Kōchi (Präfektur)
Den Reiseführer über die gleich lautende indische Stadt findest du unter Kochi. |
Präfektur Kōchi | |
Hauptstadt | Kōchi |
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Einwohnerzahl | 688.870 (2021) |
Fläche | 7.104 km² |
Postleitzahl | |
Vorwahl | |
Webseite | www.pref.kochi.lg.jp |
Kōchi (japanisch: 高知県, Kōchi-ken) ist eine Präfektur an der Südküste der kleinsten der vier japanischen Hauptinseln, Shikoku. Die heutige Präfektur Kōchi ist nahezu deckungsgleich mit der Ritsuryō-Provinz Tosa (土佐国, Tosa no kuni) seit dem 8. Jahrhundert, dann 1600-1871: 土佐藩, Tosa-han.
Hintergrund
[Bearbeiten]Die Präfektur Kōchi liegt auf der Südseite der Insel Shikoku. Sie grenzt mit der Tosa-Bucht an die Philippinensee. Benachbarte Präfekturen sind Ehime und Tokushima.
Orte
[Bearbeiten]Weitere Ziele
[Bearbeiten]- 1 Ekin-Museum (絵金蔵, Ekingura), 〒781-5310 Kōchi, Kōnan, Akaokachō, 538 (Bahnhaltepunkt Akaoka, 300 m. Bushaltestelle Emimachi (江見町) an der Aki-Kōchi-Linie, 400 m). Gewidmet den Kabuki-Szenenbilder des Malers Ekin (= Hirose Kinzō, 1812-1876). Anlaß die Szenen zu malen, war das 1841-45 geltende Verbot Kabuki aufzuführen als während der Tenpō-Reform eine „den Gürtel enger schnallen“-Politik durchgesetzt wurde. Besucher bekommen eine Laterne, um Repliken der hier erhaltenen 23 Szenen im schummriger Atmosphäre betrachten zu können. Jeweils zwei der Originale können ein Jahr lang lichtgeschützt durch Gucklöcher angesehen werden. Geöffnet: Di.-So. 9.00-17.00.
- Bei der langgestreckten Kleinstadt Tosa-machi hat man den Fluß Yoshino für ein Kraftwerk aufgestaut. Am entstandenen See sind Erholungsgebiete entstanden. Der Ort liegt an der Nationalstraße 439. Ihr 1 Bahnhalt Tosa-Ananai (土佐穴内駅) liegt gut 23 km östlich. Der kaum nähere Bahnhalt Osugi wird auch von Schnellzügen bedient.
- 13 Sakawa (佐川町; aus Kōchi-Ort mit Schnellzügen der Dosan-Linie 30 Minuten) Ist berühmt für seinen Sake, die Brauerei Tsukasabotan blickt auf 400 Jahre Tradition zurück sowie die zahlreichen alten Gebäude. Im nach einem Botaniker benannte Makino Park blühen die Kirschen prächtig Ende Februar bis April.
- Aki (安芸市; etwa 8 km östlich Konan, 15 km von Kōchi-Stadt) Man hat einige Wohnhäuser niedrigrangiger Samurai-Familien wiederhergestellt. Zu besichtigen ist auch das Haus von Yataro Iwasaki, Gründer des Mitsubishi-Konzerns. Der Uchiharano-Park, 5 km vom Bahnhof ist wegen seiner Azaleenblüte sehenswert. Das Umland ist Schwerpunkt des Auberginen-Anbaus, entsprechende Gerichte serviert man.
- 14 Yusuhara (檮原町; Busse der Koryokōtsu) Hier, einer früheren Holzfällersiedlung im Gebirge, hat der moderne Architekt Kuma Kengo seine Vorliebe für Holzbauten ausleben dürfen. Seine fünf Werke sind eher etwas für Liebhaber. Ansonsten bietet man ein Heimatkundemuseum.
- In der „alten Straße“ von 15 Kiragawa (Ortsteil von Muroto). stehen einige Häuser des frühen 20. Jahrhunderts, die für Japan ungewöhnlich, mit Kalk verputzt worden waren. Um diesen zu schützen hat man, je nach Wohlstand, kleine Vordächer aus Dachziegeln in die Wände eingebaut, was höchst ungewöhnlich wirkt.
- Zum Besteigen bzw. Erwandern des 1 Miune (三嶺) sowie des nahen, beliebteren Tsurugi siehe den Abschnitt Bergwandern in Tokushima.
Anreise
[Bearbeiten]Vom Busterminal Tokyo-Shinjuku gibt es direkte Busse von Blue Mets nach Kōchi-Stadt, Fahrzeit 11½ Stunden.
Mobilität
[Bearbeiten]Wichtige Landstraßen:
- Kōchi Expressway 32 von Kōchi-Stadt nördlich über 16 Ōtoyo (大豊町) in die Präfektur Ehime.
- als Küstenstraße 55 westlich von Kōchi-Stadt, östlich davon als 56 um die Südspitze bis Matsuyama.
- Nationalstraße 439 geht 188 km quer durch den gebirgigen nördlichen Teil der Präfektur (aus Tokushima) zwischen Ōtoyo und Shimanto.
- Nationalstraße 441 verbindet Shimanto mit Ōzu (Ehime), 92 km ebenfalls durchs Hinterland.
Regionale Busstrecken der ganzen Insel betreibt Shikoku Bus (Webseite nur Japanisch), die einzelnen Unternehmer in Kōchi im Menü 高知県バス協会.
Für die Region um Shimanto im Süden gibt es speziell für Touristen den 3 (¥ 3000) oder 5 Tage (¥ 3500) gültigen Shimanto-Ashizuri-Buspaß.
Regionalbahnen
[Bearbeiten]Der JR-Pass gilt auf allen, auch privaten Strecken Shikokus. Mit diesem oder dem Shikou-Pass erhält man auch Rabatte für den Schnellbus Matsuyama–Kōchi.
Aus Tsukuda und Awa-Ikeda (beide in Tokushima) hat man Anschluss zur Dosan-Linie quer durch die Präfektur bis nach Shimanto über Kōchi-Stadt, Oma/Susaki und 2 Kubokawa (窪川駅) . In Kubokawa beginnt die Yodo-Linie, die in Uwajima (Ehime, km 77,8) endet.
Für Bahnfans interessant ist die halbstaatliche Tosa-Kuroshio-Strecke die bei Wakai, nahe Kubokawa, die Steigungen durch einen 360°-Kreisel überwindet und dann 43 km als Nakamura-Linie zur Küste über Tosa-Saga (km 20,8) und 3 Tosa-Irino (土佐入野駅) (km 34,3) bis Nakamura fährt. Von dort geht es als Sukumo-Linie 23,6 km wieder inland bis zum 4 Bahnhof Sukumo (宿毛駅) .
Zu Fuß
[Bearbeiten]Die um ganz Shikoku führende Pilgerroute der 88 Tempel verbindet 338 Kilometer entlang der Küste die Tempel № 24 beim 2 Kap Muroto (室戸岬) bis № 39, dem 1 Enkō-ji (延光寺) .
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Der Samuraifürst Toyoshige (1827–1872) gehörte in den 1860ern zu den „Vier starken Fürsten des Bakumatsu“ (幕末の四賢侯, Bakumatsu no Shikenkō). Er war der erste, der auf Anregung von Gotō Shōjirō an den Shōgun schrieb, er möge zurücktreten und das Land wieder dem Tennō überlassen. Dadurch erklärt sich, daß in der Präfektur die Buddhistenverfolgung um 1870 mit einhergehender Zerstörung vieler Tempel besonders intensiv war, denn jene hatten als Verwaltungsstellen des Shogunats gedient. Zwar geben viele lokale Tempel ihr altes Gründungsdatum an, fast alle sind jedoch Neu- oder Nachbauten seit den 1890ern.
Südküste der Präfektur
[Bearbeiten]- Kap Ashizuri
5 Kap Ashizuri (足摺岬) samt Leuchtturm ist der südlichste Punkt Shikokus. Auf dem Berg darüber ist der sehenswerte, weitläufige, zur esoterischen Shingon-Sekte gehörende, Tempel 2 Kongōfuku-ji (金剛福寺) , № 38 der Pilgerroute. Hier ist auch eine kleine, saisonal am Wochenende offene Touristeninfo (☎ +81880881551). Das Denkmal davor zeigt John Manjirō. Am anderen Ende der Ortschaft Tosashimizu hat man ihm am Hafen gar ein Museum gewidmet.
Busse fahren aus Nakamura sowie eine Touristenlinie aus Shimanto.
- Tosashimizu
Die Kleinstadt Tosashimizu (土佐清水市) ist die Mitte des Ashizuri-Uwakai Nationalparks. Mit Glasbodenbooten gibt es Ausflüge über die Korallen in der Bucht.
Hin kommt man auf der Nationalstraße 321, hier werbewirksam “Sunny Road” genannt. Die Busse der Shimizu-Sukumo-Linie (zwischen Shimizu Plaza Pal in Tatsukushi und Gemeideamt in Sukumo; 4 tgl.) fahren durch den Ort. Das gastronomische Angebot beschränkt sich auf ein Café (8.30-16.30 Uhr) und ein Udon-Restaurant (7.30-15.00 Uhr). Zum Einkaufen muß man in die Nachbargemeinde Misakiura, einen Kilometer weiter.
- Unterkunft
- Snowpeak Camping (スノーピーク土佐清水キャンプフィールド)
- Okinoshima und Kashiwajima
Okinoshima und Kashiwajima bilden das westliche Ende des Nationalparks vor der südwestlichen Küste der Sukumo-Bucht und der Otsuki-Halbinsel. Zum Kap Ashizuri sind es ca. 40 Kilometer Luftlinie. Sie gehören zur Gemeinde Sukumo. Hier gibt es noch einige kleinere geschützte Inseln.
Die Küste ist weitgehend felsig, am nach einigem Marsch erreichbaren, geschützten 1 Kuboura-Strand (久保浦海水浴場) kann man im klaren Wasser Korallen sehen.
Fähren verkehren nach Okinoshima bis 5 Hirose und nach 6 Katashima (片島) (Hafen von Sukumo) über Ugurushima (Insel Ugu). Fähren kommen auch direkt aus Katashima, machen aber Zwischenstopp in 7 Moshima (母島港) im Inselnorden.
In Moshima gibt es zwei Hotels, bescheidener Qualität. Über der Küste am Kap Shiraiwa ist ein Zeltplatz. Hirose bietet ein Ryōkan und einen Minshuku.
Das malerisch näher an der Küste gelegene 7 Kashiwajima (柏島) wird über eine Brücke erreicht. Am Fuß der Brücke ist ein kiesiges Stück Strand. Es fahren täglich zwei Busse vom Fureai Park in Otsuki. Im Dorf der Insel, man kommt vor allem wegen Wassersport, sind einige Minshuku.
Wasserfälle
[Bearbeiten]Dank der japanischen Vorliebe für Listen gibt es eine der „Top-100-Wasserfälle.“ Die folgenden sind dort erwähnt:
- 8 Todoroki-no-Taki (轟の滝 (高知県), Donnerfall; am Fluß Hibihara. Bis man dort ankommt, ist es etwas schwierig.) Wasserfall über drei Stufen mit zusammen 82 Metern. Teehaus mit wenigen Parkplätzen, Toilette etwa 5 Gehminuten vom unteren Aussichtspunkt. Geöffnet: Wasserreich von April bis November. Besonders während des Herbstlaubs färben sich die Bäume hier.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Im Osten der Provinz ist es üblich am „Tag der Jungen“ Anfang Mai, zusätzlich den landesweit üblichen Karpfenbannern auch große, oft handgemalte Flaggen, genannt furafu aufzuhängen.
In der Kleinstadt 17 Akaoka (赤岡町) bei Kōnan findet im Bezirk Honmachi am dritten Wochenende im Juli ein Festival statt, bei dem Kabuki-Szenenbilder des lokalen Malers Ekin bei Kerzenlicht unter Vordächern gezeigt werden. Die teilweise gruseligen Szenen mit viel knalligem Rot kommen so gut zur Wirkung.
Küche
[Bearbeiten]Als regionale Spezialitäten gelten:
- Sawachi ryōri sind große Teller mit gemischtem Sashimi.
- Katsuo no tataki, fettarme Thunfischstücke, deren Außenseite kurz über einem Strohfeuer angesengt werden.
- Kinme-don, ist eine Reisschüssel mit rohem Fleisch des glänzenden Schleimkopfs (Beryx splendens, 金目鯛, kinmedai, „golden eye snapper“), der besonders im Winter wegen seines dann höheren Fettanteils beliebt ist.
- Nabeyaki ramen, eine besonders in Susaki servierte Ramenvariation, die gewöhnlich im irdenen Topf mit rohem Ei und chikuwa-Fischküchlein serviert wird. Dazu wird manchmal gekochter Reis hineingerührt.
- Tosa buntan, (文淡, buntan, „Pomelo“) süßer als üblich, schmeckt fast orangenähnlich, und eignet sich hervorragend zur Herstellung von “marmelade” englischen Stils.
- Shamo nabe, ist ein besonders in Nankoku beliebter Eintopf vom Fleisch dieser geschützten Hühnerrassen, die Nachfahren von im 17. Jahrhundert aus dem malaiischen Raum eingeführten Kampfhähnen sein sollen. Sie gelten als schwierig zu züchten.
Der Sake der Provinz, man vermarktet sich als: „Tosa, Land des Sakes,“ ist deutlich trockener und leichter als sonst in Westjapan. Er „läuft“ somit um so besser.
Exemplarisch zeigt man das auch bei jährlichen Dorome-Matsuri どろめ祭り am letzten Wochenende des April im Akaoka-chō von Konan. Beim Taihai Nomihoshi Taikai, einem Wettsaufen, leeren männliche Teilnehmer traditionelle 1,8-Liter-Gebinde auf Ex. Frauen müssen sich mit der Hälfte zufrieden geben, ohne daß sich bisher militante Feministinnen gegen diese Diskriminierung gewehrt haben.
Klima
[Bearbeiten]In Höhenlagen über 1500 Metern muss von Dezember bis Mitte April mit Schneefall und bis März mit Dauerfrost gerechnet werden. Während der Regenzeit Juni mit September fallen jeden Monat über 500 ml/cm², etwa soviel wie in Oberfranken im Jahr. Die angenehmste Reisezeit ist somit Mai bis etwa Mitte Juni, wenn Tageshöchsttemperaturen um 20 °C zu erwarten sind.
Literatur
[Bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten](Stand: Jul 2023)
- www.pref.kochi.lg.jp (en) – Offizielle Webseite von Kōchi (Präfektur)
- Touristeninfo der Täler Iya und Oboke im gebirgen Hinterland (engl.)
- Touristeninfo Otoyo, nur jap.
- Offizielle Seite von Muroto, mit touristischen Infos, nur jap.
- lifeinkochi.net englische Seite zu lokalen Traditionen
- Liste historischer Stätten engl. WP
- Hundekämpfe mit Tosa-inu.
- Vereinigung der Sake-Brauer, engl.; dazu Hintergrund des lokalen Sake, engl.