Kyffhäuser (mit Windleite)

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Der Kyffhäuser ist ein Mittelgebirge in Nordthüringen. Zusammen mit der Windleite, die südwestlich angrenzt und das Kyffhäusergebirge von Sondershausen abtrennt, grenzt es im Norden an die Goldene Aue im Bundesland Sachsen-Anhalt, im Süden und Südwesten an die Hainleite und im Südosten an das Ried, das von der Unstrut durchflossen wird.

Kyffhäuser-Denkmal

Orte[Bearbeiten]

Karte
Karte von Kyffhäuser (mit Windleite)
Badraer Schweiz
  • 1 Auleben - Humboldtsches Schloss mit Humboldtzimmer und Heimatstube; Museum „Neuer Rüxleber Hof”.
  • 2 Bad Frankenhausen - am Südrand gelegene Kleinstadt; Bauernkriegsmonument.
  • 3 Bendeleben - zwischen Windleite und Kyffhäuser; mit Barockanlagen
  • 4 Heringen - im Nordwesten gelegen; erhaltene Stadtmauerringe und Schloss Heringen.
  • 5 Kelbra - nordwestlich des Kyffhäuser mit der Talsperre Kelbra
  • 6 Tilleda - am Nordrand des Gebirges mit dem Freilichtmuseum Königspfalz Tilleda (Info).

Weitere Ziele[Bearbeiten]

  • Kulpenberg, mit 474 m die höchste Erhebung; Aussichtspunkt.
  • Badraer Schweiz, eine Karstlandschaft westlich des Kyffhäuser
  • Goldene Aue, fruchtbare Flußlandschaft unmittelbar nördlich von Windleite und Kyffhäuser
  • Windleite, waldreiche Hügellandschaft mit zahlreichen Wanderwegen
  • Esperstedter Ried, südöstlich des Kyffhäuser

Hintergrund[Bearbeiten]

„Der alte Barbarossa“ von Friedrich Rückert, 1817

Der alte Barbarossa,
der Kaiser Friederich,
im unterirdischen Schlosse
hält er verzaubert sich.

Er ist niemals gestorben,
er lebt darin noch jetzt;
er hat im Schloss verborgen
zum Schlaf sich hingesetzt.

Er hat hinabgenommen
des Reiches Herrlichkeit
und wird einst wiederkommen
mit ihr, zu seiner Zeit.

Er nickte als wie im Traume
sein Aug halb offen zwinkt;
und je nach langem Raume
er einem Knaben winkt.

Er spricht im Schlaf zum Knaben:
Geh hin vors Schloss, o Zwerg
und sieh, ob noch die Raben
herfliegen um den Berg.

Und wenn die alten Raben
noch fliegen immerdar,
so muss ich auch noch schlafen

verzaubert hundert Jahr.

Zur Kyffhäusersage: In der Sage ist ein alter, allgemein verbreiteter Mythos mit der Person Friedrichs II. verbunden. Fast alle Völker haben den Glauben, dass gewisse Helden, besonders Lieblinge des Volks, nach dem Tode in Berge entrückt seien, wo sie fortleben. Diesen Glauben hatten die alten Griechen wie die Ureinwohner Mexikos; besonders zahlreiche Beispiele finden sich auf deutschem Boden. So lebt bei Niedermehnen in Westfalen Wedekind, auf Geroldseck ein Siegfried, bei Rouffach im Elsass, im Unterberg bei Salzburg sowie im Odenberg in Hessen Karl der Große, unter dem Fels von Kronborg bei Helsingør Holger Danske, in Schweden in mehrern Bergen König Olaf; auch die Kelten hatten den Glauben, dass ihr König Artus in einem Berge ruhe und einst zu ihrer Befreiung wiederkommen werde. In einer Felsenhöhle bei Kaiserslautern, besonders aber im Kyffhäuser, soll Friedrich II. fortleben.

Ob dieser Friedrich an Stelle eines anderen Helden oder eines Gottes, des Wotan, getreten ist, lässt sich nicht entscheiden. Das zweite Element der Kyffhäusersage ist die Geschichte. Friedrich II., der so energisch gegen das Papsttum gekämpft hatte, sollte nach dem Volksglauben nicht gestorben, sondern entrückt sein. Man hoffte, er werde einst wiederkommen, die Macht der Pfaffen vernichten und die alte Herrlichkeit des Reichs wiederherstellen. Seit dem Ausgang des 14. Jahrhunderts ist dann die Sage besonders am Kyffhäuser lokalisiert. Am Anfang des 19. Jahrhunderts griffen sie die Romantiker wieder auf, und Rückerts Lied „Barbarossa“ (1817) machte sie bald in ganz Deutschland bekannt. Durch dies Gedicht ist auch der Irrtum verbreitet worden, dass Friedrich I. Barbarossa der schlummernde Kaiser sei, wenn sich auch die Verwechselung der beiden Friedriche bereits im 16. Jahrhundert findet.

Anreise[Bearbeiten]

Das Kyffhäusergebirge wird von Süden nach Norden von der B 85 von Weimar über Bad Frankenhausen nach Berga am Südharz durchzogen. Nördlich verläuft die A 38 HalleGöttingen.

Nördlich verläuft die Bahnlinie Halle - Kassel mit Nahverkehrszügen (Halt in Berga-Kelbra). Weiter geht es mit Bussen. Allerdings wird realistischerweise die Anreise mit dem PKW die praktischere Variante sein, auch zum Fortbewegen vor Ort.

Mobilität[Bearbeiten]

Den Rufbus (auch Wander- oder Kyffhäuserbus genannt: Tel. 0391 5363180) muss man spätestens zwei Stunden (Stand Saison 2018) vor der im Fahrplan genannten Abfahrt bestellen! Der Bus nimmt auch Fahrräder mit. Am besten lässt man sich in der Rufzentrale die Handynummer vom Busfahrer geben.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Blick vom Gietenkopf zum Kyffhäuserdenkmal, links der Barbarossaturm
Windleite südlich von Auleben
  • 1 Kyffhäuserdenkmal, Kyffhäuser-Denkmal, 06567 Steinthaleben. Tel.: +49(0)34651 2780, Fax: +49 (0)34651 2308, E-Mail: . Monumentaldenkmal zu Ehren von Kaiser Wilhelm I, das versucht ihn in die Tradition von Friedrich Barbarossa zu stellen. Geöffnet: April – Oktober 9.30 – 18.00 Uhr, November – März 10.00 – 17.00 Uhr. Preis: 7,50 €, Ermässigungen für Familien, Schüler, Studenten, Schwerbehinderte.
  • 2 Burg Kyffhausen . Höhenburg aus staufischer Zeit, zu ihrer Zeit eine der grössten Burganlagen Deutschlands. Ruine, innerhalb der das Kyffhäuserdenkmal errichtet wurde.
  • 3 Bauernkriegspanorama, in Bad Frankenhausen . 360-Grad-Monumentalgemälde des Leipziger Malers Werner Tübke, 1989 eingeweiht. Der Maler hat in dem Gemälde Geschichte und Geschichten rund um die Bauernkriege (1524-26) realistisch und z. T. allegorisch dargestellt. Geöffnet: Di-So 10-18 (Apr-Jun, Sept-Okt), täglich 10-18 (Jul-Aug), Di-So 10-17 (Nov-Mär).
  • 1 Barbarossahöhle . Karsthöhle im Anhydrit des Kyffhäusergebirges. Aufgrund der Nähe zur Barbarossaburg- und -denkmal bereits im 19. Jh als Barbarossahöhle vermarktet. Es geht etwa 1100 m in den Berg hinein und hat ganzjährig 9 Grad. Geöffnet: 10-17 Uhr (Apr-Okt, Di-So 10-16 (Nov-Mär); Zugang zur Höhle nur mit Führung, ca zu jeder vollen Stunde. Preis: 7,50 €.
  • Auf der Windleite findet man viele Orchideenarten und geologische Aufschlüsse.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Küche[Bearbeiten]

  • Greußener Salami ist seit dem Jahr 1998 EU-weit (g.g.A.) geschützt. Sie wird seit 1864 hergestellt und auch während der DDR-Zeit war sie eine begehrte Spezialität. Fleisch und Speck vom Schwein werden zerkleinert und mit Salz, Pfeffer, etwas Knoblauch und weiteren Gewürzen gemischt. Anschließend wird die Masse in Kunstdärme abgefüllt und 4 bis 5 Tage über Buchenholz kalt geräuchert. Die Salamistangen reifen dann für 4 bis 5 Wochen und verlieren dadurch etwa 30-35% ihres Gewichts.

Unterkunft[Bearbeiten]

Sicherheit[Bearbeiten]

Klima[Bearbeiten]

Die aktuellen Wetterdaten (Kyffhäuserdenkmal) kann man hier abrufen: Wetterstation Kyffhäuser-Tourismus

Literatur[Bearbeiten]

  • Sven Frotscher: Der Kyffhäuser - Natur, Geschichte, Architektur, Denkmale Europas. Artern, 1996, ISBN 3-00-000509-9.
  • Günter Behm-Blancke: Höhlen Heiligtümer Kannibalen. Ein archäologischer Tatsachenbericht aus dem Kyffhäuser. Leipzig: Dingsda-Verlag Querfurt, 2005, ISBN 3-928498-86-X.

Weblinks[Bearbeiten]

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