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Tropenkrankheiten

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Der Begriff Tropenkrankheiten ist die Sammelbezeichnung für Krankheiten, die ausschließlich oder verstärkt in den tropischen Regionen vorkommen. Ein Großteil dieser Krankheiten sind Parasitosen, von Parasiten ausgelöste Erkrankungen, zu deren Behandlung teils spezifische Medikamente notwendig sind. Darüber hinaus sind in den tropischen Gegenden spezifische Viruserkrankungen (Hepatitis, Gelbfieber, Dengue) verbreitet; bakterielle Infektionen durch lediglich in den Tropen vorkommende Erreger sind nicht ganz so häufig.

Da in den deutschsprachigen Heimatländern Tropenkrankheiten bei Reiserückkehrern selten diagnostiziert werden und die Ärzte mit der Diagnose und Behandlung typischer Tropenkrankheiten nicht immer vertraut sind, gibt es in Europa Reisemediziner mit einer spezifisch auf Tropenkrankheiten ausgerichteten Spezialarztausbildung. Die Hausärzte können oft zwischen auch in Europa vorkommenden (Bagatell-)Erkrankungen und spezifischen Tropenkrankheiten unterscheiden und Reisende bei entsprechendem Verdacht an eine geeignete Stelle zur Weiterabklärung und Behandlung überweisen. Universitäts- und Zentrumsspitäler in Großstädten führen oft Sprechstunden für Reisemedizin oder ein Impfambulatorium.
Die Gelbfieberimpfung darf nur von entsprechend von der WHO zugelassenen Impfstellen durchgeführt werden.

Im folgenden werden nun einige der für Reisende wichtigsten Tropenkrankheiten beschrieben.

Malaria tropica (Plasmodium falciparum)

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Malaria Verbreitung
Mückennetz

Malaria ist die häufigste Malariaform, und diejenige mit dem gefährlichsten Verlauf. Sie wird durch den Parasiten Plasmodium falciparum verursacht. Dieser Malariaerreger wird von weiblichen Mücken der Gattung Anopheles durch Stiche vor allem in der Abenddämmerung und nachts übertragen.

Die Symptome sind unspezifisch und gleichen denen einer schweren Grippe. Typische Anzeichen einer Malariaepisode sind hohes Fieber (über 37.5°C), Schüttelfrost, Glieder- und Kopfschmerzen und teils Benommenheit. Bei Auftreten eines fieberhaften grippalen Infekts ab dem 6. Tag nach Ankunft in einem Malaria-Endemiegebiet sollte vor Ort ein Arzt oder eine Notfallstation aufgesucht werden. Mittels einer Blutuntersuchung kann ein Malariaschnelltest durchgeführt werden, der nach zwei Stunden ein Ergebnis liefert.
Die Inkubationszeit beträgt gewöhnlich 7–30 Tage, gewisse Malariaformen können aber noch bis zu einem Jahr nach der Reise auftreten, der Arzt ist über den vorangegangenen Tropenaufenthalt zu informieren. Ohne medizinische Behandlung kann diese Malariaart tödlich verlaufen!

Zu den Zeiten, in denen die Mücken aktiv sind, im Falle der Malaria das Tragen von heller weiter Kleidung mit langen Ärmeln und von Socken empfohlen.
In Malariagebieten wird empfohlen, die Mückengitter an allen Fenstern geschlossen zu halten und unter einem imprägnierten Mückennetz zu schlafen - auch wegen der anderen Tropenkrankheiten, die von Mücken übertragen werden. Dies ist aber nur in Zimmern möglich, die keine Klimaanlage besitzen, da in klimatisierten Zimmern davon ausgegangen wird, dass Mücken nicht von der warmen (Außen-)Luft in die kühle Zimmerluft fliegen und somit meist auch keine Befestigungsmöglichkeiten für ein Netz im Hotelzimmer vorhanden sind. Auch Repellentien (Mückenschutzmittel) oder Mückenstecker im Hotelzimmer sind ein gutes Mittel, um sich vor verschiedensten Mücken zu schützen.

Zur medikamentösen Malariabehandlung gibt es unterschiedliche Strategien:
In Gebieten mit geringem und mäßigem Malariarisiko wird die Notfall-Behandlung empfohlen. Entsprechend der lokalen Resistenzlage erhält man das entsprechende Malariamittel zur Mitnahme auf die Reise verordnet. Bei Auftreten eines fieberhaften grippalen Infektes nach dem sechsten Tag nach Eintreffen in einem Malariagebiet soll unverzüglich ein Arzt oder die Notaufnahme eines Krankenhauses aufgesucht werden. Nur wenn dies innerhalb von 12–24 Stunden nicht möglich ist (beispielsweise bei einem längeren Trecking), beginnt man mit der prophylaktischen Einnahme des Medikaments entsprechend der ärztlichen Verordnung. In Gebieten mit hohem Malariarisiko wird eine Malaria - Chemoprophylaxe empfohlen. Das gegen die Malariaerreger wirksame Medikament muss entsprechend der ärztlichen Vorschrift während der Dauer des Aufenthalts in einem Malaria-Endemiegebiet eingenommen werden, auch wenn keinerlei Krankheitsanzeichen bestehen. Da je nach Reiseziel oder -route aufgrund von Erreger - Resistenzen unterschiedliche Medikamente zur Malariaprophylaxe empfohlen werden, ist eine Konsultation bei einem reisemedizinisch erfahrenen Arzt oder einem tropenmedizinischen Zentrum (siehe unten) absolut zu empfehlen.

Hinweis: Die Malaria kommt in Höhenlagen über 1200m selten und über 2500m nahezu nicht vor, da die sie übertragende Mückenart in diesen Regionen nicht leben kann! Dafür sind in Flughafennähe Malariafälle aufgrund einer Übertragung durch mit dem Flugzeug eingeschleppte Mücken möglich.

Gelbfieber

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Gelbfieber - Verbreitung

Gelbfieber ist eine durch Tigermücken (Gattung Aedes) übertragene virale Infektionskrankheit, die in Afrika und Südamerika vorkommt. Im Gegensatz zu den Malaria übertragenden Anophelesmücken ist die Tigermücke tagaktiv und in Bezug auf die Qualität des Brutgewässers sehr anspruchslos (es reicht eine dreckige Pfütze oder ein Autoreifen).

Als Schutz gegen eine Infektion gibt es eine effiziente Impfung die für Personen zwischen 9 Monaten und 60 Jahren eingesetzt wird. Die Gelbfieberimpfung darf nur von der WHO gemeldeten Gelbfieberimpfstellen (Tropenärzte und reisemedizinische Ambulatorien) verabreicht werden und wird mit dem entsprechenden Stempel im (gelben) internationalen Impfausweis dokumentiert.

Für einige Länder, u. a. Kenia und Tansania, besteht ein Gelbfieberimpf - Obligatorium für die Einreise. Bei anderen Ländern ist die Gelbfieber-Impfung Einreisevoraussetzung, wenn man auf einem Land, in welchem Gelbfieber vorkommt, einreisen will. Dies gilt in gewissen Fällen auch schon bei Flughafentransit oder sogar nur Zwischenlandung. Die entsprechenden Reiseempfehlungen der einschlägigen Websites sind streng zu befolgen, um eine Verweigerung der Einreise zu vermeiden.

Die Gelbfieberimpfung hat eine Wirkdauer von über zehn Jahren. Gemäß der neuesten Empfehlungen von 2016 ist der Impfschutz lebenslang, dennoch haben einige Staaten die Regelung nicht angepasst und bestehen auf einer Auffrischimpfung, wenn die erste Impfung mehr als zehn Jahre zurückliegt.

Dengue-Fieber

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Dengue Fieber - Verbreitung

Dengue-Fieber (auch Dengue oder Dandy-Fieber) ist eine Viruserkrankung (vier verschiedene Stämme sind identifiziert), die sich mit hohem Fieber und starken Kopf-, Gelenks- und Muskelschmerzen und einem Hautausschlag ("Rash") äußert. Die Inkubationszeit beträgt drei bis 14 Tage. Der Überträger sind Mücken der Gattung Aedes, im Speziellen die Aedes aegypti und Aedes alboptica.

Dengue lässt sich, wie die meisten Viruserkrankungen, nicht spezifisch behandeln. In der Regel verläuft die Krankheit ohne Komplikationen und die Behandlung beschränkt sich auf Symptommilderung am besten mit Paracetamol (Panadol, Dafalgan o. ä.). Aufgrund der Möglichkeit eines seltenen Verlaufs mit inneren Blutungen sollte auf die Einnahme des die Blutplättchen hemmenden Aspirin (ASS) verzichtet werden. Das Fieber dauert zwischen drei und sieben Tagen an und nach zehn Tagen ist die Erkrankung in der Regel ausgeheilt.

Gelegentlich verläuft Dengue als Hämorrhagisches Fieber: es kommt zu inneren Blutungen (erkenntlich an Zahnfleischblutungen, Blutungen unter die Haut und Bauchschmerzen, Blutdruckabfall). Bei diesen Verlaufsformen wird eine intensivmedizinische Behandlung notwendig. Die meisten Todesfälle betreffen Kinder bis 1 Jahr, stark gefährdet sind aber auch Kinder bis 10 Jahre.
Nach einer Erkrankung ist man gegen die eine Untergruppe von Dengue immun, jedoch steigt mit der Erkrankung an einem Virus einer anderen Untergruppe das Risiko, dass das lebensbedrohliche hämorrhagische Fieber ausbricht.

Dengue kommt weltweit in allen tropischen und subtropischen Regionen zwischen dem 35° N und dem 35° S Breitengrad vor. Die Art Aedes ablbopictus kommt mittlerweile auch in Italien und an der Adriaküste Kroatiens vor. Da die beiden Mückenarten tag- und dämmerungsaktiv sind, kann man sich am besten mit Mückenschutzmitteln und langer Kleidung schützen. Am häufigsten ist die Übertragung während der Regenzeit, da sich dann viele Kleingewässer als Brutstätte finden lassen. Die Mücke selbst entfernt sich nur ca. 200 Meter von der Brutstätte.

Eine Schutzimpfung ist derzeit noch nicht verfügbar.

Rifttalfieber

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Rift Valley Fever , benannt nach dem Ort der Entdeckung in Kenia, tritt vor allem in Afrika südlich der Sahara, Ägypten und Saudi-Arabien auf. Dieses hämorrhagisches Fieber wird durch Stechmücken, die Kontakt mit Wiederkäuern hatten, oder direkt von den Tieren übertragen. Meist zeigen sich nur grippeähnliche Symtome, es verläuft jedoch in 1-3% der Fälle tödlich. Hirnhautentzündung und Erblindung als Folgen sind möglich.

Es gibt bisher keine Medikamente. In Endemiegebieten sollte man sich vor Stichen schützen, was angesichts der dort vorkommenden anderen Tropenkrankheiten sowieso sinnvoll ist.

Chikungunya-Fieber

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Chikungunya - Verbreitung (2019)

Chikungunya-Fieber ist eine Virusinfektion, sie zählt zu den hämorrhagischen Fiebern und ist im allgemeinen nicht lebensgefährlich, die Übertragung erfolgt durch Stechmücken der Gattung Aedes (Tigermücke), bis vor wenigen Jahren war die Krankheit noch unbekannt.

Das Hauptverbreitungsgebiet mit ausgedehnten Epidemien ist Süd- und Südostasien sowie Afrika (südlich der Sahara) und die Inseln im Indischen Ozean, allerdings gab es 2007 auch einen lokal begrenzten Krankheitsausbruch in Norditalien mit fast 200 Patienten. Vermutet wird hier, dass das Virus durch einen Reiserückkehrer aus Südindien eingeschleppt und dann von der lokalen Mückenpopulation weiter verbreitet wurde.

Die äußerst unangenehmen Symptome der Krankheit sind Fieber und Schüttelfrost, Abgeschlagenheit und schwere Gelenkschmerzen, sie klingen im Normalfall nach ca. zwei Wochen von alleine ab.

Ein wirksames Medikament zur Behandlung der Erkrankung gibt es bisher noch nicht, die Gelenkschmerzen können lediglich symptomatisch bekämpft werden, am besten wird Paracetamol eingesetzt (solange ein Dengue-Fieber nicht ausgeschlossen werden kann).

Vorbeugend wird ein sorgfältig aufgetragener Mückenschutz und der Einsatz von sogenannten Repellents mit dem Inhaltsstoff DEET (Diethylmethylbenzamid/-toluamid) zur Insektenabwehr empfohlen.

Bilharziose

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Schistosomiasis

Bilharziose , (benannt nach dem deutschen Tropenarzt Theodor Bilharz, auch Schistosomiasis) werden von verschiedenen parasitären Arten der Gattung Schistosoma (dt. "Pärchenegel") verursacht. Die Ansteckung erfolgt durch Baden oder auch nur Waten im Süßwasser durch die unverletzte Haut, weshalb Baden in Süsswasser in den Risikogebieten unbedingt vermieden werden sollte. Dabei dringt eine mobile Form des Parasiten, die so genannten Zerkarien, durch die Haut in die Blutbahn ein und gelangt dort zur Pfortader (Vene zwischen Darm und Leber).

Eine Erkrankung ist abgesehen von einer flüchtigen Hautreizung und Juckreiz nach dem Schwimmen ("swimmer's itch") erst Wochen nach der Infektion nachweisbar, am besten mit einer Stuhl- oder Blutanalyse. Die Erkrankung kann sich dann durch blutigen Urin, Blasenschmerzen, Bauchschmerzen und Durchfall manifestieren.

Die Behandlung erfolgt üblicherweise mit Praziquantel, das in Deutschland, nicht aber in der Schweiz, erhältlich ist. Meist reicht eine Einmalgabe aus. Bei einer Nichtbehandlung kann eine chronische Infektion entstehen, die lebensbedrohend werden kann. Die Inkubationszeit beträgt 5 Wochen.

West-Nil-Virus

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West-Nil-Virus . Es wird von Mücken übertragen, insbesondere von Mücken der Gattung Culex. In gemäßigten Zonen treten Fälle von Enzephalitis aufgrund dieses Virus normalerweise zwischen Ende des Sommers und Beginn des Herbstes auf. In anderen wärmeren Regionen kann das Virus das ganze Jahr über übertragen werden. Erste Symptome sind Fieber, Schwäche, Übelkeit, Kopfschmerzen und Anorexie. Darauf folgen Arthralgien, Myalgien, Husten, Augenschmerzen, Hautausschlag, Dyspnoe, Lymphadenopathie und manchmal Übelkeit, Durchfall und Erbrechen. Zittern, Orientierungslosigkeit, Krämpfe und Koma treten ebenfalls auf. Vermeiden Sie Mückenstiche, um eine Ansteckung mit der Krankheit zu vermeiden. Es ist inzwischen nicht nur in den Tropen, sondern auch in Südeuropa anzutreffen.

Erkrankungen während einer Tropenaufenthalts

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Wesentlich häufiger als die spezifischen Tropenkrankheiten sind auch in tropischen Reisezielen Krankheiten, die ebenfalls in den Herkunftsländern der Reisenden verbreitet sind.

So sind fieberhafte Infektionen auch in den Tropen sehr oft durch die üblichen Erkältungsviren oder Influenzaviren, die die echte Grippe verursachen, bedingt. Genauso können in den Tropen Anginen, Lungenentzündungen, Magen-Darminfektionen durch Salmonellen und Campylobacter vorkommen, wie in den Heimatländern.

Fieber

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Von großer Bedeutung ist die Fiebermessung, weshalb ein (elektronisches) Fieberthermometer in die Reiseapotheke gehört. Fieber an sich ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, eine Reaktion des Körpers auf eine Infektion oder eine Krankheit. Von hohem Fieber spricht man bei Körpertemperaturen über 38,5-39°C, Schüttelfrost ist Zeichen einer Ausschwemmung von Krankheitserregern im Blut (dabei ist am Körper ein sichtbares Schütteln und Zittern sichtbar ("man hört das Klappern des Bettgestells"), das bei sämtlichen Infektionen häufige Frösteln, gefolgt von Hitzegefühlen und Schweißausbruch ist nicht mit dem typischen Schüttelfrost gleichzusetzen.

In tropischen Ländern sollte man sich bei Fieber sofort in ärztliche Behandlung begeben, wenn eine Praxis, eine Health Clinic oder ein Spital innerhalb von 12–24 Stunden erreicht werden kann. Bis zum Beweis des Gegenteils ist jedes nach dem 6. Reisetag auftretende Fieber in einem Land mit Malariavorkommen als Malaria anzusehen. Die schließt jedoch andere lebensbedrohliche Infektionen wie Gelbfieber, Dengue, Typhus u. a. m. nicht aus. Die Ärzte und Laboratorien in Ländern mit endemisch auftretender Malaria sind in der Regel mit der Malariadiagnostik vertraut.

Grippaler Infekt

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Grippaler Infekt , auch bekannt als banale Erkältung oder "common cold", wird durch Rhinoviren und ähnliche Viren hervorgerufen; aufgrund der Fähigkeiten der Viren sich zu verändern, können mehrfach im Jahr erneute Infektionen auftreten. Grippale Infekte sind keine eigentlichen Tropenkrankheiten; aufgrund der Häufigkeit und der Verwechslungsmöglichkeit mit gravierenden Erkankungen ist diese Erkrankung bei ihrem Auftreten oft eine Herausforderung. Aufgrund der Umstände (Reisestress, enger Kontakt mit schniefenden und hustenden Mitreisenden im Flugzeug, Klimaanlagen) sind grippale Infekte auf Reisen ausgesprochen häufig. Die Symptome sind am besten mit Paracetamol zu behandeln; Medikamente mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS, beispielswiese Aspirin), sollten in den Tropen aufgrund der Plättchenhemmung und Erhöhung der Blutungsneigung mit Zurückhaltung genommen werden. Dieser Wirkstoff kann bei einem hämorraghischem Verlauf des Dengue-Fiebers oder der Malaria den Krankheitsverlauf ungünstig beeinflussen und sollte gemieden werden.

Reisedurchfall

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Außerhalb der westlichen Hemisphäre mit dem hohen Stand der Trinkwasserqualität sind Durchfallerkrankungen sehr häufig, nur hier darf Trinkwasser aus der Leitung ohne Abkochen genossen werden. In sämtlichen anderen Ländern der Erde ist sauberes Trinkwasser oft eine Seltenheit und Leitungswasser sollte mit großem Misstrauen begegnet werden; dies gilt auch für Gemüse, Früchte und Salate, die mit Leitungswasser abgewaschen werden. Aufgrund ungenügender Trennung von Ab- und Brauchwasser können Fäkalbakterien ins Trinkwasser und damit in die Speisen geraten, je nach klimatischen Bedingungen können sie sich zusätzlich ausgesprochen rasch vermehren.

Die häufigsten Formen der Reisediarrhoe sind durch Coli-Bakterien (Fäkalbakterien) verursacht; unter den Colibakterien gibt es Stämme mit besonders schwerem Krankheitsverlauf (Cholera-artige Durchfälle, Nierenschädigung, fieberhafte Darmentzündungen), genauso gefürchtet sind Salmonellen und Campylobacter - Bakterien, die besonders auf Hühnereiern und -fleisch vorkommen: Dieses sollte nur gut erhitzt genossen werden. Seltener sind Durchfallerkrankungen durch Amoeben und Lamblien, die mit spezifischen Medikamenten behandelt werden müssen.

Die einfache Reisediarrhoe - Erkrankung ("Montezumas Rache") verläuft meist ohne größere Probleme und klingt nach zwei bis drei Tagen wieder ab. Wichtig ist allerdings, sich auf jeden Fall mit genügend Flüssigkeit zu versorgen und genügend salzige Speisen zu sich zu nehmen. Vorgefertigte Trinklösungen (Beutel, die in einer Flasche Trinkwasser aufgelöst werden) können bei starkem Durchfall helfen, die Flüssigkeits- und Salzverluste rascher und einfacher zu ersetzen.

Gefahr droht bei Verläufen mit Fieberanstieg über 38,5°C, blutig – schleimigen Durchfällen und bei Fällen von Austrocknung (Dehydration), dies vor allem wenn der Durchfall mit heftigem Erbrechen einhergeht und die Flüssigkeitsverluste mit Trinken (bei Übelkeit nur schluckweise! ein ganz hinuntergestütztes Glas Wasser kann Erbrechen auslösen) nicht kompensiert werden kann und Nierenschäden drohen. Besonders gefährdet sind Kleinkinder.

Treten zum Durchfall weitere Symptome wie hohes Fieber, Magen- und Darmkrämpfe oder blutige Stühle auf, so ist der Gang zum Arzt nötig. Nur in gewissen Fällen macht der Einsatz von Antibiotika Sinn - gerade in Schwellenländern werden zahlungskräftigen Reisenden auch gern einmal mehrere teure Antibiotika angedreht; eine telefonische Rücksprache mit der heimischen Hausarztpraxis kann da sinnvoll sein. Zu beachten ist, dass durch Erbrechen und starken Durchfall die Wirksamkeit anderer Medikamente - z. B. Malariamittel - reduziert werden kann.

Hepatitis A

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Hepatitis A - Verbreitung

Hepatitis A ist eine Viruserkrankung, die in den meisten Ländern außerhalb der westlichen Hemisphäre verbreitet ist. Das Hepatitis A - Virus wird durch mit Fäkalien kontaminiertes Trinkwasser und damit gewaschene oder zubereitete Speisen, Eiswürfel, Glaçe oder Milchprodukte übertragen. Sie verläuft in den meisten Fällen nicht tödlich, die schwere Gelbsucht mit Bauchschmerzen und Leberstörungen kann allerdings zu einem schweren anhaltenden Krankheitsverlauf führen.

Gegen die Hepatitis A ist eine gut verträgliche Impfung verfügbar, die mindestens 14–30 Tage vor der Reise verabreicht werden muss und nach einer Wiederholung nach 12 Monaten einen Langzeitschutz verleiht.

Reise- und Tropenmedizinische Zentren

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Impfkostenübernahme durch deutsche Krankenkassen Übersichtstabelle
  • 1 Swiss Tropical and Public Health Institute (Schweizerisches Tropen- und Public Health Institut), Socinstrasse 57, 4002 Basel. Tel.: +41 (0)61 284 81 11 . Akzeptierte Zahlungsarten: Visa, MasterCard, Maestro, Bar, PostCard.
  • 2 Bernhard Nocht Institut für Tropenmedizin (BNI), Bernhard-Nocht-Strasse 74 D-20359 Hamburg (Oberhalb von Sankt Pauli Landungsbrücken, neben dem Deutschen Schifffahrtsamt). Tel.: +49 (0)40 42818-0, Fax: +49 (0)40 42818-400, E-Mail: . 24 Stunden Telefondienst, angegliederte kostenpflichtige Reisemedizinische Beratungsstelle MD Medicus. Geöffnet: 24 h.

Weitere Zentren sind auf der Homepage der DTG unter Institute aufgeführt.

Siehe auch

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Webseiten

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