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Benutzer:Eduard47/Reisebericht Mit KATHARINA in den Öresund

Reisebericht
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Dieses ist ein persönlicher Reisebericht, er ist daher subjektiv und wird nicht aktualisiert
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Mit KATHARINA in den Öresund
Reisebericht über eine Frachtschiffreise mit MS KATHARINA SCHEPERS
Reisebeginn: 05.06.2017 in Hamburg – Waltershof (CTB)


Einleitung

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Die Schiffe der Reederei „HS Bereederungs GmbH & Co. KG“, kurz: HS Schiffahrt aus Haren an der Ems hatten es mir schon seit längerer Zeit angetan. Jetzt bot sich kurzfristig die Gelegenheit auf der KATHARINA SCHEPERS eine Rundreise nach Südschweden zu unternehmen. Auch Wolfgang Poddig (www.reisen-auf-frachtschiffen.de) konnte ich für diese Tour begeistern. Am Sonnabend vor Pfingsten sollte es in Hamburg losgehen. Als Ziele vorgesehen waren Bremerhaven, Halmstad und Göteborg. Doch es kam –mal wieder– anders als geplant, bei einer Frachtschiffreise muss man flexibel sein. Durch die Pfingstfeiertage und einem parallel stattfindenden Fahrplanwechsel –die KATHARINA SCHEPERS fuhr bisher nach Riga– verschoben sich nicht nur das Abfahrtsdatum sondern auch die Zielhäfen. Nach letzten Informationen (Stand: Pfingstsonntag, d. 04.06.2017) war Reisebeginn für Dienstag geplant, und es sollten nunmehr auf unserer Rundreise die Häfen Bremerhaven, Malmö, Kopenhagen und Helsingborg angelaufen werden. Ich habe mir aus den Segellisten der einzelnen Häfen die voraussichtlichen Ankunfts- und Abfahrtzeiten herausgesucht und für mich einen kleinen Fahrplan erstellt. Ganztägige Liegezeiten in Bremerhaven und Helsingborg sollten ausgiebige Stadtbummel erlauben. Mir war natürlich bewusst, dass sich der Charterer nicht nach meinem Plan richten wird, aber gehofft habe ich es trotzdem.

Tag 1 (Montag, d. 05.06.2017) Jetzt geht’s an Bord…

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Tag 1 der Reise
Tag 1 der Reise: Über die Gangway geht's an Bord der KATHARINA SCHEPERS

Die KATHARINA SCHEPERS war schon am Sonnabend in Hamburg aus Riga eingetroffen und hatte am Attabaskakai, der Stromkaje festgemacht. Erst heute, am Pfingstmontag, wird mit der Ent- und Beladung begonnen. Mit Wolfgang Poddig treffe ich mich auf dem Parkplatz der HHLA am Gate des Container-Terminal-Burchhardkai (CTB), von wo uns ein Shuttlebus zum Schiff bringt. An Bord begrüßt uns der wachhabende Matrose und führt uns in unsere Kammern. Der erste Eindruck ist hervorragend! Gemütliche und geräumige Kammern an Steuerbordseite werden für die nächsten Tage unser Zuhause sein. Auf dem Tisch liegt Informationsmaterial bereit mit Sicherheitshinweisen, einigen Schiffsdaten und einem kleinen Bord-ABC. Mineralwasser ist ebenfalls bereitgestellt, Alkohol gibt es an Bord nicht!

Um 12:00 bittet uns der 2.Offizier zur obligatorischen Sicherheitsunterweisung. Dazu gehört natürlich auch ein Gang in das Freifallrettungsboot. Sofort im Anschluss lassen wir uns die erste Mahlzeit an Bord schmecken. Anschließend genießen wir das herrliche Wetter, beobachten vorbeifahrende Hafenrundfahrtbarkassen und mehrere einlaufende Seeschiffe. Um 15:30 kommt die CONMAR GULF vorbei. Auf ihr war ich im März 2017 „gefangen im Eis“ während einer Reise in den nördlichen Bottnischen Meerbusen. Die Besatzung besteht ausschließlich aus Ost-Europäern und Filipinos. Bordsprache ist also zwangsläufig Englisch.

Die Ladearbeiten sind hier am CTB schnell erledigt, trotzdem müssen wir bis 22:30 warten, da der uns zugedachte Liegeplatz am Container-Terminal-Altenwerder (CTA) noch besetzt ist. Das nächtliche Verholen von einem Liegeplatz zum anderen mit mehreren Begegnungen ist recht interessant. Um Mitternacht sind wir endlich am CTA angekommen, hier geht es sofort zügig weiter mit den Ladeaktivitäten.

Tag 2 (Dienstag, d. 06.06.2017) …und nun geht's los!

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Tag 2 der Reise
Tag 2 der Reise: CAP SAN ARTEMISSIO hat festgemacht am Containerterminal Hamburg-Altenwerder

Um 06:00 werde ich vom Anlassen der Maschine wach. Wir verlassen ein weiteres Mal das Terminal, jetzt zu einem Liegeplatz am Container-Terminal-Tollerort (CTT). Im engen Fahrwasser des Köhlbrands herrscht Rushhour. Sowohl beim Ablegen wie auch zum Anlegen müssen wir wenden. Aufgrund der guten Manövrierfähigkeit der KATHARINA SCHEPERS –das Schiff dreht wie auf dem Teller– gelingt das auch ohne Schlepperhilfe ausgezeichnet. Als wir gegen Mittag auslaufen, kommt gerade die RUMBA von ihrer Norwegen-Fjord-Reise und geht auf den frei gewordenen Liegeplatz. Auf der Elbe kommen uns wieder einige, teilweise recht große, Schiffe entgegen. Nach dem Passieren des Willkomm Höfts in Wedel-Schulau und des Hamburger Yachthafens in Wedel erhöht der Kapitän die Geschwindigkeit. Ab Brunsbüttel kommt mit dem nächsten Lotsen auch schlechteres Wetter. Es regnet und der Wind frischt auf. Die wieder in Betrieb genommene Fähre GRETE der Reederei Elb-Link zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel kommt entgegen. Unser Sichtkontakt zu Eckhard Reeh an der Alten Liebe in Cuxhaven fällt wegen der schlechten Sicht aus. Kurz darauf klart es wieder auf, der Wind aber bleibt. Wir passieren die bei Elbe1 wartenden Schiffe, der Lotse wird mit dem neuen Swath-Lostenboot DUHNEN abgeholt. Schon um 21:00 kommt dann der nächste Lotse –wieder mit einem der neuen Swath-Boote (diesmal die WANGEROOG)– an Bord und bringt uns zu unserem Liegeplatz in Bremerhaven. Aufgrund des recht starken Windes hat sich der Kapitän entschlossen, Schlepperhilfe in Anspruch zu nehmen. Der Schlepper V.B. BREMEN macht längsseits fest, hilft beim Wenden und hält uns von der Kaimauer ab, damit die KATHARINA SCHEPERS nicht durch den Wind dagegen gedrückt wird. Behutsam nähern wir uns der Stromkaje und sind schließlich um Mitternacht fest. An der hell erleuchteten Kaje herrscht emsiges Treiben. Mehrere Großcontainerschiffe und einige Feeder werden gleichzeitig ent- bzw. beladen. An Land wuseln die Vancarrier mit den Containern hin und her. Dazwischen sausen immer wieder andere Fahrzeuge über die Kaimauer. Ein Unimog bringt uns eine Gangway. Durch den Transport der etwa 10 m langen Gangway vor dem Fahrzeug wirkt dieses wie ein Einhorn. Die Gangway wird an Bord eingehakt und schon kann sie benutzt werden. Die bordeigene Gangway bleibt ungenutzt. Dadurch wird der Schiffsbesatzung einiges an Arbeit erleichtert. Ich verabschiede mich, krieche in meine Koje und bekomme dadurch natürlich nicht mit, dass der Fahrplan wieder geändert wurde.

Tag 3 (Mittwoch, d. 07.06.2017) Es geht ohne Stadtbummel weiter

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Tag 3 der Reise
Tag 3 der Reise: Die Kugelbake in Cuxhaven

Um 05:00 werde ich durch das Vibrieren der Hauptmaschine wach. Ich gehe davon aus, dass wir gerade, wie beabsichtigt, zu einer weiteren Ladestelle verholen. Nach einer halben Stunde werde ich durch einen Blick aus dem Fenster eines besseren belehrt. Wir befinden uns bereits auf der Außenweser in Höhe der Reede, fahren an den dort ankernden Schiffen vorbei. Dabei hatten Wolfgang und ich doch schon Pläne für einen Landgang in Bremerhaven geschmiedet, schließlich sollten wir eigentlich bis etwa 19:00 hier liegen bleiben. Aber es bewahrheitet sich mal wieder: In der Frachtschifffahrt ist man nie vor Überraschungen sicher.

Zum Frühstück (bacon & eggs), wir hatten gerade Neuwerk passiert, sind wir schon querab von Cuxhaven und streben der Schleuse des Nord-Ostsee-Kanals in Brunsbüttel entgegen. Von dort kommt gerade wieder die GRETE. Nach einer Insolvenz im Februar 2017 hat sie den Fahrplan –wenn auch noch eingeschränkt– zu Ende April 2017 wieder aufgenommen. Eigentlich ist es erstaunlich, dass diese Fährverbindung trotz Überlastung des Elbtunnels und auch der Fährverbindung WischhafenGlückstadt als weitere Möglichkeit der Elbquerung nicht stärker frequentiert wird. Da in Brunsbüttel aufgrund Wartungsarbeiten nur eine Schleusenkammer in Betrieb ist, kommt es mal wieder zum Stau. Wir gehen neben einigen anderen Schiffen unmittelbar neben dem Fähranleger für 4 Stunden vor Anker. Bei leichtem Nieselregen aber starkem Wind geht es um 14:00 in Brunsbüttel in die große Nordschleuse. Wegen des Winddrucks auf das Schiff hat der Kapitän sich entschlossen, zur Einfahrt in die Schleuse einen Schlepper anzufordern. Bereits an unserem Ankerplatz assistiert er beim Drehen, bei der Einfahrt dient er als Bremse, damit die KATHARINA SCHEPERS nicht zu Schaden kommt bzw. keinen Schaden anrichtet. Im Nord-Ostsee-Kanal müssen wir in der Weiche Schülp stoppen und den Gegenverkehr passieren lassen. Der kräftige Wind drückt uns seitlich gegen die Dalben. Wären diese nicht, wären wir in die Uferböschung getrieben. Ein paar Schrammen an der Bordwand lassen sich nicht verhindern. Wir passieren Rendsburg. An der Hochbrücke fehlt noch immer die Schwebefähre. Sie war im Januar 2016 bei einem Zusammenstoß mit einem Frachtschiff schwer beschädigt worden und soll jetzt komplett neu gebaut werden. In der Weiche Groß Nordsee kommt die THETIS D der Reederei Drevin aus Cuxhaven entgegen. Auch auf diesem tollen Schiff ist eine Frachtschiffreise als Passagier möglich. Ohne weitere Stopps geht die Kanalfahrt weiter, um 23:00 verlassen wir in Kiel-Holtenau den Kanal und setzen unsere Reise nach Malmö fort.

Tag 4 (Donnerstag, d. 08.06.2017) Kiel – Malmö mit Umweg

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Tag 4 der Reise
Tag 4 der Reise: Vorbei an Helsingborg

Die Nacht bleibt unerwartet ruhig, die Windrichtung ist für uns von Vorteil. Wind und Wellen schieben uns vor sich her, das Schiff bewegt sich kaum. Mit 17 kn fahren wir durch den Großen Belt nordwärts, dann um Seeland herum um anschließend durch den Öresund wieder in südlicher Richtung nach Malmö zu kommen. Der direkte und somit kürzere Weg von Kiel nach Malmö, vorbei an den Kreidefelsen der dänischen Insel Mön und unter der Öresundbrücke hindurch, ist uns aufgrund des Tiefgangs der KATHARINA SCHEPERS von 7,9 m versperrt. Querab von Helsingborg rufe ich meinen ehemaligen Kollegen Bengt an und verabrede mich für den kommenden Tag mit ihm. Wir lassen die Insel Ven im Öresund an Steuerbord liegen und nähern uns Malmö. Die Wolkendecke ist aufgerissen, strahlend blauer Himmel mit leichten weißen Wolken begrüßt uns. Der 190 m hohe "Turning Torso" weist uns schon von weitem den Weg. Lotsenboot und Schlepper nehmen uns in Empfang. Der neue, hochmoderne Schlepper SUND AV MALMÖ assistiert beim Drehen in dem recht engen Hafenbecken und drückt uns quer an die Pier.

Gleich nach dem Dinner machen Wolfgang und ich uns auf in die City von Malmö. Obwohl der Hafen recht wenig Verkehr aufzubieten hat, nimmt man es mit den ISPS-Vorschriften hier recht genau. Zum Gate dürfen wir nicht zu Fuß laufen, einen offiziellen Shuttle gibt es aber auch nicht, ein Mitarbeiter der Stauerei bringt uns daher mit dem PKW dorthin. Dann geht’s mit dem Taxi in die 6,5 km entfernte Stadt. Ohne festes Ziel bummeln wir durch die recht hübsche Innenstadt von Malmö mit ihren historischen Fachwerkhäusern. An der Kaptensbron geraten wir in die ausgelassene Menge anlässlich des „Graduation Days“, der Abschlussfeier eines Gymnasiums. Gerade noch pünktlich zum Lunch um 17:30 sind wir wieder an Bord. Ein kleiner Verdauungsspaziergang über die Pier folgt, dann mache ich mich über meinen Reisebericht her.

Tag 5 (Freitag, d. 09.06.2017) Helsingborg, ich komme!

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Tag 5 der Reise
Tag 5 der Reise: Helsingborg

Noch vor dem Frühstück "schieße" ich ein paar Fotos vom Schiff im Morgenlicht. Im gleichen Hafenbecken hat auch die unter holländischer Flagge fahrende EVOLUTION festgemacht. Die etwas seltsamen Aufbauten irritieren mich, die Crew wohnt scheinbar im Heck des Schiffes.

Bereits 2015 wollte ich auf meiner Reise mit der ALEXANDER B meine ehemaligen Kollegen in Helsingborg besuchen. Damals scheiterte es an den unklaren Hafenliegezeiten. Heute soll es nun klappen. Gleich nach dem obligatorischen Frühstück (bacon & eggs) treffe ich mich am Gate mit Bengt, einen meiner langjährigen Kollegen. Im Büro ist allerdings auch nur eine stark reduzierte Besetzung vorhanden, der Rest feiert heute den „Graduation Day“. Bevor ich mich in die Stadt verabschiede, lädt mich Bengt noch zum Fischessen bei Roy's ein. Ich sehe mir den pitoresken Leuchtturm an der Hafeneinfahrt an und bewundere die dort 1994 aufgestellte Plastik von 4 schwer arbeitenden Matrosen am Ankerspill eines Segelschiffes. Die ganze Stadt Helsingborg scheint im Taumel des „Feiertages“ zu sein. In Hafennähe stehen diverse bunt geschmückte Trucks bereit, in den Straßen wimmelt es von fertigen Studenten –leicht erkennbar an ihren weißen Mützen– und ihren Angehörigen. Vom Kärnan hat man einen schönen Überblick über die Stadt bis hin zum Hafen und den Sund. Ich bummele durch die Straßen, werfe einen Blick in die Sankta Maria kyrka und gehe dann die etwa 2 km zu Fuß zurück zum Containerterminal. Der anfänglich etwas abweisende Wachhabende der „Port Authority“ erklärt sich nach nur 5 Minuten bereit, mich mit seinem Dienst-PKW zum Schiff zu fahren, obwohl er zuerst sich nicht für zuständig erklärt und dann etwa 30 Minuten Wartezeit angekündigt hatte. Mit Wolfgang wandern wir –mit Warnwesten ausgerüstet– entlang der Kaimauer und fotografieren bzw. filmen noch ein wenig. Das ist zwar offiziell wegen der Unfallgefahr nicht erlaubt, es herrscht aber im Hafengebiet totale Ruhe. Die Crew ist derweil damit beschäftigt, die Spuren der Berührung mit den Dalben im Kiel-Kanal zu beheben. Kurz darauf kommt auch der Kapitän mit dem Chiefmate und dem Chief von einem Ausflug nach Helsingborg zurück. Da die KATHARINA SCHEPERS mit dieser Besatzung zum ersten Mal Helsingborg angelaufen hat, haben die drei die freie Zeit für einen Stadtbummel genutzt. Über die Preise für eine Tasse Kaffee mit einem Stück Kuchen ist man allerdings recht erstaunt. Mein Tipp für ein preiswertes Fischrestaurant wird vermutlich bei der nächsten Reise genutzt.

Tag 6 (Sonnabend, d. 10.06.2017) Zeit für Kopenhagen

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Tag 6 der Reise
Tag 6 der Reise: ZUIDERDAM am CruiseCenter in Kopenhagen

Schon kurz nach 07:00 treffen wir in Kopenhagen ein. Am neuen Kreuzfahrtterminal außerhalb des Hafenbereichs liegt bereits die ZUIDERDAM. Die beiden weiteren Liegeplätze sind noch frei. An dem bisherigen Anlegeplatz für CruiseLiner, dem Langelinienkaj, in unmittelbarer Innenstadtnähe leuchtet die schneeweiße SEABOURN QUEST in der Morgensonne. Nach einem stärkenden Frühstück begleitet Wolfgang mich bis zum Gate. Er geht auf dem Strich, der blauen Linie im Containerterminal, der man als Fußgänger zum Gate folgen muss. Einen Shuttleservice gibt es auch hier nicht. Nach dem Passieren von 2 verschlossenen Toren stehe ich auf der Straße und zugleich vor der Entscheidung, zu Fuß, mit dem Bus oder mit einem Taxi in die Stadt zu gelangen. Ich entscheide mich für den Fußmarsch und komme ohne vorherige Planung und ohne Stadtplan zur „Kleinen Meerjungfrau“. Dort bin ich aber nicht allein, zwischen diversen Reisebussen hindurch kämpfe ich mich bis an die vorderste Front. Hunderte von fotografierenden Touristen belagern das Ufer, trotzdem gelingt mir ein Blick auf das Wahrzeichen Kopenhagens. Auch im Nyhavn drängeln sich die Menschen. Die begrenzte mir zur Verfügung stehende Zeit erlaubt es mir leider nicht, die die historische Mitte von Kopenhagen im Detail zu erkunden. Gerne wäre ich auch in die Freistadt Christiania, einer autonomen Wohnsiedlung innerhalb Kopenhagens gegangen. Nach einem Abstecher in die Einkaufszone mache ich mich wieder zu Fuß auf den Rückweg. Im Park des Schloss Rosenborg erreicht mich ein Anruf des 2. Offiziers mit der Mitteilung, dass man um 16:00 auslaufen will. Obwohl ich noch ausreichend Zeit zur Verfügung habe –es ist gerade erst 14:00– entscheide ich mich, den Rest des Weges in einem Taxi zurück zu legen. Den wahren Grund hierfür liefern aber nach etwa 9 km Fußweg meine Füße!

Zu Beginn meines Stadtbummels hatten noch die COSTA FAVOLOSA und die MSC MAGNIFICA am neuen Kreuzfahrtterminal festgemacht. Als wir um 17:00 daran vorbei fahren, winken uns einige der Passagiere zu. Hatten sie etwa an den Ausflügen nicht teilgenommen? Vorbei wieder an Helsingborg umrunden wir die Nordspitze Seelands, fahren durch den Großen Belt Richtung Kiel – ETA 11.06.2017 / 05:30.

Tag 7 (Sonntag, d. 11.06.2017) Alles hat ein Ende

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Tag 7 der Reise
Tag 7 der Reise: Wir nähern uns der Küste

Um 05:30 holt mich mein Wecker aus dem Tiefschlaf. Vom Leuchtturm Kiel ist weit und breit nichts zu sehen. Wir kriechen mit geringer Geschwindigkeit dahin. Alles deutet darauf hin, dass im Kiel-Kanal und in den Schleusen es nicht weiter geht. Also warten! Ich drehe mich wieder um, bleibe aber wach. Nach einer weiteren Stunde hält es mich nicht mehr in der Koje. Wir warten –mal wieder– auf den Lotsen. Dann, um 08:30, kommt er mit dem Lotsenboot STEIN herangerauscht, steigt gekonnt über und weiter geht’s. Kurz darauf liegt an Backbord querab das Marineehrenmal. Strand, Promenade und Hafen von Laboe liegen noch im sonntäglichen Morgenschlaf. Die ZUIDERDAM ist uns aus Kopenhagen gefolgt, überholt uns und wird in Kiel festmachen. Da nur eine Schleusenkammer in Betrieb ist, verzögert sich unser Einlaufen. Mit nur 3,5 kn trödeln wir Richtung Schleuse. Die Wartezeit vertreibe ich mir mit einem Gang in den "Keller". Der Chief führt mich durch den Maschinenraum und steht mit fachkundigen Auskünften zur Verfügung. Da sowohl die Hauptmaschine wie auch die Hilfsdiesel in Betrieb sind, gestaltet sich die Verständigung etwas schwierig. Im Maschinenkontrollraum kann man dann die Lärmschützer abnehmen und sich vernünftig unterhalten.

Am Tiessenkai in Kiel-Holtenau findet der Tag am Kai, ein maritimes Fest, statt. Mehrere Traditionssegler und auch der neue Seenotrettungskreuzer BERLIN der Station Laboe der DGzRS haben dort festgemacht. Um 12:30 geht es dann endlich weiter. Es folgt eine Kanalfahrt bei schönstem Wetter. Während wir in Schacht-Audorf die entgegenkommende CALISTO abwarten, können wir die bei der Lürssen-Werft (ex Krögerwerft) liegenden Luxusyachten AURORA (Neubau 2017, Länge: 74 m, Flagge: Cayman Ilands) und im Dock die SASHA (Neubau 2017, Länge: 85 m, Flagge: Deutschland) bewundern. Wir passieren die Eisenbahnhochbrücke in Rendsburg und wechseln wie üblich den Lotsen in Rüsterbergen. Die Grünentaler Hochbrücke und die Eisenbahn-Hochbrücke Hochdonn folgen. Überall an den Fähranlegern haben sich Menschen mit ihren Reisemobilen niedergelassen, um den Schiffsverkehr und das herrliche Wetter zu genießen. Viele Radfahrer folgen dem Nord-Ostsee-Kanal. Er bietet sich geradezu als Radfernroute an. Auf dem Kanal herrscht reger Schiffsverkehr.

Nach dem Lunch bittet Garry der Koch (oder auch „Cookie“) um Hilfe. Er hatte in Kiel einen neuen Geschirrspüler bekommen. Die Crew inkl. Kapitän baut diesen sofort in der Galley (Küche) ein. Die Inbetriebnahme gestaltet sich allerdings etwas schwierig. Während billigste Elektronikprodukte mit vielsprachigen Bedienungsanleitungen geliefert werden, ist dem Geschirrspüler aber nur eine Anleitung in Deutsch beigefügt. Da keiner der Besatzungsmitglieder der Deutschen Sprache mächtig ist, müssen wir die wichtigsten Funktionsmerkmale erklären.

Wir sollen etwa um 23:30 in Hamburg eintreffen. Also beschließen wir noch am Abend von Bord zu gehen und den Heimweg anzutreten. Wir lassen uns vom Chiefmate unsere Pässe aushändigen und bereiten uns für unsere Heimreise vor. In Höhe von Wedel erfahren wir dann, dass die KATHARINA SCHEPERS nicht wie angenommen am Burchardkai anlegen wird, sondern zuerst zum CTT fährt. Das verursacht uns aber leichte Probleme, da unsere PKW am Burchardkai stehen und zwischen den Terminals kein Shuttle existiert. Den Vorschlag des Kapitäns, eine weitere Nacht an Bord zu verbringen, um dann am Morgen nach dem Verholen am Eurogate auszusteigen, nehmen wir gerne an. Um 01:00 weckt uns der 2. Offizier, da die Polizei für die Immigration-Prozedur unsere Pässe sehen möchte. Das kann passieren, ich bin aber bisher immer verschont geblieben. Vermutlich ist das der allgemeinen Aufregung wegen des bevorstehenden G20-Gipfels in Hamburg geschuldet. Zum letzten Mal genießen wir Garry’s „bacon & eggs“ und verabschieden uns.

Resümee

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Eine spontane Reise mit einem tollen, recht neuen Schiff mit ausgesprochen netter Besatzung bei überwiegend gutem Wetter und hervorragenden Hafenliegezeiten! Begonnen hatte das schon mit dem telefonischen Kontakt mit einer überaus sympathischen Mitarbeiterin der Reederei. Was will man mehr?

Noch was Wichtiges
Parallel zu diesem Reisebericht hat Wolfgang Poddig einen phantastischen Videobericht verfasst. Es lohnt sich, diesen auf seiner Website oder direkt bei YouTube anzusehen.

Hauptdaten des Schiffes

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Rundgang durch den Maschinenraum
"Kellertür" - Eingang zum Maschinenraum
Bezeichnung allgemeine Daten Bezeichnung technische Daten
Name KATHARINA SCHEPERS
(Fotosammlung)
Länge 151,72 m
Flagge Zypern Breite 23,40 m
Heimathafen Limassol Max. Tiefgang 8,00 m
IMO-Nr. 9584865 Max. Geschwindigkeit 18,5 kn
Rufzeichen 5BNZ3 Tragfähigkeit (DWT) 10.600 t
Reederei HS Schiffahrt, Haren (Ems) Max. Kapazität 1.036 TEU
Indienststellung 2012   - davon Kühlcontainer 250 TEU
Bauwerft Sainty Shipbuilding, Jiangdu, China Hauptmaschine MAN 8L 48/60 B (4-Takt)
  - Bautyp / -Nr. SSW SUPER 1000 / 07STIG238   - Leistung 9.000 kW ≜ 12.237 PS)
Eisklasse E3 = 1 A Hilfsdiesel 3 Stück, je 550 kW
Aktueller Standort Marinetraffic Wellengenerator 1.800 kW