Lošinj

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Lošinj
GespanschaftGespanschaft Primorje-Gorski kotar
Einwohnerzahl
Höhe588 m
Lagekarte von Kroatien
Lagekarte von Kroatien
Lošinj

Die Insel Lošinj und ihre Nachbarinsel Cres waren ursprünglich eine Insel, bis sie beim Städtchen Osor (einem früheren Bistum) zu Zeiten der alten Römer durch einen Kanal getrennt wurden. Dem geneigten Besucher sei unbedingt empfohlen auch die Sehenswürdigkeiten der Insel Cres zu besuchen, weshalb sich grundsätzlich die Anreise mit dem PKW oder mit dem Flugzeug und das Anmieten eines Leihwagens empfiehlt.

Anreise[Bearbeiten]

Karte
Karte von Lošinj

Mit dem Auto[Bearbeiten]

Die schnellste Route führt aus Deutschland über Salzburg, Graz, Villach, Ljubljana, Postojna (die dortige Höhle ist einen Besuch wert) über den Grenzübergang Rupa nach Rijeka. Von dort aus geht es über die Brücke auf die Insel Krk und anschließend mit der Fähre von Valbiska nach Merag. Alternativ kann man von Rijeka über Opatija die wunderschöne istrische Riviera entlangfahren und die Fähre von Brestova nach Porozina nehmen. Diese Route ist aber gerade in der Hauptsaison nur etwas für Besucher mit viel Zeit und Geduld, da die Straße von Porozina in weiten Teilen noch die uralte, kurvenreiche und sehr schmale Straße aus dem vorigen Jahrtausend ist (Derzeit, 2024, wird die Straße auf Cres neu ausgebaut). Dagegen wurde die Strecke von Merag inzwischen fast vollständig neu ausgebaut und dabei begradigt, wo es möglich war.

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Mit dem Flugzeug landet man auf dem auf der Insel Krk befindlichen 1 Flughafen Rijeka (IATA: RJK) . Transfer-Bus über Omišalj nach und von Rijeka. Von Omišalj aus gibt es eine Linienbus-Verbindung bis Veli Lošinj.

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Von Deutschland aus kommt man am besten mit dem Zug bis München Hbf und steigt dort am späten Abend in den Nachtzug nach Rijeka. Ohne Umstieg geht es in ca. 10 Stunden in einem Kurswagen über Salzburg, Villach, Jesenice, Ljubljana und Sapjane an die Adria. Selbstverständlich gibt es auch einmal täglich die Rückfahrt. Betrieben wird der Nachtzug von der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB). Ab Rijeka empfiehlt sich die Buchung eines Mietwagens.

Panorama: Du kannst das Bild waagerecht scrollen.

Sehenswürdigkeiten / Ausflüge[Bearbeiten]

Veli Lošinj[Bearbeiten]

Veli Lošinj
Kirche Sväta Antuna Opata Prustinjaka

1 Veli Lošinj Der kleine Nachbarort von Mali Lošinj (Klein Lötzing), der übersetzt Groß Lötzing heißt, ist ein malerisches kleines Hafenstädtchen mit einer für seine Größe völlig überdimensionierten Kirche. Empfehlenswert ist ein Spaziergang an der Kirche vorbei am Meer entlang in die Nachbarbucht Rovenska. Dort vielleicht in der Bora Bar etwas essen und anschließend durch den Ort zurück nach Veli Lošinj, um dort noch mit Blick auf den kleinen Hafen ein Eis zu essen.

Ilovik[Bearbeiten]

Illovik
Ansicht von der Meerseite

2 Ilovik Mit dem Auto über das Gewerbegebiet Kalvarija und von dort aus nach links der Straße folgen bis zur Spitze der Insel (Plaza Mrtvaska). Hier einfach die Nummer des Taxiboots wählen (hängt dort aus) und wenige Minuten später ist man auf Ilovik, der Blumeninsel. Hier kann man wunderschön z. B. an Lavendelfeldern vorbei spazierengehen, oder einfach den Schatten in der Nähe der kleinen Kirche genießen. Es gibt mehrere tolle Konobas. Wer nicht unbedingt Meerblick braucht, der ist in der Oliva bestens aufgehoben, die auch eine interessante Auswahl an Bieren vorzuweisen hat. Wenn man auf der Rückfahrt zwei ängstliche Italiener mit an Bord hat und gut mit der Taxibootfahrerin kann, dann sollte man unbedingt »Tutta Forza« sagen. Die setzt das nämlich mit einem diabolischen Grinsen umgehend um.

Susak[Bearbeiten]

Susak
Susak von See

1 Susak Die einzige Sandinsel der gesamten Adria. Hierhin fahren viele Ausflugsboote. Auf dem Weg in die Altstadt (Oberstadt) lohnt es sich eine kostenfreie Weinverkostung zu unternehmen und vielleicht zwei oder drei Fläschchen des auf der Insel angebauten Weines mitzunehmen. In der Oberstadt gibt es eine kleine Konoba, wo man völlig abseits vom Trubel ausgezeichneten Tintenfisch genießen kann. Dazu zwei oder drei eiskalte Humpen Ožujsko-Bier und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Frau und Kinder vergnügen sich derweil im flachen Wasser der sandigen Bucht z. B. mit einem der Tretboote mit Rutsche. Susak ist auch zur Hochsaison nur wenig frequentiert.

Ach ja, lassen Sie sich auf Susak bitte nicht von einer älteren Bettlerin am Ortseingang ausnehmen. Denn wenn Sie später in der Konoba sitzen, können Sie ihr eventuell dabei zusehen, wie sie sich dort auf Ihre Kosten ein oder mehrere kühle Bierchen genehmigt.

Nerezine[Bearbeiten]

Nerezine
Nerezine, Piazza

3 Nerezine Hier herrscht auch in der Hochsaison kaum touristischer Trubel. Einen Besuch wert, um in Ruhe auf dem Dorfplatz ein Bierchen zu trinken. Wer sich für Bootsbau interessiert, kann einen Schwatz mit dem aus Serbien stammenden Bootsbauer Milenovic halten, der hier die Nerezine 630 baut. http://www.nerezineplovila.com/

Osor[Bearbeiten]

Osor
Osor, Piazza

4 Osor Hier finden die berühmten musikalischen Abende statt. Wenn man sich das Dörfchen heute anschaut, dann kann man sich kaum vorstellen, dass im Bistum Osor im Mittelalter bis zu 30.000 Menschen gelebt haben sollen. Unbedingt bei einem Getränk in dem winzigen Café auf dem Ortsplatz durchatmen.

Valun[Bearbeiten]

Valun
Valun, Panorama

Das kleine Örtchen 5 Valun erinnert ein wenig an die malerischen Orte des Cinqueterre. Hier lässt es sich vorzüglich direkt am Wasser speisen und am kleinen gepflegten Strand ein erfrischendes Bad nehmen.

Cres[Bearbeiten]

Cres
Cres, Trg Frane Petriča
Cres, Panorama

6 Cres Der Hauptort der Nachbarinsel Cres ist selbst in der Hochsaison ein vergleichsweise verschlafenes Städtchen, was gerade dessen Charme ausmacht. Während man im Juli und August in Mali Lošinj als Einheimischer teilweise schon von den vielen Touristen und dem abendlichen Trubel beinahe genervt ist, bietet Cres Ruhe und Frieden bei ebenfalls guter Gastronomie und schöner mediterraner Architektur. Empfehlenswert ist ein Bootsausflug zur blauen Grotte. Der Wein ist normalerweise im Preis inkludiert, ebenso wie der frische gegrillte Fisch. Auf dem Weg zur blauen Grotte sieht man auch schon das nächste Ausflugsziel.

Lubenice[Bearbeiten]

Lubenice
Übersicht

7 Lubenice Hoch über dem Wasser und einer der schönsten Buchten Kroatiens gelegen, liegt Lubenice (was übersetzt Wassermelonen bedeutet). Von hier aus hat man einen spektakulären Ausblick über den Kvarneric. Im winzigen Örtchen, welches schon beinahe mehr Kapellen als Wohngebäude hat, kann man in der einzigen Konoba ausgezeichnet essen. Einen schönen Ausblick genießt man von der Schänke am Ortseingang aus. Die Badebucht ist über einen Fußweg erreichbar. Der Rückweg ist allerdings körperlich anspruchsvoll. Deshalb auch die Schänke am Ortsausgang. Anderenfalls hier wohl schon viele nach dem anstrengenden Aufstieg verdurstet wären.

Beli[Bearbeiten]

Beli
Blick auf Beli

8 Beli An dem Abzweig nach Beli genießt man eine herrliche Aussicht über den Kvarner mit Blick zum Festland. Mit ein wenig Glück sieht man die heimischen Gänsegeier über sich kreisen. Die Strecke nach Beli durch uralte Wälder ist an sich schon ein Genuss. In Beli angekommen sollte man unbedingt den Kirchplatz besuchen, von wo aus man ebenfalls eine spektakuläre Aussicht genießen kann. Essen kann man in der Konoba am Ortseingang und unbedingt empfehlenswert ist der Besuch der kleinen gepflegten Badebucht mit ihren malerischen Fischerhütten. Unbedingt bis ganz hinunter fahren. Man kann dort (in der Saison kostenpflichtig) parken.


Küche / Verpflegung[Bearbeiten]

Wer im Hotel absteigt, braucht sich um die Verpflegung keine Gedanken zu machen. Sie ist in den genannten Hotels überdies sehr gut. Allerdings: Wer mag schon jeden Abend am gleichen Tisch sitzen?

Den Appartementtouristen stehen mehrere Supermärkte zur Verfügung. Zentral gelegen ist der Lidl mit eigener kostenfreier Garage für die Dauer des Einkaufes. Im etwas außerhalb gelegenen Gewerbegebiet Kalvarija befinden sich ein Konzum (kroatische Supermarktkette) und Jadranka (Supermarkt des Betreiberunternehmens u.a. der meisten Lošinjaner Hotels). Während der Lidl viel Importware zu bieten hat, bietet vor allem Jadranka mehr einheimische Ware. Im Zentrum selbst gibt es eine Fischhalle (Ribarnica) sowie einige Metzgereien (Mesnica) und einen Markt (Trg). Letzterer ist allerdings etwas oberhalb des Zentrums gelegen und wird daher von Touristen eher selten entdeckt.

Grundsätzlich empfiehlt es sich für den Selbstverpfleger, nach Möglichkeit auf dem Markt oder gar am Straßenrand einzukaufen. Denn hier werden regional angebaute Produkte verkauft, die erstens besser schmecken, zweitens die regionale Wirtschaft fördern und nebenbei zum Klimaschutz beitragen. Wer einmal eine auf Lošinj oder Cres gezogene Tomate oder Wassermelone probiert hat, dem wird es sehr schwerfallen sich wieder an noch so gute Treibhaustomaten aus Holland zu gewöhnen. Von den in Deutschland angebotenen Wassermelonen ganz zu schweigen. Achten Sie aber beim Kauf nicht so sehr auf das Aussehen. Es handelt sich beim Obst von den Inseln schließlich um echte Naturprodukte. Und die haben nun einmal naturgemäß optische Macken.

Weine[Bearbeiten]

"Weinen" muss man in Kroatien inzwischen nicht mehr. Es gibt nirgendwo mehr diese krachsauren Weißweine, die allerdings auch niemals als Trinkwein gedacht waren, sondern von den Einheimischen immer im "Gmischt" oder "Spritzer" als Beimischung zum Wasser getrunken wurden. Unter Lošinjanern wird die Wein/Wasser-Mischung als "Bevanda" bezeichnet, was auf Italienisch schlicht "Getränk" bedeutet. Infolge einer teilweise bis zu 50/50 Aufteilung zwischen Wasser und Wein ist das indes ein oft sehr geselligkeitsstiftendes Getränk.

Selbstversorgende Weinliebhaber sollten in den Supermärkten ungeniert zu den 5 Liter-Gebinden greifen. Diese enthalten durchweg ordentlichen Alltagstrinkwein mazedonischer oder kroatischer Provenienz. Wenn der Appartementvermieter Kontakte nach Susak hat, dann den Wein von dort kommen lassen. Besonders der Muskat ist vorzüglich, wenn auch für den deutschen Gaumen vielleicht zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig. Am besten selbst nach Susak fahren (dazu unten weiter mehr) und sich seinen Lieblingswein dort aussuchen.

Als Krönung der kroatischen Weine gilt "Plavac Mali". Gut ausgebaut kann der auch schon mal 16% Alkoholgehalt haben. Ein guter Plavac Mali ähnelt einem guten Madiran. Wichtig: "Plavac Mali" ist nicht gleich "Plavac"!

Tipp: Kaufen und kosten Sie sich hier erst einmal vom Günstigsten weiter nach oben. Es ist auch viel teurer Schrott im Angebot. Aber auch ebenso gute Ware zu vergleichsweise akzeptablen Preisen.

Restaurants[Bearbeiten]

Die gehobene Lošinjaner Restaurantküche ist geprägt von Fisch- und Wildgerichten. Besonders delikat ist auch der auf der Insel wachsende wilde Spargel. Der istrische Pršut braucht sich hinter dem Parmaschinken nicht zu verstecken. Der Käse von der Insel Pag ebensowenig hinter Manchego oder jungem Parmigiano wie der istrische Trüffel hinter seinen italienischen oder französischen Pendants. Ganz sicher bekommt man diesen in der Bora Bar als einziger Tartuferia der Insel. Ebenso sicher nicht in den "Bildchenrestaurants".

In Kroatien darf man übrigens auch Rotwein zum Fisch bestellen. Vielleicht nicht unbedingt zur Dorade. Aber zu Skampi ala Buzara ganz sicher. Sowie selbstverständlich zu jedem Fisch, der mit Knoblauch zubereitet wird, also insbesondere Tintenfisch (und dann aber auch der Dorade). Und er darf auch gekühlt getrunken werden.

Entlang der Hafenpromenade liegt ein Restaurant neben dem anderen. Besonders empfehlenswert sind - wie eigentlich immer - aber nicht diejenigen, die Touristenmenues anbieten oder mit bunten Bildern werben. Oft lohnt ein Blick in die zweite Reihe. So sind die

  • 1 Konoba Bukaleta, Ulica Del Conte Giovanni 9, Mali Lošinj.
  • 2 Za Kantuni, Ulica Vladimira Gortana 25, Mali Lošinj.
  • 3 Kadin, Ulica Lošinj. brodograditelja 59, Mali Lošinj.
  • 4 Janja, Artatore 132, Mali Lošinj.
  • 5 Bora bar, Ulica Rovenska 3, Veli Lošinj.

unbedingt eine Empfehlung wert.

Angenehmer Nebeneffekt: Gerade in der Hochsaison ist man hier eher unter Einheimischen. Die kennen die schöne Hafenpromenade schliesslich zur Genüge und überlassen diese sommers gerne den Touristen.

  • 6 Bocca Vera, Ulica Vladimira Gortana 4, Mali Lošinj. schick mit einem schönen Blick auf den Yachthafen.

Tolle Aussichten bieten natürlich die Strandrestaurants, wo man klasse Cocktails zum Sonnenuntergang genießen kann.

  • 7 Borik, Ulica Sunčana uvala 9, Mali Lošinj.
  • 8 Lanterna, Čikat ulica 24, Mali Lošinj. romantisches Restaurant.
  • 9 Veli-Zal, Ulica Sunčana uvala. in der schönen Badebucht (Sunčana Uvala / Sonnige Bucht)

Diese entsprechen dem hohen Standard der Hotellerie, an die sie angeschlossen sind. Im Gegensatz zum alten Jugoslawien mit seinem sog. "Paradaisertourismus" (vorwiegend Selbstversorger) setzt der Lošinjaner Tourismus inzwischen auf die anspruchsvollen Genießer. Klasse statt Masse ist die ausgegebene Devise, die selbst auf den Campingplätzen zunehmend mehr gelebt wird.

Das Preisgefüge ist inzwischen dementsprechend. Wer sich nur von Doraden und Skampi ernähren will und geschlossene Weine zu trinken beabsichtigt, der wird kräftig zur Kasse gebeten. Wenn es auch mal Čevapčiči, Sardellen oder Tintenfisch sein dürfen und der offene Malvazija-Hauswein ausreicht, der wird deutlich günstiger davonkommen als z. B. in Italien oder Spanien.

Für wahre Tintenfischliebhaber ist es angezeigt, den Aufpreis für den adriatischen Kalmar zu bezahlen. Dieser ist deutlich größer, fleischiger, bissfester und schmeckt etwas süßlicher als die vorwiegend patagonische Importware. Andererseits: Wer hat jemals in Deutschland adriatischen Kalmar im Laden bekommen und könnte von daher den Unterschied kennen? Daher: Beide probieren und dann selbst entscheiden, welchen man lieber genießt.

Es gibt natürlich auch Pizza, Pasta und Pommes. Aber so etwas muss man ja nicht unbedingt im Kroatienurlaub essen. McDonald´s, Burgerking usw. gibt es auf Lošinj glücklicherweise nach wie vor nicht.

Nachfolgend ein paar kleine Tipps in Sachen Essen:

  • Čevapčiči werden eigentlich nur mit Zwiebel (Kapula) als Beilage gegessen.
  • Ajvar isst von den Einheimischen so gut wie niemand, ebensowenig wie Djuwetsch-Reis. Beides sind keine kroatischen Spezialitäten.
  • Tintenfisch vom Grill (Lignje na Zaru) sollte immer komplett gegrillt werden, also nicht in Ringen. Dazu werden Mangold und Salzkartoffeln gereicht sowie eine Mischung aus Olivenöl, gehacktem Knoblauch und gehackter Petersilie.
  • Zum Tintenfisch aus der Pfanne (przene Lignje) werden in Öl (nicht Olivenöl) frittierte Kartoffelscheiben gereicht. Leider geht die Gastronomie inzwischen vermehrt zu Pommes Frites über. Dazu sind Sauce Tartar oder auch Mayonnaise als Beigabe zulässig.
  • Selten geworden sind "Lignje na pariški način" oder "Skampi na pariški način". Hierbei handelt es sich um Tintenfisch oder Scampi, die in einem Backteig frittiert wurden. Es sind infolge dessen köstliche Kalorienbomben. Zumal auch diese wieder mit Sauce Tartar oder Mayonnaise gereicht werden.
  • Wundern Sie sich nicht, wenn ein Restaurant Wildschwein (divlja Svinja) im Angebot hat. Die Insel ist voll davon, bloß sieht der Tourist sie üblicherweise nicht. Da sie sich stark vermehrt haben, werden sie zunehmend stärker bejagt und daher auch in Restaurants angeboten. Das Fleisch dieser Tiere ist ausgezeichnet, können sie sich doch auf der Insel nur von deren Natur ernähren. Dazu gehören neben vielen Wildkräutern auch für uns Menschen so besondere Spezialitäten wie Pinienkerne.
  • Parmesan verbietet sich bei Fischgerichten oder Meeresfrüchten. Ebenso wie in Italien.

Aber die Lošinjaner sind, wie alle Kroaten, Pragmatiker. Der Gast darf daher essen, wie und was er will.

Wenn in z. B. einer Restaurantkritik von beinahe Massentourismus geschrieben wird, so ist dies natürlich bei der geringen Zahl an Hotels Unfug. Da aber auch die ca. 6.000 Lošinjaner gerne abends ausgehen, herrscht in der Hochsaison in der ersten Reihe natürlich ein gewisser Trubel. Dem man aber jederzeit problemlos entfliehen kann.

Unterkunft[Bearbeiten]

Während es auf Cres praktisch keine Hotels gibt, hat Lošinj in den vergangenen Jahren einen ungeheuren Aufschwung der Hotellerie erlebt. Hervorzuheben sind die Hotels

Alle Hotels entsprechen uneingeschränkt deutschem 4-Sterne bzw. 5-Sterne Standard.

In der Saison verkehrt eine Bimmelbahn regelmäßig zwischen den Hotels und dem Einkaufszentrum, von wo aus es ein kurzer Fußweg bis in das Zentrum von Mali Lošinj ist.

Weiterhin vermieten gefühlt so gut wie alle Bewohner der Insel mindestens ein Apartement. Diese entsprechen zunehmend deutschem 3-Sterne Standard und bewegen sich in der Hochsaison für zwei Zimmer für vier Personen bei etwa 65,00 EUR/Tag (Stand 2015). So bleibt noch genug Geld übrig, um das Abendessen in einem der vielen guten Restaurants der Orte Mali oder Veli Lošinj zu genießen.

Wer mit Schiff oder Bus ankommt, ist mit einem Quartier entlang der Hafenstraße von Mali Lošinj am besten beraten, wo sich das Leben des Ortes abspielt.

Wer auf das Auto angewiesen ist, der kann eine Unterkunft im Ortsteil Bočac wählen, wo die Zufahrt möglich ist. Von dort sind die schönen Strände Sunčana Uvala und Čikat am nächsten gelegen, der Fußweg ins Zentrum mit 200-300 m vergleichsweise kurz.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Es gibt eigentlich nichts, was Lošinj und Cres nicht im Angebot hätten. Wasserskifahren, Banane, Bootsverleih, Bootsausflüge, Segel- und Motoryachtcharter, Rollerverleih, Rundflüge, Surf- und Segelschule, Tauchschule, Mountainbikeverleih. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Besonders Wanderer und passionierte Spaziergänger werden sich an den schönen, schattigen Pinienwäldern und der Strandpromenade erfreuen, welche vom Ende der Sonnenbucht (Suncana Uvala) bis weit über die Čikatbucht führt und auch beradelt werden darf (Diese Promenade sowie auch die Straßen der Insel können übrigens via Google Maps erkundet werden). Gerade in der Saison sollten sich Fahrradfahrer aber besser von den Landstraßen fernhalten, da der teilweise recht dichte Verkehr (es fahren ja praktisch alle im gleichen Moment von der jeweils halbstündlich ankommenden Fähre los) und die vielen Wohnmobile gerade die straßenkundigen Einheimischen zu für Nordeuropäer gewagt anmutenden Überholmanövern verleiten. Besonders schwere Limousinen aus Zagreb oder Rijeka ignorieren die Tempolimits auf den Inseln oft vollständig. 160 km/h auf der Landstrasse sind da keine Seltenheit. Noch gefährlicher allerdings sind die Insulaner, wenn sie es denn mal eilig haben, da diese auch mit nur 60 PS geradezu todesmutig selbst kurz vor Kurven noch überholen. Nicht zuletzt deshalb ist Kroatien eines der Ländern mit den statistisch meisten Verkehrstoten. Als straßenunkundiger Tourist sollte man sich keinesfalls von der Fahrweise der Einheimischen "anstecken" lassen.

Ilovik Panorama

Die beste Zeit für unabhängige Badeurlauber ist eindeutig der September. Die italienischen Urlauber sind weg, die Preise für Fisch werden dadurch wieder ziviler. Alle Hotels und Restaurants sind offen und das Wasser ist noch schön warm, aber erinnert nicht an die Badewanne. Wassertemperaturen Mali Losinj Wer eher am Wandern, Spazieren und Radfahren interessiert ist, der kann von April bis Juni die Ruhe und die Landschaft der Insel genießen bis im Juli der Ansturm der Touristen beginnt. Sowohl die Hotels als auch die Campingplätze sind bereits ab Anfang April geöffnet.

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Die Lošinjaner und deren Mentalität[Bearbeiten]

Viele Lošinjaner sind inzwischen Zugereiste. Es gibt eine kleine serbische Minderheit und die Gastronomie vor allem der ersten Reihe ist vorwiegend in der Hand ehemaliger Einwanderer albanischer Herkunft (sog. Siptari, Skipetaren). Diese sind aber vollständig integriert und haben sich den Lošinjanern angepasst. Die nativen Lošinjaner bleiben gerne ein wenig untereinander, sind aber durchweg gastfreundlich. Die Mentalität ist eine Mischung in etwa aus mittelitalienischem Temperament und deutschem Pflichtbewußtsein. Wenn der Handwerker sagt, dass er kommt, dann kommt er in der Regel auch. Wer aber z. B. zugeparkt wird und es eilig hat, der flucht gerne mal sofort wie ein Rohrspatz los. Dabei sind die kroatischen Flüche für jeden Nordeuropäer bereits abseits jeder Grenzwertigkeit. Diese werden Touristen allerdings nie zu hören bekommen. Ihnen gegenüber verzeihen die Lošinjaner beinahe alles. Da sich die Lošinjaner bereits seit der Zeit der K.u.K. Monarchie mit dem Tourismus befassen, sprechen sie durchweg deutsch oder zumindest englisch. Italienisch ohnehin, befand man sich doch lange unter italienischer Herrschaft. Verständigungsprobleme sind also ausgeschlossen.

Anders als z. B. in Italien oder Spanien ist dem Verfasser gegenüber zumindest noch nie Nepp begegnet. Dies mag einerseits daran liegen, dass der Verfasser muttersprachlicher Kroate ist, hängt aber wohl doch eher mit der touristischen Historie der Insel zusammen. Denn wer schon über Generationen hinweg auf die Einnahmen des Tourismus angewiesen ist, diese er aber bedingt durch die sozialistischen Zeiten nur mit vergleichsweise wenigen Ressourcen (ein oder zwei Appartements) erwirtschaften konnte, der musste für diesen Individualtourismus immer höhere Standards bieten als beispielsweise irgendwelche austauschbare Hotelburgen auf Mallorca.

Lošinj im kroatischen Direktvergleich[Bearbeiten]

Grundsätzlich gilt, dass insbesondere Lošinj durch seine Lage weit vor dem Velebit-Gebirge bei Weitem nicht so stark unter der enormen Kraft der Bura leidet. Wer sich beispielsweise bei Google Maps die Insel Pag anschaut, der wird feststellen, dass dort nur Grün wächst wo es windgeschützt ist. Der Rest der Insel ist komplett kahl. Lošinj hingegen ist vollständig grün und es weht praktisch immer ein erfrischendes Lüftchen. Auch werden hier Backofentemperaturen von über 40 °C, wie z. B. auf Pag, kaum jemals erreicht. Derweil Pag zum Ballermann Kroatiens (Zrče) verkommen ist, Hvar den Anspruch der gehobenen Partyinsel erhebt, Dubrovnik von Kreuzfahrttouristen permanent überrannt wird und Rab, abseits von seiner wunderschönen Altstadt, an ein einziges Neubaugebiet erinnert, hat Mali Lošinj seinen eleganten Charme bewahren können. Der Verfasser besucht die Insel seit nunmehr über vierzig Jahren.

Obwohl gerade in den letzten 10 Jahren ein enormer Fortschritt in der Qualität des Tourismus erzielt wurde, was u.a. daran liegt, dass russische Investoren die Mehrheit am Jadranka-Konzern übernommen und massiv investiert haben, ist es bislang noch nicht zu einer Luxusghettoisierung wie z. B. in Südfrankreich gekommen. In den Lošinjaner Restaurants sitzen die vielen Segler, Luxusyachtbesitzer und Einheimischen nebeneinander anstatt durch eine pseudoelitäre Preispolitik voneinander getrennt zu werden, damit die oberen Zehntausend "unter sich" bleiben können. Es bleibt zu hoffen, dass sich dies nicht ändern wird. Wobei die Chancen hierfür sehr gut stehen, weil durch den Appartementtourismus, der vorwiegend in der Stadt selbst betrieben wird, sowohl die Vermieter als auch die Mieter auf dem Boden bleiben werden.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Brauchbarer Artikel
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