Saronische Inseln
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Die Saronischen Inseln liegen im Ägäischen Meer im Saronischen Golf zwischen der Halbinsel Attika und der östlichen Halbinsel Argolis des Peloponnes in Griechenland.
Die Inseln bieten eine Vielzahl von touristischen Attraktionen, darunter antike Ruinen, malerische Dörfer, eine reiche Seefahrtsgeschichte, schöne Strände mit glasklarem Wasser und sie sind sehr beliebt bei Seglern. Die meisten Besucher verbinden die Inseln mit einem Besuch von Athen.
Regionen
[Bearbeiten]Sie bestehen aus einer Gruppe von sieben größeren bewohnten und zahlreichen kleineren, unbewohnten Inseln
- 1 Salamis (Σαλαμίνα) Salamis ist die größte der Saronischen Inseln und liegt in unmittelbarer Nähe zur griechischen Hauptstadt Athen. Die Insel ist vor allem für ihre historische Bedeutung bekannt. Hier fand 480 v. Chr. die berühmte Seeschlacht von Salamis statt, bei der die Griechen die Perser besiegten. Heute können Besucher die Ruinen der antiken Stadt Salamis erkunden, darunter das Theater, die Agora und das Gymnasium. Die Insel bietet auch einige schöne Strände wie Faneromeni und Aianteio. Die Stadt Salamis, die Hauptstadt der Insel, ist ein lebendiger Ort mit Geschäften, Restaurants und einem Hafen, von dem aus Fähren nach Athen verkehren.
- 2 Ägina (Αίγινα) Aegina ist die größte der Saronischen Inseln und berühmt für ihre köstlichen Pistazien. Die Hauptstadt Aegina-Stadt ist eine geschäftige Hafenstadt mit einer interessanten Mischung aus antiken Ruinen, neoklassizistischer Architektur und modernem Leben. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen der Tempel des Apollon Aphaia, die archäologische Stätte von Kolona und das Kloster Agios Nektarios. Aegina bietet einige sandige Strände, darunter die beliebten Strände von Agia Marina und Souvala. Die Insel ist gut mit Fähren von Athen aus erreichbar und zieht sowohl Einheimische als auch Touristen an.
- 3 Angistri (Αγκίστρι) Agistri ist die kleinste der bewohnten Saronischen Inseln und beliebt bei Naturliebhabern. Die Insel ist von dichten Pinienwäldern bedeckt und hat klare Gewässer. Agistri ist ideal für diejenigen, die Ruhe und Erholung suchen. Die Hauptstadt Megalochori (auch Skala genannt) ist ein malerisches Dorf mit einer entspannten Strandpromenade und einigen Tavernen.
- 4 Methana (Μέθανα) Methana ist eine vulkanische Halbinsel und eine der weniger bekannten Saronischen Inseln. Die Landschaft von Methana ist geprägt von vulkanischen Aktivitäten, darunter heiße Quellen und Fumarolen. Die Halbinsel ist ein idealer Ort für Wanderungen und Naturliebhaber. Wanderwege führen zu Kratern und durch dichte Wälder. Die beiden Hauptorte auf Methana sind Methana-Stadt und Kameni Chora, wo man traditionelle Tavernen und Unterkünfte findet. Die heißen Quellen von Methana sind bekannt für ihre heilenden Eigenschaften, und einige Badehäuser bieten Besuchern die Möglichkeit, in den natürlichen Quellen zu entspannen.
- 5 Poros (Πόρος) Poros besteht aus zwei Inseln, Sphairia und Kalavria, die durch eine schmale Landenge miteinander verbunden sind. Die Hauptstadt Poros-Stadt liegt auf der größeren Insel Kalavria. Die Stadt hat ein charmantes Ambiente mit neoklassizistischen Gebäuden, engen Gassen und gemütlichen Tavernen am Meer. Poros bietet eine entspannte und familiäre Atmosphäre, ideal für einen ruhigen Urlaub. Die Strände von Poros sind vielfältig, von sandigen Buchten bis hin zu felsigen Abschnitten, und die kristallklaren Gewässer laden zum Schwimmen und Schnorcheln ein. Auf der Insel gibt es auch einige historische Stätten, wie das Kloster Zoodochos Pigi und den Tempel des Poseidon.
- 6 Hydra (Ύδρα) Hydra ist eine autofreie Insel, die für ihre malerische Schönheit und ihren traditionellen Charme bekannt ist. Die Hauptstadt, auch Hydra genannt, ist eine hübsche Hafenstadt mit schönen neoklassizistischen Gebäuden, engen Gassen und einer lebhaften Hafenpromenade. Die Insel ist von steilen Hügeln umgeben, die mit Olivenbäumen und Pinien bewachsen sind. Esel sind das bevorzugte Transportmittel auf der Insel. Hydra hat viele Kunstgalerien, Boutiquen, Tavernen und Cafés entlang der Küste, die eine entspannte und romantische Atmosphäre schaffen. Die Strände von Hydra sind größtenteils steinig, aber das klare Wasser macht das Baden zu einem Vergnügen.
- 7 Dokos (Δοκός Ύδρας) Dokos ist eine kleine, abgelegene Insel in der Saronischen Bucht und gilt als eine der naturbelassensten Inseln der Region. Die Insel hat eine lange Geschichte und wurde in der Antike als Marinestützpunkt genutzt. Heute ist Dokos vor allem für seine Ruhe und Einsamkeit bekannt. Es gibt keine ständigen Bewohner auf der Insel, aber im Sommer kommen gelegentlich Segler und Touristen vorbei, um die natürliche Schönheit zu genießen. Dokos hat wunderschöne Buchten und Strände, die zum Schwimmen und Schnorcheln einladen. Die Insel ist auch ein beliebter Ankerplatz für Segler, die die Abgeschiedenheit schätzen.
- 8 Spetses (Σπέτσες) Spetses hat eine reiche Geschichte und war einst ein wichtiger Hafen für die Handelsschifffahrt. Heute ist die Hauptstadt Spetses-Stadt eine charmante Mischung aus traditionellen Steinhäusern und eleganten Villen. Die Insel ist bekannt für ihre Pferdekutschen, die ein beliebtes Fortbewegungsmittel sind. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen das Bouboulina-Museum, das Haus des Dichters B. Papadiamantis und das Kloster Agios Nikolaos. Spetses bietet eine Reihe von Stränden, darunter Agia Marina und Vrellos, die mit klarem Wasser und entspannter Atmosphäre locken.
Weitere Ziele
[Bearbeiten]Es gibt noch etliche weitere Inseln im Bereich des Saronischen Golfes, teilweise sind sie unbewohnt und nur von geringem touristischen Interesse, teils sind sie im Privatbesitz vermögender griechischer Familien.
Hintergrund
[Bearbeiten]Der Name leitet sich ab von einem mythischen König Saron.
Die Saronischen Inseln sind die Hausinseln der Athener und auch beliebt bei Segel-Anfängern. Durch die Nähe zu Athen (wo ca. die Hälfte aller Griechen lebt) sind sie leicht erreichbar, auch für einen Wochenendtrip von Athen aus. So kann es im Sommer an den Wochenenden und an Feiertagen recht voll werden. Einige Inseln, wie Hydra, werden auch von Kreuzfahrtschiffen besucht. Das macht sie ziemlich touristisch, aber es ist insgesamt fast alles griechischer Tourismus. Es sind nicht die typischen Ferieninseln der ausländischen Touristen, sondern schöne Ziele für einen Tages-/Wochenendtrip von Athen aus oder vom Peleponnes.
Geschichte
[Bearbeiten]Frühgeschichte: Die Saronischen Inseln waren bereits in der Antike bewohnt. Es gibt archäologische Funde, die darauf hindeuten, dass Menschen in dieser Region bereits in der Jungsteinzeit sesshaft waren. Später waren die Inseln Teil der mykenischen Kultur, die eine der ersten großen Kulturen im antiken Griechenland war.
Antike: In der klassischen Antike spielten die Inseln eine wichtige Rolle in der Geschichte Griechenlands. Salamis, eine der größten Inseln der Gruppe, war bekannt für die entscheidende Seeschlacht von Salamis im Jahr 480 v. Chr., bei der die griechische Flotte unter der Führung von Themistokles die persische Flotte besiegte. Diese Schlacht war ein Wendepunkt im Perserkrieg und trug zur Verteidigung Griechenlands gegen die persische Invasion bei.
Mittelalter: Im Mittelalter waren die Inseln wie viele andere griechische Inseln unter byzantinischer Herrschaft. Die Region war während dieser Zeit ein wichtiger strategischer Punkt für die Verteidigung des byzantinischen Reiches gegen verschiedene Eroberer und Piraten.
Ottomanische Zeit: Im 15. Jahrhundert wurden die Inseln von den Osmanen erobert und blieben für mehrere Jahrhunderte unter osmanischer Herrschaft. Während dieser Zeit erlebten die Inseln ein Wachstum des Handels und der Wirtschaft, und einige der Hauptstädte der Inseln entwickelten sich zu blühenden Hafenstädten.
Unabhängigkeitskrieg und Moderne: Im 19. Jahrhundert spielten die Inseln eine Rolle im griechischen Unabhängigkeitskrieg (1821-1829) gegen die osmanische Herrschaft. Die Inseln waren wichtige Zentren für die Organisation und Mobilisierung der griechischen Revolutionäre. Nach der Unabhängigkeit wurden die Inseln Teil des modernen griechischen Staates.
Im Laufe der Zeit haben sich die Saronischen Inseln weiterentwickelt und sind zu beliebten Reisezielen für Touristen aus der ganzen Welt geworden. Der Tourismus hat einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaft der Inseln geleistet und die Entwicklung der Infrastruktur und Dienstleistungen vorangetrieben.
Anreise
[Bearbeiten]Alle touristisch bedeutenden Inseln sind sehr gut von Piräus über Fähren erreichbar.
Für jede Insel der Gruppe gibt es verschiedene Fährverbindungen, wobei die Inseln Aegina, Poros, Hydra und Spetses die meiste Zeit über täglich und mehrmals pro Tag von Piräus aus angefahren werden. Die Fährüberfahrt dauert je nach Zielinsel zwischen 1 und 2,5 Stunden.
Zusätzlich zu den regulären Fähren gibt es auch Schnellboote (Flying Dolphins) und Wassertaxis, die schnellere Verbindungen zu den Saronischen Inseln bieten. Diese Optionen sind etwas teurer als die herkömmlichen Fähren, können aber die Reisezeit erheblich verkürzen.
Mobilität
[Bearbeiten]Fähren verbinden die Hauptinseln mit Piräus und dem Peloponnes-Festland. Meist lohnt es nicht mit dem eigenen Fahrzeug überzusetzen, besonders nicht an den Sommerwochenenden wenn sich die Flut der Athener über die Inseln ergießt. Die Inseln sind meist nicht so groß oder bieten wenig touristisch Interessantes abseits des Hauptortes. Ein Moped mieten ist meist völlig ausreichend. Busse sind eher spärlich und nicht für Sightseeingtouren ausgelegt.
Küche
[Bearbeiten]Der Fährhafen jeder Insel bietet immer die beste Auswahl an Tavernen. Siehe auch: Essen und Trinken in Griechenland.
Nachtleben
[Bearbeiten]Dies ist nur sehr begrenzt vorhanden, schliesslich gehen die Athener, die den Hauptteil an Touristen darstellt, dorthin zur Entspannung. Nachtleben findet man in Athen.
Sicherheit
[Bearbeiten]Die Kriminalität ist, wie in ganz Griechenland, sehr gering. Die Hauptgefahr geht von übermütigen Touristen aus, die zum ersten Mal Motorroller fahren wollen, und von Kleindieben an überfüllten Orten.
Klima
[Bearbeiten]Die beste Reisezeit ist von Mai bis Oktober. Juli und August sind die heißesten Monate und auch die Hochsaison.
Segeln
[Bearbeiten]Die Saronischen Inseln sind bei Seglern sehr beliebt und werden oft als ideales Segelrevier bezeichnet. Segler schätzen die Nähe zu Athen, da die Anreise einfach ist und es viele Charterfirmen gibt. Der Saronische Golf, in dem die Inseln liegen, bietet in der Regel ruhige Gewässer und Schutz vor starken Nordwinden, was das Segeln besonders für weniger erfahrene Segler angenehmer und sicherer macht.
Die kurzen Entfernungen zwischen den Inseln ermöglichen es dem Segler, leicht von einer Insel zur anderen zu gelangen und verschiedene Orte zu erkunden, ohne lange Überfahrten in Kauf nehmen zu müssen. Die Inseln bieten eine Vielzahl von Ankerplätzen, Buchten und Häfen, die sich hervorragend zum Ankern und Übernachten eignen.
Die Landschaft der Saronischen Inseln ist bekannt für ihre Schönheit mit klarem Wasser, malerischen Buchten und üppiger Vegetation. Das Segeln entlang der Küste und die Erkundung abgelegener Buchten ist für viele Segler ein Highlight. Neben dem Segeln bieten die Inseln die Möglichkeit, bei Tagesausflügen historische Stätten, charmante Dörfer und traditionelle Tavernen zu besuchen und die authentische griechische Kultur zu erleben.
Die Inseln verfügen über eine gute Infrastruktur für Segler, darunter gut ausgestattete Häfen, Ankerplätze und Serviceeinrichtungen für Boote. Es gibt zahlreiche Segelschulen und Charterfirmen, die Bootsverleih und Segelkurse anbieten.