Naturpark Jandía
Naturpark Jandía | |
Region | Kanarische Inseln |
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Naturpark Jandía |
Der Naturpark Jandía ist eine bergige Region auf der Halbinsel Jandía im Süden der Insel Fuerteventura.
Landschaft
[Bearbeiten]Der Parque Natural de Jandía geht von der Landenge Istmo de La Pared bei Costa Calma bis hin zum Punta de Jandía, hier markiert ein Leuchtturm den südwestlichsten Punkt der Halbinsel. Entlang der Halbinsel erstreckt sich ein Höhenzug, sein höchster Punkt ist der 807 m hohe Pico de la Zarza (oder auch Jandía). Dieser Höhenzug bewirkt, dass die Touristenorte an der Südküste windgeschützt sind, dagegen ist die Playa de Cofete auf der Nordwestseite dem Wind und den Strömungen ausgesetzt.
Flora und Fauna
[Bearbeiten]Der Bewuchs dieser felsigen Region besteht hauptsächlich aus Kanaren-Wolfsmilch und anderen dornigen Pflanzen, dazu gehören Stechginster und Bockdorne, aber auch Mittagsblumen. Ebenso haben sich aus Südamerika eingeschleppte Arten wie Strauchtabak verbreitet. Landwirtschaftliche Nutztiere sind in erster Linie die allgegenwärtigen Ziegen, es gibt auch Schafe und einige wilde Esel.
Klima
[Bearbeiten]Anreise
[Bearbeiten]In den Naturpark führt eine Schotterpiste, sie beginnt direkt hinter Morro Jable, ist relativ breit und gut zu befahren. Die Einheimischen fahren darauf mit ihren normalen PKWs fast so schnell wie auf asphaltierten Straßen. Mit Mietfahrzeugen sollte man pfleglicher umgehen. Sie sind nur versichert, wenn man bereit ist, einen Risikozuschlag zu bezahlen (10 €/Tag, Stand 2012). Es gibt auch einige asphaltierte Straßen, sie sind teils in einem schlechteren Zustand als die Schotterpisten.
Mobilität
[Bearbeiten]Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Küste
[Bearbeiten]- Südküste. Die Straße verläuft oberhalb der Küste, Abzweiger zu einigen einsamen Strandabschnitten sind ausgeschildert, ebenso zu der Höhle Cueva de la Negra. Ein geländegängiges Fahrzeug ist für diese Wege kein Luxus. Dann erreicht man einen Ort namens Puerto de la Cruz. Wegen seiner Größe ist er nicht auf jeder Karte eingezeichnet, einige Wohnwagen sind wohl nur zeitweise belegt. Immerhin gibt es kleinere Restaurants, die mit frischem Fisch werben.
- Punta de Jandía. Am südwestlichsten Punkt der Insel befindet sich ein Leuchtturm, das kleine Restaurant ist nicht ganzjährig geöffnet. Die Umgebung mit ihrer schroffen Steilküste ist für kurze Spaziergänge geeignet.
- Westküste. Vom Punta de Jandía bis zum nordwestlichen Punkt der Küste sind es knapp 5 km. Etwa in der Mitte liegt eine kleine Badebucht, die Playa de Ojos mit ihrem hellen Strand ist erreichbar über eine Holztreppe.
- Punta Pesebre. Am nordwestlichen Punkt soll ein Leuchtturm stehen. Er ist ein kleines Gebäude mit Solardach. Die Brandung an den schroffe Klippen ist aber gigantisch schön.
Cofete
[Bearbeiten]Etwa auf halber Strecke zwischen Morro Jable und dem Weiler Puerto de la Cruz zweigt eine Straße ab zu der Ortschaft Cofete. Der Weg führt in mehreren Serpentinen hinauf zu einem Pass, der eine gute Aussicht über zahlreiche Euphorbien und den Strand Playa de Cofete bietet. Schließlich erreicht man die Ortschaft. Einige der recht schlichten Häuser machen einen unbewohnten Eindruck, immerhin gibt es ein Restaurant mit freundlicher Bedienung. Eine übergroße grüne Statue stellt Gustav Winter mit seinem Hund dar, seine Villa steht etwa 1 km entfernt an einem Hang. Unterhalb dieser Statue ist ein Horno de Cal, dieser Kalkofen diente zur Herstellung von Branntkalk.
Villa Winter
[Bearbeiten]Warum an dieser einsamen Stelle eine Villa erbaut wurde, ist von Geheimnissen umwittert. Fest steht, dass sie erbaut wurde von dem deutschen Ingenieur Gustav Winter, er arbeitete seit 1915 in Spanien und etwa ab 1930 auf Fuerteventura. Man erzählt, dass er als Oberst der Kriegsmarine den Auftrag hatte, einen Stützpunkt für deutsche U-Boote zu errichten. Andere Gerüchte sehen die Villa Winter als Durchgangslager für Nazigrößen auf ihrer Flucht nach Südamerika. Ungeklärt ist auch, warum in der Nähe des Punta Pesebre ein Rollfeld für Kleinflugzeuge asphaltiert wurde. Jedenfalls steht die Villa malerisch am Hang, umgeben Rebstöcken, die mit Trockenmauern geschützt sind, und sie ist Ziel zahlreicher Jeep-Safaris. Nur besichtigen kann man die Villa offiziell nicht. Inoffiziell wissen etliche Führer, wie man gegen ein kleines Trinkgeld doch Zutritt erhalten kann.
Playa de Cofete
[Bearbeiten]Ein kilometerlanger heller Sandstrand zieht sich an der Küste entlang, allerdings ist er zum Baden nur sehr bedingt zu empfehlen. Die Brandung ist meist gefährlich stark, und die Küste fällt sehr steil ab. Aber für lange Strandpaziergänge ist er gut geeignet, bis hin zu dem Inselchen El Islote, hinter dem sich der Strand genau so schön und gefährlich fortsetzt, jetzt unter dem Namen Playa de Barlovento.
Aktivitäten
[Bearbeiten]- Bademöglichkeiten. gibt es an der Playa de las Pilas, der Playas de Juan Gómez und an der Playa de Ojos an der Süd- und Westküste. Diese Strände sind des öfteren menschenleer.
- Wandern. Durch das Gran Valle beim Ortsausgang von Morro Jable nach Cofete. Einfache Strecke 7,7 km, der Weg führt praktisch von Meereshöhe auf rund 350 m Höhe und wieder bis zur Küste. Gutes Schuhwerk und ausreichend Wasser mitnehmen.
- Pico de la Zarza. Der Weg vom Ventura Shopping Center zum höchsten Punkt der Insel auf 807 m Höhe lohnt sich nur bei wolkenlosem Himmel, denn der Gipfel hüllt sich gerne in die Wolken des Passatwindes.
- Angeln. An zahlreichen Punkten der Küste trifft man Angler. Manchmal auch Fischreiher.