Sambuca di Sicilia

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Blick über Sambuca di Sicilia
mit dem Lago Arancio
Sambuca di Sicilia
RegionSizilien
Einwohnerzahl5.341 (2023)
Höhe364 m
Tourist-Info+39 0925 943 503 (Proloco), +39 0925 940 239 (Ufficio Turistico)
http://www.comune.sambucadisicilia.ag.it/
Lagekarte von Sizilien in Italien
Lagekarte von Sizilien in Italien
Sambuca di Sicilia

Sambuca di Sicilia ist eine Stadt in der Provinz Agrigent auf Sizilien.

Sambuca di Sicilia

Hintergrund[Bearbeiten]

Das Städtchen Sambuca di Sicilia liegt im Hinterland von Sciacca und Menfi am Südhang des Monte Genuardo, im Süden liegt der Stausee Lago Arancio.
Der Name leitet sich aus der Zeit der arabischen Besetzung her, entweder vom harfenähnlichen Saiteninstrument "Zabut" (das auch im Wappen zu sehen ist) resp. vom Namen des Emirs Al Zabuth, unter dem die Siedlung gegründet worden war, oder vom arabischen as-Sabuqah was "abgelegener Ort" bedeuten soll. Jedenfalls hieß das Städtchen "Sambuca Zabut" bis zur Umbenennung im Rahmen der von Mussolini eingeleiteten Italianisierung der Ortsnamen im Jahre 1928, seither heißt die Stadt Sambuca di Sicilia. Wirtschaftlich ist die Landwirtschaft und vor allem der Weinbau von Bedeutung, zusammen mit Menfi, Sciacca und Santa Margherita di Belice besteht eine Weinbauregion, 1995 erhielt der lokale Wein die DOC-Bezeichnung "DOC Sambuca di Sicilia".

Geschichte[Bearbeiten]

Eine von prähellenischen Siedlern (Sikaner oder Elymer) gegründete Ansiedlung bestand bereits in der Antike, im Gebiet von Adranone etwas nördlich am Abhang des Monte Genuardo finden sich Relikte aus dem 8. - 3. Jhdt. v.Chr.
Um 105/103 v.Chr. wurde die Stadt Adranone von römischen Truppen zerstört, die Bewohner errichteten wenig später etwas südlich die neue Ansiedlung Adragnus (heute Adragna). Es entstand eine christliche Gemeinde, in drei Gotteshäusern wurde u.a. San Vito verehrt.
Nach der arabischen Invasion wurde im Gebiet des heutigen Städtchens wohl eine Ansiedlung unter Emir Al Zabuth gegründet, verbrieft ist, dass die Ansiedlung im Jahre 1185 als Rahal-Zabuth als dem Kloster Monreale tributpflichtig erwähnt wurde.
Nach zweijähriger Belagerung musste sich die arabische Bevölkerung im Jahre 1225 den Truppen Friedrich II. geschlagen geben. Im Mittelalter wurde das Städtchen zu einer Markgrafschaft, eine Reihe von Principi Marchesi regierten die aufstrebende Stadt, im 17. Jh. wurde das Stadtbild mit der Altstadt im arabischen Stil durch zahlreiche Bauten bereichert.
In den Jahren 1949/54 wurde der Stausee Lago Arancio aufgestaut, der 1984 mit einer neuen Wasserentnahme zur Bewässerung optimiert wurde, unter den Folgen des Erdbebens von 1968 hatte die Stadt stark zu leiden und es kam zu einem Bevölkerungsschwund.

Anreise[Bearbeiten]

Wie oftmals im Süden Siziliens ist die Fortbewegung mit dem eigenen Auto am bequemsten, der Verkehr ist wesentlich ruhiger als in den Großstädten und die Beschilderung inzwischen recht zuverlässig. Buslinien verbinden die meisten Städtchen, allerdings verkehren Kurspaare oft nur wenige Male im Tag, so dass ein Besuch in einem 30 km entfernten Städtchen einen ganzen Tag beansprucht.

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Von den Flughäfen Palermo oder Trapani - Birgi muss die Weiterreise mit dem Mietwagen oder öffentlichen Verkehr erfolgen.

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Anreise mit der Eisenbahn: Linie Ferrovia dello Stato Palermo - Castelvetrano - Mazara del Vallo bis Castelvetrano und dann per Bus oder Taxi weiter auf der SS115 SS115 bis Sciacca, dort Wechsel auf einen Bus nach Sambuca di Sicilia. - Die historische Bahnstation von Sambuca Zalut wurde offenbar schon vor Jahrzehnten aufgegeben.

Mit dem Bus[Bearbeiten]

  • Autolinee Salvatore Lumia, Via Pindaro 3, 92100 Agrigento. Tel.: 0922 20414, Fax: 0922 401494. unterhält Busverbindungen von Sambuca in der Region von Agrigento, Marsala und Trapani, teils mit Umsteigen in Sciacca. Einzelne Kurse (u.a. Menfi) führt auch.
  • Autolinee Gallo, V.Portello 32/A, 90135 Palermo. Tel.: 091 7041211, E-Mail: .

Auf der Straße[Bearbeiten]

Mit dem Auto kann Menfi vom Norden von Palermo aus über die streckenweise gut ausgebaute SS624 SS624 erreicht werden, bei km 70 Abbiegen auf die SP70 welche zur von Südwesten kommenden SP188 führt.
Eine Alternative ist der Weg über die Autobahn A29 A29 bis Castelvetrano, dann weiter auf der SS115 SS115 bis Menfi und dort aus nordwärts auf der SP41, ein kurzes Stück auf der SS624 um dann die SP188 entlang des Lago Arancio nach Sambuca zu nehmen. Der Weg über Castelvetrano ist ebenfalls bei der Anreise aus dem Südwesten von Marsala und Mazara del Vallo zu empfehlen.
Aus Südosten, von Agrigent - Sciacca auf der SS115 SS115 Sud Occidentale Sicula westwärts, 7 km nach Sciacca auf die SS188 bis resp. SS624 bis zur Abzweigung der SS188 entlang des Lago Arancio nach Sambuca di Sicilia.

Mobilität[Bearbeiten]

Karte
Karte von Sambuca di Sicilia

Im Sambuca ist man am besten zu Fuß unterwegs, ohne Privatauto ist man zum Besuch des Ausgrabungsgebiets Monte Adranone und der Riserva Naturale Monte Genuardo ist man aufgrund der Distanz wohl auf ein Taxi angewiesen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Straßen und Plätze[Bearbeiten]

Hauptstrasse ist der 1 Corso Umberto I. , der am oberen Ende beim 2 Palazzo dell'Arpa mit einer nur engen Durchfahrt endet, dahinter liegt die Piazza Navarro und die Via Belvedere. Die Via Belvedere setzt sich gegen Norden bis zur Piazza Baldi Centellis fort, vom an dieser Stelle im 19.Jhdt. abgerissenen Rest des Palastes des arabischen Emirs blieb nur ein Treppenaufgang zu einem Platz mit einigen Säulen, dem 3 Belvedere erhalten, es ergibt sich schöner Ausblick ins Tal von Giuliana und die sikanischen Berge. Auf der Terrasse wurden früher Karfreitagsspiele aufgeführt, weshalb der Platz auch Monte Calvario geheissen wurde, heute finden die Aufführungen in der Chiesa Madre statt.

Der 4 Altstadtbereich mit dem ehemaligen arabischen Quartier mit seinen engen, oftmals verwinkelten gepflasterten Gässchen erstreckt sich im Nordwesten des Corso.

Kirchen[Bearbeiten]

Sambuca de Sicilia: Chiesa del Carmine
  • die 1 Chiesa Madre kann von der Via Belvedere über den Vicolo del Emiro erreicht werden
  • die 2 Chiesa del Carmine mit einer Statue der Maria S.S. dell'Udienza aus der Schule von Gagini, liegt am Corso Umberto I an der Piazza della Vittoria.
  • die 3 Chiese del Purgatorio
  • die 4 Chiesa San Michele
  • die 5 Chiesa della Concezione aus dem 16. Jh. wurde nach schweren Schäden nach dem Erdbeben 1974/84 restauriert.

Burgen und Paläste[Bearbeiten]

Sambuca de Sicilia: Palazzo dell'Arpa
Sambuca de Sicilia: Palazzo Chiacco
Sambuca de Sicilia: Ex-Ospedale Caruso
  • der 5 Palazzo dell'Arpa beherbergt heute als Rathaus (Municipio) die Stadtverwaltung und den Stadtrat. Die Durchfahrt durch den linken Bogen auf die Piazza Navarro ist schon eng, viel enger noch die winklige Durchfahrt nach rechts, zur malerisch gepflasterten Via Torre.
  • der 6 Palazzo Chiacco an der Piazza della Vittoria.
  • das 7 Ex-Ospedale Caruso , das mit seinem Glockentürmchen an die Vergangenheit als Chiesa di San Sebastiano erinnert.

Museen & Ausstellungen[Bearbeiten]

  • das 8 Antiquarium : die Sammlung von archäologischen Funden vornehmlich aus Adranone liegt am Corso Umberto I, es soll seinen definitiven Platz nach Abschluss der Renovation im Palazzo Truncali Panitteri finden.
  • das Museo Etno-Antropologico della Terra di Zabut im 9 Palazzo Panitteri im arabischen Quartier zeigt u.a. landwirtschaftliche Geräte aus der Zeit der arabischen Herrschaft in der Region.
  • Instituzione Gianbecchina, Chiesa di San Calogero, Corso Umberto I. Tel.: 0925 940239, E-Mail: Werke des von Sambuca gebürtigen Malers Gianbecchina (1909-2001) Geöffnet: 09.00-12.30 / 16.00-20.00.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Einkaufen[Bearbeiten]

  • Dolce aus der Region gibt es in der 1 Pasticceria Pendola

Küche[Bearbeiten]

Nachtleben[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

Bisher gibt es in Sambuca di Sicilia noch kaum Hotelunterkünfte, lediglich mit einem B&B kann aufgewartet werden.

Sicherheit[Bearbeiten]

Gesundheit[Bearbeiten]

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Ausflüge[Bearbeiten]

  • die 1 Area Archeologica di Monte Adranone
  • die 2 Riserva Naturale Monte Genuardo Orientata e S. Maria del Boscho
  • die 3 Riserva Naturale Monti di Palazzo Adriano Valle di Sosio e Monti di Palazzo Adriano, seit 2012 Teil des Naturparkverbundes Parco dei Sicani, ein weiterer Zugang zum Park Richtung Fiume Sosio befinde sich an der SS386 zwischen Burgio und 2 km vor San Carlo.
  • der 4 Lago Arancio , ein zu Bewässerungszwecken angelegter Stausee
  • die arabische Festung Mazzallakkar versank um 1950 in den Fluten des neu angelegten Lago Arancio, in den trockenen Sommermonaten sollen davon noch Reste aus dem Wasser ragen, in Kürze werden diese wohl zerstört sein.

Area Archeologica di Monte Adranone (Mehr dazu...)[Bearbeiten]

  • 1 Area Archeologica di Monte Adranone. Tel.: 0925 946083. Das Ausgrabungsgebiet liegt am Abhang des Monte Genuardo nördlich der Siedlung von Adragna. Die Funde stammen aus dem 8. - 3. Jh. v.Chr., gegründet wurde die Siedlung im Einflussbereich der beiden prähellenischen Kulturen auf Sizilien, der Elymer und der Sikaner an der Selinuntia Odos, der Verbindung zwischen Selinunt und Akragas Geöffnet: 09.00-19.00 im Sommer, 09.00-1 Std. vor Sonnenuntergang. Preis: Freier Eintritt.

Erhalten sind Reste einer Stadtmauer (6. Jh. v.Chr.) mit Toren im Norden und Süden und einem rechteckigen wohl offenen Tempelbezirk, eine Nekropole mit unterirdischen und Kastengräbern, am hervorstechendsten die Tomba della Regina, ein aufgrund der Beigaben wahrscheinliches Königinnengrab (6.-5. Jh. v. Chr.); ein außerhalb der Stadt gelegenes Handwerkerviertel und ein kleines Demeter oder Kore gewidmetes hellenistisches Heiligtum in der Nähe des Südeingangs.

Riserva Naturale Orientata Monte Genuardo e Santa Maria del Bosco[Bearbeiten]

Riserva Naturale Mte. Genuardo

Das Naturschutzgebiet von Monte Genuardo e S.Maria del Bosco liegt im Norden von Sambuca di Sicilia und kann über die SP69 / SP90 Richtung Contessa Entellina erreicht werden. Der Park mit einer Ausdehnung von 2500 ha umfasst das Berggebiet um den Monte Genuardo (1'180 m.ü.M.), im Süden den Monte Gurgo (mit speziellen Lava - Formen: Lave di cuscino) und das Gebiet der 5 Abbazia Santa Maria del Boscho Abtei von Santa Maria del Boscho, wo sich zuerst Eremiten niederließen und später ein Kloster der Olivetaner errichtet wurde. Von diesem sind im Klosterkomplex eine Kirche und zwei prächtige Kreuzgänge erhalten.

Vom Parkplatz an der SP90 mit einem Rastplatz im Baumschatten führt ein Wanderweg zum 6 Centro visitatori Besucherzentrum, zur linken ein Teich mit entsprechender Vegetation, und von dort aus in einem Bogen nach Osten zum Gipfel des 7 Monte Genuardo , ein Übersichtsplan mit aufgezeichneten Wanderwegen findet sich vor Ort.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

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