Kakopetria
Kakopetria | |
Bezirk | Nikosia |
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Einwohnerzahl | 1.274 (2011) |
Höhe | 665 m |
Kakopetria |
Kakopetria (griech.: Κακοπετριά) ist ein Dorf im Troodos-Gebirge, das beliebt ist als Ausgangspunkt für Wandertouren im Troodos, es gehört zum Bezirk Nikosia.
Hintergrund
[Bearbeiten]Das Bergdorf Kakopetria liegt auf einer Höhe von ca. 660 m im Tal Solea; der alte Ortskern entstand im Bereich der Vereinigung der beiden Bäche Kargotis und Garillis zum Klarios. Dieser ganzjährig Wasser führende Fluss fliesst als Klarios oder Kargotis durch das Tal Solea und ergiesst sich bei Morfou ins Meer.
Im fruchtbaren Solea - Tal wachsen Obstbäume (Äpfel, Birnen, Kirschen, Aprikosen und Pfirsiche, wie auch Reben und etwas Kartoffeln und Tomaten. Bis zum Zweiten Weltkrieg und noch in den frühen Nachkriegsjahren war Kakopetrie ein Zentrum der Seidenraupenzucht und Seidenproduktion, die zypriotische Seide wurde von den Briten vor allem für die Herstellung von Fallschirmen genutzt. Neben der Landwirtschaft ist heute der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, Kakopetria ist ein günstig gelegener Ausgangspunkt für Touren im Troodos-Gebirge.
Das Flusstal war bereits in der Antike im 6./. Jhdt. v.Chr. besiedelt, bei Ausgrabungen 1938 fand sich eine Anbetungsstätte (wahrscheinlich der Athena geweiht) und Terracotta-Figurinen, welche Athena und teils auch Herakles darstellen.
Die Ortschaft Kakopetria existierte wohl bereits in byzantinischer Zeit, auf Karten aus der Frankenherrschaft erscheint die Ortschaft als Cacopetria.
Von grosser Bedeutung für die Entwicklung des Orts war das Kloster Agios Nikolaos tis Stegis, dem ein Grossteil der Ländereien der Umgebung gehörte. Zunächst entwickelte sich 1 Palia Kakopetria im Westen des Flüsschens Kargotis resp. Klarios. Um 1922 gab das Kloster Ag.Nikolaos 120 Parzellen am östlichen Flussufer frei und verloste sie unter Einwohnern, in 2 Nea Kakopetria ergab sich eine rege Bautätigkeit und viele der stattlichen Wohnhäuser stammen aus den folgenden Jahren.
Der Tourismus begann um 1918, als Einwohner von Nikosia und Limassol die Sommerfrische von Kakopetria aufsuchten, um der Sommerhitze in den Städten zu entfliehen. Mit den verschiedenen Nature Trails und auch den nahen Scheunendachkirchen in 3 Galata ist Kakopetria ein beliebter Ausgangspunkt für Troodos-Besuche und verfügt über die entsprechende touristische Infrastruktur.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Der nächstgelegene internationale Flughafen ist der Flughafen Larnaca.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Es besteht eine fahrplanmässige Busverbindung zwischen Nikosia und Kakopetria, die Busse der Linie 405 verkehren etwa im Stundentakt (an Wochenenden seltener). An Wochenenden verkehren drei Kurspaare weiter nach Troodos.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Von der Südküste von Lemesos (Limassol) erreicht man Kakopetria in einer Stunden über die Troodos - Schnellstrasse über Trimiklini, von dort aus kann man auf der B8 über Troodos oder etwas schneller auf der E801 über Amiantos nach Kakopetria gelangen.
Aus dem Westen von Paphos aus kann man von der Autobahn auf der F 606 über Avdimou, Trimiklini und Amiantos nach Kakopetria gelangen, oder man bleibt länger auf der und nimmt wie oben beschrieben die Troodos - Schnellstrasse , auf beiden Routen muss man mit eineinhalb Stunden Fahrzeit rechnen.
Aus Lefkosia (Nicosia) dauert die Anreise über die Autobahn bis Akaki und weiter über die Troodos - Schnellstrasse eine Stunde.
Mobilität
[Bearbeiten]Der Ortskern von Palaia Kakopetria ist eng und am besten zu Fuss zu erkunden, eine günstige 1 Parkmöglichkeit findet sich in Nea Kakopetria. Ein Fussweg entlang des Klarios-Flüsschens führt zu den Scheunendachkirchen von Galata, dafür sind ca. 30 Min. einzurechnen, es sei denn man fährt mit dem Privatfahrzeug dorthin.
Es gibt verschiedene Bushaltestellen in Kakopetria, sie sind aber nicht für den Verkehr innerhalb der Ortschaft vorgesehen. Der Durchgangsverkehr wird auf der modern ausgebauten um den Ortskern herumgeführt, so dass man ihn auf der Durchfahrt verpassen kann.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Palia Kakopetria
[Bearbeiten]- Palia Kakopetria, der alte Ortskern entwickelte sich zwischen den Flüsschen Kargotis und Garilli. Die gepflästerte Strasse ist gesäumt von zweistöckigen Häusern, ebenerdig waren Vorräte und Tiere untergebracht, auf einer Treppe erreicht man das Obergeschoss mit einem Balkon und den Wohnräumen; in einem Hof hinter dem Haus wurde das Brennholz für die langen Winter gestapelt.
- Die Häuserzeilen im Alten Kakopetria werden, unterstützt vom Department of Antiquities seit den achziger Jahren zunehmend restauriert und vor dem Verfall gerettet. Dadurch konnte die Entvölkerung, von der viele andere zypriotische Bergdörfer betroffen sind, aufgehalten werden.
- 1 Petra tou Androgynou : Der "Fels der Liebespaare" begründet eine Hochzeitstradition in Kakopetria: frischvermählte Hochzeitspaare umrunden den eigentümlichen Felsblock am unteren Zugang von Palia Kakopetria und setzen sich nachher auf den Felsen, dadurch soll ihre Ehe "stark und fest wie ein Felsen werden". Nach der Legende habe einmal ein Paar dieses Ritual befolgt, der Felsen habe sich aber losgelöst und die Unglückseligen unter sich begraben. Aus den griechischen Worten "schlechter Felsen" sei die Ortsbezeichnung "Kako-Petria" entstanden.
- 2 Milos tis Gonias , historische Wassermühle, in der Getreide aus dem weiteren Umfeld gemahlen wurde, in Betrieb von 1754 bis nach dem 2. Weltkrieg.
- 3 Linos Weinpressenmuseum: Die historische, von zwei Eseln angetriebene Weinpresse diente zur Weinherstellung in der Region. Seit 2000 wurde das Gebäude zum Museum umgenutzt und die Wein-, Olivenöl und Brotherstellung werden museal dargestellt.
- 4 Ölmühle "Eliomylos" : In der Ölmühle im Hof der Kirche wurden die Oliven, die in ein rundes Steinbecken gefüllt worden waren, von einem runden drehenden Mühlstein zermahlen - die Ölmühle wurde von zwei kräftigen Männern betätigt. Die zerquetschten Oliven wurden dann in zylindrische Netzte gefüllt und das Öl mit einer Presse ausgepresst und aufgefangen.
- 5 Turm des ersten Wasserkaftwerks, das 1927 von Christos Vasileiou erbaut wurde. Das Wasser wurde in einem Kanal dem Turm zugeführt, fiel in diesem herab und trieb eine Turbine an, die Elektrizität wurde zur Beleuchtung der Häuser von Kakopetria genutzt, im Sommer bei Wassermangel kürzer, im Winter mit reichlich Wasser mit längeren Betriebsstunden.
- Die Kirche 1 Metamorfosi tou Sotira ("Verklärungskirche") wurde 1520 gebaut und 1880 und 1960 erweitert und mit einem Turm versehen. Neben Ikonen aus dem 16. Jhdt (teils aus den Scheunendachkirchen in Galata) fanden sich bei den Umbauten auch Fresken, die vom gleichen Maler stammen, der auch die beiden Kirchen in Galata ausgemalt hat.
- Die Kirche wird noch 5 - 6 x jährlich genutzt, so am 6. August, wenn die Ikone in einer Prozession durch den Ort getragen wird.
Nea Kakopetria
[Bearbeiten]Nach 1922 wurden zahlreiche Parzellen aus dem Klosterbesitz verlost und für die Bevölkerung freigegeben, im neuen Ortsteil östlich des Flüsschens Klarios wurden stattliche Häuser gebaut, welche das neue Kakopetria prägen.
- 2 Agios Panteleimonas Kirche: die heute als Pfarrkirche dienende Kirche fasst 700 Personen und wurde 1989/94 erneuert. Sie verfügt über eine grosse Ikonostase und auch ihre Kuppel ist mit Fresken ausgemalt. Am 27. Juli wird hier das Patronatsfest des Hl. Panteleimonas gefeiert.
- Die 3 Agios Georgios Perachoritis stammt aus dem Jahr 1520, gleich wie die anderen Scheunendachkirchen war sie mit Fresken ausgemalt, nur die Abbildungen der Ag. Anastasia Farmakolytra und der Ag.Paraskevi haben die Zeit überdauert. Am 23. April oder Ostermontag wird die Kirche noch gottesdienstlich genutzt.
- Die 4 Agia ParaskeviKapelle.
Galata
[Bearbeiten]Der nördlich anschliessende Weiler resp. Ortsteil Galata kann zu Fuss in 20 - 30 Min. erreicht werden, hier befinden sich die zum Welterbe zählenden Scheunendachkirchen.
- 5 Panagia Theotokos: Die Scheunendachkirche wurde 1514 errichtet und war mit bunten Fresken völlig ausgemalt, von denen ein Grossteil erhalten ist. Am 15. August ist die Kirche zum Patronatsfest Ziel vieler Pilger.
- Die 6 Panagia Podithou Kirche ist eine Scheunendachkirche, die nördlich von Galata östlich des Flüsschens Klarios liegt. Von Kakopetria aus ist sie auf einen Nature Trail zu Fuss erreichbar.
- Die 7 Erzengel Michael Kapelle ist eine schön erhaltene Scheunendachkirche, die Ikone des Erzengels Michael wurde in die Sotiros-Kirche in Palia Kakopetria verbracht.
- Die 8 Maria Odegitria Kirche ist die moderne Pfarrkirche von Galata.
Agios Nikolaos Stegis
[Bearbeiten]- 9 Agios Nikolaos tis Stegis, die "Hl.Nikolaos des Daches" - Kirche ist die Klosterkirche des ehemaligen Ag.Nikolaos-Klosters und stammt aus dem 11. Jhdt. Das Agios Nikolaos-Kloster entstand im 11. Jhdt. und hate in byzantinischer und fränkischer Zeit Bestand, bis ins 18. Jhdt. lebten hier noch Mönche.
- Die Kirche hatte ursprünglich einen kreuzförmigen Grundriss, im späten 12./13. Jhdt. wurde die ganze Kirche mit einem rechteckigen Gebäude mit einem grossen "Scheunendach" umbaut, was ihr bereits damals den Namen "Ag.Nikolaos des Daches" eintrug.
- Die Kirche war immer reich ausgemalt, die ältesten Fresken gehen auf das 11. Jhdt. zurück, die Bema, die Ikonostase und das Kreuz stammen aus dem 17. Jhdt.
- Die Scheunendachkirche ist mit den anderen Scheunendachkirchen des Troodos ins UNESCO Welterbe eingeschrieben worden.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Die Umgebung von Kakopetria lädt zum Wandern ein:
- GPX Track Der Ausgangspunkt des 1 Kannoures Nature Trail liegt an der Strasse B8 nördlich des Orts Troodos in Richtung Karvouna - Kakopetria. Zunächst verläuft die Route auf einer Forststrasse und verläuft dann als Fussweg über längere Zeit entlang dem Verlauf des Kargotis. Oberhalb von Kakopetria trifft man wieder auf eine Forststrasse, die in zwei Kehren nach Agios Nikolaos tis Stegis hinabführt.
- GPX Track Der Ausgangspunkt des 2 Mnimata Piskopon Trail liegt an einem Strässchen das beim Picknickplatz Kambos tou Livadiou an der Strasse B8 nördlich des Orts Troodos in Richtung Karvouna - Kakopetria beginnt. Zunächst verläuft die Route auf einer Forststrasse gemeinsam mit dem Fernwanderweg E4 und biegt dann als Fusspfad nach links ab, um über längeren Strecken durch den Wald von Schwarzkiefern zu führen. Man trifft an eine Forststrasse, die nach links zur Scheunendachkirche von Agios Nikolaos tis Stegis hinabführt. Wenn man die Forststrasse in nördliche Richtung weitergehte, gelangt man direkt hinab nach Kakopetria.
- GPX Track Der kurze 3 Panayia Podithou Trail führt vom Ortsteil Galata entlang des Wasserlaufs des Kargotis zu den beiden urtümlichen Scheunendachkirchen Panagia Podithou und Archangelos Michailis.
- Vateri Nature Trail: Der 4 Fussweg verläuft entlang des Kargotis und ermöglicht es, von Kakopetria aus Ag. Nikolaos ti Stegis zu Fuss zu erreichen.
Einkaufen
[Bearbeiten]- 1 Supermarkt Charalampous , Lebensmittel, Gegenstände des täglichen Bedarfs und in den Wintermonaten auch Brennhholz für den Kamin.
Küche
[Bearbeiten]An der Makarios III Avenue gibt es vor dem Zugang zu Alt-Kakopetria eine ganze Reihe von Speiserestaurants, weitere Restaurants finden sich vorwiegend in Nea Kakopetria.
- 3 Stou Violari Restaurant. Tel.: +357 99218484. Typische Taverne, im Winter wärmt ein grosser Kamin. Geöffnet: 10:00 - 22:00 h.
- 4 ΠΑΟΚ Κακοπετριάς (PAOK Kakopetrias, restaurant.
- 5 Kotsios Cafe Restaurant. Tel.: +357 22923464.
- 6 Ais Giorkis Taverna. Geöffnet: 12:30-15:00; 19:00-22:00 h.
- 7 Leschi Axiomatikon
- 8 Taverna Stou Zoppi. Geöffnet: an Wochenenden mittags; 19:30 - 22:30 h.
Nachtleben
[Bearbeiten]Unterkunft
[Bearbeiten]In Kakopetria gibt es verschiedene Unterkünfte in Hotels und Zimmern.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Ausflüge
[Bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten]www.kakopetria.org.cy – Offizielle Webseite von Kakopetria