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Timmelsjoch

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Pass-Schild auf dem Timmelsjoch mit angegebener Höhe von 2.509m s.l.m.
Logo der Passstraße, ebenfalls mit angegebener Höhe von 2.509m s.l.m.

Das Timmelsjoch (italienisch Passo del Rombo) ist ein 2.509m s.l.m. hoher Grenzpass zwischen Ötztaler Alpen und Stubaier Alpen, der das Ötztal in Tirol Flagge Österreich mit dem Passeiertal in Südtirol Flagge Italien verbindet und vor allem als Ausflugsstraße für PKW und Motorräder von Bedeutung ist. Über das Joch führt die in der Regel von Mitte Juni bis Mitte Oktober geöffnete Timmelsjoch-Hochalpenstraße. Umstritten ist die tatsächliche Höhe des Timmelsjochs, die wahrscheinlich nur bei 2474m s.l.m. liegt.

Hintergrund

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Gesamtansicht des Passkammes des Timmelsjochs von Norden
Blick vom Pass in östliche Richtung mit Passmuseum und höchstem Punkt

Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Timmelsjoch 1241 als „Thymels“, im Jahr 1320 wurde ein Saumweg über den Pass angelegt. Schon deutlich früher drangen die ersten Siedler aus Passeier über das Timmelsjoch in das innere Ötztal vor; die Kaufmannsgeschlechter Fugger und Welser benutzen den Pass als Handelsweg. Eine 1897 vom Tiroler Landtag beschlossene Straße über den Timmel wurde aufgrund des Vorzuges anderer Projekte nicht verwirklicht.

Ab dem Jahr 1933 wurde unter Benito Mussolini eine Militärstraße die Südrampe von Passeier hinauf bis zwei Kilometer vor das Joch gebaut, die im Kriegsfall zur Offensive gegen Österreich genutzt werden sollte. Die Errichtung einer Straße aus dem Ötztal über die Nordrampe erfolgte erst zwischen 1955 und 1959. Am 15. September 1968 konnte die Straßenverbindung in beiden Richtungen offiziell freigegeben werden und ist seitdem Österreichs höchstgelegener Straßengrenzübergang.

Der Name Timmelsjoch, genauer das Wort Timmel geht auf das auf das alte rätoromanische Wort tömbl zurück, das einen kleinen Hügel bezeichnete. Damit ist allerdings nicht der Pass selbst gemeint, sondern die vom Gletscher gebildeten runden Schutthöcker, die noch heute entlang des gesamten Timmelsjochweges zu finden sind. Der italienische Name Passo del Rombo ist jüngeren Datums und kann als „Pass des Dröhnens, Donners“ übersetzt werden.

Anreise

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Blick vom Pass in westliche Richtung mit Rasthaus und Autoparkplatz
Unterwegs auf dem gut ausgebauten österreichischen Abschnitt

Mit dem Auto

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Aus Österreich (Tirol)

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Von der Symbol: AS 123 Ötztal der Inntal Autobahn A12 über die gut ausgebaute Ötztalstraße B 186 das Ötztal hinauf über Sautens, Oetz, Tumpen, Umhausen, Längenfeld und Sölden bis zum Abzweig nach Obergurgl. Weiter geht es auf der in der Regel von Mitte Juni bis Mitte Oktober von 7 bis 20 Uhr geöffneten Timmelsjoch-Hochalpenstraße vorbei an der Mautstelle bis zum Timmelsjoch. Die Mautgebühr für die italienische Seite wird zusammen mit der Maut für die österreichische Seite bezahlt. Die Streckenlänge ab dem Inntal beträgt einfach etwa 60 Kilometer, die Fahrtzeit bei normalem Verkehr liegt knapp unter einer Stunde bei rund 50 Minuten.

Aus Italien (Südtirol)

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Von Meran (italienisch Merano, ladinisch Maran) oder Sterzing (italienisch Vipiteno) - Jaufenpass (2094m s.l.m.) - über die Strada Statale 44 del Passo di Giovo SS44 bis St. Leonhard in Passeier. Weiter auf der SS44bis, einer schmalen Asphaltstraße mit engen Serpentinen und teilweise unbeleuchteten Tunneln, bis zum Timmelsjoch. Wer nur die italienische Seite der Timmelsjoch-Hochalpenstraße befährt, muss keine Maut entrichten. Die Streckenlänge ab St. Leonhard in Passeier, Ortszentrum, beträgt einfach etwa 30 Kilometer, die Fahrtzeit bei normalem Verkehr liegt etwa bei einer halben Stunde.

Mit Bus und Bahn

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Seit 2012 verkehrt während der Öffnungszeiten der Hochalpenstraße der Timmelbus vier mal täglich von Obergurgl über das Timmelsjoch bis nach Passeier. Den Fahrplan dieser grenzüberschreitenden Verbindung (Linie 242; eigene Tarife) findet man unter www.passeier.it und www.sii.bz.it. Verstärkt wird dieses Angebot durch zusätzliche Fahrten auf der österreichischen Seite zwischen Obergurgl und dem Timmelsjoch der Linie 4194 (Fahrplan unter www.vvt.at). Die Busse haben Anschluss in Obergurgl von und nach Imst und in Moos in Passeier von und nach Pfelders, sowie St. Leonhard in Passeier.

Mit dem Fahrrad

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Wer das Timmelsjoch mit dem Fahrrad überqueren will, dem sei eine Anreise aus dem Ötztal heraus über den Ötztal-Mountainbike-Trail empfohlen. Vom Bahnhof Ötztal im Inntal führt dieser abseits des Verkehres über Sölden bis Karlsruher Hütte oberhalb von Obergurgl und ist auch einem bergtauglichen Trekkingrad befahrbar. Spätestens ab Untergurgl muss dann aber endgültig auf die stark befahrene Hochalpenstraße ausgewichen werden. Die Passstraße selbst sollte aufgrund ihres Ausbaustandards sowieso nur von Österreich nach Italien befahren werden, siehe dazu auch den Abschnitt Streckeninformationen.

Zu Fuß

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Über das Timmelsjoch verlaufen mehrere Wanderwege, darunter der Europäische Fernwanderweg E5. Dieser führt von Zwieselstein über den Urweg Timmelstal, einem alten Schmugglerpfad und Passweg, durch das Timmelstal hinauf auf das Timmelsjoch und durch das Passeier Timmelstal vorbei am Gasthof Hochfirst und über Rabenstein (italienisch Corvara) bis nach Moos in Passeier (italienisch Moso in Passiria). Die Gehzeit zwischen Zwieselstein und Moos beträgt zwischen fünf und sechs Stunden.

Streckeninformationen

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Unterwegs auf dem gut ausgebauten österreichischen Abschnitt
Kontraste auf der Hochalpenstraße: Radfahrer und Sportwagen
Unbeleuchteter Tunnel auf der italienischen Seite der Hochalpenstraße
Der italienische Abschnitt der Passstraße weist deutlich mehr Serpentinen auf

Öffnungszeiten & Maut

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Die mautpflichtige Straße ist in der Regel von Anfang Juni bis Ende Oktober von 7 bis 20 Uhr für den Personenverkehr geöffnet. Die österreichische Seite ist für alle Fahrzeuge uneingeschränkt befahrbar. Auf der italienischen Seite gelten die weiter unten aufgeführten Einschränkungen für den Pkw-, Lkw- und Busbetrieb.

Die Straße ist mautpflichtig:

  • Motorrad: einfache Fahrt: 15 €; Hin- und Rückfahrkarte: 21
  • PKW einfache Fahrt: 17 €; Rückfahrkarte: 24€ (Datenstand 2020)

Die südliche, italienische Straßenseite ist frei befahrbar. Wer auf dem Pass wendet muss nichts bezahlen. Die Mautstation befindet sich zwischen Hochgurgl und der Passhöhe auf österreichischem Gebiet. Wer über das Timmelsjoch fährt zahlt übrigens für den italienischen Straßenabschnitt automatisch mit.

Auf der Straße

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Die enge italienische Südauffahrt ist für PKW, Wohnmobil, Kleinbusse und LKW bis zu einem Gesamtgewicht von max. 8,0 t, einer Breite von max. 2,55 Meter und einer Höhe von max. 4,00 Meter befahrbar. Autobusse, LKW > 8,0 t und jegliche Fahrzeuge mit Anhänger (also auch Campergespanne) dürfen diese Seite nicht befahren.

Motorrad

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Die österreichische Seite ist sehr gut ausgebaut und in einem sehr guten Zustand. Die italienische Seite ist deutlich enger, unübersichtlicher und holpriger. Weiter weist sie unbeleuchtete Tunnel und eine hohe Anzahl an Serpentinen und Spitzkehren auf.

Mit dem Fahrrad

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Bei den Radfahrern ist das Timmelsjoch wegen seiner langen, durchgehenden Steigung als sportliche Herausforderung bei Straßenradsportlern beliebt. Mit fast 1800 Höhenmeter, verteilt auf ca. 30km Streckenlänge von St. Leonhard bis zur Passhöhe, gilt die Steigung als eine der größten durchgehenden Steigungen der Alpen.

Für Tourenradler, die meist sichere Wege abseits des Verkehrs suchen, ist die Passstraße aufgrund des starken Verkehrs eigentlich nicht zu empfehlen. Für Radwanderer, die über die Alpen möchten, ist der westlich gelegene Reschenpass (fast 1000m niedriger) die bessere Alternative.

Wer dennoch unbedingt über das Timmelsjoch fahren will, der sollte die Nord-Südrichtung wählen, da die Straße vom der österreichischen Seite bedeutend besser ausgebaut ist als in Italien. Auch sind die Steigungen auf der Nordrampe im Ötztal gleichmäßiger verteilt. Von Süden her ist die Straße sehr eng und besitzt mehrere (zum Teil längere) unbeleuchtete Tunnel.

  • weitere Informationen: Ötztal-Mountainbike-Trail - für die Anfahrt von Norden interessant. Die Strecke ist teilweise auch tourenradtauglich, weitere Informationen siehe Wikivoyage-Artikel.

Die Überquerung des Timmelsjochs ist Teil des jährlich im August ausgetragenen Ötztal-Radmarathons.

Bei diesem Wettbewerb stellt das Timmelsjoch als letzte Steigung eine besondere Schwierigkeit dar, nachdem das meist aus Amateuren bestehende Teilnehmerfeld zuvor schon von Sölden über Kühtai, Innsbruck, Brennerpass und Jaufenpass gefahren ist.

Über den Pass

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Timmelsjoch Erfahrung
Station Steg mit Übersichtsplan, Straßenseite

Vor der Mautstelle von Sölden kommend beginnt seit einigen Jahren die "Timmelsjoch Erfahrung". Fünf Haltepunkte an denen Architektur-Skulpturen den Reisenden über Natur, Geschichte, Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft der Region informieren.

  • 1 Steg , Hochgurgl. Ein Steg, der ganz neue Ausblicke eröffnet, informiert über die Landschaft und ihre Eigenheiten.
  • 2 Schmuggler , Timmelsbachbrücke. Ein Würfel, der über die Welt des Schmuggels über das Timmelsjoch informiert.
  • 3 Passmuseum , Timmelsjoch. Eine „Eishöhle", die im Inneren den Pionieren der Hochalpenstraße Tribut zollt.
  • 4 Fernrohr , Scheibkopf. Ein Fernrohr, das den Blick auf Granatkogel (3.304 m) und Hohen First (3.403 m) fokussiert.
  • 5 Granat , Moos in Passeier. Zwei Granate, den geologischen Gesteinsformationen des Passeiers nachempfunden, dienen als Schauraum und Aussichtsplattform.

Sicherheit

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Der Jaufenpass liegt zwar niedriger, ist aber dennoch eine Befahrung wert

Für Informationen zur Sicherheit siehe die Streckeninformation einen Abschnitt weiter oben. Generell sollte man auf der Timmelsjoch-Hochalpenstraße sein Tempo an die örtlichen Gegebenheiten anpassen und sein Können nicht überschätzen (gilt besonders für Motorradfahrer), sowie rücksichtsvoll und vorausschauend fahren. Durch den besseren Ausbaustandard des österreichischen Teils gegenüber dem italienischen Teil kann der erst genannte auch als sicherer für Befahrer der Passstraße bezeichnet werden.

Ausflüge

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Jaufenpass

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In Verbindung von Timmelsjoch, Jaufenpass und Brennerpass (Bundesstraße) ergibt sich eine interessante Ausflugsfahrt über drei unterschiedliche Alpenpässe, die auch Teil des Ötztal-Radmarathons ist. Von Timmelsjoch (2.509m s.l.m.) fährt man auf der SS44bis bis hinunter nach St. Leonhard in Passeier (676m s.l.m.) und folgt der kurvigen Strada Statale 44 del Passo di Giovo SS44 mit 20 Kehren über den Jaufenpass (2094m s.l.m.) bis nach Sterzing (italienisch Vipiteno; 949m s.l.m.). Weiter entweder über die mautpflichtige Brennerautobahn (Autostrada A22) oder die mautfreie SS 12 dell’Abetone e del Brennero (Brennerstaatsstraße) SS12 bis zum Brenner (italienisch Passo del Brennero oder kurz Brennero; 1370m ü. A.).

Meran / Merano

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Folgt man vom Timmelsjoch dem Passeiertal immer weiter hinunter, ändert sich die Landschaft schlagartig mit verschiedenen geologischen, Klima- und Vegetationszonen. Während das Hinterpasseier zwischen Timmelsjoch und St. Leonhard naturbelassen ist und ein alpines Klima aufweist, wodurch bis in das späte Frühjahr hinein in den Höhenlagen noch Schnee liegt, ist das Vorderpasseier ab St. Leonhard durch Weinreben, Obstplantagen, Weiden und mediterrane Vegetation geprägt. Am Ende des Passeiertals bei Meran (italienisch Merano, ladinisch Maran) mündet die Passer (italienisch Passirio) in die Etsch (italienisch Adige).

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Panorama: Du kannst das Bild waagerecht scrollen.
Panorama der Passhöhe des Timmelsjochs mit Rasthaus und Passmuseum (links im Bild). Die Hochalpentraße verläuft unterhalb (zu erkennen rechts und links im Bild).
Panorama der Passhöhe des Timmelsjochs mit Rasthaus und Passmuseum (links im Bild). Die Hochalpentraße verläuft unterhalb (zu erkennen rechts und links im Bild).
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