Pantalica
Pantalica | |
Region | Siracusa (SR) |
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Einwohnerzahl | keine |
Höhe | |
Pantalica |
Pantalica ist eine zum Welterbe gehörende Felsennekropole in einem Naturschutzgebiet in der Provinz Syrakus im Südosten von Sizilien.
Hintergrund
[Bearbeiten]Der in prähellenischer Zeit auf Sizilien ansässige Volksstamm der Sikaner verließ um 1300 v.Chr. die küstennahen Ansiedlungen wie diejenige von Thapsos und ließ sich im Tal zwischen den Flüssen Fiume Anapo im Süden und Fiume Calcinara im Norden nieder, als Behausungen dienten nicht nur natürliche bereits existierende Höhlen den Kalksteinhängen, bald wurden künstliche Höhlen in den Berg geschlagen.
Wohl um 1100 v.Chr. wurde das Anaktoron oder der Fürstenpalast erbaut.
Ansonsten sind von der Siedlung vor allem die enormen Nekropolen mit insgesamt über 5000 künstlich angelegten Höhlengräbern erhalten.
Zur Zeit der hellenischen Kolonisierung über Syrakus wurde die Ansiedlung wohl zur Zeit der Gründung der Kolonie von Akrai um 665 v.Chr. zerstört. Die Gegend blieb unter griechischer Herrschaft besiedelt, in frühchristlicher und byzantinischer Zeit entstanden weitere Grabstätten und Grottenkappellen. Einen nochmaligen Aufschwung gewann Pantalica als Rückzugsort von den einfallenden Araber, welche dem Ort auch den Namen Buntarigah (Höhlen) gaben. Nachdem das Tal noch unter den Normannen besiedelt war, wurde es verlassen; erst der Archäologe Paolo Orsi erkannte in seiner Ausgrabungstätigkeit seine Bedeutung. 2005 wurde es ins Weltkulturerbe aufgenommen.
Anreise
[Bearbeiten]Auf der Straße
[Bearbeiten]Der 1 Ostzugang Pantalica ist von Sortino aus auf der SR 11/ Via pantalica vom westlichen Ortsausgang zu erreichen, am Ende der Straße kann geparkt werden, bevor der Parkzugang mit einem Besucherzentrum erreicht wird. In einer ersten Schlucht wird der Fiume Calcinara auf Trittsteinen überwunden, bevor man das Tal der Nekropole erreicht.
Ab Syrakus resp. der Autobahn Catania - Siracusa führt der Weg über die nach Floridia, nach der Durchfahrt durch Solarino auf der Richtung Sortino welches durchfahren werden muss, um zur Via Pantalica zu gelangen.
Der 2 Westzugang Pantalica ist von Syrakus ebenfalls über die , welche nach Solarino weiter bis Cappellano oder von Noto aus über die bis zur Einmündung in die kurz vor Palazzolo Acreide und dann ebenfalls auf dieser weiter bis Cappellano und von dort aus über die in Richtung Ferla zu erreichen. Die umfährt Ferla im Osten. Die SR11, welche direkt ins Tal von Pantalica hineinführt ist von der direkt oder bei Zufahrt vom Norden her über das Zentrum von Ferla zu erreichen.
Am Westzugang befindet sich ein kleines Besucherzentrum und vor allem genügend Parkplätze, die Straße SR 11 kann aber auch ganz durchfahren und am Ende parkiert werden.
Beide Zugänge sollen täglich mit Busverbindungen von Siracusa aus erreichbar sein.
Mobilität
[Bearbeiten]Vor Ort kann man sich von der Westzufahrt aus mit dem Privatfahrzeug oder dem Fahrrad bewegen, zu den einzelnen Nekropolen sind Fußwege ausgeschildert, im Sommer um Kopfbedeckung und ausreichende Getränkevorräte besorgt sein!
Auf der stillgelegten Bahntrasse entlang des Flüsschens Anapo von Richtung 3 Sortino bis Richtung 4 Ferla, welches als Fahrweg hergerichtet ist, kann das Tal zu Fuß oder mit dem Fahrrad besucht werden.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Die Nekropole besteht aus verschiedenen Bereichen:
- zentral gelegen ist das 1 Anaktoron , der Fürstenpalast mit erkennbar mykenischem Einfluss aus dem 12./11. Jhdt. v.Chr., der von der SR11 in der Mitte des Tals auf einem Fahrsträsschen erreicht werden kann. Ein Fußweg nach Süden führt vorbei an Resten eines 2 griechischen Tempels zur Nekropoli Sud. Vorbei an den Resten des byzantinischen 3 Grottenheiligtums San Nicolicchio führt ein Fußweg in einem weiten Bogen entlang der Necropoli Sud nach Westen, im Tal des Anapo im Süden sieht man die Station Pantalica der ehemaligen Bahnlinie. Etwas weiter westlich führt der Weg vorbei an Resten einer byzantinischen Siedlung mit dem 4 Grottenheiligtum San Micidiario zu einem Parkplatz an der SR11.
- im Westen, im Bereich eines natürlichen Engpasses im Zugang zum Tal liegt die 5 Necropoli Filipporto aus dem 9./8. Jhdt., das heißt aus der Spätzeit der Siedlung, mit ca. 500 Grabstellen.
- etwas weiter auf der SR11 schließt sich die 6 Necropoli Nord-Ovest am Abhang zum Torrente Sperone im Norden an. Sie wurde in der Frühzeit im 12./11. Jhdt. v. Chr. angelegt und umfasst ca. 600 Grabstätten.
- die ausgedehnteste und eindrücklichste Nekropole ist die 7 Necropoli Nord aus dem 12./11. Jhdt. mit 1'500 Grabstätten, welche sich am Südhang des Fiume Calcinara hinstreckt und sich im Osten auch auf den Abhang an dessen Nordufer ausbreitet. Zur Necropoli Nord führt ein Fußweg vom Ende der SR11 nach Norden, vorbei am byzantinischen 8 Grottenheiligtum Crocifisso . Von dort aus führt der Weg hinunter zum Bett des Fiume Calcinara, zum Teil der Necropoli Nord am Nordhang des Tals und der natürlichen Höhle 9 Grotta der Pipistrelli .
- die etwas kleinere Necropoli Cavetta mit ca. 300 Grabstätten liegt ganz im Osten und stammt aus dem 9./8. Jhdt und zeigt auch Spuren byzantinischer Besiedlung. Vom östlichen Ende der SR11 führt ein Fußweg nach Süden zur natürlichen 10 Grotta trovata . Ein weiterer Pfad zur 11 Necropoli Cavetta erreicht sie etwas westlich der SR11 aus.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Beim Herumstapfen in der bronzezeitlichen Nekropole vergeht die Zeit im Flug, evtl. bleibt noch Zeit für ein Bad im Anapo oder Calcinara.
Ein Wandervorschlag: vom Ostzugang vorbei am Abzweig zur Grotta dei Pipistrelli und über Trittsteine über den Fiume Calcinara hinauf zur Aussichtsplattform beim Grottenheiligtum Crocifisso und weiter zum Ende der Straße SR 11. Auf der SR 11 über das Zufahrtssträsschen zum Anaktoron. Von dort aus nach Süden entweder direkt vorbei am byzant. Grottenheiligtum San Nicolicchio hinab zur ehemaligen Stazione Pantalica oder weiter vorbei den Resten der byzantinischen Siedlung mit dem Höhlenheiligtum San Micidario bis zur Necropoli Filipporto an der SR11. Auf demselben Weg zurück bis zur schlecht beschilderten Abzweigung des Abstiegs zum Fiume Anapo und entlang der ehemaligen Bahnlinie resp. dem Fußweg der dem Anapo entlang führt. Auf Trittsteinen kann der Anapo nur teils trockenen Fusses überquert werden (vielleicht ist ohnehin ein Bad geplant), bevor man wieder zum Strässchen am Ostzugang aufsteigt.
Eine Fahrradtour kann auf dem stillgelegten Bahntrassee mit zahlreichen Tunnels entlang des Flüsschens Anapo von Richtung Sortino bis Richtung Ferla unternommen werden, die ca. 12 - 15 km lange Strecke kann in eine längere Tour einbezogen werden.
Einkaufen / Küche / Nachtleben
[Bearbeiten]Das Tal mit der Nekropole (Totenstadt) liegt in einem Umweltschutzgebiet, Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten gibt es keine, nachts ist es totenstill.
Unterkunft
[Bearbeiten]In der Nekropole bestehen keine Unterkünfte, danach müsste wohl in Ferla oder Sortino gesucht werden, es gibt auch einige Agroturismi in der Region.
Gesundheit
[Bearbeiten]Im Sommer um ausreichenden Sonnenschutz und Getränkevorräte besorgt sein, Einkehrmöglichkeiten bestehen vor Ort nicht.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Ausflüge
[Bearbeiten]- Palazzolo Acreide mit den Ausgrabungen der griechischen Polis und ebenfalls Nekropolen liegt nicht weit entfernt.
- Besuch der Nekropolen von Thapsos, welche wohl aus einer wenig früheren Kultur stammen.
Literatur
[Bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten]- www.pantalica.org: vorwiegend in ital. (etwas engl.) gehaltene Website mit viel archäolog. Informationen und einem kleinen Übersichtsplan (unbedingt herunterladen).