Umm Qais
Umm Qais | |
Governorat | Irbid |
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Einwohnerzahl | |
Höhe | 378 m |
Umm Qais |
Umm Qais ist eine Stadt mit dem archäologischen Gelände des antiken Gadara im Norden von Jordanien.
Hintergrund
[Bearbeiten]Umm Qais liegt im Norden Jordaniens oberhalb des Flusses Jarmuk, der hier Jordanien von Israel trennt und ein Stück weiter östlich die Grenze zwischen Jordanien und Syrien bildet. In der Antike hatte die Stadt den Namen Gadara und gehörte zum Städtebund der Dekapolis.
Nach der Tradition ist Umm Quais resp. das antike Gadara einer der Orte, an welchen das biblische Land der Gadarener (Matth 8,28-34 ) zu lokalisieren sein könnte, wo die von einem Besessenen ausgetriebenen Dämonen in eine Schweineherde gefahren sind, die sich in der Folge in den See Genezareth stürzen.
Geschichte
[Bearbeiten]Gadara (griech. Γάδαρα) war eine der griechischen Neugründungen im Rahmen des Feldzugs Alexanders des Großen und entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einem Zentrum hellenistischer Kultur in der Levante. Im Jahre 218 v.Chr. wurde es vom Seleukidenkönig Antiochus III. eingenommen, der von Syrien aus zu einem Eroberungsfeldzug aufgebrochen war und auch Pella eingenommen hatte. Die Stadt erhielt nun den Namen Antiochia Semiramis.
Später machten die Ptolemäer den Seleukiden die Region streitig, unter dem jüdischen Hasmonäerkönig Alexander Jannaeus wurde die Stadt eingenommen. Als die Römer das Hasmonäerreich unterworfen hatten, wurde auch Gadara von den Truppen des Pompeius eingenommen. Nach dem Wiederaufbau hatte die Stadt eine bedeutende Position im Städtebund der Dekapolis inne. Sie wurde in römischer Zeit durch einen Aquädukt mit einem 94 km langen Tunnel mit Quellwasser versorgt.
In byzantinischer Zeit war die Stadt ein bedeutender Bischofssitz. Mit der Ausbreitung des Islams und dem Vorrücken muslimischer Truppen unter den Rashidum-Kalifen wurde das nahe Jarmuktal Schauplatz der Entscheidungsschlacht zwischen den Byzantinern und den muslimischen Truppen. Nachdem hier das Ende der byzantinischen Herrschaft in der Levante besiegelt worden war, kam die Stadt unter muslimische Herrschaft. Nach schweren Schäden durch ein Erdbeben 749 n.Chr. wurde die Stadt verlassen und erst im 19. Jhdt. in ihrer Bedeutung wiedererkannt.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Der nächste internationale Flughafen ist der von Queen Alia International AirportAmman.
Mit der Bahn/ mit dem Bus
[Bearbeiten]Das Städtchen ist nicht an das Eisenbahnnetz angeschlossen, nach Irbid bestehen Busverbindungen.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Durch Nebenstraßen ist der Ort mit North Shuna im Jordantal (an der Verlängerung des Jordan Valley Highway 65) und der von Irbid nach Norden führenden Straße 35 verbunden. Von Umm Qais liegt Irbid ca. 20 km entfernt, nach Amman sind es ca. 120 km auf dem alten King's Highway.
Mobilität
[Bearbeiten]Lokal bewegt man sich zu Fuß.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Vom Ort aus ergibt sich eine hervorragende Aussicht ins Jordantal, zum Berg Tabor im Westen, zum See Genezareth (Lake Kinneret), ins Jarmuktal und die südlichen Golanhöhen. Teils existieren im Ort noch bis zu 2000 Jahre alte Ruinen.
- : Die Ruinen des antiken Gadara aus römischer und byzantinischer Zeit sind aus dem für die Region typischen schwarzen Basaltstein erbaut.
- Die Hauptstraße (Decumanus maximus) mit Grabmälern, gesäumt von schwarzen Basaltsäulen
- Das 2 Westtheater aus schwarzem Basalt. Ungewöhnlich ist das Vorhandensein von Rückenlehnen an einigen Sitzreihen.
- Kirchenterrasse mit Resten einer fünfschiffigen Basilika und einer achteckigen Kapelle.
- Oberhalb der Kirchenterrasse eine Straße mit den Ruinen von Häusern aus der osmanischen Zeit. Diese sind aus Kalk- und Basalt-Steinen der antiken Stadt erbaut worden und zeigen ein charakteristisches schwarz-weißes Bild. Hier ist auch ein gutes Restaurant (Rest House).
- Ein Säulengang zum Rest einer alten Toranlage
- Die Ruinen des 3 Nordtheater .
- Im Beit Rousan, dem restaurierten Wohnsitz des osmanischen Gouverneurs, ist das 4 Archäologische Museum untergebracht.
Aktivitäten
[Bearbeiten]- Besichtigung des archäologischen Geländes
- In 1 Al Himmah kann man die heißen Schwefelquellen besuchen, die bereits in der Römerzeit Anziehungspunkt für Besucher der Thermen darstellten.
Einkaufen
[Bearbeiten]Beim Rest House innerhalb des Archäologischen Parks gibt es einen kleinen Souvenirladen. Auch auf dem Parkplatz vor den Gelände werden tagsüber Souvenirs und Snacks angeboten.
Küche
[Bearbeiten]Im Rest House innerhalb des Archäologischen Parks kann man gut essen und den grandiosen Blick bis zum See Genezareth genießen. Als erfrischendes Getränk besonders zu empfehlen ist Lemonade with Nana (frische Zitronenlimonade mit Minze). Einfach und sehr günstig isst man auch bei mehreren Imbissen entlang der Hauptstraße von Umm Qais.
Nachtleben
[Bearbeiten]Keine touristischen Angebote
Unterkunft
[Bearbeiten]Das Hotel Umm Qais an der Hauptstraße bietet nicht den von Touristen erwarteten Komfort. Wer mit einer sehr schlichten billigen Unterkunft vorlieb nehmen mag, sollte eigene Handtücher und ggf. einen (Leinen-)Schlafsack mitbringen.