Appelbach-Radweg
Die Appelbach-Radweg führt weitestgehend abseits der Touristenpfade von Marienthal (zu Rockenhausen) entlang des kleinen Flusses Appel von der Quelle bis zur Mündung in die Nahe bei Bad Kreuznach-Planig.
Streckenprofil
[Bearbeiten]- Länge: 42 km
- Ausschilderung: gut
- Steigungen: flussaufwärts bis Würzweiler geringe, danach mäßige Steigungen. In Gegenrichtung geht es nur bergab.
- Wegzustand: gut
- Verkehrsbelastung:
- Geeignetes Fahrrad:
- Familieneignung: Aufgrund des fehlenden ÖPNV ist eine Familieneignung zu verneinen.
- Inlinereignung: nein
Hintergrund
[Bearbeiten]Die Appel ist ein Nebenfluss der Nahe, die südlich von Marienthal entspringt und von dort nach 40 km in die Nahe mündet. Dabei durchquert die Appel zunächst das Nordpfälzer Bergland, um anschließend in das Rheinhessische Hügelland und zuletzt in das Nahetal überzugehen.
Das Tal der Appel ist eine der wenigen Möglichkeiten, ohne größere Steigungen den Donnersberg zu erreichen. Aus anderen Regionen sind teils starke Steigungen zu überwinden, während das Appeltal vergleichsweise sanft ansteigt.
Vorbereitung
[Bearbeiten]Ausreichend Proviant sollte mitgenommen werden, da am Startpunkt in Marienthal keine Einkaufsmöglichkeiten vorhanden ist und die nächste Möglichkeit erst in Gaugrehweiler besteht, sonn- und feiertags sogar erst in Wöllstein. Sofern man den Tipp unter "Anreise" folgt, kann man sich in Kirchheimbolanden mit allen notwendigen Dingen eindecken.
Anreise
[Bearbeiten]Am sinnvollsten ist es, in Marienthal zu beginnen und bergab zu fahren, umgekehrt kann man natürlich auch von Bad Kreuznach bergauf fahren.
Die Anfahrt nach Marienthal ist etwas knifflig, denn das Bergdorf liegt in 400 m Höhe. Die sonst auf der Strecke verkehrende Linie 901 von Rockenhausen nutzt Kleinbusse, die eine Fahrradmitnahme nicht erlauben. Am besten nimmt man die Bahn bis Kirchheimbolanden und nutzt von dort die Ausflugsbusse zum Donnersberg mit Fahrradtransport (siehe Artikel Dannenfels). Vom Donnersberg geht es über öffentliche Straßen nur bergab nach Marienthal. Das starke Gefälle am Donnersberg erfordert aber gute Bremsen und eine gewisse Beherrschung des eigenen Fahrrads.
Bad Kreuznach hat selbstverständlich durch seinen Bahnhof eine gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Von dort sind es 3 km zum offiziellen Startpunkt der Radroute.
Die Dörfer entlang der Radroute sind auf Donnersberg-Seite kaum mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Das vor allem deshalb, da in den Ruftaxis grundsätzlich keine Fahrräder mitgenommen werden und auch die "regulären" Kurse häufig mit Kleinbussen bewältigt werden, die eine Fahrradmitnahme nicht zulassen. Auf rheinhessischer Seite mag die Situation anders sein.
Streckenbeschreibung mit Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Der Radweg beginnt in Marienthal am Dorfplatz und somit nicht an der eigentlichen Appelquelle. Wer "stilecht" den Radweg an der Quelle beginnen will, muss dafür über die Straße "Am Donnersberg" vorbei am Ausflugslokal und hinter dem Dorf über ein kurzes Stück Waldweg zum Appelbrunnen (Wanderwegbeschilderung folgen), wo sich auch eine Rastmöglichkeit befindet. Vom Startpunkt verläuft der Radweg noch in Sichtweite des Donnersberg durch die zahlreichen kleinen Dörfer im Appeltal, bis er schließlich hinter Niederhausen nach Rheinhessen übergeht. Abgesehen vom allerersten Abschnitt, der über einen geschotterten Waldweg verläuft, sind alle Wege asphaltiert und weitestgehend abseits der öffentlichen Straßen.
- Marienthal (340 m) - Am Fuße des Donnersberg liegt das Bergdorf Marienthal, das als Kreuzungspunkt zahlreicher Wanderwege eine für seine Größe beachtliche touristische Infrastruktur aufgebaut hat; so gibt es hier sowohl Übernachtungsmöglichkeiten als auch ein Ausflugslokal zur Einkehr. Der Ort geht auf ein altes Kloster aus dem Mittelalter zurück, dessen Spuren teilweise immer noch an der heutigen evangelischen Kirche im Ortszentrum sichtbar sind. Der Dorfplatz wurde in jüngster Zeit umgebaut und deutlich verschönert und lädt zum Verweilen ein.
- ~ ~> Nach Durchquerung des kleinen Dorfes geht es nördlich entlang der Appel vorbei an der Siedlung Rußmühlerhof. Nach Kreuzung der Landstraße nach Ruppertsecken führt der Weg durch ein kurzes Waldstück mit mäßigen Steigungen und geschotterten Wegen. Nach Verlassen des Waldes geht es über Felder weiter.
- Würzweiler (282 m) - Würzweiler ist mit seinen 180 Einwohnern ein sehr kleines und verschlafenes Dorf. Aufgrund der Größe des Dorfes gibt es keine eigene Kirche, sehr wohl aber einen Glockenturm im Ortszentrum, der die Dorfbewohner an den Gottesdienst im nahen Marienthal erinnert. Die alten Bauernhäuser, die sich entlang der Hauptstraße schlängeln, dürfen bewundert werden.
- ~ ~> Vorbei am Kindergarten wird die Appel zum ersten Mal gekreuzt. Nach Verlassen des Ortes geht es derzeit ein kurzes Stück über die Landstraße, aber ein Fuß- und Radweg ist derzeit (Stand November 2018) schon im Bau. Weiter geht es dann auf einem Feldweg durch ruhige Felder.
- Gerbach (257 m) - Mit gut 500 Einwohnern ist Gerbach der nächste größere Ort in der Umgebung und bekannt für seinen großräumigen Campingplatz am Ortsrand. Herzstück des Ortes ist die katholische Kirche St. Michael im Ortszentrum. Ganz in der Nähe befindet sich übrigens das ehemalige US-Sonderwaffenlager North Point, das seit Abzug der amerikanischen Truppen aus der Donnersberg-Region von der Natur zurückerobert wird; gelegentlich gibt es Führungen durch das verlassene Gelände.
- ~ ~> Der Radweg führt an der Grundschule sowie dem Gemeindehaus einer ortsansässigen Freikirche vorbei und weiter auf Feldwegen ohne größere Besonderheiten.
- Sankt Alban (247 m) - Der Ort mit dem sehr christlich anmutenden Namen war Sieger bei "Unser Dorf soll schöner werden" und ist dementsprechend reich mit Blumen beschmückt. Die evangelische Kirche im Ortszentrum ist vergleichsweise jungen Datums (1911 errichtet), daneben gibt es im Ort mit dem Hengstbacherhof einen alten, gut erhaltenen Bauernhof.
- ~ ~> Der Radweg kreuzt hier die Appel erneut und führt nunmehr auf der anderen Seite durch ein kurzes Waldstück in den nächsten Ort.
- Gaugrehweiler (227 m) - Im 500 Einwohner starken Gaugrehweiler gibt es die einzige Tankstelle der gesamten Region und eine Möglichkeit, sich mit Proviant und anderen für die Radreise notwendigen Dingen einzudecken. Die Tankstelle ist sonn- und feiertags geschlossen! Daneben gibt es hier auch eine Apotheke und eine Bäckerei. Der Ort war zeitweise Residenz eines örtlichen Grafen, auch wenn von dem ehemaligen Schloss nicht mehr viel erhalten ist. Darüber hinaus gibt es einen gut erhaltenen und sehenswerten historischen Ortskern mit einer protestantischen Kirche, die noch auf das Mittelalter zurückgeht.
- Oberhausen an der Appel (227 m) - Mit 150 Einwohnern ist Oberhausen ein sehr kleiner und beschaulicher Ort. Der Ort hatte eine gewisse Bedeutung im Bergbau über Tage, wovon noch mehrere verlassene Sandsteinbrüche in der Umgebung und nicht zuletzt auch die Häuser im Ort zeugen.
- ~ ~> Nach einem kurzen Stück über die Ortsstraße verläuft der Radweg direkt entlang der Appel weiter.
- Münsterappel (199 m) - Mit knapp 500 Einwohnern ist Münsterappel die nächste "Metropole" entlang des Radwegs. Münsterappel war Sitz eines bedeutenden Benediktinerklosters; die aus dieser Zeit stammende prachtvolle Klosterkirche im Ortszentrum gilt heute als Geheimtipp, da sie trotz ihrer zahlreichen Reliquien und Kunstwerke kaum von Touristen aufgesucht wird.
- ~ ~> Der Radweg führt durch Seitenstraßen am Ortskern vorbei und anschließend weiter durch Felder, vorbei am Sportplatz des örtlichen Fußballvereins, in den nächsten Ort.
- Niederhausen an der Appel (191 m) - Niederhausen ist ein kleines, hauptsächlich von alten Bauernhäusern geprägtes Dorf.
- ~ ~> Der Radweg wechselt hier zur Landstraße und kreuzt in dessen Verlauf die Appel zweimal. Der Fuß- und Radweg parallel zur Landstraße ist noch nicht auf voller Länge ausgebaut, über 2 km muss man mitten auf der Landstraße fahren und dabei den Autos ausweichen. Hier wird dann auch die Grenze zwischen Donnersberg-Region und Rheinhessen überschritten und schließlich der nächste Ort erreicht.
- Tiefenthal (180 m) - Mit Tiefenthal wird erstmals eine Weinbaugemeinde erreicht, auch wenn die Rebflächen im Ort von bescheidenem Ausmaß sind.
- ~ ~> Durch den Ort geht es an der evangelischen Kirche vorbei und anschließend weiter auf Feldwegen am Waldrand entlang. Nach 3 km stößt man auf Hof Iben, eine ehemals bedeutende Wasserburg und Sitz des Templerordens. Ab hier muss man nach einer weiteren Kreuzung der Appel erneut auf eine Landstraße ohne Radweg ausweichen und sich über 3 km durch den Autoverkehr kämpfen, bis man den nächsten Ort erreicht hat.
- Neu-Bamberg (160 m) - Neu-Bamberg entstand ursprünglich als Höhenburg auf einem Berghügel; die Reste der Burg sind erhalten und können besichtigt werden. Um die Burg entstand das Dorf mit bis heute erhaltener Ortsbefestigung. Heute hat Neu-Bamberg gut 900 Einwohner und eine ausgebaute touristische Infrastruktur, darunter auch mehrere Weingüter in denen man den örtlichen Nahewein verkosten kann. Nicht vergessen sollte man einen Abstecher zur katholischen Kirche St. Dionysuis auf einer nahegelegenen Anhöhe.
- ~ ~> An der Burg vorbei geht es nach einer weiteren Kreuzung der Appel durch ein Waldstück. An einer ehemaligen Mühle wird die Appel noch zweimal gekreuzt, bis die Grenze nach Rheinhessen überschritten wird.
- Wöllstein (150 m) - Mit knapp 4500 Einwohnern ist Wöllstein der erste wirklich große Ort, der auf der Radroute durchfahren wird, und die erste Möglichkeit sich im örtlichen Supermarkt mit dem Notwendigen einzudecken. Daneben gibt es zahlreiche Gaststätten, die zur Einkehr einladen, Übernachtungsmöglichkeiten und nicht zuletzt wieder Weingüter.
- ~ ~> Der Radweg führt einmal quer durch den ganzen Ort und führt dann über einen neugebauten Kreisverkehr (der Kreisverkehr fehlt noch auf älteren Karten und Navis!) über die Appel und in den nächsten Ort.
- Badenheim (120 m) - Badenheim ist mit knapp 600 Einwohnern ein beschaulicher rheinhessischer Ort. Auch hier gibt es einige Restaurants und Weingüter.
- ~ ~> Nach Durchquerung des Ortes geht es auf einem Radweg parallel zur Landstraße weiter in den nächsten Ort.
- Pfaffen-Schwabenheim (144 m) - Dieser Ort beherbergt die größte erhaltene Klosteranlage in Rheinland-Pfalz, das Augustiner-Chorherrenstift Pfaffen-Schwabenheim und ist allein deshalb einen Besuch wert.
- ~ ~> Auf einem Feldweg entlang der Landstraße geht es nach einer weiteren Kreuzung der Appel in den nächsten Ort.
- Bosenheim (135 m) - Der Winzerort Bosenheim ist heute Stadtteil von Bad Kreuznach. Hauptsächlich für seine zahlreichen Weingüter bekannt, gibt es hier ausreichend Möglichkeiten zur Einkehr und Übernachtung.
- Planig (105 m) - In Planig mündet die Appel in die Nahe. Planig ist nicht nur Winzerort, sondern bedeutender Gewerbestandort: das riesige Gewerbegebiet westlich von Planig geht nahtlos in das Bad Kreuznacher Stadtgebiet über.
- ~ ~> Hinter Planig endet der Radweg, nachdem die Nahe überschritten wird, und mündet in den Nahe-Radweg.
Weitere Übernachtungsorte
[Bearbeiten]Sicherheit
[Bearbeiten]Ausflüge
[Bearbeiten]Vom Endpunkt der Radroute ist die sehenswerte Stadt Bad Kreuznach nur einen Katzensprung entfernt. Weiter geht es auf dem Nahe-Radweg wahlweise Richtung Bingen oder Richtung Idar-Oberstein.
Endet die Reise in Marienthal, kann man nach Rockenhausen fahren; nach einem kurzen Anstieg führt die (allerdings stark befahrene) Landstraße nur noch bergab. Rockenhausen ist selbst sehenswert, darüber hinaus besteht Anschluss an den dortigen Alsenz-Radweg.
Literatur- und Kartenhinweise
[Bearbeiten]- Appelbach-Radweg auf der Tourismus-Webseite von Rheinhessen
- Karte des Appelbach-Radwegs auf Radwanderland.de