Komotini

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Komotini
RegionOstmakedonien und Thrakien
Einwohnerzahl54.165 (2021)
Höhe45 m
Lagekarte von Griechenland
Lagekarte von Griechenland
Komotini

Komotini ist eine Stadt in Thrakien in Nordost-Griechenland.

Komotini bietet touristische Attraktionen wie die historische Moschee Gazi Evrenos, das Archäologische Museum, den lebhaften städtischen Markt, Parks zum Entspannen, kulturelle Veranstaltungen, vielfältige gastronomische Erlebnisse und die Möglichkeit, die umliegende Natur des Rodopi-Gebirges zu erkunden.

Alte Marktstrasse
Hautpstrasse in der Altstadt

Hintergrund[Bearbeiten]

Die Provinzstadt ist stark muslimisch geprägt und das Zentrum von Thrakien. Komotini ist die Hauptstadt der griechischen Region Ostmakedonien und Thrakien. Sie ist Sitz eines orthodoxen Bischofs und seit 1973 der Demokrit-Universität Thrakien. Touristisch ist sie von untergeordnetem Interesse, aber ein Abstecher lohnt, wenn man unterwegs Richtung Türkei oder Bulgarien fährt oder Ferien an den wunderbaren Stränden zwischen Fanari und Maroneia verbringt. Komotini ist auch von Studenten geprägt, da die hiesige Universität ein beliebter Studienstandort ist.

Geschichte[Bearbeiten]

Das erste schriftliche Erwähnung der Stadt stammt aus dem 14. Jahrhundert. Zu dieser Zeit war Komotini eine kleine und unbedeutende Siedlung, die von den Byzantinern zum Schutz der Via Egnatia sowie der reichen Ebene vor den häufigen Überfällen von Slaven, die aus dem Norden kamen, gegründet wurde. 1361 fiel die Siedlung an die osmanischen Türken. Ab dem 14. Jahrhundert nahm Komotini (damal Komoutzina genannt) die Form einer Stadt an, als sich Menschen aus der nahe gelegenen byzantinischen Stadt Mosynoupolis (1206 von dem bulgarischen Herrscher Kaloioannis zerstört) hier ansiedelten und auch eine große Anzahl von Osmanen aus Kleinasien. Da es in der alten byzantinischen Festung nicht mehr genügend Platz für Christen und Muslime gab, wurden allmählich neue Viertel aufgebaut: christliche und muslimische Viertel, das Viertel der Zigeuner und das jüdische Viertel innerhalb der Mauern der Stadt. Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde Komotini griechisch. In der Folge wurde die bulgarische Bevölkerung vertrieben. Ungefähr die Hälfte der Einwohner Komotinis sind ethnische Türken und Pomaken mit griechischer Staatsangehörigkeit. Sie wurden bei dem im Vertrag von Lausanne vereinbarten Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei 1923 ausgenommen.

Anreise[Bearbeiten]

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Die nächstgelegenen Flugplätze sind Kavala oder Alexandropolis

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Komotini liegt an der inzwischen wenig befahrenen Bahnlinie Thessaloniki-Alexandropolis. Der 1 Bahnhof liegt ca. 1 km südöstlich vom Stadtzentrum

Mit dem Bus[Bearbeiten]

Die Stadt ist gut an das Fernbusnetz angeschlossen. Der 2 KTEL Bus Bahnhof liegt am Rande des Stadtzentrums

Auf der Straße[Bearbeiten]

Die Stadt liegt an der Autobahn mit zwei Abfahrten, Komotini West und Komotini-Ost.

Mobilität[Bearbeiten]

Da die Stadt klein und zudem eben ist, kann man zu Fuß die touristisch interessanten Sehenswürdigkeiten erreichen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Karte
Karte von Komotini
Sehenswürdigkeiten
Byzantinische Festung
  • 1 Byzantinische Festung. Die byzantinischen Mauern von Komotini sind die Überreste einer Festungsstadt, die Anfang des 14. Jahrhunderts nach der Zerstörung des nahegelegenen Mosynoupolis erbaut wurde. Die Burg war bis Anfang des 20. Jahrhunderts in einem relativ guten Zustand. Danach wurde sie von den osmanischen, bulgarischen und griechischen Behörden zerstört.
  • 2 Uhren-Turm. 1884 auf Befehl von Sultan Abdul Hamid II. erbaut direkt neben der Eski Moschee.
  • 1 Neue Moschee (Γενί Τζαμί, ​Yeni Cami). Die Yeni-Moschee ist ein osmanisches Gebäude aus dem Jahr 1585. Es ist das einzige erhaltene Gebäude in Griechenland, das über Iznik-Fliesen aus den 1580er Jahren verfügt , der Höhepunkt der Iznik-Töpferkunst. Ironischerweise wurde die Neue Moschee vor der Alten Moschee von 1608 errichtet. Ihre Erweiterung um eine Medresse, ein doppeltes Hamam (jetzt Ruinen) und einer Schule wird Ekmekçizade Ahmed Pasha zugeschrieben, der 1606-1613 unter Sultan Ahmet I und Osman II (1618-1622) Finanzminister war.Die heutige Form der Moschee stammt aus dem Jahr 1902. Die Moschee hat eine viereckige Gebetshalle und wurde architektonisch von der Ästhetik des griechischen Neoklassizismus beeinflusst. Im Zeitraum 2007-2008 wurde das Gebäude renoviert.
  • 2 Alte Moschee (Εσκί Τζαμί, ​Eski Cami). Das genaue Datum in dem die Moschee erbaut wurde, ist unbekannt. Man vermutet aus Inschriften, das sie aus den Jahren 1608/9 oder 1677/78 stammt. Es ist jedoch wahrscheinlicher, dass sie älter ist und es sich um die erste Moschee in Komotini handelt und die Teil eines größeren Komplexes von Gebäuden war, zu dem auch das benachbarte Imaret, ein Hamam und eine Reihe von Geschäften gehörten. Die Moschee wurde erstmals 1854 renoviert. In den 1910er Jahren verwandelten die Bulgaren die Moschee in eine Kirche und zerstörten einen Teil des Minaretts. Die Moschee wurde 1919/20 unter der französischen Verwaltung von Komotini an die muslimische Minderheit zurückgegeben. Anschließend wurden das abgerissene Minarett und die derzeitigen zwei Balkone wieder aufgebaut. Im Jahr 2011 wurde die Außensanierung abgeschlossen.
  • 3 Imaret (Kirchliches Museum) (Εκκλησιαστικό Μουσείο, Ιμαρέτ). Das Imaret von Komotini ist das älteste erhaltene osmanische Denkmal Europas außerhalb der Türkei. Es wurde zwischen dem frühen 1360 und dem frühen 14. Jahrhundert datiert und wurde vom osmanischen Gazi Achmet Evrenos erbaut. Es war Teil der ummauerten Stadt, die es im 19. Jahrhundert gab. Als die Stadt jedoch von den Bulgaren erobert wurde, wurde sie in eine christliche Kirche umgewandelt. An der Tür am Bogen sind noch Buchstaben des kyrillischen Alphabets erhalten. Der Ort hat seine Nutzung im Laufe der Jahrhunderte verändert. Im Jahr 1924 wurde die Anlage als Teil eines Eisfabrikkomplexes genutzt, während einige Bereiche bis 1973 von der Elektrizitätsgesellschaft von Komotini genutzt wurden. Heute beherbergt Imaret das Kirchenmuseum mit Ausstellungsstücken wie Ikonen, Gewändern, Artefakten und Manuskripten.
  • 1 Agia Paraskevi Park. besonders mit Kindern lohnt es Besuch des Stadtparkes.
  • 4 Friedensplatz (Κεντρική Πλατεία Ειρήνης). Fußgängerzone im Stadtzentrum mit Cafes, Restaurants.

Museen[Bearbeiten]

  • 5 Archaeologisches Museum
  • 6 Folklore Museum

Aktivitäten[Bearbeiten]

  • Wandern: im Wald von Nymphaea.
  • Strand: Ca. 30km südlich von Komotini liegen sehr schöne und nicht überfüllte Strände von Fanari im Westen bis Platanitis im Osten.

Einkaufen[Bearbeiten]

  • Alter Markt: Einkaufsstraße neben der Yeni Moschee
  • Supermärkte: alle großen griechischen Supermarktketten sind in Komotini vertreten. Die großen Märkte befinden sich an den Ausfallstraßen.

Küche[Bearbeiten]

Die meisten Restaurants und fast food befinden sich in den Straßen rund um den Friedensplatz. Sehr zu empfehlen sind auch die kleineren Restaurants in der Altstadt, die viel türkische Küche anbieten und eine schmackhafte Abwechslung zur traditionellen griechischen Küche sind. Hier sind auch einige sehr bekannte Süßwarenläden, die typisch türkische Süßwaren anbieten, sehr süß aber auch sehr lecker.

Nachtleben[Bearbeiten]

Die angesagtesten Cafe-Bars sind: AVANT GARDE,MOCCA CAFE BAR,AWAY CAFE BAR,LOBBY CLUB. Da griechische junge Leute immer dazu tendieren, in die neu eröffneten Bars zu gehen, verändert sich schnell was angesagt ist. Am besten man fragt vor Ort nach.

Unterkunft[Bearbeiten]

Wie überall in Griechenland sind die vielen Hotels, Pensionen und Zimmer in den gängigen Internet Buchungsportalen gelistet und bewertet. Mehrere Hotel liegen in der Nähe des Friedensplatzes. Hier eine Unterkunft zu nehmen ist am besten, da sowohl die Sehenswürdigkeiten als auch viele Restaurants, Cafes und Pubs in der Nähe liegen.

Gesundheit[Bearbeiten]

  • 1 Krankenhaus

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

  • WIFI - WLan. fast alle Cafes und Restaurants bieten kostenloses WIFI. Das Paßwort erfragt man beim Kellner.

Ausflüge[Bearbeiten]

  • 2 Klosterruinen von Linos Papikios Oros. Der Reiz des Ortes ist mehr die schöne Natur und Aussicht, als die Ruinen selber.
  • 3 Wald von Nymphaea. nördlich von Komotini. Wunderschöne Waldlandschaft mit Wanderwegen und einem Restaurant mit herrlicher Aussicht. Ein paar Meter darüber befinden sich die Ruinen der Festung von Nymphea.
  • 4 Symvola Wasserfälle. kleiner Wasserfall in sehr schöner Bachlandschaft.
  • 7 Brücke von Polyanthos (Γέφυρα Πολύανθου) . Sie ist eine sehenswerte mittelalterliche Steinbrücke über den Fluß Kompsatos. Die beiden großen Brückenbögen haben eine Weite von 21,8 und von 17 m. Die Höhe des Bogens beträgt 12 m. Der westliche der ursprünglich drei Bögen ist eingestürzt. Vom Parkplatz an der Straße geht ein Fußweg ca. 10 min. bergauf zur Brücke.
  • 8 Fort Nymphaea. Die Festung Nymphaea ist ein Militärmuseum und war Teil der Metaxa Verteidigungslinie, das sich 17 km nördlich von Komotini nahe der griechisch-bulgarischen Grenze befindet. Die Festung Nymphaea ist heute berühmt für die Schlacht, die am 6. und 9. April 1941 stattfand, als die deutsche Armee das Fort angriff und schließlich eroberte. Seit dem Jahr 2000 dient die Nymphaea-Festung als Militärmuseum.
  • 9 Mosynopolis (Μοσυνόπολις, ​Maximianopolis, Mosinopol) . Die Ruinen einer byzantinischen Stadt Maxianonopolis oder Mosynopolis, in der sich die Via Egnatia und eine Abzweigung Richtung Norden zur Festung Stanimaka und Via Militaris kreuzten, sind eine archäologische Stätte, die sich 7 Kilometer westlich von Komotini südlich des Dorfes Miskos befindet. In der Gegend befand sich die antike Stadt Paxoula. In der archäologischen Stätte wurden die Ruinen eines Tempels aus dem 11. bis 13. Jahrhundert, ein Teil der Mauer, ein Grab von Maximianopolis sowie frühchristliche Gräber der Mosynopolis ausgegraben. Funde aus archäologischen Ausgrabungen werden im Archäologischen Museum von Komotini aufbewahrt.
  • 10 Gratianos (Γρατινή Ροδόπης) . beim Dorf Gratini liegen die Ruinen der byzantinischen Stadt, die nach der Zerstörung Mosynoupolis im 14. Jh. das wichtigste Zentrum der Region waren. Es sind nur sehr spärliche Überreste erhalten. Nebenan liegt die sehenswerte Kapelle von Zoodochos Pigi, die vor allem wegen der Aussicht lohnt und die Ruinen einer Burg.
  • 11 Stryme (Στρύμη) . Da kaum Ausgrabungen stattgefunden haben, sieht man nur sehr wenig. Mann sollte bis zur Uferlinie vorgehen, da dort noch am meisten zu sehen ist. Kolonialisten aus Thasos haben im dritten Viertel des 7. Jahrhunderts v. Chr. diesen Ort gegründet. Es wird vermutet, dass die Niederlassung Stryme für Thasos als Handelsstützpunkt nicht von großer Bedeutung war. 2 km Richtung SW liegt die 3 Kapelle der Zwölf Apostel auf einer kleinen Anhöhe mit schönem Ausblick über die Umgebung.
  • 12 Alte Steinbrücke Paterma. 2 km nördlich des Dorfes Paterma gelegen. Sie hat 2 Bögen und überbrückt den Bach "Amygdalorema. Das große ist 8 m. breit und die kleinen 3,5 m. breit.
  • 13 Seyyid Ali Sultan Dergahı. Museum zur osmanischen Geschichte der Eroberung des Balkans.
  • 14 Maroneia (Αρχαία Μαρώνεια) . das antike homerische Ismaros. Weitläufige fotogene Ruinenstätten in schöner Landschaft am Meer.
  • 15 Anastasiopolis (Αναστασιούπολις) . sehenswerte byzantinische Ruinenstadt am Vistonia See.
  • Alexandroupolis: Hafenstadt mit Fährverbindung nach Samothraki und vielen archäologischen Stätten in der Umgebung
  • Xanthi: Kleinstadt mit sehenswerter Altstadt
  • Bulgarien: nördlich von Komotini ist eine der am besten ausgebauten Übergange nach Bulgarien
  • Rhodopen: Wilde Naturlandschaft mit vielen Sehenswürdigkeiten

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]


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