer westlich.
    • Mukawir und die Festung Machaerus liegen ca. 30 km südwestlich
    • Um er-Rasas bzw Kastron Mefa'a ist seit 2004 Weltkulturerbe der Unesco. etwa 30 km südöstlich von Madaba
  • Wadi al-Mujib ist ein Canyon, der von Ost nach West das Bergland durchschneidet. Das nördliche Plateau liegt auf ca. 700 m Höhe, die Talsenke geht bis auf 200 m hinunter. Die Talsohle wird überbrückt von einem Staudamm, der 2004 eingeweiht wurde und der Wasserversorgung dient. Auf der südliche Seite geht es auf 900 m wieder in zahlreichen Serpentinen nach oben.

In diesem Wadi war einst die Grenze zwischen den Königreichen Ammon und Moab. Ab hier werden die Berge höher, es gibt Weidewirtschaft, am Rande der Straßen sind Zelte der Nomaden und ihre Herden zu sehen. Nach Osten zieht sich das Mujib-Naturreservat zum Toten Meer, es liegt teilweise unter dem Meeresspiegel und ist damit das am tiefsten gelegene Reservat der Welt.

  • Kerak mit seiner Kreuzritterburg liegt auf einem Bergsporn. In der Umgebung sind zahlreiche Höhlen in den Berghängen, meist Grabstätten, oft aus Zeit der römischen Besatzung.
    • Lajjun war in römischer Zeit eine Garnisonsstadt, deren Truppen den Limes Arabicus schützen sollten. Es liegt ca. 15 km östlich von Kerak.
    • Mu'ta und Aazar sind 10 km südlich von Kerak Ziele moslemischer Pilger, hier fanden 632 Schlachten zwischen byzantinischen und muslimieschen Truppen statt.

Von Kerak nach Aqaba, 250 km

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Die Straße der Könige verläuft von Kerak aus weiter auf der Hauptstraße 35. dieser Route bis Aqaba.

  • der Wadi al-Hasa war in biblischer Zeit die Grenze der Königreiche von Moab und Edom. In diesem Tal sind die Afra-Mineralquellen.
  • Tafila liegt ca. 50 km südlich von Kerak. Hier fand 1918 eine Schlacht zwischen den aufständischen Arabern unter der Führung von Lawrence von Arabien und den Türken statt.

Das Bergland Shara steigt auf eine Höhe von über 1200 m, einzelne Gipfel (Jabal al Batra) erreichen südlich Petra Höhen von über 1600 m

  • Dana liegt 20 km südlich von Tafila. Hier unterhält der RSCN, Royal Society for the Conservation of Nature ein Naturreservat und mit der Rummana Campsite und der Feinan Campsite 2 Campingplätze.
  • In Shawbak, knapp 100 km südlich Kerak, steht die Ruine der Kreuzritterburg Montreal.
  • Petra liegt etwa 150 km südlich Kerak. Die alte Hauptstadt der Nabatäer im Wadi Musa ist eines der touristischen Hauptziele.
  • Ma'an liegt knapp 30 km östlich am Desert Highway.

30 km südlich von Petra und Ma'an vereinigt sich die Hauptstraße 35 mit dem Desert Highway. Ab hier geht die Straße der Könige auf dem Desert Highway weiter.

  • Wadi Rum ist nur noch etwa 70 km von Aqaba entfernt, liegt knapp 30 km östlich der Straße. Hier ist der Jabal Rum mit einer Höhe von 1754 m der zweithöchste Gipfel Jordaniens, nur übertroffen vom 1854 m hohen Jabal Umm ad Dami.
  • Aqaba ist der südlichste Ort Jordaniens. Das Rote Meer hat hier das nördlichste Korallenriff der Erde, hier kann man unter den mehr als 1000 verschiedenen Arten von Lebewesen hin und wieder seltene Besucher wie Seekühe, Delfine und Walhaie zu finden. Von Aqaba aus führt die Straße der Könige weiter über Eilat und Taba auf den Sinai und schließlich nach Heliopolis.

Alternativroute ab Kerak

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Von Kerak bis Tafila kann man parallel zur Straße der Könige durch die Southern Ghors fahren. In der Umgebung der Städte Numeira und Safi finden sich zahlreiche Siedlungsreste aus der Bronzezeit. Die Funde könnten mit den biblischen Städten Sodom und Gomorrha und ihrer Zerstörung zusammenhängen, ein byzantinisches Kloster in der Nähe ist das Heiligtum des Lot. Weiter südlich ist dann Feinan, das zum Reservat um Dana gehört. Wer Petra besuchen möchte, muss aber spätestens jetzt wieder nach Osten in Richtung Tafila, ab hier geht es (vorläufig) nur noch nach Süden durch das Wadi Araba bis Aqaba.

Sicherheit

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Palmyra Monumentalbogen

Auf den hügeligen Straßen in den Bergländern von Edom und Moab muss immer wieder damit gerechnet werden, dass eine Herde oder auch nur ein einzelnes Tier die Straße überqueren möchte. Geschwindigkeit reduzieren. Auch an allen Ortseinfahrten, an denen Schwellen eine schnelle Durchfahrt verhindern. Ansonsten darf man sich zumindest in Jordanien überall sehr sicher fühlen, die Gastfreundschaft ist meist überall sehr gut.

Ausflüge

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Vom Nil zum Roten Meer

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Das erste Stück der historischen Route führt von der einstigen Hauptstadt des ägyptischen Reichs quer durch die Sinai-Halbinsel zum Roten Meer. Die Teilstrecke durch Ägypten ist auch unter dem Namen Darb el Hadsch, Pilgerroute bekannt.

  • In Memphis sind nur noch wenige Zeugnisse des einstigen Glanzes in einem Museum zu bewundern,
  • Heliopolis ist ein Vorort von Kairo
  • Sues liegt ca. 130 km östlich davon auf den Ruinen der antiken Clysma
  • Der Mitla-Pass führt 30 km östlich in die Berge der Sinai-Halbinsel
  • Die Route führt weiter über Nekhl oder An Nakhl in der Mitte der Sinai-Halbinsel über das Beduinendorf At Thamad
  • Der kürzeste Weg nach Aqaba führt eigentlich über die historische Schwesterstadt Eilat, diese liegt aber bereits in Israel. So ist es vielleicht sinnvoll, auszuweichen nach Taba und von dort überzusetzen mit einem Boot nach Aqaba.

Durch Syrien bis zum Euphrat

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Römisches Theater Bosra

Um in Syrien einzureisen, darf kein Hinweis auf einen früheren Aufenthalt in Israel im Pass zu finden sein. Eventuell zuvor einen zweiten Pass besorgen.

  • Bosra, auch Bostra oder Busra, wurde bereits zur Zeit von Pharao Tutmoses III 1400 v.Chr. erwähnt. Die Stadt gehörte später zum Reich der Nabatäer, war in römischer Zeit Provinzhauptstadt. Die Altstadt gehört zum Weltkulturerbe der Unesco.
  • Damaskus, die Hauptstadt Syriens, die Altstadt ist ebenfalls Teil des Weltkulturerbes
  • Tadmor, 215 km nordöstlich von Damaskus, ist bei uns besser bekannt unter dem Namen der alten Stadt Palmyra. Hier traf die Straße der Könige auf die Seidenstraße. Ebenfalls in der Liste des Weltkulturerbe.
  • Die Reste von Resafa liegen nahe der Stadt Ar Raqqa. Hier am Euphrat war einst die Grenze des römischen Reichs am Limes Arabicus.
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