Irak

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Irak
Lagekarte
Flagge
Kurzdaten
HauptstadtBagdad
RegierungsformBundesstaat,
Bundesstaat
Währung
Kurs (23.02.2023)[1]
irakischer Dinar
1 EUR = 1.548,227 IQD
10.000 IQD = 6,459 EUR
Fläche437.072 km²
Einwohnerzahl38.274.618 (2017)
AmtsspracheArabisch, Kurdisch
ReligionMuslime 97 % (Schiiten 60 % bis 65 %, Sunniten 32 % bis 37 %), Christen und Sonstige 3 %
Strom/Stecker230 V, 50 Hz;
Eurostecker/​D/​Stecker BS 1363
Telefonvorwahl+964
Domain.iq
ZeitzoneUTC+3

Der Irak liegt im Nahen Osten im sogenannten Zweistromland.

Regionen[Bearbeiten]

Städte[Bearbeiten]

Karte
Karte von Irak
  • 1 Bagdad – Hauptstadt des Iraks.
  • 2 Basra – Hafenstadt.
  • 3 Mossul
  • 4 Kerbela – Heiliger Schrein
  • 5 Kirkuk – Öl-Stadt im Norden, mit kurdischer und arabischer Bevölkerung
  • 6 Erbil – Hauptstadt der Kurdischen Autonomen Region

Weitere Ziele[Bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten]

Die Ereignisse des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts sind häufig das Einzige was mit dem Irak assoziiert wird. Der endlos scheinende blutige Krieg mit dem Nachbarn Iran, der Feldzug gegen den Irak nach dessen Annexion von Kuwait und schließlich der jüngste Golfkrieg mit dem Sturz Saddam Husseins sind beherrschende Themen der Nachrichten aus und über Irak.

Löst man sich davon so stellt man fest, dass es sich um eines der ältesten Hochkulturgebiete der Menschheit handelt. Der Bibel nach lag das Paradies im Zweistromland zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris. Von hier zog Abraham ins gelobte Land und der Turmbau zu Babel führt zur Sprachverwirrung. Später wird Bagdad und dessen Kalifen wie Harun al Raschid zum Stoff für die Märchen aus tausend und einer Nacht. Die Kulturgeschichte der Menschheit hätte ohne dieses Gebiet einen anderen Verlauf genommen.

Im 4. vorchristlichen Jahrtausend (um 3.300) entstanden hier die ersten sumerischen Stadtstaaten mit der ersten Schrift der Menschheit. Diese Schrift wird weiterentwickelt und es bilden sich die Staaten Babylonien, Assyrien, Ur, Lagasch, Assur und Uruk. Mit dem um 1700 vor Christus entstandenen und in Keilschrift geschriebenen Codex Hammurabi liegt eine beeindruckende Gesetzessammlung vor. Um 539 wird das Zweistromland durch persische Truppen erobert und dem persischen Reich einverleibt. Etwas mehr als 200 Jahre später erobert Alexander der Große Mesopotamien das bereits 312 an die Seleukiden verloren wird. Im zweiten vorchristlichen Jahrhundert fällt es nach dem Tod des Antiochos Sidetes an die Parther und wird vom ersten bis zum vierten Jahrhundert von den Römern und Parthern umkämpft.

Im Jahr 637 wird Mesopotamien durch arabischen Truppen mit dem Sieg in der Schlacht von Qadissa erobert und in der Folge islamisch. Um 750 beginnt die Herrschaft der Abbasiden die Bagdad zu ihrer Hauptstadt machen und sich erst 1258 den Mongolen geschlagen geben müssen. Die Fremdherrschaft der Mongolen wird durch die Türken abgelöst und von 1534 bis 1918 ist Mesopotamien Teil des osmanischen Reiches.

Im Ersten Weltkrieg werden Teile des Landes durch britische Truppen besetzt und 1920 erhält Großbritannien ein Völkerbundmandat über Mesopotamien. Ein Jahr später wird der Haschemit Faisal erster König der konstitutionellen Monarchie. Vom Völkerbund werden 1925 die Ölfördergebiete um Mosul dem Irak zugesprochen und am 10. Oktober 1932 wird der Irak unabhängig und in den Völkerbund aufgenommen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wird 1958 durch das Militär, die sogenannten freien Offiziere, geputscht und König Faisal II. sowie Ministerpräsident Nuri al-Said werden ermordet. Ausrufung der Republik. Nachdem 1959 die letzten britischen Truppen den Irak verlassen haben versucht dieser 1961 erstmals vergeblich, Kuwait zu annektieren

Zwei weitere Militärputsche folgen 1963 und 1968. Im Letzteren übernimmt die Baath Partei unter General Ahmed Hassan Al-Bakr die Macht und Saddam Hussein wird zunächst zweiter und 1979 erster Mann im Staat.

Nachdem 1975 im Abkommen von Algier die Grenzstreitigkeiten zwischen Iran und Irak über den Schatt-el-Arab beigelegt worden waren kommt es nach Husseins Machtübernahme 1979 zu einer Verschlechterung der Beziehungen, die 1980 zu dem acht Jahre dauernden ersten Golfkrieg führen.

Im selben Jahr (1988) werden in der Anfal-Kampagne gegen die Kurden mindestens 150.000 Menschen getötet (teilweise mit Giftgas) und 1.200 kurdische Dörfer zerstört.

Im Jahr 1990 kommt es nach der Besetzung Kuwaits am 02.08.1990 und der Annexion am 08. August zum Zweiten Golfkrieg nachdem der Irak sich geweigert hat Kuwait zu verlassen. In Folge der UNO Resolution 660 kommt es ab dem 16.01.1991 zum Angriff auf den Irak durch Koalitionstruppen. Am 28.02.1991 wird ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet und mit der Sicherheitsrats-Resolution 687 ("Waffenstillstandsresolution") erhält der Irak u.a. Auflage sämtlicher Massenvernichtungswaffen sowie Raketen über 150 km Reichweite zu Beseitigung. Mit der Resolution 688 vom 06.04. wird eine Flugverbotszone zum Schutz der Kurden nördlich des 36. Breitengrades errichtet.

Nachdem es in den Folgejahren immer wieder zu Unstimmigkeiten und Luftangriffen gekommen ist, spitzt sich die Lage von 2000 bis 2003 immer mehr zu. Vor allem die USA erhöhen den Druck immer mehr und beginnen schließlich gemeinsam mit den Briten am 20.03.2003 die Kampfhandlungen im Rahmen der Operation "Iraqi Freedom". Am 09.04.2003 wird Bagdad eingenommen und am 01.05.2003 erklärt US-Präsident Bush den Krieg im Irak offiziell für beendet.

Anreise[Bearbeiten]

Einreisebestimmungen[Bearbeiten]

Seit 2021 können EU-Bürger für einen Aufenthalt bis zu 60 Tagen ein Visa on Arrival erhalten. Die Regelung gilt für alle Formen der Einreise (Luft-, See- und Landweg). Die Gebühren sind vor Ort in USD zu bezahlen.

Für Aufenthalte über 60 Tage ist weiterhin ein vorab zu beantragendes Visum notwendig. Zusätzlich zum Formular werden zwei Passbilder, Farbkopie des Passes und ggf. Aufenthaltserlaubnis, ggf. Einladungsschreiben und Gesundheitszeugnis benötigt. Für Irakstämmige gelten erleichterte Bedingungen. Nur Deutsche, Türken und Ägypter dürfen ein elektronisches Visum beantragen. Die Gebühr jeder Art von Sichtvermerk ist einheitlich US$ 40; man beantragt diese:

  • in Deutschland
    • bei der Botschaft der Rep. Irak, Pacelliallee 19-21, 14195 Berlin. Mo.-Fr. 9.00-12.00. Zuständig für alle nicht in Frankfurt bearbeiteten Bundesländer.
    • beim Generalkonsulat, Westend Str. 12, 60325 Frankfurt am Main, ☎ +49 069-23807600, Mo.-Fr. 9.00-14.00. Zuständig für die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Baden-Württemberg, Bayern
  • in Österreich:
  • in der Schweiz: Section consulaire de l'Ambassade, Elfenstrasse 6, 3006 Bern
e-Visum

Nur für Deutsche, Türken und Ägypter gibt es die Möglichkeit ein Visum online zu beantragen. (Stand: Jun 2023)

Sonderregeln

Jeder zu nicht-touristischen Zwecken Einreisende muß innerhalb zehn Tagen einen negativen HIV- und Hepatitis-Blutest vorlegen, dieser ist vierteljährlich zu wiederholen.

Wer sich länger als zehn Tage im Lande aufhält, benötigt eine Ausreiseerlaubnis. Das kann 3-4 Tage dauern.

Die Verwaltung der Autonomen Region Kurdistan hat ihre eigenen Regeln.

Zoll

Bei Bedarf ist zusätzlich zum Visum noch eine Weapon Authority Card (WAC) zu beantragen.

Flugzeug[Bearbeiten]

  • Erbil: Austrian Airlines fliegt fünfmal pro Woche von Wien in den Irak. Angeflogen wird der Flughafen der Stadt Erbil im Nordirak. Die Flüge finden an allen Tagen außer Dienstag und Sonntag statt. Die Partnerairline Lufthansa fliegt ebenfalls nach Erbil, allerdings von Frankfurt aus.
  • Bagdad: Royal Jordanian bietet täglich einen Flug von Amman nach Bagdad an. Die Star Alliance-Gesellschaft Turkish Airlines fliegt aus Istanbul in die irakische Hauptstadt.

Bahn[Bearbeiten]

Die Bahnverbindungen aus Syrien und aus der Türkei sind zur Zeit unterbrochen.

Bus[Bearbeiten]

Es werden Fahrten von Amman nach Bagdad organisiert.

Auto/Motorrad/Fahrrad[Bearbeiten]

Nur möglich von der Türkei über den kurdischen Teil des Irak.

Schiff[Bearbeiten]

Alle Häfen sind seit 1991 gesperrt.

Mobilität[Bearbeiten]

Sprache[Bearbeiten]

Amtssprachen sind Arabisch und Kurdisch, des weiteren gibt es Minderheitssprachen (Turkmenisch, Aramäisch, Chaldäisch, andere). Arabisch wird von allen Irakern verstanden, die vor 1991 Schulbildung genossen haben. Seit der Autonomie der kurdischen Gebiete 1991 hat sich unter der jüngeren Bevölkerung, insbesondere in Gebieten, die von der PUK regiert wurden (Sulaimaniya) das Arabisch etwas verloren. Englisch wird von gebildeten Menschen im Nord- und Mittelirak sowie in den großen Städten verstanden.

Kaufen[Bearbeiten]

Küche[Bearbeiten]

Nachtleben[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

Lernen und Studieren[Bearbeiten]

Arbeiten[Bearbeiten]

Feiertage[Bearbeiten]

Darüberhinaus gelten die muslimischen Feiertage der Sunniten und Schiiten.

Sicherheit[Bearbeiten]

Der Irak ist Kriegsgebiet! Die Sicherheit von westlichen Reisenden kann im gesamten Irak nicht gewährleistet werden. Entführungen und Terroranschläge sind an der Tagesordnung. Europäer im Irak sind jederzeit in Lebensgefahr. Für die Föderale Region Kurdistan-Irak, vor allem die Städte Arbil, Sulaymanya und Dohuk, wird diese Reisewarnung aufgrund einer anderen Sicherheitslage eingeschränkt.

Im Irak gibt es eine regelrechte Entführungsindustrie. Ausländer, die in offizieller Funktion in Bagdad sind, müssen sich in einem militärisch streng abgeschirmten Bereich (grüne Zone) aufhalten. Auch in dieser grünen Zone muss ständig eine Schutzweste getragen werden. Ebenso ist 24 Stunden am Tag eine Leibwache notwendig, auch in der Privatwohnung. Nur auf der Toilette ist man alleine. Leibwächter müssen über schwerste Bewaffnung verfügen.

Trotzdem gilt: Nicht an Fenstern stehen, so selten wie möglich das Haus verlassen und irgendwie den ständigen, ungezielten Mörserbeschuß aus der roten in die grüne Zone ignorieren.

Wer den geschützten Bereich verlässt, benötigt militärischen Begleitschutz. Transfers z. B. zum Flughafen und zurück sollten unbedingt durch die Luft und dann mit Kampfhubschraubern durchgeführt werden. Dabei muss jederzeit mit Beschuss gerechnet werden. Auf der Straße darf man sich keinesfalls als Ausländer zu erkennen geben. Es gibt täglich zahlreiche Gefechte zwischen den verfeindeten Gruppen und vorinstallierte Sprengfallen.

Besonders in der Hauptstadt gibt es jeden Tag im Feierabendverkehr Bombenanschläge. Im Moment ist es in anderen Gegenden des Irak etwas (aber wirklich nur etwas) ruhiger, es muss aber aufgrund der strengen Sicherheitsvorkehrungen in Bagdad der Koalitionstruppen mit einer Verlagerung des Terrorzentrums gerechnet werden. In der Föderalen Region Irakisch Kurdistan mit der Verwaltungshauptstadt Arbil und den beiden großen Städten Sulaymaniya und Dohuk ist die Sicherheitslage demgegenüber vergleichsweise ruhig; allerdings sind auch dort vereinzelte größere Terroranschläge zu verzeichnen. Das Risiko, durch einen gegen Dritte gerichteten Anschlag zufällig Opfer zu werden, ist dort statistisch gesehen deutlich geringer als in den anderen Landesteilen. Es liegen auch keine Erkenntnisse vor, die auf eine konkrete Gefährdung deutscher Staatsangehöriger in diesem Gebiet hindeuten. Trotz eines weitgehend funktionierenden Sicherheitsapparates ist aber auch in dieser Region mit Anschlägen und Entführungen zu rechnen! Eine eskalierende Destabilisierung der Sicherheitslage durch erneute türkische Militäroperationen im Norden dieses Gebietes kann zudem nicht ausgeschlossen werden. Ein Aufenthalt in dieser Region setzt eine vorherige, zeitnahe Unterrichtung über die politische Entwicklung und Sicherheitslage und die Beachtung angemessener Maßnahmen des persönlichen Schutzes voraus, je nach Aufenthaltsort. Achtung: in den an die Region Kurdistan-Irak grenzenden Städten Kirkuk und Mossul und deren Umgebung bestehen hohe und zunehmende Sicherheitsrisiken. Vor Reisen dorthin wird dringend gewarnt!

Entführer und Mörder verfügen im Irak über ein extrem gut ausgebildetes Spitzelsystem. Niemandem kann man vertrauen. Selbst Verwandte aus der eigenen Familie werden verraten.

Gesundheit[Bearbeiten]

Hilfe
Notrufnummer(n)112,
104 (Polizei),
115 (Feuerwehr),
122 (Rettungsdienst),
100

Klima und Reisezeit[Bearbeiten]

Verhaltensregeln[Bearbeiten]

Frauen müssen angemessene Kleidung und ein Kopftuch tragen wenn sie in eine Moschee gehen Es herrscht keine Kopftuchpflicht

Post und Telekommunikation[Bearbeiten]

Ausländische Sim-Karten funktionieren im Irak meist nicht. Bei der Korek-Telecom gibt es Sim-Karten für 1000 Dinare (ca. 60 cent), mit ebensoviel Guthaben. Ein Reisepass muss dafür vorgelegt werden.

Internetcafes sind selten und langsam. Cafes mit WiFi findet man so gut wie gar nicht.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise

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