Slawonien
Slawonien ist eine historische Region im Nordosten von Kroatien. Sie grenzt im Westen an Mittelkroatien, im Norden an Ungarn, im Osten an Serbien und im Süden an Bosnien und Herzegowina. Der nördlich der Drau (Drava) gelegene Teil gehört historisch zur Baranja.
Regionen
[Bearbeiten]Die Region Slawonien umfasst fünf Gespanschaften:
Name | Verwaltungssitz | Beschreibung |
---|---|---|
Gespanschaft Virovitica-Podravina | Virovitica | an der Drau |
Gespanschaft Osijek-Baranja | Osijek | im Nordosten der Region |
Gespanschaft Požega-Slawonien | Požega | im mittleren Slawonien |
Gespanschaft Brod-Posavina | Slavonski Brod | längs der Save an der bosnischen Grenze |
Gespanschaft Vukovar-Syrmien | Vukovar | Im Osten der Region an der Grenze zu Serbien |
Orte
[Bearbeiten]Weitere Ziele
[Bearbeiten]- Naturpark Papuk
- Naturpark Kopački rit
Hintergrund
[Bearbeiten]Slawonien war bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Teil des Königreichs Kroatien und Slawonien, das mit Ungarn als Teil der k.u.k.-Monarchie verbunden war, aber weitgehende Autonomie genoss. Nur die Baranja gehörte unmittelbar zu Ungarn. Nach dem Ersten Weltkrieg kam das Gebiet an das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, das spätere Jugoslawien. Im Zweiten Weltkrieg gehörte Slawonien überwiegend (mit Ausnahme der an Ungarn abgetretenen Gebietsteile zum Unabhängigen Staat Kroatien, kam aber mit Kriegsende wieder an das jetzt sozialistische Jugoslawien. Beim Zerfall Jugoslawiens erklärte sich Kroatien wiederum für unabhängig; vor allem im Osten Slawoniens fanden aber schwere Kämpfe und Massaker statt. Vukovar kam erst 1998 wieder unter kroatische Herrschaft. Die Kriegsschäden des Kroatienkriegs sind noch nicht überall beseitigt.
Sprache
[Bearbeiten]Die Landessprache Kroatisch unterscheidet sich von der serbischen Sprache hauptsächlich durch die Schrift (lateinische Schrift im Kroatischen, überwiegend kyrillische Schrift im Serbischen), daneben in einigen Regionalismen (altslawische Monatsnamen im Kroatischen, internationale im Serbischen). Zudem verwendet das Kroatische überwiegend die jekavische Variante (rijeka), die serbische meist die ekavische (reka). Englisch und deutsch werden vielfach verstanden.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]In Osijek gibt es einen kleineren Flughafen, den man saisonal mit Eurowings direkt von Köln oder Stuttgart, ansonsten mit Umsteigeverbindungen über Zagreb oder Split erreicht. Liegt das Ziel im westlichen Slawonien, kann man vom Flughafen Zagreb (ZAG) auch auf dem Landweg weiterreisen (z. B. 185 km nach Slavonski Brod). Für das nördliche und östliche Slawonien kommt auch der Flughafen Budapest in Betracht.
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Die Bahnstrecke Zagreb–Belgrad führt durch Slawonien, an ihr liegen u. a. die Bahnhöfe Nova Gradiška, Slavonski Brod und Vinkovci. Diese erreicht man auch mit dem Nachtzug direkt aus Schwarzach–Sankt Veit bzw. Villach. Zudem fahren mehrmals täglich Regionalzüge auf der Routen Zagreb–Nova Gradiška–Slavonski Brod–Vinkovci, Strizivojna-Vrpolje–Viskovci–Osijek sowie Zagreb–Koprivnica–Virovitica–Osijek. Aus dem südungarischen Pécs fahren viermal täglich grenzüberschreitende Regionalzüge nach Beli Manastir, wo Anschluss weiter nach Osijek besteht.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Von Zagreb führt die Autocesta A3, der frühere Autoput Bratstvo i jedinstvo, nach Belgrad und erschließt damit den Süden Slawoniens. Von Budapest führt die Europastraße 73, deren Ausbau als Autobahn größtenteils fertiggestellt ist (in Ungarn Autópálya M6, in Kroatien Autocesta A5), nach Slawonien. Im Wesentlichen südlich parallel zur Drava (Drau) verläuft die kroatische Nationalstraße 2.
Mit dem Schiff
[Bearbeiten]An der Ostgrenze Slawoniens fließt die Donau mit lebhaftem Kreuzfahrtschiffsverkehr. Die Kreuzfahrtschiffe machen meist in Vukovar fest.
Mobilität
[Bearbeiten]Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Aktivitäten
[Bearbeiten]Küche
[Bearbeiten]Spezialitäten in Slawonien sind Kulen (pikante Hartwurst) und die Weißweine von Kutjevo, Ilok und Đakovo.
Nachtleben
[Bearbeiten]Sicherheit
[Bearbeiten]Landminen: Aus dem Reisehinweis des Auswärtigen Amts der Bundesrepublik Deutschland (Stand September 2023):
"Obwohl seit Ende des Balkankrieges in Kroatien umfangreiche Minenräumungsaktionen durchgeführt wurden, besteht in einigen Landesteilen immer noch eine Gefährdung durch Minen, insbesondere in den bis 1995 umkämpften Gebieten und entlang der damaligen Frontlinien. Betroffen sind folgende Gebiete:
- Ostslawonien (30 bis 50 km vor der Grenze zu Serbien und an der Grenze zu Ungarn, insbesondere östlich von Osijek)
- Westslawonien (Gebiet Daruvar, Pakrac, Virovitica).
- ...
In diesen Gebieten sollten Straßen und Wege nicht verlassen werden. Minenfelder sind durch dreieckig gekennzeichnete Schilder mit Warnaufdrucken („Ne prilazite“) ausgewiesen. Sie können auch durch gelbe Plastikstreifen abgesperrt oder durch Schilder oder Pfähle mit Plastikstreifen gekennzeichnet sein. Bisweilen fehlt jedoch jede Kennzeichnung.
...
Nähere Informationen bietet die kroatische Direktion für Zivilschutz. Dort sind die gefährdeten Gebiete anhand einer detaillierten Karte ersichtlich.
Verlassen Sie in den o.g. Gebieten Straßen und Wege nicht.
Betreten Sie keinesfalls Trümmergrundstücke und leerstehende Gebäude."
Klima
[Bearbeiten]Das Klima ist gemäßigt kontinental.