Östliches Kasachstan
Das Östliche Kasachstan umfasst zwei Oblaste. Ostkasachstan (Шығыс Қазақстан облысы, Восточно-Казахстанская область) aus dem Abai (Абай облысы, Абайская область) 2022 ausgegliedert wurde. Letzteres Gebiet war bis 1997 der Semipalatinsk Oblast gewesen. Die Gegend bewässert der Irtysh , der mehrfach große Seen bildet.
Orte
[Bearbeiten]- 1 Naturschutzgebiet Ertis-Ormany (Ертіс орманы) Eines der wenigen bewaldeten Gebiete des Landes. 130 × 133 km große Zone in der durch Aufforstung versucht wird, die über die Steppe fegenden Winde abzumildern.
- Kurtschatow
1 Semipalatinsk-Testgelände-Museum (Музей Семипалатинского испытательного полигона) ist an der ul. Krasnoarmejskaja aber nur für Tourgruppen zugänglich.
Das „Polygon“ im Testgelände kann mit zugelassenen Agenturen, die in Seimei sitzen, besucht werden. Um die entsprechenden Genehmigungen zu erhalten, muss man mindestens zwei Wochen vorher buchen. Die Preise sind hoch, so kostete eine Gruppe inkl. 2 Übernachtungen 2023 US$ 1460, was durch die Zahl der Teilnehmer geteilt wird. Dabei ist auch ein Abstecher zum „Atomsee“ von Shagan im Programm.
Am Ortsrand ist der 1 Bahnhof Degelen (Железнодорожная станция Дегелен) mit Anbindung an Almaty-2, Pawlodar, Atana und Oskemen. Rechts vom Ausgang eine Statue des Vaters der sowjetischen Atombombe, nach dem die Ortschaft benannt wurde.
- Saissan
Busse zur chinesischen Grenze fahren um 7.00 Uhr von der Busstation an der Astana ul., nicht weit vom 2 Aray Hotel (Гостиница Арай) (2023: 5000 ₸ p.P.). Günstig ist das Fernfahrerhotel 3 Avto Kemping "Ak Zhol" (Авто кемпинг "Ак жол") (Желтоқсан 87, neben Tankstelle).
Hintergrund
[Bearbeiten]Zur Zarenzeit flüchteten Altgläubige Russen in die abgelegene Altai-Region, die sich auf russischer Seite fortsetzt.
Sprache
[Bearbeiten]Obwohl seit 1991 viele Russen wegen der schlechten Wirtschaftssituation abgezogen ist, ist ihr Bevölkerungsanteil hier noch hoch.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Mit der Bahn
[Bearbeiten]Oskemen und Semei haben täglich direkte Verbindungen mit Almaty und Astana.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Die kasachische Fernstraße A8, die als Ost-West-Route von Taskesken über Ürschar bis zur chinesischen Grenze bei Tacheng führt.
Linksufrig den Irtysch flussauf verläuft die Straße R-174.
- China
- Landgrenzübergang bei Tacheng in der Provinz Xinjiang.
- 1 Grenzübergang Maikapchagai – Jeminay (吉木乃) ist erreichbar von kasachischer Seite per Marshrutka von Saissan. In China Sammeltaxis von/nach Altay. Grenzübertritt durchs Niemandsland ist mit Fahrrad oder zu Fuß nicht gestattet.
- Rußland
- Straßenübergang bei 2 Tamoshennyj Post Weselojarsk / Auyl (Таможенный Пост Веселоярск / Ауыл) 117 km nördlich Semei. In Rußland ist nächste größere Stadt Barnaul, 322 km entfernt, etwa auf dem halben Weg nach Nowosibirsk.
- 3 Grenzübergang Smeinogorsk / Auyl (Пограничный Пункт РК), 24 Std. geöffnet.
Mobilität
[Bearbeiten]Die in 3 Ulken Narin (Үлкен Нарын, Үlken Naryn, Үлкен Нарын; bis 2009 Bolshenarymskoe) beginnende Landstraße R-163 ist der einzige Weg, der im Tal in die Katon-Karagai-Region im Altai führt und nach 167 km in 4 Berel' (Берель) endet.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Buchtarma-Stausee.
Erholungsgebiet Sibin-Seen
[Bearbeiten]Hier liegen fünf Seen nebeneinader jeweils getrennt durch Felsgrate. Vom ersten bis letzten sind es vier Kilometer Luftlinie. Der Shalkar- und 1 Tortkarasee bieten regelrechte Strände.
Die drei Unterkünfte haben in der Sommersaison Hütten oder Jurten.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Bergwandern im Sommer in den kasachischen Altai-Bergen. Hier ist man in wirklich abgelegnen Gegenden ohne viel Versorgungsmöglichkeiten und Bergwacht. Vor Bären wird gewarnt.
Örtlicher Waldhonig wird viel verkauft. Ebenso Hirschhornpulver von dem viele Bodybuilder glauben es erhöhe die Ausdauer und den Testosteronspiegel was beides medizinisch unbewiesen ist.
Katon-Karagai
[Bearbeiten] Der 4 Nationalpark Katon-Karagay (Катонқарағай ұлттық паркі) ist auch UNESCO-Biospährenreservat. Er zieht sich entlang der Hänge des südlichen Altai-Gebirges (hier bis 2800 m) und setzt sich über die russische Grenze fort. Ein Viertel ist streng geschützt. Tagesdurchschnittstemperaturen sind hier −26 °C im Januar und angenehm frische 9,5 °C im Juli,
Mit achtzig Metern ist der 5 Kokkol-Wasserfall (Водопад Кокколь) der höchste der Region. Nahebei ist ein Zeltplatz wo füher ein Arbeitslager war, dessen Reste noch erkennbar sind (развалины ГУЛАГа). Folgt man dem Bach gut 8 km gelangt man zum Kokkol-See in dem er endet. Steigt man vor hier gut 250 Höhenmeter aufwärts kommt man zu den Blockhütten des 2 oberen Lagers (Верхний лагерь, Werchnij lager') (direkt an der russischen Grenze; keinesfalls überschreiten!). Hier bauten Sträflinge 1936/38–54 Tungsten und Molybdän ab.
Aus Oskemen fahren am Morgen zwei Busse täglich ca. 9 Std.
Im Tal im Landkreis Katon-Karagai ist man auf einheimische Besucher durchaus eingestellt. Sommersaison ist Mai bis Oktober, Winterbetrieb Dezember bis März. Unterkünfte bieten meist Hütten o. ä. für (mehrwöchige) Familienurlaube, so dass im Sommer eine Reservierung sinnvoll ist ist. Mehrere Unterkünfte und Läden sind im Dorf 6 Katon-Karagay (Қатонқарағай). Hier vermittelt man auch Ausflüge bzw. -ritte.
- Unterkunft
- 6 Qaton Qaragai Resort & Spa, Республика Казахстан, ВКО, Катон-Карагайский район, село Топкаин Топкаин, Katon-Karagay 070908. Tel.: +77006162737. Geöffnet: Rezeption 9.00-18.00.
- 7 Muz Tau Eco-Hotel. Tel.: +77077705757.
Ridder
[Bearbeiten]Die Gegend um die auf 700-900 Metern gelegene Kleinstadt 7 Ridder (Риддер, vormals Leninogorsk) sind die Hänge des Iwanowskij-Gebirgszuges. Der Ort selbst eine alte Minenstadt, die sowjettypisch umgestaltet wurde. In der Gegend ist der streng geschützte West-Altai-Naturpark. Im Umland vereinigen sich fünf Gebirgsbäche zum Ulba, der unterhalb der Stadt durch Bergbau stark mit Schwermetallen belastet ist. Auf den Gebirgsbächen wir Rafting angeboten. Höchttemperaturen im Sommer erreichen 35,4 °C, im Winter hat man -41,3 °C gemessen.
Aus Oskemen verkehrt täglich ein Zug zum 2 Bahnhof Leninogorsk. Auf der Straße sind es 128 km. Busse zur 3 Awtostanzija (Автостанция) am Zwetnikow-Park brauchen drei Stunden.
Im Dorf Poperečnoe, 31 km tiefer in die Berge, findet im Juli (Datum wechselt jährlich) das „Uba“-Folklorefestival statt.
Der Grenzübergang am Ende des Tals ist für Drittstaatler nicht geöffnet.
- Sehenswürdigkeiten
- 3 Heimatmuseum (Риддерский историко-краеведческий музей), Proyezd Nezavisimosti 11, Ridder 071300. Nette Sammlung ausgestopfter Tiere. Mineralien der Region.
- Das 4 Afghanistan-Kriegerdenkmal (Памятник Героям-Афганцам) ist eindrucksvoll gestaltet.
- Am südlichen Stadtrand ist der 6 Botanische Garten des Altai (Алтайский ботанический сад) . Von seinen 154 Hektar sind 35 wissenschaftlich betreut.
- Wanderwege auf den 7 Pik Soi Kosmodem'janskoj (Пик Зои Космодемьянской) oder den nahen Pik Tri Brata. Bergschuhe sind in beiden Fällen nötig.
- 5 Skythengräber bei Berel. Bereits 1865 hat Wilhelm Radloff hier Grabstätten mit zahlreichen Pferden als Grabbeigaben aus der Zeit von ca. 300 vor bis 650 nach Chr. entdeckt. 1959 und ab 1993 folgten weitere Untersuchungen. Die Fundstücke sind in Museen, jedoch hat man 2008 ein kleines Museum eröffnet in dem Grabanlagen und -beigaben nachgestellt sind. Geöffnet: Winterpause.
- Unterkunft
- 9 Ulbacamp (Спортивно туристическая база), с. Лесное, ул. Сосновая 1/1, Ridder (Bahnhalt Ulbastroy (Ульбастрой), 1 km über die Brücke). Tel.: +77074401102. Auch Schlafsaal.
- 10 Ridder Resort Hotel, Ul. Shosseynaya 65 (Bahnhalt Tischinskaja Тишинская). Tel.: +77770552222. Gehoben, ausgerichtet auf Winterbetrieb.
Markakolsee
[Bearbeiten]Es gibt einen Pfad entlang des Nordufers von Urunchajka um den See nach 8 Matabaj (Матабай), einer Ansammlung weniger Häuser.
- Anfahrt
Zwischen Katon-Karagai und 9 Urunchajka (Ұрынқай) , einem russischen 500-Seelen-Dorf am Markakolsee führt die sehr einsame „österreichische Straße” – so genannt weil sie 1915–17 von Kriegsgefangenen gebaut wurde. Vom 4 Abzweig an der R-163 geht es serpentinenreich auf den Burkat-Paß (2137 m). Ein Weilchen danach ist man auf Schotter- und Feldweg unterwegs. Es gibt keinerlei Versorgung auf sechzig Kilometern.
Um den Markakolsee (auf 1445 m) von Süden zu erreichen, muss man nach 10 Terekti (Теректі). Hier kann man in der Ferne schon die Wachtürme der chinesischen Grenze erkennen. Das hiesige Café (Рахат) vermietet auch einfache Zimmer.
Die Ortschaft erreicht man aus Saissan auf den R-164 und R-147 (144 km).
Kommt man die vierhundert Kilometer auf der R-137 von Oskemen muss man bei 5 Kaznakovskaja (Казнаковская) mit der Fähre über den Irtysch (bis 21.00 Uhr). Die Landschaft auf diesem Ufer ist bizarr. 11 Černjaevka (Черняевка), ein Dorf an einer Kreuzung der R-164 ist Stopp zum Umsteigen zwischen Marshrutki. Von hier fährt man 55 km bis Terekti. Dann weiter nach Urunchajka, den einzigen Dorf am See, das eine richtige Straßenanbindung hat.
Sicherheit
[Bearbeiten]Die Sondererlaubnisse für Ausländer, um sich im grenznahen Alatai aufhalten zu dürfen wurden 2018 abgeschafft.
Klima
[Bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten]- Bauer, Susanne; Fallout Memory Trajectories at Semipalatinsk: Reassembling the Post-Soviet Past; London 2022 (Routledge); ISBN 978-1-032-16050-4; Volltext
- Shapiro, Charles S.; Nuclear Tests: Long-Term Consequences in the Semipalatinsk/Altai Region; Berlin 1998 (Springer); “Proceedings of the NATO Advanced Research Workshop 'Long-Term Consequences of Nuclear Tests for the Environment and Population Health (Semipalatinsk/Altai Case Study),' held in Barnaul, Russia, September 5-10,1994”; ISBN 978-3-642-63723-0
- Trutanov, Igor' V.; Die Hölle von Semipalatinsk: ein Bericht; Berlin, Weimar 1992 (Aufbau-Verl.)
- Volodina, G. A. [u.a.]; Šyġys Ķazaķstan = Восточный Казахстан Vostočnyj Kazachstan; Ustʹ-Kamenogorsk 2005 (Intourist) [Bebilderter Wildpflanzenführer; kazach., russ., engl. Text]
Weblinks
[Bearbeiten](Stand: Jan 2024)
- Visit East Qazaqstan (engl.)
- Tourism in Katon-Karagay (engl.)
- Offizielle Webseiten
- Oblast Abai (engl.)
- Oblast Ostkasachstan (engl.)
- Oblast Schetissu (engl.)
- Kainar-Syndrom (Atomwaffen A-Z)