Troodos-Gebirge
Das Troodos-Gebirge (griechisch: Τρόοδος) liegt im Südwesten der Insel Zypern, es trennt die Ebene des zentralen und nördlichen Zyperns vom Südwesten ab. Seine höchste Erhebung auf einer Höhe von 1951 m wird Olympos oder auch Chionistra genannt.
Die Region des Troodos - Gebirges ist im Gegensatz zum übrigen Zypern noch weitgehend bewaldet, der Troodos ist nur dünn besiedelt und wird von einigen kurvenreichen Straßen gequert. In der Wintermonaten kann in der Höhe Schnee liegen, die Straßen sind dann aufgrund von Eisglätte oft schwer befahrbar.
Regionen
[Bearbeiten]Im Zentrum um den Olympos als höchste Erhebung liegen mehrere Dörfer, die auf Wander- und im Winter Skitourismus ausgerichtet sind. Nach Osten hin fällt das Gebirge langsam ab, eine markante Erhebung ist der Machairas bei Varvatsinia. Gegen Westen hin liegt das Kloster Kykkos, weiter westlich ist der Troodos nur sehr dünn besiedelt; ein Ausgangspunkt für Wanderungen ist die Forststation von Stavros tis Psokas.
Orte
[Bearbeiten]- 1 Troodos, die kleine Ortschaft trägt ebenfalls den Namen Troodos und diese ist es, die auf den Wegweisern ausgeschildert ist. Die kleine Siedlung besteht aus Gaststätten, Andenken- und Sportartikelgeschäften. Hier beginnt das Sträßchen hinauf zum Skigebiet im Bereich des Troodos-Gipfels. Dieser selbst ist nicht zugänglich, da er von einer Radarstation militärisch genutzt wird. Im Ort Troodos beginnen auch die Nature Trails rund um den Gipfel Olympos.
- 2 Prodromos, der kleine Ort liegt westlich des Mount Olympos auf einer Höhe von 1380 m. Bei Prodromos beginnt die westliche Zufahrt zum einzigen Skigebiet auf Zypern, es hat 4 Pisten und ist in der Regel von Januar bis März in Betrieb. Die längste Piste ist 500 m lang, einmal im Jahr findet ein FIS-Rennen statt.
- 3 Pano Platres, ein beliebter Ausgangspunkt für Troodos - Touren an der Nordflanke des Gebirgszugs.
- 4 Omodos. Der Ort liegt am südlichen Rand des Troodos auf einer Höhe von 810 m. Der Ort ist bekannt wegen der im 19. Jahrhundert erbauten Klosterkirche Timiou Stavrou. In der Umgebung von Omodos wird Wein und Obst angebaut, bekannt ist auch der Tresterschnaps Zivania. In den touristisch angehauchten Shops werden Honigbällchen und diverse Arten von Gebäck angeboten, außerdem kann man hier noch einige Frauen beim Klöppeln sehen. Sehenswert sind auch einige alte Häuser mit Mobiliar aus vergangener Zeit.
- 5 Kakopetria, das Dorf liegt im Norden der Gipfelregion im Flusstal des Karkotis, der Ort ist ein beliebter Ausgangspunkt für Touren im Troodosmassiv.
Weitere Ziele
[Bearbeiten]- das Kloster Kykkos und die Forststation von Stavros tis Psokas.
Hintergrund
[Bearbeiten]Das Troodos-Massiv wird wegen der erträglicheren Temperaturen und den schattenspendenden Wäldern gern im Sommer zum Wandern und Picknicken und im Winter für Wintersport aufgesucht. Ein Großteil der Ländereien gehörte zum Kloster Kykkos.
Sprache
[Bearbeiten]In Zypern wird Griechisch mit einem zypriotischen Dialekt gesprochen, vor allem die jüngere Bevölkerung in touristischeren Destinationen spricht fließend Englisch.
Anreise
[Bearbeiten]Da es auf Zypern keine Eisenbahnverbindungen gibt, ist man auf das eigene Fahrzeug oder den Bus angewiesen; im Troodos verkehren Busse nicht häufig.
Von Norden bzw. der Hauptstadt Nikosia aus nimmt man die Autobahn in westlicher Richtung, sie setzt sich in der Straße fort, die entlang der Grenze der "Green line" verläuft und im Flusstal des Karkotis über das Dorf Kakopetria in den Troodos hinaufführt.
Von Süden her zweigt die Schnellstraße von der 1 Troodos Junction im Limassol in nördlicher Richtung ab. Ab Trimiklini beginnt die Straße deutlich zu steigen und erreicht über die Ortschaft Pano Platres die Ortschaft Troodos mit 1725 m ü.M. Für die obersten Abschnitte und vor allem die Zufahrt zum Skigebiet besteht im Winter Schneekettenpflicht.
Von Südwesten herkommend verlässt man die Autobahn (Limassol - Paphos beim 2 Troodos Exit 44 und folgt der Hauptstraße um über Dora und Omodos die Gipfelregion im Westen bei Prodromos zu erreichen.
Der Westen des Troodos ist vergleichsweise knapp mit Straßen erschlossen, die Kreuzung bei 3 Stavros tis Psokas kann von Polis oder über zahllose Kurven auch von Kato Pyrgos aus erreicht werden. Die kilometermäßig relativ kurze Strecke über das Kloster Kykkos nach Prodromos ist sehr zeitraubend zu fahren.
Mobilität
[Bearbeiten]Da das Troodos-Massiv mit Bussen nur spärlich erschlossen ist, kommt man zu abgelegeneren Ausgangspunkten für Touren am besten mit dem Privatfahrzeug. Vor allem nach Regenfällen im Winter kullern spitze Steine auf die Straßen, bei unvorsichtiger Fahrweise riskiert man einen Platten. Radfahrer und vor allem Rennradfahrern können diese spitzen Steine vor allem besonders zum Verhängnis werden.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Scheunendachkirchen
[Bearbeiten]Im Gebiet des Troodos-Gebirges gibt es ein Dutzend zyprisch-orthodoxe Kirchen, die mit Holzschindeln gedeckt sind und deren Dächer an Scheunen erinnern. In ihrem Inneren sind sie jedoch häufig prächtig bemalt. Im Jahr 2001 wurden zehn dieser Kirchen in die Welterbe-Liste der UNESCO aufgenommen. Diese Kirchen befinden sich in den Orten
- 1 Kakopetria
- 2 Kalopanagiotis
- 3 Nikitari (Asinou)
- 4 Lagoudera
- 5 Moutoullas
- 6 Pedoulas
- 7 Pelendri
- 8 Galata
- 9 Platanistasa
- 10 Palaichori
Sonstiges
[Bearbeiten]- 11 Kykkos, nach der Legende im 11. Jahrhundert gegründet, wurde im Laufe der Zeit wiederholt durch Brände zerstört. Das heutige Kloster stammt aus dem 19./20. Jahrhundert. In der Nähe des Klosters befindet sich das Grab von Erzbischof Makarios III., er war von 1960 – 1974 Staatsoberhaupt von Zypern.
Aktivitäten
[Bearbeiten]- im Sommer werden die Höhen des Troodos gern zum Wandern ausgesucht, hier sind zahlreiche Orchideenarten und auch andere endemischen Pflanzenarten zu finden, die aufgrund der oft einzigartigen geologischen Gegebenheiten spezielle Wachstumsbedingungen gefunden haben.
- im Winter kann man auf dem Troodos Ski und Schlitten fahren; die Zyprioten können hier Wintersport genießen, ohne ins Ausland reisen zu müssen.
Küche
[Bearbeiten]In den Dörfern des Troodos gibt es auf Massentourismus ausgerichtete Selbstbedienungsrestaurants genauso wie hervorragende urige Tavernen.
Nachtleben
[Bearbeiten]Nachts wird es in den Dörfern des Troodos ruhig; wer ein ausschweifendes Nachtleben sucht, wird in den küstennahen Städten und vor allem in der Partymeile von Ayia Napa besser fündig.
Sicherheit
[Bearbeiten]Das Risiko, Opfer eines Verbrechens zu werden, ist im Troodos gering; Gefahr droht vor allem in den Wintermonaten von den Unbilden der Natur her. Während an der Küste warmes Wetter herrscht, kann man bei der Troodos-Überquerung schneeglatten Straßen begegnen.
Klima
[Bearbeiten]In den Wintermonaten von Dezember bis Februar können die Temperaturen auf den Troodos-Höhen unter den Gefrierpunkt fallen und der Schnee bleibt auf den Höhenlagen über 1700 m liegen.