Zum Inhalt springen

Sinai Peace Junction

Brauchbarer Artikel
Aus Wikivoyage
Welt > Afrika > Nordafrika > Ägypten > Sinai > Südsinai > Sinai Peace Junction
Felsen im Kunstwerk „Sinai Peace Junction“
Sinai Peace Junction
Blaue Berge
GouvernementSüdsinai
Einwohnerzahl
Höhe
Lagekarte des Sinai in Ägypten
Lagekarte des Sinai in Ägypten
Sinai Peace Junction

Sinai Peace Junction, auch Line of Peace oder einfach Blaue Berge oder Blaue Wüste (engl. Blue Desert), ist ein Landschaftskunstwerk des belgischen Künstlers Jean Vérame auf dem Hallawi-Plateau im Süden des Sinai etwa 12 Kilometer ostnordöstlich des Katharinenklosters, das 1980–1981 nach der Unterzeichnung des Israelisch-ägyptischen Friedensvertrags entstanden ist.

Anreise

[Bearbeiten]

Die Anreise ist nur mit einem geländegängigen Fahrzeug von der Ost- oder Westküste des Sinai in Richtung Katharinenkloster möglich. Am Treffpunkt der Straßen von Dahab bzw. über die Oase Feran, beides sind die Fernverkehrsstraßen 36, etwa elf Kilometer nordöstlich des Katharinenklosters biegt man bei 1 28° 38′ 13″ N 33° 59′ 37″ O in südöstliche Richtung in die Wüste ab und erreicht nach etwa neun Kilometer das Kunstwerk.

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten]
Jean Vérame, 1995
Felsen im Kunstwerk „Sinai Peace Junction“

Das Kunstwerk 1 Sinai Peace Junction (28° 35′ 19″ N 34° 3′ 46″ O) wurde von Jean Vérame 1980 bis 1981 angelegt. An mehreren Stellen auf dem etwa 7 Kilometer langen Hallawi-Plateau auf einer Fläche von etwa 15 Quadratkilometern wurden Felsen bzw. Felsenteile mit kräftigen Farben in Blau und seltener in Rot besprüht. Leider lässt sich die sehr löbliche Intention auch bei intensiver Betrachtung nur schwer erschließen, und deshalb ist das Kunstwerk auch umstritten.

Der Sinai ist seit der Mitte des 20. Jahrhunderts immer wieder Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Ägypten und Israel gewesen, wie z.B. der Suez-Krise 1956/1957, dem Sechs-Tage-Krieg 1967 und dem Jom-Kippur-Krieg von 1973. Erst das Abkommen von Camp David von 1978 und der Israelisch-ägyptische Friedensvertrag von 1979 setzten unter diese Auseinandersetzungen einen Schlussstrich.

1978 weile Vérame erstmals auf dem Sinai. Inspiriert von den Verhandlungen von Camp David und vom 1977 erschienen Song „Don’t It Make My Brown Eyes Blue“ der US-amerikanischen Sängerin Crystal Gayle (* 1951) versuchte er zwei Jahre lang, die ägyptischen Behörden von seiner Idee und seines Traums eines monumentalen Landschaftskunstwerkes zu überzeugen. Mit der Zustimmung des damaligen Präsidenten Anwar es-Sādāt (1918–1981) und der Zur-Verfügung-Stellung von 10 Tonnen Farbe durch die Vereinten Nationen begann er im Herbst 1980 mit der Anfertigung des Kunstwerks, das er im darauf folgenden Jahr fertig stellte. Hierzu wurden mehrere Felsen auf dem Hallawi-Plateau teilweise oder ganz mit hauptsächlich blauer Farbe überzogen.

Mit der Zeit verblasst aber das Kunstwerk.

Jean Vérame wurde am 30. November 1939 im belgischen Gent geboren und lebte später in Frankreich. Seit 1965 dekoriert er immer wieder Landschaften in der ganzen Welt. Zu seinen Kunstwerken gehört die Gestaltung eines Flusstals in den Cevennen auf Korsika und die von Fels- und Landschaftsformationen in einem Canyon in Amarillo in Texas, in Tafraout in Marokko und im Tibesti-Massiv im Norden des Tschad.

Küche

[Bearbeiten]

Im Dorf el-Milga in der Nähe des Katharinenklosters gibt es mehrere Restaurants und eine Bäckerei.

Unterkunft

[Bearbeiten]

In der Nähe des Katharinenklosters gibt es Camps und Hotels unterschiedlicher Ausstattung.

Ausflüge

[Bearbeiten]

Die Besichtigung des Kunstwerks lässt sich mit der des Katharinenklosters, des Moses-Bergs und des Katharinenbergs verbinden.

Literatur

[Bearbeiten]
  • El-Hebeishy, Mohamed: Snap shots (archivierte Version vom 14. Oktober 2008 im Internet Archive archive.org), Bericht in der Wochenzeitung Al-Ahram Weekly vom 9. Oktober 2008.
  • Berque, Augustin: Les Déserts de Jean Vérame. Milan: Editions Skira, 2000, ISBN 978-88-8118-825-3.
[Bearbeiten]
Brauchbarer Artikel
Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.