Krivoj Rog

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Krivoj Rog
OblastOblast Dnipropetrowsk
Einwohnerzahl603.904 (2022)
Höhe84 m
Lagekarte der Ukraine
Lagekarte der Ukraine
Krivoj Rog

Krivoj Rog (ukrainisch: Кривий Ріг, Krywyj Rih, russisch: Кривой Рог) ist die zweitgrößte Stadt im ukrainischen Oblast Dnipropetrowsk. Krivoj Rog wurde seit den 1920ern vor allem Standort von Schwerindustrie. Die Bevölkerungsmehrheit spricht Russisch.

Hintergrund[Bearbeiten]

Stadtbezirke von Krivoj Rog.
Aushilfsausgabe von Briefmarken der Lokalpost zur Zeit deutscher Verwaltung 1942- Feb. 1944.
Das Stadtbild dominieren Schlote und Plattenbauten der Breschenew-Ära.

Die Stadt entstand als Bergbausiedlung ab 1790. Zunächst gewann man Schiefer, nach 1882 Eisen und später Uran bei 1 Žovtі Vodi . Mit der Sowjetmacht kam geplanter Aufschwung, die Bevölkerungszahl wuchs in den dreizehn Jahren 1926 bis 1939 von 31.000 auf über 180.000. Die rapide Entwicklung setzte sich nach Kriegsende fort. Auch chemische Industrie entstand. Zum Höhepunkt 1992 lebten 729.000 Menschen hier. Diese Zahl sank in den folgenden zwanzig Jahren des Kapitalismus um über hunderttausend. Bergarbeiter in den privatisierten Minen verdienten 2020 um US$ 330 im Monat. Im Krywbas wird heute achtzig Prozent des ukrainischen Eisens gewonnen.

Die 1929 von den Werktätigen der Stadt an die Arbeiter im Mansfelder Land gespendete „Fahne von Krivoj Rog” wurde nach 1945 im befreiten Teil Deutschlands Symbol des Widerstands der Kommunisten gegen den Faschismus. Man verbreitete eigens dafür angefertigte Duplikate. Ihre Geschichte war Gegenstand eines Romans, Theaterstücks und 1967 eines Films von Kurt Maetzig. 1942 bis Februar 1944 besetzte die Wehrmacht die Stadt.

Administrativ ist Krivoj Rog eine sowjetzeitliche Monstrosität, die in Nord-Süd-Richtung 126 km lang ist, sodass es mehrere Zentren gibt. Durch den Bergbau ist „die längste Stadt Europas“ leider auch unansehnlich.

Von Norden aus sind die wichtigeren Stadtbezirke:

Anreise[Bearbeiten]

Karte
Krivoj Rog

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Flughafen Krivoj Rog (Криворізький міжнародний аеропорт, ​IATA: KWG), bei Lozuvatka (Bus 7 frühmorgens hin, spätabends retour. Als Passagier ist man auf Taxis angewiesen; ca. 25 km zum Hauptbahnhof). Tel.: +38 56 440-56-60 . Im städtischen Besitz, seit Jahren knapp an der Pleite. Regelmäßige Flüge nur nach Kiew–Boryspil. (Man nennt sich „international“ weil gelegentlich Charter in die Türkei abgehen)

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Von Kiew-Pass. sind es 494 km, aus Dnepr-Glavnyj 169 km.

  • 1 Krivoj Rog (Кривой Рог) . Dient vor allem dem Lokalverkehr. Es halten aber auch die meisten Fernverkehrszüge, die zum 6 km entfernten Hauptbahnhof weiterfahren.
  • 2 Krivoj Rog Glavnyj (Кривой Рог-Главный, ​Hauptbahnhof; Am Vorplatz: Trambahnen 9, 14, 22, 25, 27; O-Busse: 20, 21, 22) .
  • 3 Bahnhof Mudr'ona (станция Мудрёная) . Vor allem Regional- und Güterverkehr.

Mit dem Bus[Bearbeiten]

  • Avtovokzal (Центральный автовокзал, ​Busbahnhof; O-Busse: 1, 1A, 2, 3, 19, 20, 21, 24; Marshrutki: 3, 15, 27, 35, 203, 210, 295, 306) .

Direktbusse nach Moskau halten auch vorm Cinema Oktyabr, um die Ecke vom Hotel Zentralny (s.u.).

Auf der Straße[Bearbeiten]

Straßen-Kilometer
Kiew440 km
Dnipropetrowsk150 km
Odessa312 km
Charkow369 km
Moskau1185 km
München2023 km

Mobilität[Bearbeiten]

Der Fuhrpark der Busse ist 2021, wie auch bei den Straßenbahnen, nur mit marode zu beschreiben.

Seit 1. Mai 2021 fahren Stadtbewohner gratis mit öffentlichen Verkehrsmitteln (außer Marshrutki), wenn sie im Besitz einer personalisierten Krivoj Rog-Karte sind. Alle anderen zahlen weiterhin günstige 2,5 UHD pro Fahrt.

Metro-Tram[Bearbeiten]

Trambahnnetz 2019.
Die drei Strecken der „Metrotram.“

Teile der Trambahnstrecken fahren unterirdisch. Es gibt regelrechte U-Bahnhöfe, die Fahrzeuge sind jedoch Trambahnen. Diese Billiglösung entspricht z. B. der Stadtbahn Dortmund.

Seit 2012 ist das Südende dieser Strecken mit dem konventionellen Trambahnnetz verbunden.

O-Busse[Bearbeiten]

Busse[Bearbeiten]

Das Rückgrat des Nahverkehrs in den Randbezirken sind Kleinbusse (Marshrutki).

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Über das Stadtgebiet verteilt kann man in Tagebaugruben blicken. Einige aufgegebene sind heute Seen. Es finden sich etliche kleinere Kriegerdenkmäler, entweder mit Statuen lokaler Helden oder von Kriegsgerät. Neben dem obligatorischen T-34 steht auch eine Su-15 und eine Jakowlew Jak-40, letztere bei der Luftfahrt-Universität, herum.

Dazu gibt es rund 400 m vom Endhalt der Tram 1, Pyvzavod, noch ein 1 Flugzeugmuseum (Музей історії авіації при Криворізькому коледжі НАУ; Tel. +380689446462) mit 38 sowjetischen Maschinen im Freigelände. Diese sind nur Samstag Vormittag öffentlich zugänglich.

Im Metallurgičeskij Rajon[Bearbeiten]

  • Heimatmuseum (Криворізький історико-краєзнавчий музей)
  • 2 ATO-Museum, Vyzvolennya Pl. 2. Wände voller Bilder Gefallener und Panzer des Donbass-Konflikts. Heroisierende Propagandashow, genutzt zur Indoktrination von Schulklassen usw. kriegsverherrlichend absolut abstoßend.
  • Park Fedora Meršavceva (Парк ім. Федора Мершавцева; Trambahnen, Haltestelle Rajvikonkom: 1, 2, 3, 4, 6, 22). Stadtpark, mit Klettergarten und kleinem Flussstrand. Darin auch die größte „Blumenuhr“ Europas.
  • 3 Städtische Kunstgalerie (Міський виставочний зал), Oleksandra Polia St, 10. Provinziell. Geöffnet: Di.-So. 9.00-17.30.
  • 4 Museum des Kombinats und Kriegerdenkmal 1941-45 (Музей історії комбінату «Кріворіжсталь»; über die Fußgängerbrücke der Gleise vom Bahnhof Krivoj Rog). Feinster Sowjetstil, noch monumentaler als üblich. Mit Ausstellung zur industriellen Entwicklung der Stadt. Geöffnet: Mo.-Sa. 8.00-16.45.
  • 1 MODR-Felsen (Скеля Орлине гніздо). Ein Stück aus dem Boden ragender Schieferfelsen, der nach Ansicht von Geologen zwei Milliarden Jahre altes Gestein enthält.

Im Dovgincіvs'kij Rajon[Bearbeiten]

Die Verklärungskathedrale ist ein 2003 geweihter Neubau.
  • 5 Eisenbahnmuseum (Vom Hbf.-Ausgang, rechts ca. 250 m).
  • 2 Botanischer Garten - Arboretum (Дендропарк)
  • Ehemaliges Rodina-Bergwerk (Музей бойової і трудової слави шахти «Родіна»), Mahnitohorska St. Geöffnet: Museum nach Brandschaden bis auf weiteres geschlossen. Vor Führung in den Minenschacht wird Blutdruck gemessen und „ins Röhrchen geblasen.“.
  • Ehemalige 6 шахта «Октябрьская». Tagebau der Mine von oben zu betrachten: ein tiefes Loch im Boden.

Im Ternovskij Rajon[Bearbeiten]

  • 3 Botanischer Garten (Ботанічний сад; O-Bus 15, Bus 228, Marshrut 83). Gepflegt, die wohl bekannteste Attraktion der Stadt an deren nördlicher Spitze.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Einige lokale „Führer“ bieten Abstiege in alte Minenschäfte an. Über deren Kompetenz und Güte bzw. Sicherheit der Ausrüstung muss man sich selbst einen Eindruck machen.

Einkaufen[Bearbeiten]

Küche[Bearbeiten]

Nachtleben[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

  • 1 West Hotel, Vulytsya Svyato-Mykolayivsʹka, 54 (Mitten in der „Altstadt“; Tramhalt Sviato-Mykolaivska: 1, 2, 3, 4, 6, 22). Tel.: +380675695000. Untere Mittelklasse. Check-in: 14:00.
  • 2 Zentralny Hotel, вул. Мусоргського, 16 (Bhf. Rokovata, ca. 1 km; Haltestelle Miska likarnia #16: Busse 4, 228, 228A, 428, O-Busse: 3, 4, 4A, 10, 18, 23). Tel.: +380978704305. Mittelklasse. Preis: Einzel: 725, Doppel 815-1000 UHD.

Sicherheit[Bearbeiten]

Gesundheit[Bearbeiten]

Krivoj Rog ist wegen der dominierenden Schwerindustrie die Stadt mit der höchsten Luftverschmutzung des Landes. Der aus dem Tagebau aufgewirbelte rostfarbene Staub ist überall.

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Vorwahl: +380 56

WLAN-Hotspots gibt es in einigen der U-Bahnstationen.

Ausflüge[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Geheim! Das eiserne Problem des Sozialismus: ukrainisches Erz zum hohen Preis; DDR und BRD beim Bau des Bergbau- und Aufbereitungskombinates Kriwoi Rog; BAK DDR. Berlin, 2009, ISBN 9783937895727.
  • VEB Mansfeld Kombinat „Wilhelm Pieck“ (Hrsg.): Die Fahne von Krivoj Rog: Symbol unserer Freundschaft; Tradition und Gegenwart; Mansfeld 1989

Weblinks[Bearbeiten]

  • kr.gov.ua (uk) – Offizielle Webseite von Krivoj Rog
Artikelentwurf
Dieser Artikel ist in wesentlichen Teilen noch sehr kurz und in vielen Teilen noch in der Entwurfsphase. Wenn du etwas zum Thema weißt, sei mutig und bearbeite und erweitere ihn, damit ein guter Artikel daraus wird. Wird der Artikel gerade in größerem Maße von anderen Autoren aufgebaut, lass dich nicht abschrecken und hilf einfach mit.