Mücheln (Wettin-Löbejün)

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Templerkappelle „Unser Lieben Frauen“ in Mücheln
Mücheln (Wettin-Löbejün)
BundeslandSachsen-Anhalt
Einwohnerzahl
Höhe
Lagekarte von Sachsen-Anhalt
Lagekarte von Sachsen-Anhalt
Mücheln

Mücheln ist ein Ortsteil der Stadt Wettin-Löbejün im Saalekreis des Bundeslands Sachsen-Anhalt. Das Dorf war zuvor Ortsteil von Wettin. Mücheln ist hauptsächlich wegen der hier noch erhaltenen Templerkapelle bekannt.

Hintergrund[Bearbeiten]

Karte
Ortplan von Mücheln

Die Grafen von Wettin errichteten hier einen Ritterhof. Dieser wurde um 1240 vom Grafen Dietrich I. von Brehna oder seinem Sohn Dietrich II. an den Templerorden übereignet. Der Ort wurde der Sitz einer Komturei des Templerordens, die seit 1269 urkundlich bezeugt ist. Mit der Aufhebung des Ordens 1312 wurde das Gut anfänglich an die Johanniter übergeben, später dann Priorat der regulierten Chorherren der hll. Märtyrer von der Buße zu Krakau.

1502 gelangte das Gut in den Besitz des Augustiner-Chorherrenstift St. Moritz zu Halle (Saale). Zwischen 1534 und 1945 wechselte der Besitz mehrfach.

Mücheln wurde am 30. September 1928 in die Stadt Wettin eingemeindet und ist seit 1. Januar 2012 Teil der Stadt Wettin-Löbejün.

Anreise[Bearbeiten]

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Mücheln besitzt keinen eigenen Bahnanschluss. Die Bahnlinie Halle - Könnern (-Bernburg bzw. Goslar) verläuft östlich des Dorfgebietes. Nächstgelegene Bahnhöfe befinden sich in Domnitz bzw. in Nauendorf, jeweils ca. 9 km entfernt. Nächster Fernverkehrshalt ist Halle (Saale).

Mit dem Bus[Bearbeiten]

Mücheln wird über eine Buslinien des Omnibusbetriebs Saalekreis bedient. So verkehrt die Buslinie 302 wochentags stündlich, am Wochenende zweistündlich von Halle (Saale), Zentraler Omnibusbahnhof, über Morl, Gimritz, Mücheln nach Wettin. In den Abendstunden wird ein Rufbus, Tel. (0)345 555 22 10 (Mo–Sa 6:00–18:00), betrieben. Eine Bushaltestellen gibt es in Mücheln in der 1 Lettewitzer Straße.

Auf der Straße[Bearbeiten]

Mücheln ist zum einen über die Landesstraßen K 2125 und L 156 von der 2 L 50 (ehemals B6) oder der Bundesautobahn 14 und aus erreichbar. Über Lettewitz gelangt man nach Mücheln. Die Straße führt weiter nach Wettin. Eine geeignete Autobahn-Ausfahrt ist 3 Trotha (Ausfahrt 15, auf L50).

Bei Wettin kann man die Saale mit der hiesigen Auto- und Personenfähre montags bis samstags von 05:00 Uhr bis 22:00 Uhr und sonn- und feiertags von 06:00 Uhr bis 22:00 Uhr überqueren.

Südlich (linkerhand) des Tores zum Hof der Grafen von Wettin gibt es einen Parkplatz.

Mit dem Fahrrad[Bearbeiten]

Wettin befindet sich am Saaleradweg.

Mobilität[Bearbeiten]

Das Dorf lässt sich fußläufig ergründen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

  • 1 Templerkapelle (Kapelle Unser Lieben Frauen) . Der im hochgotischen Stil errichtete Gewölbebau wurde um 1270/1280 als Teil des Sitzes der Kompturei des Templerordens errichtet. Sie ist eine der wenigen noch erhaltenen Kapellen des Templer-Ordens in Deutschland und in Mitteleuropa und wurde seit 1989 umfangreich restauriert. Bei der Freilegung der Spitzbogenfester wurden Reste der ursprünglichen Verglasung freigelegt. Die heutige Verglasung ist modern. Geöffnet: täglich 9:00–19:00 (Apr.–Sep.), 10:30-16:00 (Okt.–Mär.).
Die 14,5 Meter lange, 6 Meter breite und fast zehn Meter hohe Kapelle wurde als Porphyr-Bruchsteinbau mit Sandsteingliederungen errichtet. Sie ist nicht von Westen nach Osten ausgerichtet, sondern weicht um 27° nach Norden ab. Äußerlich markant sind die neun hohen Strebepfeiler, die neun zweibahnigen Spitzbogenfenster und der zur Hälfte hervortretende Treppenturm im Westen. Das Dach wurde 1576 erneuert. Es wird im Westen und im Osten durch Renaissancegiebel begrenzt, und auf beiden Langseiten das Dachs befinden sich über der Mitte je ein Zwerchhaus. Der Haupteingang befindet sich im Norden, ein weiterer auf der westlichen Südseite.
Im Inneren besteht die Kapelle aus zwei etwa quadratischen Jochs und dem fünfseitigen Chor. Das Gewölbe ist mit Birnstabrippen durchzogen. Neben zwei dekorationslosen Rippenkonsolen sind acht Konsolen mit unterschiedlichen Pflanzenmotiven dekoriert: Madonnen-Lilie, Echter Lorbeer, Artischocke, Wahrer Bärenklau, Zerreiche, Echte Feige, Georgischer Efeu und Mariendistel. Auch die Gewölbeschlusssteine erhielten Pflanzenornamente: Blätter des Georgischen Efeus im Westjoch, Blätter der Morgenländischen Platane im Ostjoch und Weinrebenblätter im Chor. Wie Farbreste belegen, waren diese Ornamente einst bemalt. Auch die Gewölbewangen wurden im 14./15. Jahrhundert floral-ornamental ausgemalt.
Im Westjoch befindet sich eine mit Kreuzrippen unterwölbte Empore, die man über die Treppe im Treppenturm erreichen kann. Die Rippenkonsolen sind mit Madonnenlilien dekoriert. Die Brüstung wurde modern rekonstruiert und darin aufgefunde Freskenreste aus der Bauzeit der Kapelle integriert. Zentrales Motiv ist die Madonna von Mücheln mit ihrem Kinde. Im Bereich der Empore gibt es Darstellungsreste eines wohl von einem Ritter getragenen Wappenschildes der Grafen von Brehna. An den Wänden wurden an mehreren Stellen Weihekreuze aufgemalt.
Im Chor befindet sich eine spätgotische Sakramentsnische und zwei Piscinen, Wasserbecken z. B. für die Reinigung von sakralen Geräten. Der Altar und die hölzerne Figurengruppe von Templern sind moderne Ergänzungen.
Tempelritter Arnulf, dargestellt von Michael Rauchfuß, ((0)176 44 55 04 41, Email: michael.rauchfuss@web.de) führt ganzjährig buchbare Erlebnisführungen durch.
  • 2 Hof der Grafen von Wettin. Von der einstigen Hofbefestigung sind linkerhand neben dem heutigen Eingang nur die 1 südöstliche Eckbastion, die über eine Schlüsselschießscharte verfügt, und die angrenzenden Mauern erhalten. Die heutige Gestalt des Gutshauses stammt aus 18. Jahrhundert. Innerhalb des Hofes befindet sich die vorgenannte Templerkapelle.
  • 2 Dorfkirche St. Marien. Die Kirche wurde als Bruchsteinbau inschriftlich 1780 errichtet. Sie besitzt einen achteckigen hölzernen Turmaufbau.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Sport und Erholung[Bearbeiten]

  • Radfahren entlang des Saaleradwegs.
  • Wanderungen im Naturpark „Unteres Saaletal“. Faltblätter mit Informationen und dem Streckenverlauf gibt es z. B. in der Wettin-Information.
    • Der 2,5 km lange Rundweg Naturlehrpfad Porphyrlandschaft Wettin/Gimritz verläuft im Osten von Mücheln und beginnt am Parkplatz vor der Gutsanlage der Templerkapelle. Neun Schautafeln erläutern Geologie, Böden und Landschaftsgeschichte sowie Tier- und Pflanzenwelt.

Kultur[Bearbeiten]

  • Konzertreihe „Templersommer“ im Juni bis September, üblicherweise in der Templerkapelle, in Corona-Zeiten in der Stadtkirche St. Nikolai in Wettin. Die Konzerte finden sonntags ab 15:30 Uhr statt. Informationen und Programm sind auf www.kulturvereinwettin.de zu finden.

Einkaufen[Bearbeiten]

Küche[Bearbeiten]

Restaurants gibt es im benachbarten Ortsteil Wettin.

Nachtleben[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

Unterkünfte gibt es im benachbarten Ortsteil Wettin.

Gesundheit[Bearbeiten]

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

  • 1 Wettin-Information, Burgstraße 1, 06198 Wettin (im Rathaus). Tel.: +49 (0)34607 20320, Fax: +49 (0)34607 21864, E-Mail: Einschließlich der Burgbücherei. Geöffnet: Mo–Di 12:00–17:00, Do 12:00–18:00, Fr. 11:00–15:00.

Ausflüge[Bearbeiten]

  • Wettin (2 km nordwestlich) – Stadt mit dem Stammsitz des Hauses Wettin.
  • Petersberg (14 km östlich) – 250 m hoher Petersberg mit Stiftskirche, Grablege der Wettiner.
  • Landsberg (26 km ostsüdöstlich) – mit Doppelkapelle St. Crucis.

Literatur[Bearbeiten]

  • Schönermark, Gustav: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Halle und des Saalkreises. Halle (Saale): Hendel, 1886, S. 530–538. Seitenidentischer Nachdruck unter dem Titel „Die Kunstdenkmale der Stadt Halle und des Saalkreises“, fliegenkopf verlag, 1997, ISBN 978-3-910147-81-2.
  • Baron, Edmund ; Hebestedt, Jörg: Die Templerkapelle Unser Lieben Frauen in Mücheln bei Wettin. Halle (Saale): Fliegenkopf-Verl., 2012 (3. Auflage), ISBN 978-3-930195-57-2.

Weblinks[Bearbeiten]

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