Kraiburg am Inn
Kraiburg am Inn | |
Bundesland | Bayern |
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Einwohnerzahl | 4.080 (2023) |
Höhe | 462 m |
Kraiburg am Inn |
Kraiburg am Inn ist eine Marktgemeinde im oberbayerischen Landkreis Mühldorf in der Tourismusdestination Inn-Salzach.
Hintergrund
[Bearbeiten]Kraiburg liegt rund 12 km südwestlich der Kreisstadt Mühldorf am Inn am rechten Ufer des Inns. Die Geschichte geht bis auf die Römerzeit zurück. Hier, an der Grenze zwischen den römischen Provinzen Noricum und Raetien, war eine Zollstation, die in den 1990er Jahren erforscht wurde. Ein qualitätsvolles Bodenmosaik zeugt vom Wohlstand in der damaligen Siedlung.
Urkundlich ist der Ort erstmals im Jahre 772 als "Chreidorf", der Ortsname "Chraiburg" erstmals im Jahr 1123 nachgewiesen. Die Burg auf dem Schlossberg dürfte um das Jahr 1100 errichtet worden sein. Die Kraiburger Grafen aus dem Hause Sponheim waren unter anderem Pfalzgrafen von Bayern, Herzöge von Kärnten, Markgrafen von Istrien und Markgrafen von Tuscien sowie als kirchliche Würdenträger z. B. Bischöfe von Regensburg. Der blaue Panther auf weißem (silbernem) Grund im bayerischen Staatswappen erinnert an die Kraiburger Pfalzgrafen und steht für Ober- und Niederbayern. Die männliche Linie der Kraiburger Grafen starb 1248 aus und Kraiburg kam in der Folge an Niederbayern. Kraiburg, das 1385 seine Marktrechte bestätigt bekam, wurde unter Wittelsbachischer Herrschaft Sitz eines Land- und Pfleggerichts.
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Kraiburg durch die Innschifffahrt (zahlreiche Schiffsmeistergeschlechter, unter anderm "kurfürstlich-bayerische Leib- und Hofschiffsmeister, waren hier ansässig), und seiner Innbrücke ein Verkehrsknotenpunkt, der dem Markt zu Wohlstand verhalf. Vor allem die Bürgerhäuser am Marktplatz, im typischen, mediterran anmutenden Inn-Salzach Baustil, erinnern daran.
Jedoch erfolgte 1876 mit der Eröffnung der Eisenbahnlinie Rosenheim-Mühldorf ein wirtschaftlicher Niedergang. Im Zweiten Weltkrieg erlitt der Ort kaum Schäden.
Heute ist Kraiburg eine bevorzugte Wohngemeine mit zahlreichen öffentlichen Einrichtungen und Freizeitmöglichkeiten.
Die heutige Verwaltungsgemeinschaft Kraiburg umfasst neben der namengebenden Marktgemeinde auch die Gemeinden Taufkirchen und Jettenbach.
Auf der gegenüberliegenden Innseite wurden um den Bahnhof Kraiburg zu Beginn des Zweiten Weltkriegs im Kraiburger Hart große Rüstungsfabriken errichtet, aus denen nach Kriegsende die Stadt Waldkraiburg hervorging, die heute die größte Kommune im Landkreis ist.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Nächster Flughafen ist der Flughafen München (IATA: MUC) . Mit der Bahn muss vom/zum Flughafen mehrmals (München-Ost; Mühldorf) umgestiegen werden.
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Kraiburg erreicht man über die Bahnstrecke München-Mühldorf, Bahnhof Ampfing
sowie Rosenheim - Wasserburg am Inn - Mühldorf am Inn (Haltestelle Waldkraiburg-Kraiburg)
(Betrieb durch die Südostbayernbahn im Stundentakt).
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Die Buslinie 6225 verbindet den Marktplatz in Kraiburg mit dem Stadtplatz in Mühldorf. Anschluss an die Buslinie 7516 zum Gymnasium Gars am Inn.
Die Buslinie 6224 verbindet Kraiburg mit der Nachbarstadt Waldkraiburg und dem Bahnhof Ampfing im Stundentakt.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Von München oder von Passau auf der Bundesautobahn 94 zur Anschlussstelle 18 Waldkraiburg/Ampfing, von dort noch rund 8 km nach Süden.
Von Süden von Traunstein über Trostberg bzw. von Norden von Landshut über Neumarkt-St.Veit auf der St 2091.
Von Südwest von Wasserburg bzw. von Nordwest von Mühldorf auf der St 2092.
Mit dem Fahrrad
Kraiburg liegt direkt am Innradweg (Vom Malojapass in der Schweiz über Tirol und Bayern bis zur Mündung in die Donau in Passau), an der Salzschleife der WasserRadlWege Oberbayern sowie inmitten der ADFC-RadReiseRegion Inn-Salzach mit zahlreichen Thementouren, z. B. der Inn-Salzach-Architektour. Die Weitblicktour und die Eiszeittour beginnen in Kraiburg..
Mobilität
[Bearbeiten]Parkmöglichkeiten um den Marktplatz sind eher rar. Parkplätze gleich nach der Innbrücke, an der Guttenburger Straße, der Jahnstraße und an der Brunngasse.
Der direkte Aufstieg zur Schlossbergkapelle (von hier herrlicher Rundblick über das Inntal) vom Marktplatz über den "Floriansteig" verheißt einige Schweißtropfen, bequemer über das "Kirschwegerl" rechts der Marktkirche am westlichen Berghang entlang.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- Neuromanische Pfarrkirche St. Bartholomäus:
- Aukapelle an der Bahnhofstraße, 1614 gestiftet, 1730 barockisiert.
- Schlossbergkapelle St. Georg, neugotisch, 1838 am höchsten Punkt des Schlossbergs erbaut.
- 'Marktbrunnen, 1781, die Säule 1887.
- Bürgerhäuser am zum Trostberger Tor trichterförmig zulaufenden Marktplatz und in der Langgasse, meist im Inn-Salzach-Stil.
- Heimatmuseum, 1935 gegründet.
- Schloss Guttenburg im Ortsteil Guttenburg. Ehemaliger Sitz der Grafen von Taufkirchen zu Guttenburg.
- Schloss der Grafen Toerring im benachbarten Jettenbach.
Aktivitäten
[Bearbeiten]. Naturbad Kraiburg, Jahnstraße, geöffnet von Mitte Mai bis Mitte September
. Golfplatz (18-Loch) Schloss Guttenburg
Radfahren (beschilderte Radrouten der RadReiseRegion Inn-Salzach)
Das Bischof-Bernhard-Haus am Marktplatz mit seinem Großen Saal bietet Gelegenheit für Festivitäten.
Einkaufen
[Bearbeiten]Küche
[Bearbeiten]- Hardthaus, Marktplatz 31, 84559 Kraiburg. Tel.: +49 8638 73067. mit Zimmern.
- Wuhrmühle, Wuhrmühle 1, 84559 Kraiburg. Tel.: +49 8638 72477. Wildgehege.
- Gasthof Unterbräu, Bahnhofstr. 12, 84559 Kraiburg. Tel.: +49 86387807. mit Zimmern.
Nachtleben
[Bearbeiten]Unterkunft
[Bearbeiten]- Hardthaus, siehe unter Küche
. Gruber Apartments, Langgasse 22, 84559 Kraiburg. Tel 0160 2922091, Ferienwohnungen
. Gasthof Unterbräu, Bahnhofstraße 12, Tel.: +4986387807
Gesundheit
[Bearbeiten]Drei Ärzte, eine Apotheke, zwei Tierärzte
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Ausflüge
[Bearbeiten]- Mühldorf am Inn
- Wasserburg am Inn
- Gars am Inn mit seinen Klöstern
Literatur
[Bearbeiten]- Hans-Michael Körner/Alois Schmid/Martin Ott: Handbuch der historischen Stätten: Bayern I - Altbayern und Schwaben, Stuttgart 2006: Alfred Kröner Verlag, S. 405 f., ISBN 978-3-520-32401-6.
Weblinks
[Bearbeiten]www.markt-kraiburg.de – Offizielle Webseite von Kraiburg am Inn