Hel
Hel | |
Woiwodschaft | Pommern |
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Einwohnerzahl | 2.975 (2021) |
Höhe | |
Tourist-Info | www.hel.info.pl |
Hel |
Hel (deutsch: Hela) ist ein Ostseebad in Polen in der Woiwodschaft Pommern am südöstlichen Ende der Halbinsel Hel an der Polnischen Ostseeküste. Der Ort liegt sowohl an der offenen Ostsee im Norden als auch an der Putziger Bucht, Teil der Danziger Bucht im Süden.
Hintergrund
[Bearbeiten]Der Ort ist recht klein und überschaubar. Er eignet sich daher vor allem für Touristen, die abseits des großen Rummels nach Ruhe und Erholung am Strand und in der Natur suchen. Gleichwohl kann es in der Hauptsaison im Juli und August recht voll werden.
Die ursprüngliche Stadt Hel befindet sich aufgrund der Verschiebung der Küstenlienie heute auf dem Grund der Putziger Bucht. Die mittelalterliche Stadt mit zwei Marktplätzen, Pfarrkirche, Rathaus und Hafen wurde im 16. Jahrhundert aufgegeben und an den heutigen Ort verlegt, der bereits im 14. Jahrhundert angelegt wurde. Schon im 12. Jahrhundert entwickelte sich der Ort rasch zu einem bedeutenden Handelsort. Bereits 1266 erhielt der Ort die Stadtrechte und konkurierte mit Danzig im Ostseehandel. Die Rivalität endete 1466, als der polnische König Kasimir IV Hel Danzig als Lehen gab und Danzig somit die Vorreiterolle übernahm. Der Ort fiel auf den Rang einer kleinen Fischerstadt zurück. Ein erneuter Aufschwung als Badeort setzte um die vorletzte Jahrhundertwende ein. Im Zweiten Weltkrieg erlangte der Ort bekanntheit, als der von der Außenwelt abgeschnittene Militärstützpunkt den Angreifern über einen Monat Widerstand leistete. Die Bunkeranlagen sind noch teilweise erhalten.
Die Strände mit ihrem feinen weißen Sand auf der Halbinsel Hel gelten als besonders schön und nobel und ziehen damit eine eher gehobene Kundschaft an. Entsprechend sind hier die Preise für Kost und Logie höher als an anderen Abschnitten der Polnischen Ostseeküste. Im Vergleich zu vergleichbaren Küstenregionen Westeuropas sind die Preise gleichwohl niederig und das Preis-Leistungs-Verhältnis gut.
Anreise
[Bearbeiten]Hel ist über Stettin und Gdingen erreichbar.
Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]- In Danzig gibt es einen internationalen Flughafen (IATA-Code: GDN), der von zahlreichen Anbietern auch aus dem deutschsprachigen Raum angeflogen wird. Es bestehen Direktverbindungen unter anderem aus Dortmund (Wizzair), Hamburg (Lufthansa), Frankfurt am Main (Lufthansa, LOT) Frankfurt-Hahn (Ryanair), Düsseldorf (Ryanair), Köln-Bonn (Wizzair), München (Lufthansa, LOT).
- Bei Stettin gibt es in Goleniów einen internationalen Flughafen (IATA-Code: SZZ).
- Längere Reisezeiten, etwa 3 bis 4 Stunden, sind ab den Flughäfen Posen erforderlich.
- Im benachbarten Jastarnia befindet sich ein privater Flugplatz.
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Die Anreise mit der Bahn kann von Deutschland aus über Swinemünde oder über Stettin erfolgen. Der Ort selbst hat einen Bahnhof, er ist der Endbahnhof an der Strecke von Gdingen. Betrieben wird das polnische Schienennetz von der Staatsbahn PKP. Bahnfahren ist in Polen sehr preisgünstig.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Busunternehmen bieten, mit Umsteigen, von Deutschland und Österreich Busreisen an. Von Gdingen aus fahren preisgünstige Überlandbusse. Neben der staatlichen Buslinie PKS existiert ein zahlreiches Angebot privater Anbieter.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Das Straßennetz um Hel ist gut ausgestattet, der Ort liegt am Ende der Küstenstraße Woiwodschaftsstraße 216. Die Anreise aus Deutschland ist über Berlin, Stettin und Gdingen möglich.
Mit dem Schiff
[Bearbeiten]Der Ort selbst hat einen Seehafen an der südlichen Haffseite. Wer mit einem eigenen oder gecharterten (Segel-)Boot kommt, kann hier anlegen.
Zu Fuß
[Bearbeiten]Der Fernwanderweg Europäischer Fernwanderweg E9 führt an der Küste zum Ort.
Fahrrad
[Bearbeiten]Der Ostseeküsten-Radweg führt an der Küste zum Ort.
Mobilität
[Bearbeiten]Den Ort kann man recht gut zu Fuß erkunden.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Die Hauptattraktionen des Ortes ist der Sandstrand.
- Der Neue Leuchtturm von 1826 wurde 1939 bei den Kämpfen um Hel zerstört und 1942 in der heutigen Form wieder augebaut. Er ist ca. 42 Meter hoch. Seine Aussichtsplattform ist für Touristen zugänglich. Von Hier bieten sich weite Blicke auf die Danziger Bucht.
- Schwedenberg-Leuchtturm befindet sich auf den Dünen. Seine Aussichtsplattform ist frei zugänglich.
- Im Ort befindet sich eine moderne Corpus-Christi-Kirche
- Im Ort befindet sich eine backsteingotische Petruskirche aus dem 14. Jahrhundert, die heute als Fischereimuseum genutzt wird.
- Im Ort sind zahlreiche alte Fischerhäuser erhalten.
- In der Zwischenkriegszeit entstanden am Strand und im Kiefernwald zahlreiche Bunkeranlagen zur Sicherung der Küste.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Die Hauptaktivität des Ortes ist das Sonnenbaden, Wassersport und Schwimmen. Entlang des Halbinsel gibt es markierte Wander- und Fahrradwege. Gleitschirmfliegen ist an der Putziger Bucht beliebt.
Einkaufen
[Bearbeiten]Die Einkaufsmöglichkeiten im Ort sind auf den täglichen Bedarf und kleinere Souvenirs beschränkt. Zum Shopping sollte man nach Gdingen oder Danzig fahren, da dort die Auswahl bedeutend größer ist.
Küche
[Bearbeiten]Auf Grund der Nähe zum offenen Meer, aber auch zu Binnengewässern, sind Meeres- und Süßwasserfische Hauptbestandteil der regionalen Küche.
Nachtleben
[Bearbeiten]Im Ort gibt es Ausgehmöglichkeiten. Nachtschwärmer werden jedoch nach Gdingen, Danzig oder in eine der benachbarten größeren Städte fahren.
Unterkunft
[Bearbeiten]Es sind zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten vorhanden, insbesondere Hotels, Fremdenzimmer und Pensionen.
Lernen
[Bearbeiten]In der Region kann man unter anderem einen Segelschein machen.
Arbeiten
[Bearbeiten]Für deutschsprachige Touristen, die einen Ferienjob in der Region suchen, bieten sich Gelegenheiten in der Touristik und Gastronomie. Die Bezahlung dürfte jedoch nicht deutschen Verhältnissen entsprechen.
Sicherheit
[Bearbeiten]Die Ostseeküste und die Putziger Bucht fallen in der Regel unter Wasser flach herab und es gibt kaum Gezeiten oder unvorhersehbare Strömungen. Das Baden ist also auch für Familien mit Kindern in der Regel sicher und Badeunfälle sind selten. Wenn es doch zu Badeunfällen kommt, ist meistens übermäßiger Alkohol- oder Drogenkonsum mit im Spiel. Wer sich jedoch an die allgemeinen Baderegeln hält und nicht bei hohem Wellengang ins Wasser geht, hat kaum etwas zu befürchten.
Gesundheit
[Bearbeiten]Zu allgemeinen Fragen über (Kur)Leistungen für in Deutschland oder Österreich gesetzlich Versicherte, Versorgung mit Apotheken und deutschsprachigen Ärzten/Apothekern, siehe Artikel zu Polen.
Klima
[Bearbeiten]In der Region herrscht ein Übergangsklima zwischen maritimem und kontinentalen Klima. Die Niederschlagsmengen sind geringer und die Temperaturschwankungen höher (wärmere Sommer, kälter Winter) als an vergleichbaren Küsten in Westeuropa.
Ausflüge
[Bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten]Siehe Artikel zur Polnischen Ostseeküste.