Wendland

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Das Wendland ist eine Region im äußersten Osten Niedersachsens, an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Bekannt ist die Region für ihre üppige Natur, die einzigartigen Rundlingsdörfer sowie die zahlreichen, hier ansässigen, Künstler und Kunsthandwerker.

Bekannt wurde das Wendland außerdem für seinen vielfältigen und kreativen Protest gegen die Atommülltransporte nach Gorleben.

Abseits von Großstädten und Massentourismus findet man im Wendland eine Urlaubsregion, die sich aufgrund der flachen Landschaft, der niedrigen Bevölkerungsdichte und des gut erhaltenen Naturraums hervorragend zum Radfahren eignet. Familien mit Kindern können hier Urlaub auf dem Bauern- oder Reiterhof machen oder einfach den Platz und die Natur genießen. Unter Wanderern sind vor allem die waldreichen Hügel des Drawehns beliebt doch auch Kunst- und Kulturliebhaber finden hier ein Angebot, das im ländlichen Raum seinesgleichen sucht.

Ostblick vom Weinberg auf die Altstadt von Hitzacker, die mit ihrem Fachwerkbauten einen Besuch wert ist. Dahinter die Elbe, die das Wendland nach Norden hin begrenzt.

Orte[Bearbeiten]

Blick auf Lüchow

Charakteristisch für das Wendland sind die unzähligen kleinen Dörfer, die verstreut in der Landschaft liegen, mit oftmals nur wenigen Dutzend Bewohnern. Viele dieser Dörfer tragen Namen, die in den Ohren von Besuchern zunächst ungewöhnlich klingen. Sie heißen Wibbese, Kriwitz, Redemoißel oder Waddeweitz, Lomitz, Dickfeitzen und Satemin. Zurückzuführen ist dies auf die ursprünglichen Bewohner der Region, denn einst war das Wendland das westlichste von slawischen Völkern (Wenden) besiedelte Gebiet Deutschlands, wovon die Ortsnamen noch heute zeugen. Neben den vielen Dörfern gibt es im Wendland einige Marktflecken und kleinere Städte.

Rundlingsdörfer[Bearbeiten]

Einzigartig ist die Form vieler Dörfer. Traditionell waren die Häuser hier, mit der Giebelseite zur Mitte, kreisförmig um einen freien Dorfplatz herum angeordnet. Meist führte nur ein einziger Weg in das Dorf hinein und wieder hinaus. Keilförmig erstreckten sich hinter den Häusern Felder und Wiesen der jeweiligen Höfe. Einst gab es in der Gegend mehr als 200 der als Rundlinge bekannten Dörfer. In etwa hundert von ihnen ist die charakteristische Form auch heute noch deutlich zu erkennen. In vielen Dörfern ist zudem auch die historische Bausubstanz noch gut erhalten. Prächtige Niederdeutsche Hallenhäuser mit reich verzierten Schmuckbalken über großen Eingangsportalen, gruppieren sich um den begrünten Dorfplatz. Die wohl bekanntesten Rundlinge, wie Lübeln, wo es auch ein Rundlingsmuseum gibt, Satemin, Schreyahn und Bussau liegen zwischen der Kreisstadt Lüchow (Wendland) und dem Marktflecken Clenze. Doch auch weiter östlich, vor allem im Lemgow, gibt es sehr sehenswerte Rundlingsdörfer.

Kreisstadt Lüchow (Wendland)[Bearbeiten]

Kreisstadt und größter Ort des Wendlands ist Lüchow (Wendland). In dem Fachwerkstädtchen leben etwa 9300 Menschen. Hier gibt es zahlreiche kleine und größere Geschäfte, in denen alles für den täglichen Bedarf erworben werden kann. Besondere Sehenswürdigkeiten des Städtchens sind der Amtsturm, das letzte Überbleibsel des ehemaligen Lüchower Schlosses, die St. Johanniskirche mit ihrem freistehenden Glockenturm sowie der historische St. Annen-Friedhof. In Lüchow findet sich zudem das weltweit erste Rolling-Stones-Fanmuseum, in dem Besucher unzählige Exponate aus den vergangenen Jahrzehnten bestaunen können. Auch weitere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung wie ein Ganzjahresbad, ein Kino und eine Bowlingbahn finden sich in der Kreisstadt.

Weitere Orte[Bearbeiten]

Weitere touristisch interessante Orte im Wendland sind das historische, direkt an der Elbe gelegene, Städtchen Hitzacker (Elbe) sowie der an einem malerischen See gelegene Ort Gartow (Elbe). Besonders besuchenswert sind hier das Gartower Schloss und die Wendland-Therme. Um Hitzacker herum erstreckt sich das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue. In der Stadt selbst lohnt sich ein Besuch im Archäologischen Zentrum, einem bronzezeitlichen Freilichtmuseum, sowie im Museum im alten Zollhaus, das auf Anfrage auch Elbfahrten mit einem Sofafloß anbietet.

Zweitgrößte Stadt des Wendlands mit etwa 8000 Einwohnern ist Dannenberg (Elbe). Weitere größere Orte sind Bergen an der Dumme, Clenze und Schnackenburg, die kleinste deutsche Gemeinde mit Stadtrecht.

Natur[Bearbeiten]

Das gesamte Wendland, mit Ausnahmen des Biosphärenreservats Niedersächsische Elbtalaue, gehört zum Naturpark Elbhöhen-Wendland. Die Natur ist hier gut erhalten und sehr vielfältig. Die Landschaft ist überwiegend flach. Zahlreiche Wiesen und Felder, die vielmals nach ökologischen Standards bewirtschaftet werden, prägen das Bild. Doch auch große Waldgebiete, wie der Gartower Forst und die Göhrde, das größte zusammenhängende Mischwaldgebiet Norddeutschlands, sind im Wendland zu finden. Inmitten des Gartower Forstes findet sich zudem ein rund 550 Hektar großes Heidegebiet, die Nemitzer Heide, die 1975 in Folge eines Waldbrandes entstand und alljährlich zur Heideblüte zahlreiche Besucher anlockt. Etwas hügeliger ist es im Norden und Osten des Wendlandes, wo der Drawehn-Höhenzug die Landschaft prägt.

Die Artenvielfalt im Wendland ist hoch. Viele Pflanzen und Tiere, die in anderen Gegenden schon fast ausgestorben sind, sind im Wendland noch zu finden. So sind am Gartower See nicht nur die Spuren der hier lebenden Biber zu entdecken, sondern mit etwas Glück können auch Seeadler beobachtet werden. Vor allem in Elbnähe nisten alljährlich zahlreiche Kranichpaare und auch der Wolf ist seit einigen Jahren wieder im Wendland heimisch.

Kultur und Geschichte[Bearbeiten]

Mobilität[Bearbeiten]

Anreise[Bearbeiten]

Das Wendland ist nur teilweise gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Für den niedersächsischen Teil gilt das Niedersachsenticket der Deutschen Bahn. Zu beachten ist dabei, dass einige Strecken durch Salzwedel führen, das zum Nachbarland Sachsen-Anhalt gehört - hier ist das Niedersachsenticket nicht gültig.

Von Lüneburg fährt zum günstigen HVV-Tarif (Hamburger Verkehrsverbund)eine Regionalbahn im Dreistundentakt nach Dannenberg mit Halt in Hitzacker (Fahrzeit ca. 1:15 h). Ferner gibt es zahlreiche Verbindungen von Bremen, Hamburg, Hannover und Magdeburg über Uelzen bzw. Salzwedel. Ein weiterer Bahnhof im Landkreis ist Schnega.

Von Uelzen und Salzwedel aus fahren Busse nach Lüchow. Am Wochenende fahren einige Busse nur auf Anforderung, so dass eine Anmeldung spätestens zwei Stunden vorher erfolgen muss. Wegen der geringen Nachfrage werden die Busse durch ein Taxi ersetzt, der Fahrpreis ist aber der gleiche wie beim Bus.

Radfahren[Bearbeiten]

Wandern[Bearbeiten]

Der Europäische Fernwanderweg E6 verläuft einmal von Nord nach Süd durch das Wendland.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Rundling Satemin
  • Rundlingsdorf Satemin - bekanntestes Rundlingsdorf des Wendlandes, das etwa 4 km westlich von Lüchow (Wendland) liegt (Info).
  • 1 Rundlingsdorf Schreyahn . Das Dorf hat mehrfach den Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ in Niedersachsen gewonnen.
  • Fachwerkaltstädte Dannenberg, Hitzacker und Lüchow.
  • 1 Findlingspark Clenzer Schweiz. Auf einem 450 m langen, mit Findlingen gesäumten Spiralweg kann man hier auf eine Reise in die Erdgeschichte gehen. Der frei zugängliche Park liegt mitten im Wald etwa 4 km nordwestlich von Clenze. Zu finden ist er an der Straße nach Reddereitz.
  • Serpentinenstraße in der Clenzer Schweiz - Etwa 3 km westlich von Clenze gibt es eine der wenigen Serpentinenstraßen in Norddeutschland. Zu finden ist diese auf der Landstraße von der B71 (kommt aus Uelzen) nach Clenze. Richtige Haarnadelkurven, wie man sie von Gebirgsstraßen her kennt, besitzt die Straße nicht. Dafür aber mehrere enge "Bogenkurven", die man sogar noch besser auf dem Zweirad durchfahren kann. Der Höhenunterschied im Kurvenbereich beträgt etwa 40 - 50 Höhenmeter. Lage der Bogenkurven mit Gefälle Richtung Clenze: 52° 55′ 48″ N 10° 54′ 49″ O
  • Feldlilienpfad Govelin im Hohen Drawehn. Auf dem 4,4 km langen Weg stehen 12 Infostafeln, die über die Kulturlandschaft des Drawehn im Wandel der Zeit berichten.
  • Beluga in Gorleben - Die Beluga, von Greenpeace früher als Schiff im Kampf gegen Atombombenversuche genutzt, steht als Mahnmal gegen die Nutzung von Atomenergie zwischen dem Zwischenlager und dem Erkundungsbergwerk zusammen mit Informationen über den mehr als 40 Jahre dauernden Widerstand der einheimischen Bevölkeruing gegen Atomanlagen

Nemitzer Heide[Bearbeiten]

Die Nemitzer Heide ist bei Trebel südlich Lüchow (Wendland) und Gartow zu finden. Diese Heidelandschaft ist noch sehr gut sie jung. Sie entstand erst 1975 nach einem großen Waldbrand, der insgesamt 20 Quadratkilometer Wald vernichtete. An der 400 Hektar großen Heide gibt es ein Informationszentrum mit Ausstellung zur Entstehungsgeschichte der Nemitzer Heide. Drei Rundwanderwege erschließen das Heidegebiet. Das Infozentrum mit Café im Heidehaus Nemitz brannte im November 2009 nieder und wurde zur Saison 2011 als kompletter Neubau wiedereröffnet. Lage des Wanderparkplatzes am Infozentrum: 52° 59′ 22″ N 11° 19′ 58″ O. 2003 wurde die Heide östlich der bestehenden Gebiets sogar noch um 160 Hektar Fläche erweitert. Auf den Flächen der ehemaligen Kiefern-Monokultur siedelt sich langsam die Heide an.

Aussichtspunkte und -türme[Bearbeiten]

Obwohl das Wendland nur hügelig ist, findet man doch einige Punkte mit schönen Blicken über das Land - besonders am Elbhochufer:

  • Aussichtsturm auf dem Hohen Mechtin im Drawehn - Der "Höhenzug" des Drawehn durchzieht das Wendland in Nord-Süd-Richtung. Der Höhenrücken entstand als Endmoräne durch Gletscher der "Saale-Eiszeit". Die höchste Erhebung ist mit 142 m der unscheinbare Hohe Mechtlin. Oben befindet sich ein Aussichtsturm, der 2015 neu errichtet wurde. Lage Turm: 53° 2′ 39″ N 10° 54′ 34″ O. Bilder Aussicht sind im Wikipediaartikel "Hoher Mechtin" zu finden.
  • Aussichtsturm Kiepenberg auf dem Elbhochufer - Der Turm steht auf 69 m Höhe am Nordabfall des Drawehn zur Elbe. Vom Turm hat man einen schönen Blick auf den nahen Strom: Lage des Parkplatzes nahe des Turms: 53° 11′ 41″ N 10° 57′ 59″ O (ist etwa 7 km elbabwärts von Hitzacker)
  • Aussichtsturm Hitzacker auf dem Elbhochufer - Der offene Holzturm steht auf 80 m Höhe auf dem Elbhochufer etwa 2 km nordwestlich der Altstadt. Ungefähre Lage des Turms: 53° 9′ 35″ N 11° 1′ 52″ O
  • Aussichtsturm auf dem Höhbeck - Die 5 km nördlich von Gartow an der Elbe liegende eiszeitliche Moräne ist durch ihren 344 m hohen Sendemast eine weithin sichtbare Landmarke. Der zweite Sendemast wurde übrigens im Jahr 2009 gesprengt. Vom hölzernen Aussichtsturm kann man auf die etwa 80 m tiefer liegende Elbe schauen. Unweit des Aussichtsturms findet man ein Cafe zur Einkehr. Lage des Parkplatzes direkt am Turm: 53° 4′ 19″ N 11° 26′ 17″ O
  • Der als eigenwillige Landmarke weithin sichtbare, 97 m hohe Torii-Tower bei Gusborn kann übrigens nicht bestiegen werden und ist daher touristisch uninteressant.

Museen[Bearbeiten]

  • Schnackenburger Grenzlandmuseum - Ausstellung zur Deutschen Teilung. Schnackenburg war durch seine Lage im Ostzipfel von Niedersachsen sehr stark vom eisernen Vorhang betroffen.
  • Besuch des Erkundungsbergwerk Gorleben - Der als von interessierter Seite als mögliches Atommüllendlager bekannte "Erkundungsschacht Gorleben" kann auch besichtigt werden. Ob in Gorleben einmal ein Endlager entsteht, ist noch nicht endgültig geklärt. Die Erkundungsarbeiten wurden am 31. Dezember 2012 eingestellt. Bisherige Ergebnisse weisen darauf hin, dass es nicht geeignet ist. Das Bergwerk wird aber weiterhin gewartet. Eine endgültige Entscheidung über ein Endlager in Gorleben wurde noch nicht getroffen. Das Bundesamt für Strahlenschutz betreibt auf dem Zechengelände eine Infostelle mit Ausstellung über die Endlagerung radioaktiven Abfalls. Hier können auch Besichtigungstermine für den Schacht vereinbart werden. Kontakt: Info-Stelle des BfS Gorleben, Rottlebener Weg 1, 29475 Gorleben, Tel.: 03018 333-1155, Info. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg bietet Informationen und Führungen zum Protest gegen die Atomanlagen in Gorleben an Info.

Offene Kirchen[Bearbeiten]

  • 2 St.-Johannis-Kirche

Aktivitäten[Bearbeiten]

Regelmäßige Aktivitäten[Bearbeiten]

  • Jedes Jahr zwischen Himmelfahrt und Pfingsten ist die Kulturelle Landpartie ein attraktiver Anziehungspunkt in der Region. Handwerker und Künstler in der Region zeigen dann vor Ort in Werkstätten und auf Höfen ihre Arbeit. Der breite Bogen zwischen traditionellem Handwerk und Avantgarde-Kunst zeigt das Spektrum an Kreativität, für das das Wendland mit seiner einzigartigen Umgebung den richtigen Nährboden bietet.
  • Im Februar steht Hitzacker mit der Musikwoche im kulturellen Mittelpunkt des Wendlandes.
  • Die Region ist geprägt durch die Proteste gegen die Atommüllanlagen in Gorleben, die häufig im November stattfindenden Atommülltransporte in das Wendland und dem Aufbau ein Bioenergieregion.

Küche[Bearbeiten]

Nachtleben[Bearbeiten]

Sicherheit[Bearbeiten]

Klima[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

Radwanderkarten:

  • Themenradkarten der Biosphärenregion Elbtalaue-Wendland: Die vier 2012 herausgegebenen Radwanderkarten für die Biosphärenregion Elbtalaue-Wendland beinhalten insgesamt 12 Touren sowie die Anbindungen an überregionale Radfernwege und das allgemeine touristische Radwegenetz. Alle auf den Karten dargestellten Wege sind umfangreich ausgeschildert. Neben dem neuen Radwegenetz erhält der Kartennutzer auch zahlreiche Informationen zu dem jeweils dargestellten Gebiet. Nachdem die blaue 1:50.000 Karte des Naturparks vom LNG nicht mehr herausgegeben wird, ist dies die beste Radkarte für das Wendland Bestellung
  • Wendland 1:75.000 - amtliche Radwanderkarte 13 der LGN (Landesvermessung und Geobasisinformation Niedersachsen), ISBN 3894356405, Preis: 7,90 €, Karte mit Beiheft

Weblinks[Bearbeiten]

Artikelentwurf
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