Wiehengebirge

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Lage des Wiehengebirges
Das Wiehengebirge endet im Osten an der Porta Westfalica. An rechten Weserufer beginnt das Wesergebirge.
Der Wittekindsweg ist unter den deutschen Wanderwegen ein Klassiker.

Das Wiehengebirge ist ein 95 km langer, bis zu 10 km breiter Höhenzug, der sich vom Osnabrücker Land nach Ostwestfalen-Lippe erstreckt. Als bloßes Kammgebirge ist das Wiehengebirge kein richtiges Mittelgebirge wie das Calenberger Bergland oder gar der Harz; für Bewohner des nordwestlichen Niedersachsens, die gewöhnlich nichts als Flachland sehen, ist es jedoch die nächstgelegene Annäherung an etwas, das man als „Gebirge“ bezeichnen könnte.

Die Region bietet eine Anzahl sehenswerter kleiner Städte und natürlich Wandermöglichkeiten ohne Ende. Trotz seiner relativ nördlichen Lage besitzt das Wiehengebirge einige erstaunlich hohe Gipfel, darunter den bei Hüllhorst gelegenen Heinbrink (fast 320 Meter), und südlich von Lübbecke den Wurzelbrink (318 Meter) und den Kniebrink (315 Meter). Hardcore-Hiker laufen den 95 km langen Wittekindsweg ab, der den gesamten Gebirgskamm erschließt, von Bramsche bis hin zur Porta Westfalica; Amateure begnügen sich mit den kleineren Wegen, die das Wiehengebirge als dichtes Netz überziehen.

Eine Besonderheit der Region sind die vielen Schlösser, die sich allerdings durchweg in Privatbesitz befinden, sodass Besucher sich außerhalb der speziellen Herrenhaus-Events höchstens an den Gärten und dem schönen Äußeren dieser traditionsreichen Bauwerke erfreuen können.

Orte[Bearbeiten]

  • Osnabrücker Land (Niedersachsen):
    • 1 Bramsche
    • 2 Wallenhorst
    • 3 Belm
    • 4 Ostercappeln
    • 5 Bohmte
    • 6 Bad Essen
  • Kreis Herford (Nordrhein-Westfalen):
  • Mühlenkreis (Nordrhein-Westfalen):

Weitere Ziele[Bearbeiten]

  • 1 Naturschutzgebiet Wittekindsberg, oberhalb der B61. 114 großes, dicht bewaldetes Naturschutzgebiet im äußersten Osten des Wiehengebirges, direkt am Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Wanderwege.

Hintergrund[Bearbeiten]

Auf einer Hügelkuppe südlich von Lübbecke stand vom 13. bis 18. Jahrhundert die Burg Reineberg.

Obwohl die Besiedelung des Wiehengebirges schon in römischer Zeit begann, erlangte sie nennenswerten Umfang erst, als in der ausgehenden Antike das Stammesherzogtum Sachsen entstand. In diese Zeit fällt auch die Gründung der ältesten Städte der Region: Lübbecke, Minden und Wallenhorst. Ein Held, der in der Region volkstümlich besonders gefeiert wird, ist der sächsische Herzog Widukind, der in den Sachsenkriegen (772–804) sein Land wacker gegen die von Karl dem Großen angeführten Franken verteidigte, sich ihrer militärischen Übermacht letztlich aber beugen musste.

Als das Herzogtum Sachsen im Hochmittelalter unterging, fiel der westliche Teil des Wiehengebirges ans Fürstbistum Osnabrück, der östliche ans Fürstentum Minden und an die Grafschaft Ravensberg. Im Spätmittelalter, das eine Boomzeit der Landwirtschaft war, wurden im Wiehengebirge, um Ackerflächen zu gewinnen, selbst Kammlagen gerodet. Heute sind sie wieder bewaldet. Das Wiehengebirge war schon seit dem Beginn der Besiedlung immer ein wichtiger Standpunkt der Forstwirtschaft gewesen. Seit dem 11. Jahrhundert wurde hier darüber hinaus Eisenerz gefördert. Das seit 1728 genutzte Gebirgsquellwasser hat im Luftkurort Bad Holzhausen große Bedeutung als Heilquelle, wird aber auch von der in Lübbecke ansässigen Brauerei Barre Bräu verwendet.

Sprache[Bearbeiten]

Im Wiehengebirge und darum herum wird traditionell Ostwestfälisch gesprochen, eine Form des Niederdeutschen. Hier ein paar typische Wörter: „hömma!“ (hör mal zu), „angeschickert“ (betrunken), „mickrich“ (klein), „schnücksch“ (wählerisch, zickig, eingebildet), „twiers“ (querköpfig), „verhunepipeln“ (veräppeln).

Anreise[Bearbeiten]

Die nächstgelegenen Flughäfen sind der Flughafen Münster Osnabrück (IATA: FMO) und der Flughafen Hannover (IATA: HAJ) .

DB-Bahnhöfe gibt es in Osnabrück, Achmer, Bramsche, Vehrte, Venne, Ostercappeln, Bohmte, Bad Essen, Rabber, Holzhausen-Heddinghausen, Mesch, Lübbecke, Schnathorst, Bad Oeynhausen, Porta Westfalica und Minden.

Mobilität[Bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Karte
Karte vom Wiehengebirge

Niedersachsen[Bearbeiten]

  • 1 Tuchmacher-Museum Bramsche , Mühlenort 6, Bramsche, Museum mit umfangreichen Ausstellungen zur Geschichte der Textilherstellung.
  • 2 Museum und Park Kalkriese, Venner Str. 69, 49565 Bramsche . Archäologisches Museum an der Fundregion Kalkriese, die der Schauplatz der Varusschlacht („Hermannsschlacht“) zwischen Arminius und dem Römer Varus gewesen sein könnte.
  • 1 Kloster Rulle, Klosterstraße 9, 49134 Wallenhorst . Ehemalige Zisterzienserinnenabtei, deren Ursprünge im Hochmittelalter liegen. Sehenswerte Kirche.
  • 3 Venner Mühle und Dorfmuseum, Osnabrücker Str. 4, 49179 Ostercappeln. Freilichtmuseum.
  • 4 Eisenzeithaus Venne, bei Knostweg 4, 49179 Ostercappeln . Südlich von Venne, etwas abgelegen, befindet sich diese Außenstelle des Ostercappelner Schnippenburgmuseums. Frei zugänglich findet man hier ein rekonstruiertes reetgedecktes Wohnhaus aus der Zeit um 300 v.Chr.
  • 5 Krebsburg, An der Krebsburg 4A, 49179 Ostercappeln. Historisches Herrenhaus westlich von Ostercappeln mit schönem Park. Das 1750 errichtete Bauwerk dient heute als privates Wohnhaus, das Innere ist nicht zugänglich.
  • 2 St. Lambertus, Bahnhofstr. 7, 49179 Ostercappeln . Sehenswerte katholische Kirche, 1869–1874 im neugotischen Stil erbaut.
  • 6 Igelmuseum, Bremer Str. 95, 49163 Bohmte. Alles, was Sie schon immer über die Stacheltiere wissen wollten.
  • 7 Schloss Hünnefeld, Schloß Hünnefeld, 49152 Bad Essen . 1600–1614 erbautes großes Wasserschloss, das heute als privates Wohnhaus genutzt wird, aber auch ein kleines Museum beherbergt. Zur Anlage gehört auch ein Café. Besuch nur Fr-So möglich.
  • 8 Schloss Ippenburg, Schloßstraße 1, 49152 Bad Essen . Das Herrenhaus der Adelsfamilie von Busche-Ippenburg, dessen ältester Teil im 15. Jahrhundert erbaut wurde. Das Gebäude wird privat genutzt; an bestimmten Tagen darf die Öffentlichkeit jedoch immerhin die Gärten betreten.

Nordrhein-Westfalen[Bearbeiten]

  • 9 Haus Kilver, Westkilverstraße 19, 32289 Rödinghausen . Sehr alter Herrensitz mit einigen interessanten Gebäuden. Die Anlage befindet sich in Privatbesitz und ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
  • 10 Gut Böckel, Rilkestraße 18, 32289 Rödinghausen . Ehemaliges Herrengut mit mehreren Gebäuden samt Wasserschloss. Die Anlage befindet sich in Privatbesitz, wird im Rahmen kultureller Veranstaltungen oft aber auch für Besucher geöffnet.
  • 11 Schloss Crollage, Crollage 1, 32361 Preußisch Oldendorf . Rittergut aus dem 14. Jahrhundert. In Privatbesitz. Der Park ist öffentlich zugänglich.
  • 12 Schloss Hollwinkel, Hollwinkel 1, 32361 Preußisch Oldendorf . Sehenswertes Wasserschloss aus dem 13. Jahrhundert im Bauzustand von 1870. Die Anlage befindet sich in Privatbesitz.
  • 2 Hücker Moor, Moorstr., 32139 Spenge . Kleiner Moorsee (Naturschutzgebiet), der hier am Ende des 18. Jahrhunderts durch Austorfung entstanden ist. Interessante Flora und Fauna. Wandermöglichkeiten. Gastronomie. Im Sommer Bootsverleih.
  • 13 Deutsches Tabak- und Zigarrenmuseum im Museum Bünde, Fünfhausenstraße 12, 32257 Bünde . Bünde war im 19. Jahrhundert ein Zentrum der Tabakverarbeitung.
  • 14 Deutsches Automatenmuseum, Schlossallee 1, Neustadtstraße 40, 32339 Espelkamp . Technikmuseum mit rund 200 Exponaten zur Geschichte der Münzautomaten. Die Sammlung ist deutlich größer, aufgrund der beschränkten Ausstellungsfläche kann aber immer nur ein Teil zur Zeit gezeigt werden. Slot Machines, Verkaufsautomaten, Glücksräder, Lotteriespiele, Pinballs und anderes mehr. Geöffnet: Di-Fr 10-17 Uhr, Sa+So 11-18 Uhr. Preis: 5 €.
  • 15 Gut Obernfelde, Obernfelde 1, 32312 Lübbecke . Ehemaliges Rittergut. Die Anlage befindet sich in Privatbesitz; auch die Gärten dürfen nur bei Events oder nach telefonische Rücksprache betreten werden.
  • 16 Brauereimuseum Barre's Brauwelt, Berliner Str. 121, 32312 Lübbecke. Das Hausmuseum der Privatbrauerei Ernst Barre, die hier 1842 gegründet wurde und gegenwärtig in der 6. Generation geführt wird.
  • 17 Reimlers Hof, Dorfstraße 18, 32479 Hille. Der ehemalige Adelshof der Familie von Oeynhausen liegt mitten im Ortskern von Hille. Der kleine Komplex befindet sich in Privatbesitz und kann nur im Rahmen spezieller Veranstaltungen besichtigt werden.
  • 18 Mindener Dom, Großer Domhof 10, 32423 Minden . Die sehr sehenswerte Bischofskirche des von Karl dem Großen gegründeten Bistums Minden befindet sich weitgehend im Bauzustand des 13. Jahrhunderts.
  • 19 Wasserstraßenkreuz Minden, bei Werftstr., Minden . Der Mittellandkanal wird im Osten von Minden per Brücke über die Weser geführt. Auf den Seiten der Brücke verlaufen Gehwege, von denen aus man das ungewöhnliche Szenario eingehend studieren kann.
  • 20 Kaiser-Wilhelm-Denkmal, Kaiserstraße, 32457 Porta Westfalica . 170 Meter über dem Tal steht dieses 1896 eingeweihte Denkmal, das dem 1888 gestorbenen deutschen Kaiser Wilhelm I. gewidmet ist und die Errungenschaft feiert, die darin gesehen wurde, dass aus dem Nebeneinander vieler kleinerer und größerer Regionalstaaten 1871 ein deutscher Nationalstaat entstanden war. Fantastische Aussicht über das Tal der Weser, die das Wiehengebirge hier vom Wesergebirge scheidet.
  • 21 Fernmeldeturm Jakobsberg, Jakobsberg, 32457 Porta Westfalica . Die zweite wichtige Adresse in Porta Westfalica für Aussichtssüchtige ist dieser bereits im Wesergebirge auf 227 Höhenmetern gelegene Turm. Im unteren Teil befindet sich eine kleine Aussichtsplattform.

Aktivitäten[Bearbeiten]

  • 1 Bali Therme, Morsbachallee 5, 32545 Bad Oeynhausen. Moderne Therme mit allen Schikanen: Wasserspirale, Whirlpool, Eisenbad, Solebad, Außenanlage, Sauna und Dampfbad. Geöffnet: täglich 8-23 Uhr, Fr+Sa bis 24 Uhr. Preis: 2 Stunden: 11,50 € (Kinder unter 15: 7 €).

Küche[Bearbeiten]

Wer lokale Produkte probieren und fördern möchte, kann im Supermarkt nach den Erzeugnissen der in Unterlübbe ansässigen Wiehengebirgsmolkerei Ausschau halten.

Nachtleben[Bearbeiten]

Sicherheit[Bearbeiten]

Klima[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

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