Adalbert-Stifter-Radweg
Der Adalbert-Stifter-Radweg ist ein 39 km langer Radwanderweg zwischen Röhrnbach und Haidmühle, der auf einer Länge von 26 km ab Waldkirchen durch den Bayerischen Wald über die ehemalige Bahnstrecke Waldkirchen-Haidmühle verläuft. Nachfolgend wird in diesem Artikel nur das Teilstück auf der alten Bahntrasse beschrieben. Im Winter wird der Adalbert-Stifter-Radweg bei ausreichender Schneelage zur Adalbert-Stifter-Loipe.
Streckenprofil
[Bearbeiten]- Länge: 26 km
- Ausschilderung: Entlang der Strecke gibt es keine Ausschilderung für Radfahrer, was in der Regel aber auch nicht nötig ist, da der Radweg immer auf der Bahntrasse verläuft. Vereinzelt gibt es Wanderwegweiser auf dem Adalbert-Stifter-Radweg.
- Steigungen: Es gibt nur moderate Steigungen, da der Adalbert-Stifter-Radweg auf der alten Bahntrasse Waldkirchen - Haidmühle verläuft. Nur wenn diese verlassen wird gibt es auch mal ganz kurze Steigungen.
- Wegzustand: Überwiegend wurde auf der Bahntrasse ein Schotterweg mit einer wassergebundenen Oberfläche angelegt. Nur selten wurde dieser auch asphaltiert. Sonst ist der Weg aber in einem sehr guten Zustand.
- Verkehrsbelastung: Der gesamte Adalbert-Stifter-Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse ist verkehrsfrei, da diese nur für Radfahrer und Fußgänger freigegeben ist.
- Geeignetes Fahrrad: Der Bahntrassenradweg allein ist auch mit einem Fahrrad mit nur drei Gängen befahrbar. Wer von der Route aber abweichen will, der benötigt mindestens ein Fahrrad mit sieben Gängen oder mehr.
- Familieneignung: Der komplette Bahntrassenradweg ist für Familien, auch Kleinkinder, gut geeignet.
- Inlinereignung: Nein, da die alte Bahntrasse nur geschottert ist.
Hintergrund
[Bearbeiten]Adalbert Stifter war ein österreichischer Schriftsteller, Maler und Pädagoge und zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeiers. Er wurde am 23. Oktober 1805 in Oberplan, Böhmen als Albert Stifter geboren und starb am 28. Januar 1868 in Linz.
Die Bahnstrecke Waldkirchen - Haidmühle war eine Nebenbahn im Bayerischen Wald. In Waldkirchen zweigte sie von der Bahnstrecke Passau - Waldkirchen ab und hatte an der tschechischen Grenze Anschluss an die Bahnstrecke Haidmühle - Číčenice (beide Bahnstrecken werden heute noch befahren). Eröffnet wurde die Bahnstrecke Waldkirchen - Haidmühle am 15. November 1910. Nach der Errichtung des Eisernen Vorhangs hatte sie aber nur noch eine untergeordnete Bedeutung. Mit der sinkenden Anzahl an Fahrgästen sanken auch die täglichen Verbindungen, weshalb die Bahnstrecke am 26. Mai 1963 für den Personenverkehr eingestellt wurde. Der Güterverkehr wurde zwischen Haidmühle und Jandelsbrunn am 31. Dezember 1975 und zwischen Jandelsbrunn und Waldkirchen am 1. Oktober 1995 endgültig eingestellt.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Auto
[Bearbeiten]Von den beiden Start- und Endpunkten der Radroute ist Waldkirchen deutlich besser als Haidmühle zu erreichen, da Haidmühle nahe der tschechischen Grenze liegt und der nächste Grenzübergang nach Tschechien circa 15 km entfernt ist. Waldkirchen ist dagegen schnell von Passau über die Bundesstraße 12 und die Staatsstraße 2131 zu erreichen. Durch die Tatsache, dass der Adalbert-Stifter-Radweg eine Streckentour ist, ist eine Anreise mit der Bahn aber sowieso empfehlenswert.
Mit Öffentlichen Verkehrsmitteln
[Bearbeiten]Von Passau verkehrt an Sonn- und Feiertagen die Ilztalbahn nach Waldkirchen. Hier besteht Anschluss an die Buslinie 6122, die mit einem Fahrradträger ausgerüstet bis zu 5 Fahrräder mitnehmen kann und parallel zum Adalbert-Stifter-Radweg verkehrt. Von Nové Údolí (deutsch: Neuthal) kurz hinter der tschechischen Grenze (2 km von Haidmühle entfernt) fährt die Tschechische Staatsbahn (České dráhy, kurz ČD) nach Číčenice, Kursbuchstrecke 197.
Mit dem Fahrrad
[Bearbeiten]In Röhrnbach hat der Adalbert-Stifter-Radweg Anschluss an den Donau-Ilz-Radweg von Deggendorf und in Haidmühle an die Sumava-Tour in das Biosphärenreservat Šumava mit Nationalpark.
Streckenbeschreibung
[Bearbeiten]Der Adalbert-Stifter-Radweg verläuft zwischen Waldkirchen und Haidmühle auf der ehemaligen Bahnstrecke Waldirchen - Haidmühle. Diese hat jedoch keine baulichen Höhepunkte wie Tunnel oder Viadukte aufzuweichen, bemerkenswert sind nur die großen Einschnitte durch die hügelige Landschaft, in welche man auch immer wieder schöne Ausblicke hat. Für eine detaillierte Radwanderkarte bitte einfach auf die POI's klicken, die einen sofort an die beschriebene Position leiten.
Waldkirchen - Jandelsbrunn (8 km)
[Bearbeiten]Start des Bahntrassenradwegs ist am 1 Bahnhof Waldkirchen . Hier stehen noch ein einzelne Personenwagen und eine alte kleine Lokomotive, wohl schon lange außer Dienst und heute als Denkmal eingesetzt. Vom Bahnhof radelt man gleich mäßig bergauf vorbei an den Siedlungen Pollmannsdorf und Traxing und man kommt zu einem kurzen Stück des Bahndammes wo 1 Gleise und ein Prellbock liegen. Deshalb verläuft der Adalbert-Stifter-Radweg kurz rechts unterhalb des Bahndamms, um hinter den Gleisen wieder auf diesen zu wechseln. Weiter geht es zwischen Ratzing und Oberndorf hindurch bis zur Kreisstraße FRG 3. Von hier lohnt sich ein 2 Abstecher zum Erlauzwieseler See mit Kurpark. Tafel!. Der Adalbert-Stifter-Radweg verläuft weiter auf der alten Bahntrasse entlang der Staatsstraße 2131 vorbei an der Reichermühle, hinter welcher die Radroute kurz auf den Bürgersteig der 3 Kreisstraße FRG 15 führt, da an dieser Stelle der Bahndamm für ein kurzes Stück nicht mehr vorhanden ist. Vorbei geht es an ein paar kleinen Seen und Teichen in zwei langgezogenen Kurven bis südlich von Poppenreut. Von der alten Bahntrasse ist es nicht weit zum Golfplatz Poppenreut: 4 Abzweig Golfplatz Poppenreut, alter Bahnübergang im Wald . Kurz darauf ist auch vorbei an einem kleinen Industriegebiet Jandelsbrunn erreicht.: 5 Abzweig Jandelsbrunn . Über die Bahnhofstraße schnell die Ortsmitte.
Jandelsbrunn - Altreichenau (9 km)
[Bearbeiten]Von Jandelsbrunn wandert oder radelt man zuerst vorbei am Gelände der Firma Knaus Tabbert, die Wohnwagen herstellt und bis 1995 noch Güterverkehr auf der Bahnstrecke Waldkirchen - Haidmühle betrieb. Hinter der Jandelsbrunnermühle kommt man in einen Wald, an wessen Rand man mit Ausblicken auf Stierweid und Zielberg entlang fährt. Nachdem die 6 Staatsstraße 2131 vorsichtig überquert wurde radelt man über eine 7 lange Gerade vor Neureichenau mit Aussichten auf Spitzenberg, Binderbruck und Gänswies. Kurz darauf erreicht man schließlich auch schon über die Bahnhofstraße Neureichnau. Nach einer kurzen starken Steigung kommt man zu einem 2 Parkplatz . Dort informiert eine große Tafel, die über den Adalbert-Stifter-Radweg. Weiter befindet sich hier eine Bushaltestelle des Fahrradbusses. Hinter dem Parkplatz geht es durch das 8 Neureuther Holz , einem dichten Wald. Mehrere Forstwege kreuzen die Bahntrasse. Diese windet sich in Kurven leicht bergauf, bevor sie am Waldrand entlang nach 9 Altreichenau zu den Branntweinhäusern führt.
Altreichenau - Haidmühle (9 km)
[Bearbeiten]Von den Branntweinhäusern bei Altreichenau fährt man zunächst grob dem Verlauf der Staatsstraße 2130 folgend an zwei Sportplätzen und 10 Pleckenstein vorbei in Kurven teils durch offene Landschaft, teils durch Wälder an den höchsten Punkt der Strecke, 11 Frauenberg . Vom Ort selbst sieht man bis auf einen Parkplatz direkt am Radweg nicht viel, da die Bahntrassen nordwestlich durch einen Einschnitt am Ort vorbei läuft. Direkt an der Bahnstrecke befindet sich hier auch die Jugendherberge Haidmühle-Frauenberg, ein bisschen weiter weg aber ein lohnender Abstecher ist der Dreisessel direkt an der tschechischen Grenze. Der Bahntrassenradweg verläuft ab Frauenberg Richtung Haidmühle leicht bergab und nicht mehr so kurvig wie bisher durch einen 12 Nadelwald , bevor man kurz vor der Ortschaft Haidmühle aus diesem austritt und über diese blickt. Vorbei an Ludwigsreut ist man recht schnell am unspektakulären 13 Ende des Bahntrassenradweges . Er führt über einen unbefestigten Weg auf die Staatsstraße 2130 (Dreisesselstraße) . Der Adalbert-Stifter-Radweg aber verläuft weiter in der Nähe der Bahntrasse über die Neuthaler Straße zum tschechischen 3 Bahnhof Nové Údolí, von welchem die Tschechische Staatsbahn nach Číčenice verkehrt.
Ausflüge
[Bearbeiten]Pošumavská jižní dráha
[Bearbeiten]Angekommen an der deutsch-tschechischen Grenze lohnt eine Fahrt mit der Pošumavská jižní dráha (PJD). Die Museumsbahn wirbt mit dem Slogan „kürzeste internationale Eisenbahn der Welt“, eine Fahrt auf der 105 m langen Strecke dauert 24 Sekunden. Sie beginnt auf der tschechischen Seite nach einer Gleisunterbrechung, über die auch die Straße zwischen den nicht mehr benutzten Grenzkontrollstellen verläuft und führt über den ehemaligen Eisernen Vorhang in deutsches Territorium bis an das Ende der Grenzbrücke. Auch zur PJD gehört ein Eisenbahnmuseum, untergebracht in drei alten Güterwagen. Es informiert mit Exponaten über die hier ankommenden Bahnstrecken aus Waldkirchen und Číčenice.
České dráhy
[Bearbeiten]Wer weiter Richtung Tschechien will fährt am Besten mit der Tschechischen Staatsbahn (České dráhy, kurz ČD) weiter, die auch Fahrräder mitnimmt. Der Bahnhof Nové Údolí (Neuthal) ist der Endpunkt der Bahnstrecke Číčenice–Haidmühle, Kursbuchstrecke 197 (Fahrplan 2014/2015). Innerhalb einer halben Stunde ist man in der nächst größeren Stadt Volary. Wer zuvor in Černý Kříž in die Bahnstrecke nach České Budějovice umsteigt kommt zum Moldaustausee und nach Český Krumlov, UNESCO-Weltkulturerbe, oder sogar bis nach Prag.
Weblinks
[Bearbeiten]- Der Bahntrassenradweg auf den Seiten von Dr. Achim Bartoschek.
- Der Adalbert-Stifter-Radweg auf Bayernbike.