Condor
Condor | |
IATA | DE |
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Sitz | Frankfurt am Main |
Drehkreuz | Flughafen Frankfurt Main |
Passagiere | 6,6 Millionen (2021/22) |
Ziele | Internationale Flugziele |
Allianz | |
Bonusprogr. | Mileage Plan |
Tochterges. | |
Webseite | www.condor.com |
Condor ist eine 1955 gegründete, deutsche Ferienfluggesellschaft mit Sitz in der Nähe des Flughafens Frankfurt am Main, wo sich auch ihre größte Basis befindet. Sie bedient von mehreren Standorten aus zahlreiche Urlaubsziele mit Fokus auf den Mittelmeerraum, Nordamerika und die Karibik - hierbei werden sowohl Charter- als auch Linienflüge durchgeführt. Seit der Insolvenz des ehemaligen Eigentümers, der Thomas Cook Group, ist Condor ein eigenständiges Unternehmen im Besitz eines Finanzinvestors.
Geschichte
[Bearbeiten]Die Firmengeschichte des Unternehmens beginnt im Jahre 1955, als vier Gesellschaften - Norddeutscher Lloyd, Hamburg-Amerika-Linie, Deutsche Lufthansa und Deutsche Bundesbahn - die „Deutsche Flugdienst GmbH“ gründen. Im Laufe der Jahre entwickelte sich Condor zu einer bekannten Ferienfluggesellschaft, die neben zahlreichen Urlaubszielen rund um das Mittelmeer auch früh Langstreckenflüge aufnahm - so war sie als erste "Ferienfluggesellschaft" weltweit Kundin für den Jumbojet, die legendäre Boeing 747.
Bis Anfang der 2000er-Jahre war Condor eine Tochter der Lufthansa, bis diese sich jedoch schrittweise vollständig von ihren Anteilen trennte (was vielen Reisenden bis heute nicht bekannt ist). So wurde Condor ein Tochterunternehmen des britischen Touristikkonzerns Thomas Cook Group, der jedoch 2019 in die Insolvenz ging. Condor konnte als eine der wenigen Airlines der Unternehmensgruppe den Betrieb aufgrund eines staatlichen Überbrückungsdarlehens aufrechterhalten und wurde zwischenzeitlich an Investoren verkauft.
2022 stellte Condor unter den neuen Eigentümern einen modernisierten Markenauftritt mit einer markanten neuen Flugzeuglackierung vor und gab sukzessive den Kauf einer vollständig neuen Flotte für die Kurz- und Langstrecke bekannt. Trotz der zusätzlichen schweren Krise durch die Corona-Pandemie konnte Condor ihr Streckennetz zuletzt wieder stabilisieren und ausbauen, so wurde das Netzwerk in die USA erheblich erweitert. Ab Ende 2024 geht es auch nach Bangkok und Phuket und ab 2025 sollen mit Buenos Aires und Santiago de Chile die dann längsten Strecken neu im Netzwerk aufgenommen werden.
Flotte
[Bearbeiten]Um das Jahr 1955 wurden drei zweimotorige Propellerflugzeuge des Typs Vickers Viking eingesetzt. Im Laufe der Jahre wurden weitere Modelle der Baureihen Boeing 707, 727, 737 und 747 betrieben, sowie einige Airbus A300 und A310. Mit dem Beginn der 1990er-Jahre wurden diese durch neuere und effizientere Boeing 757 und 767 ausgetauscht. Auch die seit den 80er Jahren betrieben Douglas DC-10 verließen zum Beginn des dritten Jahrtausends die Condor. Zur Unterstützung der Boeing stießen moderne Airbus A320 und die größeren A231 hinzu.
Die Flotte der Condor besteht mit Stand Frühjahr 2024 aus Airbus A320-200, A321-200 und Boeing 757-300 für Kurz- und Mittelstrecken sowie seit Dezember 2022 fabrikneuen Airbus A330-900neo für Langstrecken. Die vielen Reisenden noch bekannten Boeing 767-300ER für die Langstrecke wurden im März 2024 ausgemustert, die Boeing 757-300 folgen bis vsl. 2025. Neben den Langstreckenmaschinen wird auch die komplette Kurz- und Mittelstreckenflotte ab 2024 durch Airbus A320neo und A321neo abgelöst werden.
Teils werden, in der Regel als Charter, die Boeing 757 auch auf Langstrecken (beispielsweise nach Nordamerika, Afrika oder Dubai) eingesetzt - hier ist dann technisch bedingt mit einer Zwischenlandung als Tankstopp zu rechnen.
Insbesondere in der Hochsaison im Sommer setzt Condor auf der Kurz- und Mittelstrecke sowie zeitweise auch auf der Langstrecke auch Partnerairlines für den eigenen Betrieb ein, diese Maschinen tragen dann häufig keine Condor-Lackierung und werden beispielsweise von European Air Charter (Airbus A320-200) oder der spanischen Wamos Air (Airbus A330-300) betrieben. Zu beachten ist, dass sich auch die Innenausstattung teils erheblich von der von Condor gewohnten unterscheidet.
Allianzen & Vielfliegerprogramm
[Bearbeiten]Condor gehört keiner Luftfahrtallianz an und betreibt auch ein keines Vielfliegerprogramm. Es bestehen jedoch Kooperationsvereinbarungen mit Lufthansa (Zubringerflüge nach Frankfurt am Main), Alaska Airlines (Zubringerflüge in Nordamerika) und GOL (Zubringerflüge in Südamerika). Von Alaska Airlines kann auch deren Vielfliegerprogramm Mileage Plan bei Condor verwendet werden, während die Kooperation mit Miles&More der Lufthansa Group zwischenzeitlich beendet wurde.
Streckennetz und Drehkreuze
[Bearbeiten]Condor betreibt mehrere Basen an vielen Flughäfen in ganz Deutschland, die Langstrecken starten jedoch ausschließlich in Frankfurt am Main und saisonal als Charter auch aus Düsseldorf und München. Deren Fokus liegt auf Nordamerika (insbesondere die USA), aber auch der Karibik. Darüber hinaus betreibt Condor ein umfangreiches Netz an Kurz- und Mittelstrecken in Europa, welches nahezu alle beliebten Feriendestinationen im Mittelmeerraum - darunter Griechenland, Spanien, Kanarische Inseln, Kroatien oder die Türkei - beinhaltet.
Für die allermeisten Ziele lassen sich Tickets auch einzeln direkt bei Condor buchen, es gibt jedoch einige wenige die ausschließlich als "Vollcharter" für Reiseveranstalter oder beispielsweise als Teil einer Kreuzfahrt geflogen werden und nur in Kombination mit der jeweiligen Reise zu bekommen sind.
Es ist von und zu vielen Flughäfen auch möglich, entweder einen Zubringerflug mit Lufthansa oder aber ein Rail&Fly-Ticket für die Anreise mit der Bahn mit zu buchen. Wie lange die Lufthansa diesen Dienst noch bereitstellt ist jedoch unklar, da es hierzu mit Stand 2022 Streitigkeiten zwischen beiden Airlines gibt.
Der jeweils aktuelle Flugplan findet sich hier.
Langstreckenflüge
[Bearbeiten]Alle Linienflüge auf der Langstrecke starten und landen auf dem Flughafen Frankfurt am Main. Mit Stand Sommerflugplan 2024 führen diese zu folgenden Zielen, die teils nur saisonal und nur 1-2 Mal pro Woche, manche aber auch ganzjährig täglich bedient werden:
- USA: Anchorage, Baltimore/Washington, Boston, Las Vegas, Los Angeles, Miami, Minneapolis, New York City, Phoenix, Portland, San Antonio, San Francisco & Seattle
- Kanada: Edmonton/Jasper, Halifax, Toronto & Vancouver
- Karibik: Cancun, Havanna (endet im Mai 2025), Holguin (endet im April 2025), Montego Bay, Puerto Plata, Punta Cana, Santo Domingo & Varadero (endet im April 2025)
- Afrika: Mauritius, Mombasa & Sansibar
Charterflüge auf der Langstrecke, beispielsweise für Reiseveranstalter oder Kreuzfahrten, starten saisonal auch in München und Düsseldorf. Diese sind in der Regel nicht einzeln buchbar sondern nur als Teil von Pauschalreisen. Die zeitweise angebotenen Langstrecken ab Wien wurden ganz eingestellt.
Beförderungsklassen
[Bearbeiten]Kurz- und Mittelstrecken
[Bearbeiten]Kurz- und Mittelstrecken sind alle Flüge zu Zielen innerhalb Europas und Nordafrikas, teils jedoch auch (in der Regel als Charter) bis in die Arabischen Emirate. Auf diesen Flügen gibt es bisher keine Stromversorgung am Platz und nur noch vereinzelt Unterhaltungsbildschirme an der Decke. Die ab vsl. 2024 neu zur Flotte stoßenden Airbus A320neo und A321neo sollen aber mit USB-Ladebuchsen und WLAN ausgestattet werden.
Economy Class
[Bearbeiten]Die Economy ist die einfachste Klasse, Sitzkomfort und Serviceumfang entsprechend. Sämtliche Verpflegung, auch Getränke, sind kostenpflichtig. Verschiedene Snacks und Mahlzeiten können auch vorbestellt werden.
Business Class
[Bearbeiten]Zusätzlich existiert auf allen Kurz- und Mittelstreckenflügen eine Business Class. Die Sitzplätze befinden sich im vorderen Teil der Flugzeuge – ein freier Mittelsitz sorgt hier für zusätzlichen Komfort, es handelt sich jedoch um die selben Sitze wie in der Economy Class. Zudem gibt es einen verbesserten Service: separater Check-In in Deutschland, teilweise Loungezugang je nach Flughafen, kostenfreie Sitzplatzreservierung, je nach Tarif flexible Tarifbedingungen, kostenfreie Mahlzeiten und Getränke sowie Kopfhörer.
Langstrecken
[Bearbeiten]Die Langstreckenmaschinen vom Typ Airbus A330-900neo finden sich auf allen Flügen nach Nordamerika, in die Karibik, Zentral- und Südafrika und Asien. Es ist insbesondere in der Hochsaison möglich, dass auch Langstrecken von anderen Airlines im Auftrag von Condor geflogen werden, dies wird bei der Buchung über die eigene Seite von Condor auch angezeigt, kann sich aber später noch ändern. Die hier beschriebene Konfiguration weicht dann ab.
Economy Class
[Bearbeiten]Einfachste Klasse mit wenig Verstellmöglichkeiten und Bewegungsfreiheit. Sitzplatzreservierungen und Sondermahlzeiten (auch z. B. vegetarisch oder glutenfrei) sind kostenpflichtig. Die A330neo sind mit zeitgemäßen hochauflösenden Monitoren, USB-Anschlüssen und kostenpflichtigem WLAN ausgestattet.
Premium Economy
[Bearbeiten]Dank etwa 15 cm mehr Sitzabstand bietet diese Klasse mehr Komfort und Bewegungsfreiheit, die Sitze sind jedoch identisch mit der Economy Class. Mehr Service gibt es mit separatem Check-In in Deutschland, höherwertigen Menüs und kostenfreien alkoholischen Getränken zu den Mahlzeiten.
Business Class
[Bearbeiten]Auf den neuen A330neo findet sich eine zeitgemäße Kabine in 1-2-1-Anordnung mit hohen Trennwänden und vollständig flachen und längeren Betten, in der ersten Reihe gegen Aufpreis sogar mit noch mehr Platz und Bildschirm in Wohnzimmer-Dimensionen. Hinzu kommen auf allen Flügen höherwertiges Catering, separate Check-in-Schalter sowie an einigen Flughäfen Loungezugang.
Alle Flugzeuge der Condor verfügen über ein Unterhaltungssystem, in den Kurz- und Mittelstreckenmaschinen an der Decke (jedoch mittlerweile großteils abgeschaltet), in den A330neo mit eigenem Bildschirm an jedem Platz. Letztere sind mit hochmodernen Unterhaltungsbildschirmen in 4K-Auflösung ausgestattet und bieten nun wieder kostenfreien Zugang zu allen Inhalten auch in der Economy Class - diese verfügen zudem als einzige Maschinen über kostenpflichtiges WLAN während des Fluges sowie USB-Anschlüsse. Die ab 2024 neu gelieferten A320/A321neo sollen ebenfalls über USB und WLAN verfügen.
Generell lassen sich gegen Aufpreis zahlreiche Zusatzservices buchen, wie z. B. XL-Seats mit mehr Beinfreiheit, Zusatzgepäck, erweitertes Entertainment (nur auf den 767, sonst kostenlos enthalten), höherwertige und Sondermahlzeiten etc.
Lounges
[Bearbeiten]Condort selbst betreibt keine Flughafenlounges, Kunden der Business Class können mit tagesaktuellem Flugticket jedoch an mehreren (aber nicht allen) Flughäfen sowohl in Deutschland als auch im europäischen Ausland und interkontinental eine Vertragslounge beispielsweise einer anderen Airline oder des jeweiligen Flughafenbetreibers besuchen.
Check-In
[Bearbeiten]Condor bietet neben dem klassischen Check-in am Schalter (teils auch am Automaten) vor Abflug zusätzlich und nur an deutschen Flughäfen und in Zürich auch einen Check-in am Vorabend des Abflugs sowie ab vielen Flughäfen einen online Check-in an. Eine App hierfür gibt es schon lange für Apple-Smartphones, seit 2020 auch für Android-Geräte. Zu beachten ist auch, dass für sogenannte "Vollcharter", also reine Flüge für Reiseveranstalter ohne Einzelplatzverkauf, häufig kein online Check-in möglich ist.
Buchungsmöglichkeiten
[Bearbeiten]Die Flugbuchung kann über condor.com aber auch über die in mehreren Sprachen verfügbare Telefonhotline erfolgen, in der App existiert eine entsprechende Option seit 2020. Pauschalreisen beziehungsweise passende Hotelbuchungen gibt es von Condor selbst und auch auf den Websites diverser Reiseunternehmen oder aber im Reisebüro des Vertrauens.
Weblinks
[Bearbeiten]- Informationen für Journalisten im Condor Newsroom