Harbin
Harbin | |
Provinz | Heilongjiang |
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Einwohnerzahl | 9.413.359 (2000) |
Höhe | 150 m |
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Harbin |
Harbin (哈尔滨市 / 哈爾濱市, russisch: Харби́н ⓘ, Charbin) ist die Hauptstadt der mandschurischen Provinz Heilongjiang.
Stadtteile
[Bearbeiten]Die Fläche umfasst nach Gebietsreformen 56.579 km² (d.i. mehr als Niedersachsen), davon 7086 km² Stadtfläche, wovon das eigentliche Harbin 2089 km² groß ist.
Die Innenstadt von Harbin südlich des Flusses ist in tortenstückähnliche Bezirke geteilt. Das Zentrum teilen sich die „Spitzen“ von Daoli, Nangang und Daowei (道外). Das Nordufer ist der Songbei-Bezirk.
Die wohlhabendere Russenstadt war im Osten, während im Westteil, dem heutigen Lǎodàowài (老道外, „Alt-Daowei“) die Chinesen wohnten. Begrenzt ist dieses Viertel in etwa durch die Straßen: Shēngpíng jiē (升平街, im Norden), Jǐngyáng jiē (景阳街, Westen), Nánxūn jiē (南勋街, Süden) und Nánèrshí jiēdào (南二十街道, Osten).
Städte im weiteren Umland sind 1 Wuchang (五常市 ) 2 Shanhzhi (尚志市 ) mit dem Skigebiet Yabuli und der Kreis 3 Yilan (依蘭縣 ).
Hintergrund
[Bearbeiten]Vor 1895 bzw. 1911 war Han-Chinesen der Zuzug in die Region nur selten gestattet. Harbin selbst wurde erst 1897 für den Bau der anfangs durch die Mandschurei gehenden transsibirischen Eisenbahn gegründet. Wie viele andere der Vertragshäfen oder von ausländischen Mächten in der Frühzeit des 20. Jahrhunderts entwickelten Städte war hier vorher wenig, da die Mandschu-Dynastie das Gebiet vor 1895 als ihre Stammesheimat abschirmte. Die Ostchinesische Eisenbahn blieb bis zum Verkauf an die Japaner 1935 in sowjetischem Besitz, nachdem man 1929 noch einen kurzen Krieg gegen einen chinesischen Kriegsherrn geführt hatte, der sie sich unter den Nagel zu reißen versuchte. Nach der russischen Revolution strandeten in den 1920ern 60000-100000 „weiße“ Russen hier. Mit den „Roten,“ die für die Bahn arbeiteten, gab es Reibereien. Während dieser Zeit lebten die drei ethnischen Gruppen, Russen, Chinesen und die zahlreicher werdenden Japaner/Koreaner mit wenig Kontakt untereinander hier. Den Russen wurde nach der Gründung von Mandschukuo 1932/4 das Leben zunehmend schwerer gemacht. Ende der 1930er wohnten 463000 Menschen hier. Nach der Befreiung kam es zu rapiden Ausbau der von den Japanern begonnenen Industrialisierung und Bevölkerungswachstum. Im städtischen Ballungsraum sind es 4,8 Millionen und im Gesamtgebiet lebten im Jahr 2016 10,98 Millionen Personen.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Mit der Bahn
[Bearbeiten]- Im Bahnhof Binjiang (濱江站) halten seit 2018 keine Personenzüge mehr.
Hochgeschwindigkeitszüge aus:
- Dalian → Anshan → Shenyang (Anschluss in Shenyang-Nord aus Peking-Chaoyang (北京朝陽站, vormals P.-Xinghuo) und Chengde-Süd) → Changchun → Harbin. Dank Enteisungsanlagen kann auch im Winter ein Betrieb mit 250 km/h sichergestellt werden. Sommers verkehren die schnellsten Züge mit Spitzengeschwindigkeiten über 300 km/h.
- Jiamusi (佳木斯市), 343 km; 200 km/h max.
- Qiqihar (齊齊哈爾市), 286 km; 250 km/h max.
- Aus Wladiwostok oder Tschita kommt man über die Grenze bei Station 5 (russisch: Станция №. 5) / Suīfēnhé (綏芬河, km 548) und den Eisenbahnknoten Mǔdānjiāng (牡丹江, km 355) auf der Binsui-Bahn (濱綏鐵路). Der Abschnitt von Mǔdānjiāng ist seit 2018 als Hochgeschwindigkeitsstrecke ausgebaut.
Konventionelle Zugstrecken sind 2020 noch:
- Vom Grenzort Manzhouli über Qiqihar, 935 km.
- Vom russischen Blagoweschtschensk (Благовещенск) über den Amur aus Hēihé (黑河市), 573 km.
- Aus Bei'an, 333 km.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Die Fernbusstation ist am Vorplatz des Hauptbahnhofs. Aus Peking fährt man 18 Stunden, Dalian 10, Qiqihar 5. Ein Bus jeden Morgen fährt nach Wladiwostok in 12 Stunden. Fahrkarten hierfür gibt es im Reisebüro im OG.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Durch die Stadt oder an der Tangente verlaufen fünf Express Highways und fünf Autobahnen. Sie ist umschlossen von zwei Ringstraßen, eine mit sechs, die andere (G10/G1011) mit acht Kilometer Radius um die Stadtmitte.
Mit dem Schiff
[Bearbeiten]Hier ist der erste und zugleich auch der einzige Inlandshafen Chinas. Über seinen Songhua-Fluss ist er mit dem System der Flüsse in der Provinz Heilongjiang verbunden. Das ermöglicht auch Personenschiffahrt.
Mobilität
[Bearbeiten]Busse sind zwischen 5.00 oder 6.00 bis etwa 20.00 Uhr in Betrieb. Bezahlt wird 1-2元 in das entsprechende Kästchen bei Einstieg. Will man Aussteigen, so sollte man deutlich sichtbar bei der hinteren Tür stehen.
Taxifahrer vergessen bei Ausländern gerne das Meter einzuschalten, man erinnere sie mit: „Qǐng dǎ biǎo!“ (請打表), manchmal wird auch die Uhr des Vorgängers nicht zurückgesetzt und so doppelt kassiert. Ortsüblich ist es bei Fahrtende einen Treibstoffzuschlag von 1-2元 zu verlangen.
Metro
[Bearbeiten]Die erste Metrostrecke eröffnete 2013. Geplant ist es das volle Netz mit neun Linien bis 2028 zu vollenden. Die Umsteigestation der zuerst in Betrieb genommenen Linien 1 und 3 ist 1 Yīdàèryuàn (医大二院 ).
Linie 2 (28,7 km): Jiangbei University Town – Hauptbahnhof – 2 Museum (Umstieg 1/2) – 3 Qìxiàngtái (气象台 ).
U-Bahnen fahren von 5.00-21.00 Uhr. Fahrkarten kosten streckenabhängig 2-5元.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- 2 Heilongjiang Museum (黑龍江省博物館; Eigene Metro Station. Hongbo-Platz) Ursprünglich eine Markthalle, dann Bank und Post wurde hier nach dem Ersten Weltkrieg ein Forschungsinstitut untergebracht, das nach der Befreiung ganz offiziell Museum wurde. 2007-8 gliederte man die naturwissenschaftliche Abteilung in ein eigenes Technikmuseum auf Sun Island aus. Es blieb eine kuriose Mischung aus paläontologischem Museum mit Dinosaurier-Modellen, Fundstücken der Reiterstämme des Mittelalters (sehr gut kuratiert, aber mit teilweise grauenhaft kitschigen historisierenden Figuren) und aus der Grabstätte des Kaisers Qi der Jin-Dynastie sowie mehrere Räumen in denen das Leben der vorrevolutionären russischen Bourgeoisie dargestellt wird.
- 1 Daowai-Moschee (道外清真寺), 道外區南十二—十四道街 Heute noch genutzte Moschee. 1897 vom chinesischen Kaiserhaus finanziert, 1935 neu gebaut und 2010 renoviert mit Platz für 600 Gläubige. Ungewöhnlich sind die Zwiebeltürme mit aufgestecktem Halbmond.
- 3 Drachen-Turm (龍塔 Lóngtǎ, auch Heilojiang Tower) 336 Meter hoher, im Jahr 2000 vollendeter Stahlfachwerkturm für Rundfunk mit Aussichtsplattform und Selbstbedienungsrestaurant auf 216 m.
- 4 Minderheiten-Museum (黑龙江省民族博物馆), 文庙街25号. Auf dem Gelände des ehemaligen konfuzianischen Stadttempels eingerichtete Sammlung zu Ethnologie, Kultur und Kunst der Minderheitenvölker der Provinz. Das sind zuvorderst Mandschus/Jurchen, Hui (Moslems), Koreaner, Ewenken usw. Eingeweiht wurde es 1985 von Zhào Pǔchū, der auch die Kalligraphie für das Torschild entwarf.
- 5 Museum der Kriegsverbrechen der Einheit 731 (侵華日軍第731部隊遺址第二保護區), Xingjian St., Pingfang (nahe Bahnhof Bus 220, 338, Haltestelle 双拥路 Shuāngyōng lù) Die Einheit 731 der japanischen Armee testete am lebenden Objekt die Auswirkungen biologischer Kampfstoffe. Vor Einmarsch der Russen wurde ein Großteil der Bauten verwüstet. Insofern Personal in amerikanische Gefangenschaft geriet sorgte der Geheimdienstler Charles Willoughby, dass sie für die USA weiterforschten, so dass diese im Koreakrieg Bazillen-Bomben verwenden konnten. Den Sowjets in die Hände gefallene Verantwortliche wurden im Kriegsverbrecherprozess von Chabarowsk abgeurteilt. Die museale Aufarbeitung ist leider, wie immer in China wenn es um den China-Zwischenfall geht, einseitig propagandistisch. Geöffnet: Di.-So., letzter Einlass 15.30. Preis: gratis.
Die zentrale Fußgängerzone (中央大街 ) beginnt beim Fluß am Platz mit dem 6 Denkmal der Hochwasserkontrolle (哈爾濱市人民防洪勝利紀念塔 ). Die Promenade am Fluß hier ist der Stalin-Park, was Chinesisch zu Sīdàlín verballhornt wird. Über den Fluß geht eine einen Kilometer lange Seilbahn (松花江索道) zum Sun Island. Im Sommer gibt es auch eine Flußfähre.
In ihrem weiteren Umfeld sind:
- 7 Tataren-Moschee (韃靼清真寺 Dádá qīngzhēnsì), 108 Tongjiang St., Daoli. Unter den Flüchtlingen der Zwischenkriegszeit waren tausende turanische Moslems, die von den Japaner als anti-bolschewistische Kräfte gefördert wurden. Zu ihren Führern zählten Abdürreşid İbrahim und Ayaz İshaki. Diese turk-tatarische Gruppe hatte ihr geistiges Zentrum hier.
- Numismatisches Museum (哈爾濱市錢幣博物館), 160 Shangzhi St., Zhongyang St., Daoli (Seiteneingang zum Bankgebäude 銀行大廈).
- 8 Sophien-Kathedrale (哈尔滨圣·索菲亚教堂, Софийский собор) Die im neo-byzantinischen Stil 1907-32 gebaute ehemalige Kathedrale war damals das größte russisch-orthodoxe Kirchenbauwerk im Fernen Osten. Die Grundfläche ist 721 m², der Turm 53,3 Meter hoch. Nach 1958 hatte man keine Verwendung mehr für die Kirche. Der prächtige Innenraum ist heute ein Architekturmuseum. 2018/19 wieder renoviert, ziert die Kuppel eine etwas sehr farbenfrohe Kopie von da Vincis Abendmahl. An den Wänden hängen zwischen Heiligenbildern Photos der alten russischen Stadtansicht. Durch geschickte Beleuchtung wirkt das Gebäude nachts völlig anders als am Tag. Geöffnet: 8.30-17.00. Preis: 15 元.
- Heilongjiang-Kunstmuseum (黑龍江省美術館, Hēilóngjiāng shěng měishùguǎn), 97 Diduan St. (am Platz der Sophien-Kathedrale). Geöffnet: 9.00-16.00. Preis: gratis.
- An der Hauptstraße Dazhijie (大直街) stehen, direkt bei der U-Bahnstation, nahe beieinander alte Kirchen der Minderheitenglaubensgemeinschaften des Zarenreichs: lutherisch, polnisch-katholisch und ukrainisch-orthodox.
- 2 Jílè sì (極樂寺, „Tempel der Glücksseligkeit“), 9 Dongdazhi St., Nangang Erst 1921 erbaut, ist es der größte buddhistische Tempel der Stadt. Ihn leitete 1924-9 der Reformer Tánxū (淡虛), einer der ersten buddhistischen Äbte, der sich für moderne Bildung seiner Mönche einsetzte. Noch heute ist hier ein buddhistisches Seminar.
- Am Nordufer
Die 100 Jahre alte Eisenbahnbrücke wurde, nachdem eine neue für Schnellzüge fertig war, 2016 als Fußgängerbrücke freigegeben.
- Park der Sibirischen Tiger (東北虎林園) Neben den Tigern gibt es auch andere Raubkatzen. Außer auf geschützten Wegen werden Gäste in vergitterten Wägelchen durchs Gelände gefahren. Preis: 110-130 元, Kinder und Senioren 85 元.
- 1 Harbin Grand-Theater (哈爾濱大劇院) Architektonisch gewagte Formen. Neubau 2016 eines kalifornischen Architekten.
Aktivitäten
[Bearbeiten]- Die Harbiner Messe findet jährlich Mitte Juni statt.
- Im Winter ist der Besuch eines Badehauses (洗浴, Xǐyù) eine nette Abwechslung, Fremdsprachenkenntnisse erwarte man nicht. Die meisten sind eher einfach und dann auch nicht immer ansprechend. In der mittleren Kategorie bekommt man für 50+ 元 Eintritt oft auch ein Buffet dazu.
- 1 Sun Island-Park (太陽島, Tàiyáng dǎo; Nordufer. Metro 2 (vsl. Sommer 2021). Bus 29, 88, 118) Streng genommen handelt es sich um drei Inseln zusammen 3,8 km², mit einem großen Park als Naherholungsgebiet. Dazu gehört auch ein Golfplatz, das Technikmuseum der Provinz (黑龍江省科學技術館; Di.-So.), ein Zoo für Polartiere (哈爾濱極地館), ein Freibad am Fluß mit Ponton, thematische Gärten z. B. einer mit 12 Arten Flieder, die Gedenkstätte chinesisch-japanischer Freundschaft samt 4 ha japanischem Garten und eine „russische Straße” mit entsprechender Ausstellungshalle. Wer das Eisfestival nicht im Winter sehen kann, besucht die tiefgekühlte Halle des Eisskulpturenmuseums. Dazu gibt es im Freien einen Eiskunst-Park (雪雕藝術園); hier imitiert man die vergänglichen Schneeskulpturen mit weißem Marmor und Gips. Die angrenzenden Feuchtgebiete sind geschützt. Auf der Eichhörnchen-Insel füttert man 2000 halbzahme dieser Tierchen. Im Luyuan (鹿苑) laufen etwa 30 Sikahirsche (Cervus nippon) frei herum.
Eis- und Schneefestival
[Bearbeiten]Das Eis- und Schneefestival von Weihnachten bis Februar hat sich inzwischen zur weltgrößten Veranstaltung dieser Art, neben Sapporo, ausgeweitet. An verschiedenen Orten im Stadtgebiet werden dann filigran ausgearbeitete Eis- und Schneeskulpturen geschaffen. Zu den Veranstaltungsorten gehören das Gelände der Harbin Engineering University, der Zhaolin-Park und das Landschaftsgebiet Sun Island. Die größten Skulpturen sind Nachbauten berühmter Baudenkmale wie des Louvre in Paris oder des Pekinger Sommerpalastes. Dabei können die Skulpturen mehrere Meter hoch werden und sind nachts von innen mehrfarbig beleuchtet.
Die wichtigeren Standorte sind:
- Im “Sun Island” (Tàiyáng dǎo) am Nordufer, erreichbar mit Bus 29, 88, 118; geöffnet 11.00-21.30 Uhr, Eintritt 200-330 元.
- Taiyang Avenue, Bezirk Songbei (松北区太阳大道), die Schneeskulpturen-Ausstellung; 8.00-17.00 Uhr, 280-330 元. Bus 29, 80, 85, 88 oder die Seilbahn.
- im 2 Zhaolin-Park (兆麟公园, benannt nach General Li Chaolan) stehen die nachts innen bunt beleuchteten Eisskulpturen („Eislaternen“), 8.00-17.00, dunkel wird es um diese Jahreszeit ab 15.00 Uhr, Eintritt frei.
- Eis- und Schneekunst steht auch in der Fußgängerzone der Innenstadt; Bus 53, 113, 114, 126.
Einkaufen
[Bearbeiten]Die zentrale Zhongyang-Fußgängerzone (中央大街) ist die Einkaufsmeile Harbins.
Das unterirdische Einkaufzentrum Hongbo Shichang ist an der Kreuzung Dong Dazhi Jie und Hongjun Jie.
Elektrogeräte gibt es bei 1 Jiàohuà diànzǐ shìchǎng (教化電子市場), über die Hauptstraße von der technischen Universität.
Küche
[Bearbeiten]Das chinesische Essen in Harbin unterscheidet sich wenig vom im Norden Üblichen. Allerdings hat man aus der kolonialen Ära einige ausländische Gerichte übernommen. Die in ganz China beliebten gedämpften Teigtaschen („Won-ton“) haben eher die Form japanischer Gyōza. Die großen Sauerteig-Weißbrote (大列巴 ) verschleiern ihre russische Herkunft ebensowenig, wie viele der harbiner Würste (哈爾濱紅腸 ).
Eine lokale Spezialität ist das Eis am Stiel der Marke Madier (嗎迭爾冰淇淋 ). Das Stammhaus ist in der Fußgängerzone.
Nicht in Restaurants, sondern als Snack auf der Straße beliebt sind, übersetzt man die chinesische Bezeichnung, „kalte gebratene Nudeln” (烤冷面 ). Witz ist, es handelt sich hierbei weder um Nudeln, noch wird kalt gegessen. Man bekommt eine frisch gebraten aufgeschnittene Pfannkuchenrolle, gefüllt mit Ei, Zwiebel, Salat, Tomaten usw.
Harbin-Bier (哈爾濱啤酒 ) ist die zweitälteste noch bestehende Marke Chinas. Seit 2000 veranstaltet man ein werbewirksam ein Pseudo-Oktoberfest, das Harbin Beer Festival (哈爾濱國際啤酒節) im August.
Kwass, die russische brotbasierte Brause verkauft man als Géwǎsī (格瓦斯).
Man baut verschiedentlich (und nicht alle Jahre am selben Ort) große Iglus, die als „Eis-Restaurants“ genutzt werden. Deren Zielgruppe sind eher Gruppen.
Nachtleben
[Bearbeiten]- 1 Stinke-Tofu-Restaurant (老臭坊臭豆腐 Lǎochòu fāngchòu dòu), Tongjiang St., Zhongyang St. Stinke-Tofu ißt man traditionell am Abend. Im selben Block sind fünf andere Restaurants.
- 1 Sisi Single Club (思思單身俱樂部), 121 Anshun St., Daoli.
Unterkunft
[Bearbeiten]- Kǎzī Hostel (哈爾濱卡茲國際青年旅舍), 27 Tongjiang St., Zhong Yang Dajie, Daoli. Tel.: +8645184697113. Preis: 125 元.
- Jinjiang Inn (锦江之星哈尔滨新阳路机场巴士站酒店), 255 Xinyang Rd., Daoli (Flughafen-Busstation). Tel.: +8645183061111. Preis: Mittelklasse.
Sicherheit
[Bearbeiten]Gesundheit
[Bearbeiten]Es herrscht extremes Kontinentalklima. In Winternächten kann die Temperatur bis auf −40 °C sinken. Frostfrei ist die Zeit von Mai bis September. Im Juni und Juli gibt es Tageshöchstwerte um 25 °C; dies ist auch die Zeit mit den meisten Niederschlägen.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Ausflüge
[Bearbeiten]Naturpark Wudalianchi
[Bearbeiten]Der 3 Naturpark Wudalianchi (五大連池國家森林公園 ) ist in gut fünf Stunden per Bus erreichbar (Endstation Kurklinik). Beeindruckende Vulkanlandschaft. In den kalten Mineralquellen wird gekurt. An der Informationstafel beim Parkeingang (20 Min Fußmarsch vom Bushalt vor der Kurklinik) warten Fahrer, die Besucher zu den Sehenswürdigkeiten bringen. Der Preis ist Verhandlungssache.
Daqing
[Bearbeiten]4 Daqing (大庆 ) ist eine moderne 3-Millionenstadt, die seit der Entdeckung von Erdöl in der Region seit 1959 aus dem Nichts gewachsen ist. Anfangs Teil der Gemeinde Āndá, erfolgte deren Umbenennung nach dem Ölfeld 1979. Die Produktion ist seit 1998 wegen Erschöpfung rückläufig, es handelt sich aber immer noch um die größte derartige Stätte in China.
Von Anfang an war sie als Modell für industrielle Entwicklung geplant. In den „Worten des Vorsitzenden Mao Tsetung” heißt es: „In der Industrie von Daqing lernen“ (工業學大慶 ), als Gegenstück zum landwirtschaftlichen Modelldorf Dazhai. Die Entwicklung dokumentierte 1974 der Film „Pionierarbeit“ (創業).
Wer auf petro-chemische Industrie und einen Stadtkern aus modernen Hochhäusern steht, kann die 150 km von Harbin entfernte Stadt gut mit der Bahn auf der Strecke nach Manzhouli erreichen.
Abstecher im Winter
[Bearbeiten]Nur kurzzeitig in die Region reisende Touristen buchen am sinnvollsten 1-3-Tages-Touren in harbiner Reisebüros. Um chinesisch Neujahr im Februar ist es sehr überlaufen.
Skigebiet Yabuli
[Bearbeiten]In Yabuli (亞布力鎮 ) liegt 230 km von Harbin das bedeutendste Wintersport-Resort der Volksrepublik China. Hier trainieren die chinesischen Olympiateams. Niedrigster und höchster Punkt des Kurorts liegen auf 397 und 1345 m. Ausreichend Schnee liegt von Mitte November bis Ende März. Es stehen, verteilt auf drei Berge, vierzehn Skipisten, darunter die längste in ganz Asien, eine Langlauf-Loipe, eine Freestyle-Schanze und eine 90-Meter-Sprungschanze zur Verfügung. Neben einem Viersitzer-Doppelmayr-Sessellift gibt es eine Kabinenbahn für sechs Personen sowie kleinere Sessellifte. Betriebszeiten sind 8.00-16.30 Uhr, halber Tag 300, ganzer Tag 500 元. Ausrüstung vermietet das Sun Mountain Ski Resort (新濠阳光度假村滑雪场).
Wer im Sommer kommt, der kann den Aquapark besuchen oder sich ein Mountain Bike leihen.
- Anfahrt
Von Harbin nach Yabuli-West fahren acht Hochgeschwindigkeitszüge täglich. Normale Züge sind 2½-4 Stunden bis Yabuli-Süd (Hbf) unterwegs. Vom Bahnhof gibt es für die verbleibenden 22 km Shuttle-Busse. Fernbusse, ab Nangan- oder Daowai-Busstation (4 tgl.; 37 元) brauchen aus Harbin 3 Stunden.
- Unterkuft
- 3*: Windmill Resort Hotel; News Hotel; Electricity Hotel; Yabuli Mountain Villa; Yunding Hotel
- 4*: Olympics Club, Windmill VIP House
- 5*: Club Med Resort Yabuli (man spricht Englisch), Sun Mountain Lodge, Avaunce International Exhibition Center; Yabuli Broadcast International Hotel
Schneedorf
[Bearbeiten]Das 346 Straßenkilometer auf der G10 von Harbin gelegene 5 Schneedorf (中國雪鄉 ) öffnet vom letzten Novemberwochenende bis Ende März. Die auf 1100 Höhenmetern gelegene Anlage erhält bis zu zwei Meter Schnee. Betrieb ist dann täglich von 7.00-22.00, ab 16.00 Uhr gibt es Veranstaltungen. Eintrittskarten kosten 50-280 元, gewisse Aktivitäten wie Hundeschlittenfahrten oder Skifahren gehen extra. Am Bangchui-Hügel bekommt man reifenähnliche Luftkissen, um einen 500 m langen Hang hinabzurodeln (200 元). Kinder zahlen die Hälfte, Personen über 65 sind gratis.
Die Hotels hier sind alle im 4-5*-Segment. Es gibt einige Familienpensionen, die Übernachtung auf einem traditionellen Kàng anbieten, das ist eine gemauerte Plattform die von unten geheizt wird.
- Anfahrt
Es gibt vormittags 4-5 Shuttle-Busse von der Nangang-Busstation (weniger vor Weihnachten und gegen Saisonende ab Mitte Februar; 120 元).
Vorm Bahnhof Yabuli-Süd fährt nur ein Bus täglich (80 元), nur erreichbar mit dem Zug der in Harbin frühmorgens um kurz vor 7 Uhr abfährt.
Literatur
[Bearbeiten]- Harbin: histoire, mémoire et différence; in: Revue des études slaves (Paris), 2001, S. 278-580
- Clausen, Søren; The making of a chinese city: history and historiography in Harbin; Armonk, NY, [u.a.] Sharpe, 1995
Weblinks
[Bearbeiten]- www.harbin.gov.cn – Offizielle Webseite von Harbin