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Raschīd

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Der Norden von Raschīd
Raschīd · Rosette · رشيد · ϯⲣⲁϣⲓⲧ
GouvernementBuḥeira
Einwohnerzahl125.778(2021)
Höhe15 m
Lagekarte des Nildeltas in Ägypten
Lagekarte des Nildeltas in Ägypten
Raschīd

Die ägyptische Hafenstadt Raschid (arabisch: رشيد, Raschīd, englisch Rashid oder Rasheed), auch Rosette oder Rosetta, befindet sich im Westen des Nildeltas, etwa 65 Kilometer östlich des Stadtzentrums von Alexandria und elf Kilometer oberhalb der Mündung des westlichen Nilarms in das Mittelmeer. Sehenswert sind in der Altstadt die Bürgerhäuser aus dem 16. bis 19. Jahrhundert mit ihrem charakteristischen Ziegelmauerwerk aus roten und schwarzen Ziegeln.

Hintergrund

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Raschīd befindet sich im Westen des Nildeltas, 65 Kilometer östlich vom Stadtzentrum von Alexandria entfernt, gehört zum Gouvernement el-Buheira und ist 50 Kilometer nördlich von dessen Hauptstadt Damanhūr gelegen. Raschīd befindet sich am Westufer des (westlichen) Nilarms von Rosetta, auch Nilarm von Bolbitinē genannt. Damit hat die Stadt eine vergleichbare exponierte Lage wie die Stadt Dumyāṭ (Damietta) am zweiten, dem östlichen Nilarm.

Einst in der Nähe zur Mündung des Nilarms gelegen, ist die Stadt nun heutzutage elf Kilometer von der Mündung entfernt. Grund ist der bis zum Bau der Staudämme von Assuan erfolgte Transport von Sedimenten, die im Bereich der Mündung abgelagert wurden und das Delta stetig nach Norden hin vergrößern. Dies trifft sicher auch für Burg Raschīd und die einstige Stadt Bolbitinē zu, für die die Nähe zum Mittelmeer von großer Bedeutung waren.

In der Stadt wohnten 2006 etwa 70.000 Einwohner, 2021 etwa 125.000.[1]

Altägyptische und ptolemäische Zeit

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Auch wenn in Raschīd und seinem Umfeld einschließlich von Burg Raschīd viele altägyptische Baufragmente gefunden wurden, so deutet dies nicht auf eine altägyptische Siedlung oder einen Tempel hin. Vielmehr stammen diese Fragmente (fast) alle aus dem einstigen Sais, dem heutigen Ṣā el-Ḥagar, das sich etwa 65km in südöstlicher Richtung von Raschīd befindet. Auch gibt es kein Dokument oder keinen archäologischer Beleg für eine Siedlung in pharaonischer Zeit oder deren Namen.

Von griechischen Historikern und aus griechischen Urkunden ist bekannt, dass sich im Umfeld von Raschīd seit ptolemäischer Zeit die Hafenstadt Bolbitinē (griechisch: Βολβιτίνη, auch Bolbythia) im Bereich der Mündung des gleichnamigen Nilarms in das Mittelmeer befunden hat.[2] In der 1940er-Jahren wurden bei der Moschee des Abū Mandūr (siehe Ausflüge) von Labib Habachi (1906–1984) zwei ionische Säulenkapitelle, zwei Blöcke mit griechischen Inschriften und ein Architrav gefunden (heute im Griechisch-römischen Museum in Alexandria), so dass es nicht abwegig ist, dass sich Bolbitinē hier oder in der Nähe befunden haben könnte.[3][4] In Raschīd und in der Festung von Burg Raschīd sind zwar ältere Fragmente verbaut worden. Aber auf keinem der Blöcke gibt es Hinweise auf Bolbitinē.

Koptische und arabische Zeit

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Die Anfänge der Stadt liegen im Dunkeln. Die ersten hier siedelnden Einwohner waren koptische Christen, die diese Stadt in der koptischen Sprache ϯⲣⲁϣⲓⲧ, Tirašit, ti-Rašit, ϯⲣⲁϣⲓⲧⲧⲉ, Tirašitte, o.ä. nannten, woraus sich die spätere und heute verwendete arabische Bezeichnung Raschīd ableitet. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Tirašitte/Raschīd an derselben Stelle wie Bolbitinē errichtet wurde.

Seit etwa 730 gibt es Textzeugnisse für Tirašitte/Raschīd. Bei einem Aufstand im Jahr 750 (132 AH) gegen den Kalifen Marwan II., der kurz zuvor nach Ägypten geflüchtet war, wurden Muslime in der Stadt getötet und die Stadt in Brand gesetzt.[5] Nach Süden verlagert befindet sich die Stadt seit 870 (256 AH) an ihrer jetzigen Stelle.[6] Der Versuch des zweiten Fatimidenkalifen, el-Qāʾim, 920 (307 AH) in Ägypten über die Mündung des Rosetta-Nilarms einzudringen, scheiterte vorerst an der Gegenwehr der abbasidischen Truppen.

Ihren ersten Aufschwung erlebte die Stadt in koptischer (9. Jahrhundert) und fatimidischer Zeit (10.–12. Jahrhundert). Grund für diesen und die folgenden Aufschwünge ist die exponierte und militärstrategische Lage der Stadt. Die Stadt war koptisch-orthodoxes Bistum bis ins Hochmittelalter. Aus der Zeit des Mittelalters gibt es wenige Zeugnisse, jedoch scheint die Kontinuität einer christlichen Bevölkerung bis heute gegeben.[5]

Ähnlich wie in Alexandria ließ Qāitbāy (1416–1496), Sultan der letzten Mamluken-Dynastie, 7 Kilometer nördlich der Stadt im Bereich des heutigen Burg Raschīd an strategisch wichtiger Stelle 1479 eine Festung errichten, um sich gegen die aufstrebende Osmanenmacht in Kleinasien erwehren zu können. Unter dem Osmanenherrscher Selim I. wurden die Mamluken 1516/1517 dennoch besiegt, auch wenn das mamlukische Herrschaftssystem auch in der Folgezeit weiter bestand. Die Stadt Raschīd blieb weiterhin wichtige Hafenstadt, weil sie die kürzeste Anbindung an Istanbul bot. Sie wurde in der Folge die bedeutendste Mittelmeer-Hafenstadt Ägyptens, bis ihr im 19. Jahrhundert Alexandria den Rang ablief. Etwa seit Beginn des 16. Jahrhunderts wird in Europa für diese Stadt der Name Rosetta, italienisch und französisch für „Rosette“ und „kleine Rose“, verwendet.

Natürlich war Raschīd immer auch das Ziel abendländischer Reisender. Leider gibt es aber nicht so viele Berichte, erst recht nicht über die hier ansässige Bevölkerung. Immer wieder wurde die Schönheit der Stadt gelobt. Ein umfangreicherer Bericht liegt z.B. von Leo Africanus (1490–1550) vor, der hier 1517 weilte:

„Rasid [Raschid] bey den Italiänern Rosetto ist eine Stadt an dem Nile auf der asiatischen Seite, drey Meilen vom mittelländischen Meere, wo der Nil hineinfällt. Sie ward von eimen Sclaven, einem Statthalter eines Chalifen in Aegypten, erbauet. Sie hat schöne Häuser und Palläste am Nile, und einen großen mit allerley Handwerkern und Kaufleuten angefüllten Marktplatz. Ueberdem ist hier eine sehr schöne und lustige Moschee, einige von ihren Thoren führen auf den Marktplatz, andere zum Flusse, zu dem man auf schönen Treppen hinabsteigt. Unter dieser Moschee ist ein Hafen, in den sich die Barken, welche Waaren nach Kahira bringen, begeben. Die Stadt ist von keiner Mauer umgeben, und einem großen Dorfe ähnlicher, als einer Stadt. ‥ Um sie her sind viele Hütten, wo der Reis mit gewissen hölzernen Werkzeugen ausgedroschen wird: und ich glaube, daß in jedem Monathe wohl mehr als 3000 Malter [Moggia] gereinigt werden. Vor der Stadt ist ein Ort, wie eine Vorstadt, wo viele Maulthiere und Esel zum vermiethen an die, welche nach Alexandrien wollen, gehalten werden. … Um die Stadt her liegen viele Dattelgärten, und Felder, die zum Reisbaue vortrefflich sind. Die Einwohner sind freundschaftlich und artig gegen die Fremden und solche, die sich gern lustig machen. In der Stadt ist ein sehr schönes Bad, welches verschiedene kalte und warme Quellen hat, und in ganz Aegypten ist kein schöneres und bequemeres. Ich war zu dieser Zeit hier, als der türkische Sultan Selim auf seiner Rückreise von Alexandrien durch diese Stadt zog. Er selbst wollte, von seinen Günstlingen und Vertrauten begleitet, ‥ dieses Bad besuchen, und gab zu erkennen, daß es ihm vorzüglich gefalle.“[7]

Weitere Berichte stammen auch von späteren Reisenden wie Johann Michael Wansleben (1635–1679), der Raschīd 1672 besuchte,[8] und Carsten Niebuhr (1733–1815) etwa neunzig Jahre später (1761).[9]

Auch wenn hier Araber seit dem 10. Jahrhundert siedelten, so nahm doch erst in osmanischer Zeit ihr Anteil an der Bevölkerung beträchtlich zu. Im 17. Jahrhundert wurde Raschīd die zweitgrößte Stadt nach Kairo. In ihr lebten etwa 19.000 Einwohner zu dieser Zeit. In der Stadt siedelten auch immer mehr europäische, vorwiegend griechische, und türkische als auch einheimische Händler.

Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts

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Die Festung im Norden der Stadt erlangte 1799 erneute Bedeutung, als hier Napoléon Bonaparte auf den Ruinen der alten Festung eine neue Festung, das Fort St. Julien bzw. Fort Rosetta, errichten ließ. Der Neubau dieser Festung ließ die Stadt weltberühmt werden, nicht wegen der napoleonischen Militärexpedition – diese war ein Desaster –, sondern wegen des Fundes des Steins von Rosetta durch den französischen Leutnant Bouchard im Jahre 1799. Dieser Stein enthält eine dreisprachige Inschrift (Hieroglyphen, Demotisch (Hieroglyphen-Schreibschrift) und Griechisch) mit einer Lobpreisung Ptolemaios’ V. und befindet sich heute im British Museum in London. Mit ihm gelang 1822 Jean-François Champollion (1790–1832) der Durchbruch bei der Entzifferung der altägyptischen Hieroglyphen.

Die Anlage des Maḥmūdīya-Kanals vom westlichen Nilarm nach Alexandria 1819 unter Muḥammad ʿAlī bedeutete jedoch einen tiefen Einschnitt. Mit dem Bedeutungsaufschwung Alexandrias nahm die von Raschīd ab, deren Einwohnerzahl von 35.000 zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf 15.000 im Jahr 1848 sank. Ganz bedeutungslos wurde die Stadt aber nicht: am Ende des 19. Jahrhunderts zählte man noch 13.666 Einwohner (1886),[10] 2300 Häuser, 600 Geschäfte, 25 Moscheen, 52 Gewürz-, 13 Öl- und 10 Reismühlen sowie 30 Hotels.

Bedeutung der Stadt

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Von Reichtum der Stadt künden noch heute zahlreiche zumeist drei-, seltener vierstöckige Bürgerhäuser aus dem 16. bis 19. Jahrhundert mit ihrem charakteristischen Ziegelmauerwerk aus roten und schwarzen Ziegeln. Die Fenster täuschen über die Größe der Häuser hinweg, nicht selten befinden sich zwei Fensterreihen auf einer Etage. Der Grundriss der Häuser und ihr Aufbau sind ähnlich: Das Erdgeschoss wurde für den Handel, für Brunnen, Ställe und Speicher benutzt. Das zweite Geschoss war den Männern vorbehalten, hier gab des den Empfangsraum und die Küche, während die dritte Etage den Frau vorbehalten war, hier befand sich auch das Bad, das Ḥammām. Falls eine vierte Etage vorhanden war, so befanden sie in ihr die Schlafräume. Die Fenster wurden häufig mit Maschrabīyen, hölzernen Fensterziergittern, und im 19. Jahrhundert auch mit Eisengittern versehen. Heutzutage sind diese Häuser verlassen, weil sie nicht mehr zeitgemäß oder komfortabel erscheinen, und verfielen.

Das Stadtzentrum besaß viele Geschäfte und Gewerke, die hier heute noch ansässig sind. Heute ist die Stadt Zentrum der Nahrungsmittel-, Tabakwaren- und Textilindustrie. Die „Stadt der Millionen Palmen“ ist Lieferant von Datteln. Die Reismühlen am Ortseingang verarbeiten den Reis aus weiten Teilen des Nildeltas. Die ehemals hier ansässige Fischindustrie ist mit den Bau des Assuan-Staudamms merklich zurück gegangen. Die Fangmengen sanken von etwa 300 Tonnen täglich auf heutzutage 20 Tonnen.

Anreise

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Karte
Stadtplan von Raschīd

Mit der Bahn

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Raschīd verfügt zwar über einen 1 Bahnhof Raschīd in der Schariʿ Geisch. Allerdings verkehrt nur ein Zugpaar pro Tag zwischen Alexandria und Raschīd. Um 15:30 Uhr fährt der Zug nach Alexandria. Der Zug benötigt für die Strecke zwei Stunden.

Auf der Straße

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Raschīd erreicht man mit Minibussen u. a. von Alexandria, el-Ma'mūra bei Abu Qir (el-Ma'mūra ist selbst von Alexandria aus erreichbar), Kairo, Port Said und Damanhūr aus. Der 2 Bahnhof für die Minibusse und Service-Taxis (31° 24′ 5″ N 30° 25′ 6″ O) liegt am Westende der Schariʿ ʿAzzūz Sama westlich des 1 Kūhīya-Hauses (منزل كوهية, ​Manzil Kūhīya) . Vom Minibusbahnhof in Raschīd läuft man in südöstlicher Richtung bis zur Corniche (Uferstraße) und von dort nach Norden, bis man das Stadtzentrum mit dem Museum erreicht hat.

In Alexandria fahren die Minibusse vom neuen Busbahnhof (الموقف الجديد, al-Mauqif al-ǧadīd) im Süden der Stadt ab. Die Reiseziele sind im Busbahnhof auf Arabisch beschrifteten Schildern lesbar. Die Haltestelle nach Raschīd befindet sich fast am nördlichen Ende der zentralen Straße.

Wer mehr Zeit hat, kann auch mit dem Service-Taxi (Minibus) nach el-Ma'mūra bei Abu Qir fahren. Sie starten in Alexandria in der Schariʿ Ahmad Muharram (im Stadtzentrum) östlich des Midan Orabi in der Nähe der Straßenbahnlinie nach Abu Qir. Der Umstieg zu den Service-Taxis nach Raschīd muss wohl kurz vor Abu Qir in el-Ma'mūra erfolgen.

Mobilität

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Die meisten Sehenswürdigkeiten lassen sich zu Fuß erreichen. Ansonsten gibt es zahlreiche gelb-grüne Taxis.

Aufgrund der Enge der Straßen in der Altstadt scheint es sinnvoll, zu Fuß zu laufen. Die Straßen verlaufen parallel oder senkrecht zum etwa von Süd nach Nord verlaufenden Nil.

Es ist recht wahrscheinlich, dass Sie während des Stadtrundgangs von Touristenpolizisten begleitet werden. Aber sie kennen ja die Wege …

Sehenswürdigkeiten

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Midan el-Hurriya im Stadtzentrum

Die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt ist ihr etwa 1 Quadratkilometer großer Altstadtkern. Es gibt hier etwa 50 Moscheen, zwei Kirchen, 22 Bürgerhäuser und ein Bad. Viele Moscheen existieren schon seit Alters her oder befinden sich an der Stelle früherer Moscheen.

Die meisten Bürgerhäuser wurden aber seit dem 20. Jahrhundert nicht mehr genutzt, weil sich der Lebensstil der Bevölkerung änderte, und verfielen. Deshalb kaufte die ägyptische Altertümerverwaltung 1951 22 Häuser auf. Sie werden seit 1978 restauriert, allerdings dauern die Restaurationsarbeiten heute noch an, weil zum Teil die Fehler der früheren Restaurationen beseitigt werden müssen.

Die meisten Häuser sind heute im Inneren leer, so dass sie nur von außen besichtigt werden können.

Ein günstiger Ausgangspunkt für die Besichtigung ist der Hauptplatz der Stadt, der 2 Mīdān el-Ḥurrīya (ميدان الحرية, ​Freiheitsplatz) . Auf ihm steht ein Denkmal, das an die Militärgeschichte Anfang des 19. Jahrhunderts und den Fund des Steins von Rosetta erinnern soll.

ʿArab-Killī-Haus

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3 ʿArab-Killī-Haus (منزل عرب كلي, ​Manzil ʿArab Killī, ​Rosetta National Museum), Schāriʿ el-Geisch, ​شارع الجيش . Das größte Wohnhaus der Stadt stammt aus dem 18. Jahrhundert und gehörte dem hiesigen Gouverneur. Man erreicht es, wenn man der Straße im Nordwesten des Hauptplatzes folgt. Das dreistöckige Haus beherbergt heute das Rosetta National Museum, das nach mehrjährigen Bauarbeiten am 30. Juli 2009 durch den damaligen ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak eingeweiht wurde. Geöffnet: täglich 9:00–17:00. Preis: Eintritt beträgt LE120, für ausländische Studenten LE60 (Stand 11/2024). (31° 24′ 18″ N 30° 25′ 20″ O)

Die Fenster der zweiten Etage verfügen über Eisengitter, alle anderen sind mit Maschrabīyen, hölzernen Ziergittern, versehen.

Das Museum beherbergt etwa 200 hiesige Fundstücke und 600 Fundstücke aus Kairo aus dem Islamischen, Koptischen und Gayer-Anderson-Museum. Darunter befinden sich Münzen, Keramik, Geschirr, Waffen, Teppiche, Möbel und Kleidung. Ein Teil der Räume wird als Ausstellungsräume eingesetzt, während die restlichen Räume ihre ursprüngliche Nutzung wie Empfangshalle, Schlafzimmer, Küche und Bad in osmanischer Zeit widerspiegeln.

Im Erdgeschoss führt ein Korridor zu einem ersten Ausstellungsraum. Im Korridor werden Uniformen, Kämme und Gefäße aus böhmischen Glas gezeigt. Ein Raum zur rechten Seite des Korridors präsentiert Fotografien und Urkunden. Zu den Urkunden zählen eine zur Evakuierung britischer Truppen und eine Heiratsurkunde eines dritten Kommandeurs der französischen Armee mit Zubeida el-Bauwab (زبيدة البواب). Am Ende des Korridors befindet sich ein Ausstellungsraum mit dem Schwerpunkt zum Rosetta-Stein. An diesem in der Festung von Burg Raschīd gefundenen dreisprachigen Stein in Altägyptisch, Demotisch und Altgriechisch konnten vom französischen Ägyptologen Jean-François Champollion (1790–1832) die grundlegenden Regeln des Altägyptischen entziffert werden. In diesem Raum befinden sich eine Replik des Rosetta-Steins – das Original wird im British Museum in London ausgestellt –, eine Büste Champollions, ein Modell der Qāitbāy-Festung in Burg Raschīd, mehrere Schwerter und schwarze Keramikgefäße.

Im ʿArab-Killī-Haus ist das Rosetta National Museum untergebracht
Raum zum Rosetta-Stein im Erdgeschoss des ʿArab-Killī-Hauses
Ausstellungszimmer im ʿArab-Killī-Haus
Haramlik, der Frauenbereich, im ʿArab-Killī-Haus
Empfangszimmer im Obergeschoss des ʿArab-Killī-Hauses

Das folgende erste Geschoss diente einst als Salamlik, als Bereich für die Männer. Ein Mittelgang mit Fenster zum Hof führt zu je drei Zimmern auf der linken und auf der rechten Seite, die als Ausstellungsräume genutzt werden. Der Mittelgang und die Zimmer besitzen flache Holzdecken. An den Seiten des Mittelgangs befinden sich Kerzenständer und Hocker, an seinen Wänden historische Fotografien. Im vordersten Zimmer auf der linken Seite werden Gefäße, meist aus Keramik, Holzlöffel und eine Bronzebox, die alle aus dem 17. Jahrhundert stammen, sowie historische Fotografien gezeigt. An den Wänden des mittleren Zimmers hängen Teppiche. In diesem Zimmer befindet sich zudem eine Büste des osmanischen Statthalters Muḥammed ʿAlī (Regierungszeit 1805–1848). Der hinterste Raum ist für osmanische Waffen und Rüstungen bestimmt. Im vordersten Zimmer auf der rechten Seite werden Keramikgefäße sowie Gold-, Silber- und Kupfermünzen aus dem 17. Jahrhundert gezeigt. Im folgenden Zwischenzimmer befindet sich eine Koran-Handschrift aus der Hand des Hasan Halmi, Student von Muhammad Moaus Zada, aus dem Jahr 1294 AH (1877). Im hintersten Raum befinden sich eine Büste von ʿAlī Bek el-Salānkalī (علي بك السلانكلي), dem Heerführer der Bevölkerung von Raschīd in der Schlacht von 1807 gegen ein britisches Heer unter General Alexander Mackenzie Fraser, Gewehre, Pistolen und zwei Schlachtengemälde, die die Verteidigung Raschīds in der genannten Schlacht zeigen.

Auch im Obergeschoss gelangt man über einen Mittelgang zu den seitlichen Zimmern. Der Mittelgang besitzt eine Holzdecke mit einem Lichtdom. An seinen Wänden hängen Beispiele für Fayencekacheln. Am Ende des Gangs führt eine Treppe zu einem niedrigen Podest mit Sitzkissen und zwei Fenstern mit Maschrabiyen, die den Blick auf den Hof freigeben. Im Bereich der Treppe befindet sich ein Kronleuchter. Auf der linken Seite des Mittelgangs gelangt man zur Küche und dem Schlafzimmer, auf der rechten Seite zu einem Büro, dem Empfangszimmer und zu einer Seilwinde.

Südlich des Hauses befindet sich der Museumsgarten. Hier gibt es zukünftig ein Buchgeschäft, ein Café und Vortrags- und Verwaltungsräume. Zudem ist gegenüber des Museums der Antikendienst untergebracht.

Kirche des hl. Markus

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Etwa 100 Meter westlich des ʿArab-Killī-Hauses befindet sich die koptisch-orthodoxe 1 Kirche des hl. Markus (كنيسة مار مرقس, ​Kanīsat Mār Marqus) (31° 24′ 18″ N 30° 25′ 15″ O), die nach dem Begründer der koptischen Kirche benannt ist. Die Kirche wurde in einem Manuskript aus dem Jahr 1799 genannt. Holzpaneele aus dieser Kirche, die sich heute im Koptischen Museum in Kairo befinden, sollen sogar aus dem 11.–13. Jahrhundert stammen.[5]

Die Kirche befindet sich im Südwesten eines großen Hofs. Die vierschiffige Kirche wurde aus unverputztem Ziegelmauerwerk errichtet. Möglicherweise wurde das nördliche Schiff erst später angefügt. Die Kuppeln ruhen zumeist auf gemauerten Pfeilern und zwei Säulen aus Rosengranit. In den Kuppeln befinden sich Lichtöffnungen, die teilweise mit farbigem Glas ausgefüllt wurden. Im Westen des Kirchenraums erhebt sich eine Empore.

Nordseite der Kirche des hl. Markus
Kuppel in der Kirche des hl. Markus
Im Inneren der Kirche des hl. Markus
Mittlerer Heikal in der Kirche für den hl. Markus

An der Ostseite befinden sich vier Altarräume, und zwar von links für die hl. Jungfrau und den hl. Abā Nūb, für den Erzengel Michael, für den hl. Markus, sowie den hl. Georg. Der Altarraum für die hl. Jungfrau und den hl. Abā Nūb wird nur durch einen Vorhang vom Gemeinderaum abgeschirmt. Der hl. Abā Nūb lebte zur Zeit des Kaisers Diokletian. Seit seinem 12. Lebensjahr war er überzeugter Christ und starb in demselben Jahr als Märtyrer unter dem damaligen alexandrinischen Gouverneur Armianus im Rahmen der diokletianischen Christenverfolgung. Die Altäre für den hl. Michael und den hl. Georg besitzen nur eine hölzerne Schirmwand. Die Schirmwand des Altars für den hl. Markus trägt hingegen die Bildnisse der zwölf Apostel, die Darstellung des letzten Abendmahls und das Kreuz Christi.

Zur Kirche des hl. Markus gehört auch ein Krankenhaus.

Gebäude der Altstadt

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Die meisten Bürgerhäuser der Altstadt sind heute leer. Drei der Wohnhäuser und das Bad kann man in der Zeit von 9 bis 16 Uhr besichtigen. Das dafür nötige, LE100 teure Ticket (LE50 für ausländische Studenten, Stand 12/2023), erhält man im el-Amasyali-Haus. Es ist möglich, dass man nur die Abu-Schahin-Mühle und des Bad ʿAzzuz von innen besichtigen kann.

Auf der Höhe des Museumsgartens kann man nach Westen laufen und erreicht dort nach etwa 60 Meter die von Nord nach Süd verlaufende Schāriʿ el-Maḥallī (شارع المحلّي). Hier befindet sich auf der Westseite die 2 el-Mahalli-Moschee (مسجد المحلّي, ​Masǧid al-Maḥallī) (31° 24′ 15″ N 30° 25′ 16″ O), die zweitgrößte Moschee der Altstadt. In der Moschee befindet sich auch das Grab des Heiligen Sīdī el-Maḥallī, das aber nur von Männern besucht werden darf. El-Maḥallī war Rechtsgelehrter und Händler für Fisch und Rosen, aber auch als selbstbewusster Bürger der Stadt bekannt für seinen Widerstand gegen den Gouverneur. Von ihm wird berichtet, dass er einst vom Gouverneur gefragt wurde, welcher Rechtsschule er angehöre, worauf er antwortete: „Zu den Hanaschi“ (الحنشي), also von den Schlangen abstammend, sicher auf die Rechtsschule der Hanafiten anspielend. Kaum ausgesprochen wurde der Gouverneur von einer Schlange gebissen und fiel tot um.[11]

Wenn man der Straße an der el-Mahalli-Moschee nach Süden folgen würde, so würde die Straße in die Schāriʿ Zaghlūl (شارع زغلول) einmünden, auf deren Ostseite sich die größte Moschee der Altstadt, die Zaghlūl-Moschee befindet. Üblicherweise biegt man unmittelbar im Süden der el-Mahalli-Moschee in eine Seitenstraße nach Westen, an deren südwestlichem Ende sich das aus dem Jahre 1754 (1168 AH) stammende 4 ʿAsfur-Haus (منزل عصفور, ​Manzil ʿAṣfūr) befindet.

Nun befindet man sich in der von Nord nach Süd verlaufenden Schāriʿ esch-Scheich Qandīl (سارع الشيخ قنديل), der man etwa 100 Meter nach Süden folgt. Im Süden eines kleinen Platzes trifft man auf das 5 el-Amasyali-Haus (منزل الامصيلي, ​Manzil al-Amaṣyalī, ​auch Amasili-Haus) (31° 24′ 13″ N 30° 25′ 11″ O) des ʿUthmān Aghā el-Amaṣyalī (عثمان أغا الامصيلي) aus dem Jahr 1808 (1223 AH). Hier erhält man die Eintrittskarten. Besondere architektonische Details sind der dekorierte Türsturz über den Hauseingang und eine aus koptischer Zeit stammende Säule, die die Nordwestecke des Hauses schmückt.

Haus des al-Amasyali
Im Inneren der Abu-Schahin-Mühle
Haus des el-Mazuni
Türsturz am Eingang des Hauses des al-Amasyali
Pferdemühle der Abu-Schahin-Mühle
Wandschrank im Haus des el-Mazuni

Das östliche Nachbargebäude ist die Mühle des Abu Schahin (طاحونة أبو شاهين, ​Ṭāḥūna Abū Schāhīn) , die im 19. Jahrhundert von ʿUthmān Aghā aṭ-Ṭōpǧī (عثمان أغا الطوبجي) errichtet wurde und mit dem el-Amasili-Haus eine architektonische Einheit bildet. Die beiden Mühlsteine wurde von Pferden angetrieben, deren Ställe sich im hinteren Teil der Mühle befanden.

Nach der Besichtigung kehrt man zur Schāriʿ esch-Scheich Qandīl zurück. Im Süden gibt es weitere Häuser auf der westlichen Straßenseite, das 6 Thābit-Haus (منزل ثابت, ​Manzil Thābit) und das aus dem 18. Jahrhundert stammende 7 el-Qanādīlī-Haus (منزل القناديلي, ​Manzil al-Qanādīlī) .

Nach etwa 40 Meter erreicht man eine weitere Kreuzung, man läuft nun nach Osten und erblickt das el-Māzūnī-Haus auf Südseite der Straße. Das 8 Haus des el-Mazuni (منزل المازوني, ​Manzil al-Māzūnī, ​auch Haus des el-Meizuni) wurde 1740 (1153 AH) durch ʿAbd al-Raḥmān al-Bauwāb al-Māzūnī errichtet. Im vorderen Raum der ersten Etage befindet sich an der Zimmerrückwand ein großer, begehbarer Schrank. In der zweiten Etage befinden sich die Küche mit einer Kochstelle mit Abzug und das Schlafzimmer. In der dritten Etage befinden sich das Bad und das Sommerzimmer.

Ramaḍān-Haus in Raschīd

Nach der Besichtigung kehrt man wieder zur Schāriʿ esch-Scheich Qandīl zurück. Etwa 30 Meter weiter südlich folgt man der nächsten Seitenstraße nach Osten. An der Nordseite der Straße findet man das 9 el-Toqatli-Haus (منزل التوقاتلي, ​Manzil et-Tūqātlī) , weiter östlich auf der Südseite das 10 Farahat-Haus (منزل فرحات, ​Manzil Faraḥāt) und noch weiter östlich und ebenfalls auf der südlichen Straßenseite die Dimiqsis-Moschee. Unmittelbar westlich der Moschee befindet sich das 11 el-Baqrawali-Haus (منزل البقراولي, ​Manzil al-Baqrāwalī) .

Die 1704 (1116 AH) von Ṣāliḥ Aghā Dimiqsīs (Dumaqsīs) errichtete osmanische 3 Dimiqsis-Moschee (مسجد دمقسيس المعلق, ​Masǧid Dimiqsīs al-Muʿallaq, ​„die schwebende Dimiqsīs-Moschee“) ist zweigeschossig. Im unteren Geschoss befinden sich Speicher und Ställe und im Obergeschoss die eigentliche Moschee. Auf der Nordseite besitzt die Moschee eine gedeckte Holzveranda und auf seiner Ostseite ein achteckiges Minarett. Das Holzdach der Moschee ruht auf Marmorsäulen im Gebetsraum.

Begibt man sich nun in die südliche Querstraße (Schāriʿ Azzuz Sama), so findet man weitere Häuser, die allesamt aus dem 18. Jahrhundert stammen, am Ende der Straße, die zum Bahnhof der Service-Taxis führt. Dies sind auf der Südseite der Straße das 12 el-Gamal-Haus (منزل الجمل, ​Manzil al-Ǧamal) und das 13 Ramadan-Haus (منزل رمضان, ​Manzil Ramaḍān) . Auf der anderen Straßenseite befindet sich das 14 Abuhum-Haus (منزل أبوهم, ​Manzil Abūhum) . Wenige Meter weiter westlich gibt es noch auf der Südseite das Kūhīya-Haus (منزل كوهية, ​Manzil Kūhīya) .

Nun läuft man wieder zurück nach Osten bis zur Schāriʿ Zaghlūl (شارع زغلول). Nach etwa 300 Meter befindet sich auf deren Ostseite die größte Moschee der Altstadt, die 4 Sidi-Zaghlul-Moschee (مسجد سيدي زغلول, ​Masǧid Sīdī Zaghlūl) . Die heutzutage teilweise zerstörte Moschee wurde 1577 (985 AH) errichtet. Sie erinnert an Zaghlūl, einem Mamluken unter dem Prinzen Hārūn. Sie vereinigt zwei ältere Moscheen und beeindruckt durch die Gebetsnische, den Miḥrāb, die Kanzel, den Minbar, und den 300 wiederverwendeten Säulen. Der größte Teil der Moschee, der Arkadenumgang um den Moscheehof, liegt in Ruinen. 1807 wurde auf der Moschee die ägyptische Flagge als Zeichen des Beginns der Rosetta-Schlacht gegen die englischen Truppen gehisst.

Unmittelbar nordöstlich der Zaghlul-Moschee befindet sich das 15 Bad Azzuz (حمام عزوز, ​Ḥammām ʿAzzūz) (31° 23′ 58″ N 30° 25′ 21″ O), das im 19. Jahrhundert errichtet wurde. Der Hauptraum besteht aus einer runden Kuppelhalle. Im Bad kann man noch die Baderäume, Reste der Öfen zum Erhitzen des Badewassers und ein Wasserrad betrachten. Wer mag, kann das Dach des Bades erklimmen. Neben dem Bad steht das Haus des Eigentümers des Bades.

Dimiqsis-Moschee
Zaghlul-Moschee
Im Inneren des Bads ʿAzzuz
Im Inneren der Dimiqsis-Moschee
Im Inneren der Zaghlul-Moschee
Eingang zum Bad ʿAzzuz

Denkmäler südlich des Stadtzentrums

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Im Süden der Stadt erhebt sich unmittelbar an der Corniche die 5 el-ʿAbbāsī-Moschee (جامع العباسي, ​Ǧāmiʿ al-ʿAbbāsī) (31° 23′ 43″ N 30° 25′ 21″ O), die 1809 (1224 AH) von Muḥammad Bey eṭ-Ṭuppūzāda im Stile der innerstädtischen Bürgerhäuser errichtet wurde. Prägend ist auch hier das Ziegelmauerwerk, auch wenn die hier verwendeten Ziegel kleiner sind. Zur Verstärkung des Mauerwerks wurden aller zehn Ziegellagen eine Doppellage Holzbalken mit dazwischenliegender Ziegellage eingefügt. Im Eingangsbereich und über den Fenstern werden mit den Ziegeln Ornamente gebildet. Über dem Eingang findet sich als Inschrift der zweite Teil des islamischen Glaubensbekenntnisses „Mohammed ist der Gesandte Gottes“ (محمد رسول الله).

Die Moschee, genauer das Mausoleum des es-Saiyid Muḥammad el-ʿAbbāsī, des Namensgebers der Moschee, wird von einer großen Kuppel bekrönt, hinter der sich das achteckige Minarett befindet. Der Oberteil des Minaretts ist säulenförmig und wird von einer Galerie umgeben.

Wenn man die Moschee betritt, gelangt man sofort in den Gebetsraum. Rechts unmittelbar hinter dem Eingang befindet sich der Zugang zum Mausoleum. Zwei Arkadenreihen, deren Bögen auf Marmorsäulen unterschiedlicher Gestalt ruhen, unterteilen den Gebetsraum in drei Querschiffe. Die Arkadenbögen, die mit sechseckigen Sternen durchbrochen sind, tragen eine undekorierte hölzerne Flachdecke, in der sich am Eingang ein Lichtdom befindet. Zusätzlich gelangt Licht auch über die hohen Fenster ins Innere der Moschee. An der Südwand befindet sich die ornamental dekorierte Gebetsnische, der Miḥrāb, und rechts daneben die Kanzel, der Minbar. Auf der gegenüber liegenden Seite erhebt sich eine hölzerne Empore.

Bummel

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Wer noch Zeit hat, kann entlang der Corniche (Uferstraße) am westlichen Ufer des Nilarms verweilen. Am Ufer sind zahlreiche Fischerboote vertäut. An der Westseite befinden sich moderne Wohnbauten und gelegentlich eine Moschee.

An der Corniche wurde auch eine 16 Kanone (31° 23′ 52″ N 30° 25′ 22″ O) aus dem 19. Jahrhundert aufgestellt, deren Mündung heute ins Landesinnere weist.

Aktivitäten

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Mitte November findet in Raschīd ein Fest statt, ein so genanntes Mulid. Es ist das letzte seiner Art einer Reihe gleichartiger Feste, die ihren Ausgangspunkt in Tanta haben.

Einkaufen

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Fischmarkt in Raschīd

Der Basar im Süden der Altstadt öffnet am späten Vormittag, wird aber schon am Nachmittag geschlossen. Es werden Obst, Gemüse und fangfrischer Fisch feilgeboten. In der Straße vom Busbahnhof zum Nil befindet sich der Fischmarkt (سوق السمك, Sūq as-Samak).

Küche

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Restaurants gibt es im Rasheed International Hotel.

Daneben gibt es im Basar Fūl, Falafel (Tamiya) und Hühnchen sowie an der Corniche gebratenen Fisch.

Unterkunft

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Günstig

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  • 1 El Nile Hotel (فندق النيل, ​Funduq an-Nīl), El Bahr St., Rasheed. Tel.: +20 (0)45 292 2382. Das Hotel befindet sich an der Corniche etwa 300 Meter südlich des Platzes Mīdān el-Ḥurrīya. Die Zimmer verfügen über Bad und Ventilator. Ein Frühstück gibt es nicht. (31° 24′ 10″ N 30° 25′ 24″ O)

Mittel

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  • 2 Rasheed International Hotel (فندق رشيد الدولي, ​Funduq Raschīd ad-Daulī), Schariʿ al-ʿAkārī. Tel.: +20 (0)45 293 4399, (0)45 293 4499, Fax: +20 (0)45 293 4399, E-Mail: Das 2005 eröffnete 3-Sterne-Hotel liegt im Stadtzentrum südlich des Museumsgartens (الحديقة المتحفية, al-Ḥadīqa al-Matḥafīya). Seine Zimmer verfügen über Klimaanlage, Fernseher, Telefon, Kühlschrank, Bad und Balkon. Im Hotel gibt es zwei Restaurants für Frühstück, Mittag- und Abendessen; das gehobenere ist das Royal Restaurant. Kreditkarten werden nicht akzeptiert. (31° 24′ 15″ N 30° 25′ 21″ O)

Unterkunftsmöglichkeiten gibt zudem es im nahe gelegenen Alexandria.

Respekt

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Besucherinnen sollten auf angemessene Kleidung achten.

Praktische Hinweise

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  • Antikendienst für koptische und islamische Denkmäler (am Rand des Museumsgartens, gegenüber dem Nationalmuseum Raschid). Tel.: +20 (0)45 292 0246. Der Antikendienst für pharaonische Denkmäler befindet sich in Damanhūr.

Ausflüge

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Mündung des westlichen Nilarms ins Mittelmeer
Nilfischer in der Nähe der Qāitbāy-Festung
  • Man sollte nicht versäumen, der 17 Qāitbāy-Festung (برج رشيد, ​Fort St. Julien bzw. Fort Rosetta; 31° 26′ 21″ N 30° 23′ 24″ O) in Burg Raschīd und der 1 Nilmündung in das Mittelmeer (31° 27′ 46″ N 30° 22′ 0″ O) einen Besuch abzustatten. Man kann sich hierzu in Raschīd ein Taxi mieten. Die Entfernungen bis zur Festung bzw. Nilmündung betragen 7 bzw. 11 Kilometer.
  • Etwa 2 Kilometer südlich vom Stadtzentrum, aber bereits außerhalb der Stadt befindet sich am linken Flussufer die 6 Moschee des Abū Mandūr (مسجد أبو مندور) (31° 23′ 2″ N 30° 25′ 18″ O) aus dem 18. Jahrhundert. In der Moschee befindet sich aus das Grab des gleichnamigen Ortsheiligen.
  • Der Besuch von Raschīd lässt sich mit dem Besuch von Abū Qīr verbinden.

Literatur

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Nachschlagewerke

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  • Timm, Stefan: Rašīd. In: Das christlich-koptische Ägypten in arabischer Zeit; Bd. 5: Q - S. Wiesbaden: Reichert, 1991, Beihefte zum Tübinger Atlas des Vorderen Orients: Reihe B, Geisteswissenschaften; 41,5, ISBN 978-3-88226-212-4, S.2198–2203.
  • Atiya, A. S.; Halm, H.: Rashīd. In: Bosworth, Clifford Edmund (Hrsg.): The Encyclopaedia of Islam: Second Edition; Bd. 8: Ned - Sam. Leiden: Brill, 1995, ISBN 978-90-04-09834-3. Kostenpflichtiger Zugriff

Bauwerke

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Für zwei der hiesigen Moscheen, der Dimiqsīs-Moschee und der el-ʿAbbāsī-Moschee, gibt es in der Literatur Kurzbeschreibungen:

  • Egyptian Kingdom, Ministry of Waqfs: The Mosques of Egypt; Bd.2. Giza (Orman): The Survey of Egypt, 1949, ISBN 978-1-874371-01-4, S.128f., Tafeln 197–199 (in Englisch).
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Einzelnachweise

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  1. Egypt: Governorates, Major Cities & Towns. In: Citypopulation.de, abgerufen am 21. Februar 2023.
  2. Sethe, K.: Bolbitine. In: Wissowa, Georg (Hrsg.): Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft; Bd.III,1. Stuttgart, 1897, S.669.
  3. Habachi, L.: Sais and its monuments. In: Annales du Service des Antiquités de l’Égypte (ASAE), ISSN 1687-1510, Bd.42 (1943), S.369–416, insbesondere S. 376–390 (Rosetta, Stadt und Festung), S. 390–393 (Rosetta–Stein und Bolbitine), Tafeln XXIII–XXVIII.
  4. Wilkinson, John Gardner: Modern Egypt and Thebes: being a description of Egypt; including the information required for travellers in that country; Bd.1. London: Murray, 1843, S.193–195. Bereits Wilkinson vermutete die Lage von Bolbitinē im Umfeld der Moschee des Abū Mandūr.
  5. 1 2 3 Timm, Stefan: Rašīd. In: Das christlich-koptische Ägypten in arabischer Zeit; Bd. 5: Q - S. Wiesbaden: Reichert, 1991, Beihefte zum Tübinger Atlas des Vorderen Orients: Reihe B, Geisteswissenschaften; 41,5, ISBN 978-3-88226-212-4, S.2198–2203.
  6. Ramzī, Muḥammad: al-Qāmūs al-ǧuġrāfī li-’l-bilād al-miṣrīya min ʿahd qudamāʾ al-miṣrīyīn ilā sanat 1945; Bd. 2, Heft 2: Mudīrīyāt al-ġarbīya wa-’l-manūfīya wa-’l-buḥaira. Kairo: Maṭbaʿat Dār al-Kutub al-Miṣrīya, 1958, S.300 (Seitennummern oben).
  7. Leo <Africanus>; Lorsbach, Georg Wilhelm [Übers.]: Johann Leo’s des Africaners Beschreibung von Africa; Erster Band: welcher die Uebersetzung des Textes enthält. Herborn: Buchhandlung der hohen Schule, 1805, Bibliothek der vorzüglichsten Reisebeschreibungen aus den frühern Zeiten; 1, S.512–513. Open Access
  8. P[ère] Vansleb [Wansleben, Johann Michael]: Nouvélle Relation En forme de Iournal, D’Vn Voyage Fait En Egypte: En 1672. & 1673. Paris: Estienne Michallet, 1677, S.175–176.Vansleb, F[ather]: The present state of Egypt: or, A new relation of a late voyage into the kingdom, performed in the years 1672 and 1673. London: John Starkey, 1678, S.105–106.
  9. Niebuhr, Carsten: Carsten Niebuhrs Reisebeschreibung nach Arabien und andern umliegenden Ländern; Bd.1. Kopenhagen, Hamburg: Möller, 1774, S.56–57, Tafel VI.
  10. Amélineau, É[mile]: La géographie de l’Égypte à l’époque copte. Paris: Impr. Nationale, 1893, S.404–405.
  11. Schlösser, Julia: Heiligenverehrung in der nordägyptischen Provinzstadt Rashid: erste Ergebnisse einer empirischen Forschung. Mainz: Universität Mainz, 2005, Arbeitspapiere/ Institut für Ethnologie und Afrikastudien; 52, S.7f.; PDF.
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