Pandschakent
Pandschakent | |
Provinz | Tadschikistan |
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Einwohnerzahl | 33.000 (2000) |
Höhe | 996 m |
Pandschakent |
Pandschakent (Panjakent; Панҷакент Panǧakent; persisch: پنجکنت; russisch: Пенджикент, „Pendschikent“) ist eine Stadt in der Provinz Sughd im Nordwesten Tadschikistans, östlich von Samarkand (Usbekistan), mit ca. 35.000 Einwohnern. Die Stadt liegt im Tal des nach Westen fließenden Serafschan.
Hintergrund
[Bearbeiten]Pandschakent ist als Durchgangsstation von der Grenze von Interesse. In der Nähe sind zwei antike Fundplätze von herausragender Bedeutung. Zum einen Alt-Pandschakent im Ort, zum anderen die brozezeitliche Siedlung Sarasm knapp 15 Kilometer entfernt.
Zwei Drittel der Einwohner sind ethnische Usbeken.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]International wird man über Duschanbe einfliegen, das 2024 eine Direktverbindung mit München hat (Somon Air). Näher ist der Flugplatz von Samarkand, den man mit Umsteigen in Istanbul aus Mitteleuropa erreichen kann.
Der Flugplatz Panjakent wird allenfalls von durchreisenden Amtsträgern mit Hubschraubern genutzt. Auch am Flughafen von Ayni gibt es keinen kommerziellen Flugbetrieb.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Minibusse/Sammeltaxis vom Duschanbe Cemzavod-Avtovokzal brauchen für gesamte Strecke, durch den Shakhristan-Tunnel, gut fünf Stunden.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Die Fernstraße A377 führt vom 1 Abwzeig der Hauptstraße M34 bei Ayni/Khushikat (167 km aus Duschanbe) weiter Richtung usbekischer Grenze durch die Stadt.
Mobilität
[Bearbeiten]Die A377 heißt innerhalb des Stadtgebiets „Rudaki Prospekt.“ Regionale Minibusse fahren beim Basar ab.
Für Abstecher ins Umland ist Allradantrieb unerläßlich.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- 1 Zentralmoschee (beim Basar).
Alt-Pandschakent
[Bearbeiten]Die Fundstätte des antiken 2 Alt-Pandschakent (Шаҳраки Панҷакенти қадим) wurde als Teil des Zarafshan-Karakum-Korridor der „Seidenstraßen“ ins Welterbe aufgenommen. Die Stadt bestand bis 722, als sie von arabisch-muslimischen Streitkräften belagert und eingenommen wurde. Später wurde die Stadt nicht mehr wiedererrichtet oder überbaut. Die meisten Fundstücke der hier existierenden sogdischen Kultur sind abgesehen von einer kleinen Ausstellung beim Eingang nicht mehr vor Ort, sondern im Nationalmuseum in Duschanbe und für die Wandgemälde in mehreren eigenen Räumen in der Eremitage in Leningrad. Der Archäologe Boris Marshak verbrachte fünf Jahrzehnte mit Ausgrabungen hier.
Die alte Festung hatte an der Basis zwölf Meter dicke Mauern. Von der heutigen Stadtmitte liegt sie knapp drei Kilometer entfernt. Eintrittskarten gibt es von 8:00–17:00 Uhr.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Einkaufen
[Bearbeiten]Küche
[Bearbeiten]Unterkunft
[Bearbeiten]- 1 Salom Hostel, 6 Sharif Rofiev St, 735500, Panjakent. Tel.: +992927807716. Spartanisch, schlicht, Mehrbettzimmer mit Klimaanlage. Frühstück.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Entlang des Tals hat von den tadjikischen Mobilfunkanbietern nur MegaFon 2023 gute Abdeckung.
Ausflüge
[Bearbeiten]Sarasm
[Bearbeiten] Die 16 Hektar große Ausgrabungsstätte von 3 Sarazm (Саразм) liegt 15 Kilometer westlich der Stadt Pandschakent am linken, südlichen Ufer des Serafschan beim Dorf Sohibnazar (= Durman). Der Ort war seit 3500 v. u. Z. besiedelt, es gab sowohl nomadisierende Hirten als auch sesshafte Bevölkerung, Eine bedeutende Rolle spielte die Produktion von Kupfer und der Handel. Nach etwa 1500 Jahren wurde die Siedlung aufgegeben. Die Erstentdeckung war 1976/7, zehn Jahre später wurde zusammen mit französischen Spezialisten detaillierter ausgegraben. Man hat vier distinkte Lagen der proto-urbanen Siedlung unterschieden. Man betrieb Bewässerungs-Landwirtschaft. Das hier um 3000 v. u. Z. bestehende metallurgische Zentrum ist das bisher älteste bekannte in Zentralasien.
Das 1976 entdeckte Grab einer „Prinzessin“ mit Beigaben aus Lapislazuli ist im Nationalmuseum Duschanbe ausgestellt. Die drei wichtigsten Ausgrabungsstätten sind durch Blechdächer geschützt. Man kann im Gelände frei herumwandern, feste Öffnungszeiten gibt es nicht. Ebensowenig handfeste Information vor Ort. Sofern sich „Führer“ anbieten erwarten diese Bezahlung. Ausführlich Sarasm auf WP.
Aus Panjakent fährt Marshrut Nr. 3.
Sieben Seen
[Bearbeiten]Die reizvollen „sieben Seen“ bei 2 Haft-Kult (Khaft-kul) reihen sich im Gebirge aneinander. Die Seen verteilen sich auf gut zwölf Kilometer Luftlinie. Sie sind durch Wanderwege verbunden. (Verschiedene Touranbieter fahren auch mit Allradtouren hinauf.) Unterwegs öffnen im Sommer einige Unterkünfte (2022 waren US$ 20 mit VP üblich). Ziemlich genau auf halbem Weg ist das 3 Jumaboy (Tel. +992926366748). Der Wirt des Mijgon (Tel. +992927651877), zwischen See 4 und 5, spricht Englisch.
Das einzige Marschrut des Tages nach Haft-Kult und den Seen fährt in Panjakent, 3 nördlich des Basars, um 14/15.00 Uhr ab (retour bei Sonnenaufgang, ca. 5.00 Uhr). Es geht knapp 50 km (2½ Std.) auf unbefestigter Straße. Einzelne frühere Abfahrten enden im trostlosen Dorf 1 Shing (Шинг) (15 S.) knapp sieben Kilometer unterm ersten See. Sammeltaxis/Jeeps 60 S. p. P. zum ersten, 100 S. zum sechsten See. Taxis fahren aus Panjakent für 600 S. pro Fahrzeug bis zum 6. See. (Stand: Sep 2023)
Fann-Gebirge
[Bearbeiten]Ein wunderschöner türkiser Bergsee ist der nach Alexander benannte 1 Iskander-See (Искандаркул) . Der Legende nach kann man sein Pferd dort sehen. Im Umfeld gibt es zwei Wasserfälle und Aussichtspunkte. Die Bergregion ist Naturschutzgebiet.
- Anfahrt
Von der M-34 (134 km von Duschanbe bzw. 221 km von Khujand) geht es im 2 Dorf Zeravshan nach Westen ab. Bis zum See geht es 23 km auf ungeteerter Straße aufwärts. Aus Pandschakent fährt man 152 km.
- Unterkunft
Am See gibt es einige allereinfachste Unterkünfte (mit Außenlatrinen), die es auch erlauben gegen Bezahlung auf ihren Geländen zu zelten. In 3 Dorf Sarytag, 10 km serpentinenreiche Strecke aufwärts, gibt es solidere Gasthäuser, Verpflegung wird man hinzubuchen müssen. Entlang des Anstiegs kommt man an der im chinesischen Besitz befindlichen Talco-Mine vorbei.
Literatur
[Bearbeiten]- Belenickij, Aleksandr Markovič; Mittelasien - Kunst der Sogden; Leipzig 1980; Orig. russ.
- Isakov, A. I.; Sarazm: An Agricultural Center of Ancient Sogdiana; Bulletin of the Asia Institute, Vol. 8 (1994), S. 1–12
- Lyonnet, Bertille; Sarazm (Tadjikistan) céramiques: (Chalcolithique e Bronze Ancien); Paris 1996 (Boccard)
Weblinks
[Bearbeiten](Stand: Feb 2024)
- Eine offizielle Webseite ist nicht bekannt.
- The City of Panjikent and Sogdian Town-Planning
- UNESCO-Welterbe: Proto-urban Site of Sarazm und Silk Roads: Zarafshan-Karakum Corridor
- Ancient Sarazm
Touranbieter (kommerziell)
- pamir-travel.com in Pandschakent +992 3475 55088
- paramountjourney.com