Strassen (Tirol)

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Strassen (Tirol)
BundeslandTirol
Einwohnerzahl808 (2018)
Höhe1.099 m
Lagekarte von Österreich
Lagekarte von Österreich
Strassen

Strassen ist ein Dorf im Hochpustertal in Osttirol.

Hintergrund[Bearbeiten]

Gemeinde Strassen

Die Sage berichtet, dass zur Römerzeit die Steigung der Talsohle vor Strassen (Heisinger Höhe) noch nicht vorhanden war und man daher ungehindert von Sillian bis in die Gegend des heutigen Abfaltersbach sehen konnte. In dieser ehemaligen Ebene habe es die große und reiche römische Siedlung mit dem Namen "Messa" gegeben. Ein an der Bundesstraße gefundener römischer Meilenstein sowie der Name "Römerstollen" deuten daruaf hin. Weiters berichtet die Sage vom Untergang von Messa durch eine furchtbare Katastrophe (vielleicht im 12. Jhdt.). Im Hintenburgertal habe ein großer See - der Messensee - nach einem besonders schneereichen Winter und nach plötzlich einsetzendem Tauwetter die Abdämmung durchbrochen und mit gewaltigen Schottermassen Messa verschüttet und zerstört. Der mächtige Schuttkegel der Heisinger Höhe sei auf diese Weise entstanden. Als Folge des Ausbruches wäre es zur Bildung eines Stausees ab Hof gegen Tassenbach gekommen. Der See soll sehr fischreich gewesen sein. 1305 wird eine jährliche Stellung von 2.000 Fischen urkundlich erwähnt (Otto Stolz). Ab ca. 1400 wird vom See nichts mehr gemeldet. Das Wasser konnte abfließen, der See trocknete langsam aus. Geologische Bodenproben, den Name "Möser-Wiesen" gegen Tassenbach und ein Blick vom Dorfberg herab bestätigen deutlich die erfolgte Vermurung ind im Tal die Mulde des Stausees. Jedenfalls war nach Messa der Name Messensee der Dorfname schlechthin. In der ältesten Urkunde im hiesigen Archiv vom 6. Feber 1453 steht "Kapelle zum hl. Jakobus in Messensee".

Die Gemeinde Strassen ist eine große Streusiedlung, die teils im Talboden, teils in sonnseitiger Hanglage liegt. Sie besteht nur aus wenigen Einzhelhöfen, aber aus 9 Weilern (Fraktionen): Strassen, Messensee, Fronstadel, Hintenburg, Bichl, Heising, Bach, Hof, Tassenbach.

Die Namen der Fraktionen deuten entweder auf ihre Lag hin oder verraten Vergangenes. Beispiel: Strassen - an der Straße Bach - an der Drau, Bichl - auf einer Anhöhe, Hintenburg - hinter der Burg. Die Überlieferung berichtet von einer alten Burg am Jakobihügel, doch fehlen bis jetzt entsprechende Funde; Fronstadel - "Herrenstadel"; hier lebten wohl die Untergebenen des Burgherren. Angesprochene Berglage haben nur wenige Höfe: Bannholz, Fronholz, Egger und die Höfe in der Fraktion Fronstadel. Die höchstgelegenen Höfe sind Gatterer und Planitzer in 1.450 m Meereshöhe. Beide gehören kirchlich zur Pfarre Tessenberg.

Den Kern der Gemeinde bilden die an der Bundesstraße gelegenen Fraktionen Strassen und Messensee. Hier befinden sich die Volksschule, das Gemeindeamt, die Dreifaltigkeitskirche und das Widum. Die Fraktion Tassenbach hat eine Bahnhaltestelle, da hier die Straße nach Kartitsch und weiter in das Lesachtal abzweigt.

Unter den ca. 170 bewohnten Häusern der Gemeinde befinden sich einige Erbhöfe. In den allermeisten Fällen sind Wohn- und Futterhaus zusammengebaut, und zwar so, dass das Futterhaus nordseitig liegt. In den im Talboden gelegenen Fraktionen hat in den letzten Jahren eine rege Bautätigkeit eingesetzt. Es entstanden viele neue Einfamilienhäuser.

Anreise[Bearbeiten]

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Flughafen Innsbruck: ca. 150 km, Flughafen Klagenfurt: ca. 190 km, Flughafen Salzburg: ca. 220 km, Flughafen München: ca. 280 km, Flughafen Laibach: ca. 210 km

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Über München: Salzburg, Spittal/Drau, Lienz, Sillian, Strassen. Aus Wien: über die Süd- oder Westbahn Aus Italien: Verona, Bolzano, Bressanone-Fortezza, Brunico, Dobbiacco, Sillian, Strassen Über innsbruck: Brenner, Franzensfeste, Bruneck, Sillian, Strassen

Auf der Straße[Bearbeiten]

Aus Wien: A2 Südautobahn über Graz, Klagenfurt, Spittal, Lienz nach Strassen/Hochpustertal (ca. 480 km) Aus/über Deutschland: Von München A8 Richtung Roseneheim, Inntalautobahn bis Kufstein Süd (vignettenfrei!), Kitzbühel, Pass Thurn, Felbertauern, Lienz nach Strassen (ca. 250 km ab München) Aus der Schweiz: Über Innsbruck, Brenner, Franzensfeste - Ausfahrt Pustertal, Brunceck, Toblach, Sillian nach Strassen (150 km ab Innsbruck) Aus Italien: A22 Verona, Bolzano, Bressanone - Uscita Val Pusteria, Brunico, Dobbiacco, Sillian, Strassen (ca. 260 km da Verona) oder da Venezia, Vittorio Veneto, Cortina, Dobbiacco, Sillian, Strassen (ca. 220 km da Venezia).

Mobilität[Bearbeiten]

Neben den Öffentlichen Verkehrsmitteln (vor allem Bus, aber auch Zug - Haltestelle in Tassenbach) gibt es auch verschiedene private Taxiunternehmen. Zu empfehlen ist aber die Anfahrt mit dem eigenen Auto, da man weniger eingeschränkt wird.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Die St. Jakobskirche[Bearbeiten]

Kath. Pfarrkirche hl. Jakobus der Ältere

Schon vor 700 Jahren stand auf dem Hügel, wo heute die St.-Jakobs-Pfarrkirche steht, eine Kapelle zu Ehren des hl. Jakobus d. Ä. Diese Tatsache wird 1293 urkundlich erwähnt. 1453 erteilte Kardinal Nikolaus v. Cusa, Fürstbischof v. Brixen, der St.-Jakobs-Kapelle einen Ablassbrief. 1455 erfolgte der gotische Neubau. 1770 ließ Kurat Josef Schwaiger die gotischen Fresken übertünchen und die Kirche "entgotisieren". 1850 wurde das Langhaus um ca. 6 Meter verlängert und die Sakristei angebaut (Maurermeister Josef Oberegger, Schloss zu Hof). In den Jahren 1853 bis 1873, 1881/82 und 1885 wurden vielfältige Innenausstattungen im neugotischen Stil durchgeführt. Nach der Entdeckung und Freilegung der gotischen Fresken 1936 bis 1941 wurde der bisherige schwere, düstere Hochaltar entfernt und 1973 auch die neugotischen Seitenaltäre.

Innenraum[Bearbeiten]

Er zeigt ein einheitlich gotisches Erscheinungsbild: dreijöchiges Langhaus, Sternrippengewölbe in klarer, einfacher Struktur mit runden Schlusssteinen. Sie zeigen das Wappen von Tirol, das Wappen der Katharina v. Gara-Förz und ein unbekanntes Wappen. Der Übergang zum Chor ist ein spitzbogiger Triumphbogen. Der Chor ist nach Norder verschoben mit zwei Jochen und Dreiachtelschluss, Sternrippen mit runden Schlusssteinen auf Konsolen, und stellen das Haupt Jesu und Mariä dar. Der dekorative Schmuck des Langhausgewölbes um Schlusssteine und Rippenzwickel in Form pflanzlicher Ornamente stammt aus der Erbauungszeit 1455.

Der Chorraum (Presbyterium)[Bearbeiten]

Die Fresken aus der Erbauungszeit wurden leider 1770 übertüncht und durch die Fensterausbrüche beschädigt, aber 1937 bis 1941 durch Dr. Franz Walliser unter Pfarrer Tembler wieder freigelegt. 1964 und 1973 wurden die feuchten Fehlstellen saniert, die Fresken gereinigt und von Prof. E. Pokorny aus Dölsach restauriert. Die Fresken sind ein Hauptwerk des Meisters LEONHARD v. BRIXEN. Sie zählen zu den schönsten gotischen Wandmalereien des Mittelalters in ganz Tirol. Der Freskenzyklus wurde in den Jahren 1458 bsi 1460 gemalt. Stilistisch steht der Meister Leonhard am Ende des "Weichen Stiles". Seine volkstümliche Darstellungsweise sicherte ihm viele Aufträge. Solche und ähnliche Freskendarstellungen in den Kirchen werden als "Biblia pauperum" - "Bibel der Armen" bezeichnet, weil dadurch auch die Analphabeten die Heilsereignisse aus der Bibel besser erfassen und betrachten konnten.

Dreifaltigkeitskirche[Bearbeiten]

Dreifaltigkeitskirche
Dreifaltigkeitskirche

Zur Baugeschichte[Bearbeiten]

1638 wurde eine bestehende Kapelle vergrößert und 1641 durch den Weihbischof von Brixen, Anton Crosini, eingeweiht. Auch diese Kapelle wurde mit der Zeit zu klein, und so wurde sie im Frühjahr 1763 bis auf die Grundmauern abgetragen und mit einem Neubau begonnen. Baumeister war Thomas Mayr aus Lienz, der zwei Pläne vorlegte. Zur Ausführung kam der Rundbau mit den acht massiven Wandpfeilern und der mächtigen Rundkuppel. Der andere Plan wurde dann in der Kirche von Asch, Gemeinde Anras, verwirklicht. 1766 war der Rohbau fertig. Er wurde mit einer reichen und qualitätsvollen Einrichtung und Gemälden ausgestattet. Die Rundkuppel verjüngt sich nach oben und wird von der Laterne mit acht rechteckigen Fenstern, die nach der Überlieferung aus der alten Kapelle stammen, gekrönt und erhellt. Weitere acht große Fenster mit unterbrochenen Konvexbögen und ein Fenster an der Portalfront geben dem Raum genügend Licht.

Malerei und Einrichtung[Bearbeiten]

Die Kuppel ist in acht Felder geteilt, die vom Brixner Hofmaler Franz Anton Zeiller 1768 mit Fresken ausgemalt wurden. Der rechte Zyklus mit vier Bildern ist dem großen Indien-Missionar Franz Xaver gewidmet und zeigt Szenen aus seinem Leben in Indien, Japan, bei den Molukken, sein Sterben (=Bild über der Orgelbrüstung. Hier hat sich der Künstler als am Fries sitzender Zuschauer selbst mit Signatur und Datierung festgehalten). Der linke Zyklus, vorn in der Mitte beginnend, ist der Gottesmutter Maria gewidmet und zeigt Mariens Himmelfahrt, Mariens Vermählung, die Flucht nach Ägypten und die Heilige Familie in Nazaret. In acht Stuckmedaillons der Wandpfeiler sind Szenen aus dem Alten Testament dargestellt und mit Anrufungen aus der Marienlitanei versehen. In diese Verse sind Chronogramme mit den Jahreszahlen 1763 (=Baubeginn) und 1768 (=Ausmalung) eingearbeitet. Im Presbyterium ist der Name Jesu (IHS) von Engeln umgeben und sind die vier Evangelisten mit ihren Symbolen dargestellt. Außen überm Portal der Kirche ist ein Gebetsspruch mit Chronogramm 1769 angebracht: "IesV ChrIste rex glorIae Dona nobIs paCeM (=Jesus Christus, König der Herrlichkeit, gib uns deinen Frieden).

Die drei Altare[Bearbeiten]

Die drei Altare stammen aus dem Jahre 1770. Der Hochaltar: Das Altarbild zeigt die Krönung Mariens durch die Heiligste Dreifaltigkeit und stammt von Johann Mitterwurzer (1778). Es ist eine vergrößerte Nachbildung des Altarbildes der alten Kapelle. Alle Statuen (auch die der Seitenaltäre) sind in Majolika-Technik gefasst und zeigen Jakobus den Älteren (Pfarrpatron), Petrus, Paulus und Franz Xaver. Linker Seitenaltar: Das Altarbild stellt den Tod des hl. Josef dar (Joh. Jos. Karl Henrici aus Bozen, 1778), die Statuen Papst Silvester und Papst Gregor den Großen. Rechter Seitenaltar: Das Altarbild stellt den Tod des hl. Franz Xaver dar. Künstler wie beim linken Seitenaltar. Die Statuen: Ignatius v. Loyola und Aloisius v. Gonzaga. An den vordersten Pfeilern ist rechts die barocke Kanzel mit reichen Ornamenten und als Gegenstück links ein Glasschrein mit einer fürstlich gekleideten Marienfigur. Die Kirche wurde am 7. August 1784 durch den Fürstbischof von Brixen, Josef Graf v. Spaur, eingeweiht.

Orgel und Glocken[Bearbeiten]

Die pneumatische Zehn-Register-Orgel stammt aus dem Jahre 1902 von der Firma Franz Reinisch jun., Steinach am Brenner. 1992 wurde sie von der Firma Windter aus St. Florian renoviert. Der kleine Turm birgt drei Glocken: Die c 2 ist eine alte Septinglocke aus dem Jahre 1787 und wurde von Franz Graßmayr in Brixen gegossen. Die beiden anderen sind Oktavglocken und wurden im Herbst 1954 von der Firma Pfundner, Wien X., gegossen. - as 1 mit 492,8 kg und es 2 mit 169,4 kg

Das Kriegerdenkmal[Bearbeiten]

Kriegerdenkmal Strassen

in der Rasenfläche oberhalb der Nordsakristei gilt den Opfern der beiden Weltkriege und wurde 1926 von Roman Pircher, Innsbruck, aufgestellt. Das Reliefbild stellt den hl. Sebastian dar (römischer Offizier, gest. 288) und ist eine Kopie von Johann Patterer aus der Pfarrkirche von Matrei i. O.

Der römische Meilenstein[Bearbeiten]

Dieser röm. Meilenstein stammt aus der Zeit 300 n. Christi und befindet sich gegenüber des Gemeindeamtes in Strassen unter einer wunderschönen Trauerweide. Gefunden wurde dieser 500 m weiter westlich im Zuge der Erbauung der Umfahrungsstraße. Es ist die 20. Meile von Agunt!

Aktivitäten[Bearbeiten]

Einkaufen[Bearbeiten]

Küche[Bearbeiten]

Die Küche in Osttiroler Oberland wird bestimmt durch Tiroler Spezialitäten aber auch dem Einfluss des nahegelegenen Italien.

Schlipfkrapfen

Spezialitäten sind zB: Schlipfkrapfen, Tiroler Speckknödel, Speckgerichte (zB Brettljausen) usw.

  • Hotel Strasserwirt, A-9920 Strassen 6. Tel.: +43-4846-63 54, E-Mail: Das 4-Sterne Hotel, geführt von Elisabeth Bürgler und Werner Gander, zeichnet sich seit Jahren durch den Besitz der Gault Millau Haube aus. Traditionelles und Modernes werden hier sehr kreativ miteinander vereint. Geöffnet: Restaurantöffnungszeiten: 12.00 – 14.00 Uhr + 18.30 – 21.00 Uhr.
  • Gasthof Lenzer. Dieser 3-Sterne Familienbetrieb besticht durch die bodenständige Tiroler Hausmannskost.
  • Gasthof Forellenhof. Auch dieser kleine aber feine Familienbetrieb setzt auf die typisch Tiroler Spezialitäten.

Nachtleben[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

Ferienwohnungen[Bearbeiten]

Neben den größeren Gasthöfen gibt es auch verschiedene Ferienwohnungen, die direkt bei den einzelnen Familien angefragt werden können.

Gesundheit[Bearbeiten]

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Ausflüge[Bearbeiten]

Vor allem Wanderungen und Spaziergänge kann man in Strassen wunderbar genießen. Zu empfehlen ist ein kleiner Spaziergang - oder eine Kutschenfahrt mit Gottfried Walder - um den Tassenbacher Stausee. Dieser ist sehr informativ beschildert und ist ein "Natur"-Erlebnis für Groß und Klein.

Ebenfalls empfehlenswert sind Wanderungen auf die umliegende Almen, zB Fronstadler Alm, Tessenberger Alm oder nach St. Oswald (Kartitsch).

Informationen dazu erhalten Sie im Tourismusbüro in Sillian bzw. in den Gasthöfen und Hotels im Ort.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Artikelentwurf
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