Kozani
Kozani | |
Präfektur | Kozani |
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Einwohnerzahl | 34.138 (1991) |
Höhe | 720 m |
Kozani |
Kozani (griech.: Κοζάνη) ist eine Provinzstadt im Nordwesten Griechenlands und Hauptort der Region Westmakedonien.
Hintergrund
[Bearbeiten]Kozani ist Hauptstadt der nordwestgriechischen Provinz Westmakedonien, als Verkehrsknotenpunkt ist sie Kreuzungspunkt verschiedener Handelsverbindungen.
Die Amgebung war bereits in der Altsteinzeit besiedelt, die Stämme der Elimion Makedonen vermischten sich mit den prä-hellenischen Pelasgiern in der Jungsteinzeit, Funde sind in 1 Aiani ausgestellt.
Unter Philipp II wurde die Region ins Mazedonische Königreich integriert, das sich unter Alexander d.Grossen zu einem Weltreich ausdehnte. Unter König Perseus mussten sich die Makedonen allerdings im Jahr 168 v.Chr. in der Schlacht von Pydna dem römischen Heer geschlagen geben und Makedonien wurde zu einer römischen Provinz mit vier "Divisionen".
Um 1100 / 1300 wurde die Siedlung Kallyvia gegründet, und entwickelte sich zu einer Stadt im byzantinischen Reich. Mit der Niederlage der Byzantiner in der Schlacht im Kosovo 1389 kam die Region unter osmanische Herrschaft. Flüchtlinge aus dem Epirus liessen sich östlich der Siedlung Kallyvia nieder, wahrscheinlich entstand der Name "Kozani" aus deren Ortsbezeichnung Kostiani. Im türkisch dominierten osmanischen Reich wurde die Ansiedlung mit ihrer griechischen Kultur um 1602 verstärkt durch die Ankunft von Flüchtlingen aus Thessalien und Agrafa und verstärkten die griechische Bevölkerung. In der Mitte des 17. Jhdt. erhielt die Bevölkerung von Kozani vom türkischen Sultan das Privileg als "Malikanes", die Stadt behielt ihr Unabhängigkeit und durfte ihren religiösen Zeremonien und Gepflogenheiten weiter nachgehen; in dieser Zeit entstand im Rahmen einer regen Bautätigkeit u.a. die Kirche Ag. Nicolaou um 1664. Aufgrund guter Geschäftsbeziehungen mit dem osmanischen Vasallenstaat Siebenbürgen (Transsilvanien) konnte Kozani seine Handelsbeziehungen stark ausbauen und es entstanden Handelsniederlassungen in bedeutenden Städten von Österreich-Ungarn, von Wien bis Bukarest.
Dank der Handelsbeziehungen konnten in Kozani repräsentative Bauten erstellt werden, es entstand eine erste Schule und 1668 die Bibliothek von Kozani, die einen Grossteil des Bestands an Büchern aus Wien beziehen konnte. Kozani wurde von Auswanderern aus Ungarn stark unterstützt, Unabhängigkeitsbewegungen wurden von blutigen Interentionen der türkischen Herrschaft unterdrückt und die Stadt wurde mehrfach geplündert. Im Rahmen der Griechischen Revolution 1821 kamen auch in Kozani Unabhängigkeitsbewegungen auf, Aufstände in den Jahren 1854 und 1878 wurden von der osmanischen Herrschaft blutig niedergeschlagen. 1912 begann der Aufstand des Balkanbunds zwischen dem Königreich Griechenland, Serbien, Montenegro und Bulgarien gegen das osmanische Reich und Makedonien gelangte entsprechend seiner griechischsprachigen Bevölkerungsmehrheit zum Königreich Griechenland, wenn auch ein Konflikt mit Bulgarien für einige Jahre die Bulgaren an die Macht brachte. Im Rahmen der "Kleinasiatischen Katastrophe", der Niederlage der griechischen Truppen beim Versuch, vorwiegend griechisch besiedelte Gebiete dem im erste nWeltkrieg unterlegenen osmanisch - türkischen Reich zu entreissen, kam es zu einem Bevölkerungsaustausch mit mit Vertreibung von Hunderttausenden Orthodoxer Christen aus dem Gebiet der heutigen Türkei und türkischsprachiger Muslime aus Griechenland: in der Folge siedelten sich auch in der Region um Kozani 1400 Familien aus dem kleinasiatischen Raum an.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Griechenland aus zunächst von italienischen Truppen aus dem besetzten Albanien angegriffen; nachdem dieser Angriff in einem Disaster endete, unterstützte das Deutsche Reich die Regierung Mussolini mit einem Angriff auf Jugoslawien und Griechenland im Rahmen des Balkanfeldzugs, Bulgarien hatte sich an die Seite der Achsenmächte gestellt. Ab dem 6. April 1941 marschierte die deutsche 12.Armee in Makedonien und ein stiess über Florina und den Klidi-Pass bis zum 14.April nach Kozani vor, um über den Katara-Pass nach Metsovo zu gelangen und die griechischen Einheiten im Epirus abzuschneiden. Nach der Kapitulation der griechischen Truppen kam Westmakedonien zur italienischen Besatzungszone, durch Ausbeutung durch die Achsenmächte und die britische Seeblockade wurde die bevölkerung von schwerer Hungersnot betroffen. Im Kriegsverlauf kämpften ab 1943 Partisanenverdände gegen die Besatzer, worauf diese mit Massakern und Geiselerschiessungen reagierten. In Kozani beteiligte sich auch der Metropolit Joachim der Ag.Nikolaou-Kirche am Widerstand gegen die Besatzer und musste in die Berge fliehen. Am 28. Okt. 1944 zogen sich die deutschen Truppen aus Kozani zurück und die Stadt wurde befreit, nach etlichen Wirren in der Bürgerkriegszeit erlebte sie als Verkehrs- und Handelsknotenpunkt einen starken Aufschwung.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Internationale Gäste reisen meist mit dem Flugzeug über Athen oder Thessaloniki an.
Der 1 Flughafen "Philippos" von Kozani, ein ehemaliger Militärflugplatz 4 km südöstlich der Stadt, wird für innergriechische Verbindungen und Privatfliegerei genutzt.
Mit der Bahn / Mit dem Bus
[Bearbeiten]Der Nordwesten Griechenlands ist nicht mit der Eisenbahn erreichbar. Die Eisenbahnlinie Amyndeo-Kozani als Nebenlinie der Eisenbahnverbindung Thessaloniki - Florina wurde nach einer Phase der Stillegung 2002/07 erneuert und reaktiviert, wird aber bis heute ausschliesslich für den Güterverkehr genutzt.
Zwischen Kozani und verschiedenen Städten in Mazedonien wie auch nach Larissa und Athen verkehren Busse der KTEL Kozani, über die Website (nur griechisch...) können Tickets aus elektronischem Weg erworben werden, unter dem Menüpunkt "Dromologia" sind die Fahrpläne der verschiedenen Linien hinterlegt.
- 2 KTEL Kozani, Ευαγγέλου Γιάνναρη 22, 50132 Kozani. Tel.: +30 246 1034455, E-Mail: ktelkoz@otenet.gr. Busbahnhof für interurbane Verbindungen.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Die mautpflichtige Autobahn "Egnatia Odos" Ioannina - Grevena - Kozani - Thessaloniki wurde als wichtigste Ost-West-Verbindung in Nordgriechenland gut ausgebaut. Von der Autobahn führt ein Abschnitt auf der Landstrasse EO3 ins Stadtzentrum.
Das Autobahnkreuz zwischen der "Egnatia Odos" Ioannina - Grevena - Kozani - Thessaloniki und der von hier aus nordwärts über Ptolemaida und Florina zum Grenzübergang von Niki nach Nordmazedonien führende liegt im Nordosten der Stadt.
Die parallel geführte von der nordmazedonischen Grenze kommende Landstrasse EO3 führt von Norden nach Kozani hinein und führt in südöstlicher Richtung über die Brücke über den Polyfiti Stausee über Serbia und Elassona nach Larissa und findet dort Anschluss an die Autobahn nach Athen. Die EO4 führt in nordöstlicher Richtung parallel zur Autobahn A2 durch das Vermio-Gebirge nach Veroia und weiter in Richtung Thessaloniki, in Gegenrichtung die Landstrasse EO20 ebenfalls in etwa parallel zum Autobahnverlauf der A2 "Egnatia Odos" nach Grevena.
Mobilität
[Bearbeiten]Verschiedene Buslinien der KTEL Kozanis verkehren innerhalb des Stadtgebiets.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- Der Siegesplatz, die 1 Platia Nikis mit dem Mamatsios Uhrturm.
- Das Rathaus und daneben die 1 Agios Nikolaos Kirche, erbaut im Jahr 1664
- 2 Historisches Museum Kozani, Ionos Dragoumi 9 - 11, Kozani. Tel.: +30 246 1033978, E-Mail: info@mouseio-kozanis.gr. Historisch - volkskundliches Museum: archäologische Funde vom Neolithikum bis in die byzantinische Zeit; Folklore - Sammlung zur Illustration des Lebens in Kozani von der Zeit der Osmanenherrschaft bis in die Fünfzigerjahre; Briefmarken- und Radiosammlung.
- 3 Archäologisches Museum Kozani mit einer Ausstellung der archäologischen Funde aus der Region
- In der Villa von Archontikos Lassanis ist das Kartographie - Museum untergebracht:
- 4 Kozani Chartographic Museum. Tel.: +30 246 1350435. In der historischen Villa Archontikos Lassani untergebrachtes Museum für historische Karten. Preis: 3.00/1.50 €.
- 5 Villa Gregorios Vourzas
- 1 Koventareios Kozani Municipal Library, Square 28th of October 7, 50132 Kozani. Tel.: +30 246 1350434, E-Mail: service@kozlib.gr. Die historische Bibliothek, die zweitgrösste öffentliche Bibliothek Griechenlands, wurde 1668 gegründet und verfügt über einen reichen Bestand von über 150'000 Werken.
- 2 Agia Triada Kirche
Aktivitäten
[Bearbeiten]Einkaufen
[Bearbeiten]Im Zentrum von Kozani findet sich eine grosse Anzahl Ladengeschäfte, die Bevölkerung der Umgebung erledigt ihre Einkäufe in der Stadt.
Küche
[Bearbeiten]In Kozani gibt es eine grössere Anzahl von Tavernen und Restaurants.
Nachtleben
[Bearbeiten]Unterkunft
[Bearbeiten]- 1 Hotel Aliakmon, El. Venizelou 38, Kozani 50100. Tel.: +30 246 1036015.
- 3 Hotel Elena, Dimokratias 47, Kozani 50100.
Gesundheit
[Bearbeiten]- Das öffentliche 1 Spital Mamatsio der Präfektur verfügt über eine Notfallstation.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Im ganzen Stadtgebiet gibt es über Hotspots an belebten Orten freien Internetzugang über das Netzwerk "Dimos Kozanis" mit einer Geschwindigkeit von 2 - 5 Mbps.
Ausflüge
[Bearbeiten]- 2 Skepasmeno Waterfall. ein 3 km langer Wanderweg führt vorbei an vuielen kleinen zum großen Wasserfall.
- 3 Boucharia Geopark (Μπουχάρια). Beeindruckende Formationen und wunderschöne Natur besonders im Herbst. Die Strecke, die Sie auf den Holzstegen mit den vielen Stufen zurücklegen, beträgt auf dem Rückweg etwa einen Kilometer.
- 2 Velventos mit seinen zahlreichen Kirchlein und dem
- Besuch der Steinbrücken in der Voio-Region östlich von Grevena.
- Besuch von Serbia mit den Ruinen der byzantinischen 6 Burg
- Besuch von 3 Neraida über dem Polyphytos - Stausee.
- Besuch der 7 Archäologischen Stätte von Aiani und des 8 archäologischen Museums von Aiani
- Besuch von 4 Siatista mit seinen Kirchen und historischen Gebäuden.
- Besuch des Dorfs 5 Vlasti
- Ausflug ins Städtchen Ptolemaida mit dem 9 Paläontologischen & historischen Museum.
- Ausflug in den Bergort 6 Nymphaio am Rand des Bergmassivs des Verno und ins Pelzhandelsstädtchen Kastoria am gleichnamigen See.
Literatur
[Bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten]- City of Kozani, Website der Stadt Kozani, nur in griechisch, auch wenn EN eine englische Übersetzung vermuten lassen würde.