Kalifornische Zentralküste
In der Central Coast Area von Kalifornien liegen Santa Barbara, San Luis Obispo und die Küstenlandschaft von Big Sur. Sie wird manchmal auch als mittleres Königreich (Middle Kingdom) bezeichnet.
Countys und Orte
[Bearbeiten]Countys von Nord nach Süd:
- Santa Cruz County
- San Benito County
- Monterey County
- Monterey-Halbinsel: Monterey, Carmel, Pacific Grove, Pebble Beach
- Küstenorte an der Monterey Bay: Moss Landing, Marina, Seaside
- Greater Salinas (Stadtregion rund um die Kreisstadt): Salinas, Prunedale
- Salinas Valley (Reihe kleinerer Städte im Binnenland): Gonzales, Soledad, Greenfield, King City
- Der Küstenstreifen zwischen Carmel und dem bereits in San Luis Obispo County gelegenen San Simeon wird als Big Sur bezeichnet. Die berühmteste Küstenstraße der USA, California State Route 1 („Cabrillo Highway“), hat hier ihren ganz großen Auftritt.
- San Luis Obispo County
- San Luis Obispo, Universitätsstadt mit der attraktivsten Innenstadt im County
- die Küstenorte Pismo Beach, Morro Bay (mit dem 176 Meter hohen Morro Rock), Cambria und San Simeon (mit Hearst Castle)
- Paso Robles, Zentrum des regionalen Weinbaus (die Nachbarstädte Templeton und Atascadero sind uninteressant)
- Santa Barbara County
- Santa Barbara
- Santa Maria, noch vor Santa Barbara die größte Stadt im County; touristisch wenig interessant, aber ein günstiger Ort zum Übernachten
- Buellton
- Carpinteria
- Goleta
- Guadalupe
- Lompoc
- Solvang
- Ventura County
Weitere Ziele
[Bearbeiten]- Big Sur, 145 km langer Küstenstreifen in Monterey County und San Luis Obispo County, an dem California State Route 1 („Cabrillo Highway“) abenteuerlich eng zwischen steile Klippen und die streckenweise unmittelbar aus dem Pazifik aufragende Santa Lucia Range eingeklemmt ist. Eines der zu Recht meistbesuchten Reiseziele Kaliforniens.
Hintergrund
[Bearbeiten]Sprache
[Bearbeiten]Anreise
[Bearbeiten]Der größte Flughafen der Region ist in Santa Barbara. Die nächsten Ziele für interkontinentale Direktflüge sind San Francisco (160 km nördlich von Monterey) und Los Angeles (160 km östlich von Santa Barbara).
An der Kalifornischen Zentralküste entlang führen die Amtrak-Bahnlinien Coast Starlight (Seattle–Portland–Los Angeles; hält in Salinas, Paso Robles, San Luis Obispo, Santa Barbara) und Pacific Surfliner (San Luis Obispo–Santa Barbara–Los Angeles–San Diego; sieben Halte an der Central Coast).
Greyhound-Fernbusse der Route Los Angeles–San Jose fahren durch die Region Central Coast und halten u. a. in Santa Barbara und Salinas.
Wichtigste Straßenverbindung ist die U.S. Route 101, die von Olympia (Washington) die Pazifikküste entlang durch Eureka und San Francisco nach Los Angeles führt. Sie ist größtenteils als Autobahn (freeway) ausgebaut. Von Los Angeles nach Santa Barbara fährt man zum Beispiel etwa eineinhalb Stunden (ohne Staus), von San Francisco nach Monterey knapp zwei Stunden.
Mobilität
[Bearbeiten]Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- Hearst Castle bei San Simeon, phantasievoller Palast, der in den 1920er Jahren für den einflussreichen Medienunternehmer und Multimillionär William Randolph Hearst gebaut wurde. Er imitiert verschiedene europäische Baustile, u. a. diente die spanische Renaissance-Kathedrale Santa María la Mayor in Ronda als Vorbild. Es gibt 56 Schlaf-, 61 Bade- und 19 Wohnzimmer sowie mehrere Innen- und Außen-Pools, unter denen der spektakulärste der Neptune Pool ist. Die Gärten umfassen mehr als 50 Hektar. Hearst unterhielt hier einen Privatzoo, bis heute gibt es zum Beispiel Zebras zu sehen. Das Anwesen bietet einen dramatischen Blick sowohl in die Berge als auch zum Ozean. Orson Welles diente es als Inspiration für das Schloss "Xanadu" im Film Citizen Kane (dessen Hauptfigur teilweise auf Hearst anspielt).
- America's Teaching Zoo
- Rosie the Riveter WWII Home Front National Historical Park
- Santa Paula Union Oil Museum
Aktivitäten
[Bearbeiten]Küche
[Bearbeiten]Nachtleben
[Bearbeiten]Sicherheit
[Bearbeiten]Die – oft falsch eingeschätzte – Hauptgefahr für die persönliche Sicherheit geht an der Kalifornischen Zentralküste, wie auch in sehr vielen anderen Regionen der Vereinigten Staaten, von der Kraft der Sonne aus. Die Kalifornische Zentralküste liegt etwa auf demselben Breitengrad wie die Küste Tunesiens, wo wahrscheinlich kein Mitteleuropäer auf die Idee käme, ohne Hut, Sonnenschutzlotion (Faktor 50+) und Sonnenbrille (mit speziellem UVA- und UVB-Schutz) aus dem Haus zu gehen, und zwar selbst an diesigen Tagen, denn wenn man im Tageslicht die Hand vor Augen klar sehen kann, ist gleichzeitig mit dem sichtbaren Licht garantiert auch eine gehörige Menge UV-Strahlung vorhanden.
An den kalifornischen Stränden ertrinken jährlich mehrere Dutzend Menschen, wobei diese Statistik die gesamte Küste Kaliforniens umfasst, also auch die südkalifornischen Strände, an denen wegen der höheren Wassertemperaturen tatsächlich viel geschwommen wird. Strände mit Strandwache sind für Schwimmer und Wassersportler generell um ein Vielfaches sicherer als unbewachte Strände. Überall vor der kalifornischen Küste werden immer wieder Weiße Haie gesichtet, besonders bei den unter Naturschutz stehenden und darum sehr fischreichen Channel Islands. Die Population war fast ausgerottet, hat sich dank artenschützerischer Bemühungen aber wieder etwas erholt. Angriffe auf Menschen sind extrem selten und kommen an der gesamten kalifornischen Küste selbst in ereignisreichen Sommern nicht öfter als 4-mal jährlich vor, also weitaus seltener als etwa in Florida, wo pro Jahr mehr als 100 solcher Angriffe dokumentiert werden. Seit 2011 sind bei Haiangriffen in Kalifornien nur zweimal Menschen ums Leben gekommen.
Gefährlicher als das Baden und Surfen sind an der Central Coast das Wandern und Aufenthalte in freier Natur und in Naturparks, besonders für Unerfahrene, die den Unterschied zwischen der europäischen Kulturlandschaft (in die Erfahrung vor „Wildheit“ über die Begegnung mit einer Brennnessel oder Kreuzotter nie hinausgeht) und der amerikanischen Wildnis noch nicht kennen, wie man sie in den USA in jedem State Park und selbst innerhalb von Städten erleben kann. Das wahrscheinlich größte Risiko, dem Wanderer speziell an der Kalifornischen Zentralküste ausgesetzt sind, geht von Poison Oak (Toxicodendron diversilobum) aus, einer Pflanze, die an schattigen Wanderwegen oft dicht an dicht wächst und deren Berührung zu sehr schmerzhaften Verbrennungen mit Blasenwurf und allen Schikanen führt, die nur schwer heilen und einen Urlaub komplett versauen können. Man sollte also unbedingt wissen, wie diese Pflanze aussieht: "Leaves of three, let it be!" („Blätter zu dritt, Finger weg!“), lernen amerikanische Kinder, das ist tatsächlich die hilfreichste Regel. Poison Oak kann, wie der Name suggeriert, zu Baumhöhe heranwachsen; viel häufiger aber begegnet man der Pflanze, wenn sie etwa kniehoch ist. Die Blätter sind teils grün, teils rot, oft findet man auch beide Farben gleichzeitig. Zur Behandlung von Verbrennungen gibt es Salben, die aber nur wenig Linderung bringen.
Ein weiteres viel beschriebenes, statistisch allerdings äußerst geringes Risiko geht von Klapperschlangen und einigen anderen giftigen Schlangen aus, die in der Region beheimatet sind und denen man beim Wandern – insbesonderen in schattenlosen Bereichen – durchaus begegnen kann. Bisse allerdings kommen praktisch nur vor, wenn man den Tieren, nachdem man sie zur Kenntnis genommen hat, mutwillig nahe kommt. Klapperschlangen geben, wie der Name zutreffend sagt, zur Warnung ein laut klapperndes Geräusch von sich, sodass man ihnen leicht ausweichen kann. Im sehr unwahrscheinlichen Falle eines Bisses ruft man, da das Gift bei Nichtbehandlung tatsächlich tödlich wirken kann, unverzüglich Hilfe und hält die gebissene Person, um ihren Kreislauf auf Niedertourbetrieb zu bekommen, so bewegungslos und unaufgeregt wie möglich; auch die Bissstelle nur bedecken und in Ruhe lassen (was in Westernfilmen oder bei Karl May gezeigt werden mag, ist medizinisch kontraproduktiv). Der Biss der Schwarzen Witwe ist weniger gefährlich als der einer Klapperschlange, führt aber ebenfalls zu Komplikationen, die oft ärztliche Behandlung nötig machen. Nur die Weibchen haben Gift. Es gibt in der Region noch weitere Spinnenarten, die in der Lage sind, mit ihrem Beißwerkzeug die menschliche Haut zu durchbrechen und Gift einzubringen. Bei unbekannten Arten weicht man dem direkten Kontakt im Zweifelsfall am besten aus. Die gute Nachricht: ebenso wie Schlangen- sind auch Spinnenbisse in Kalifornien sehr selten; selbst das Risiko, von einem Baum zu fallen, von einem Säugetier gebissen oder vom Blitz erschlagen zu werden, ist statistisch um ein Vielfaches größer.
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Pacific Poison Oak (grün)
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Pacific Poison Oak (rot)
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Kalifornische Klapperschlange (Crotalus oreganus). Das Klappern klingt wie das einer Maraca oder Babyrassel und ist über viele Meter deutlich zu hören.
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Schwarze Witwe (Latrodectus hesperus). Auffällig ist bei den Weibchen die schwarz-rote Zeichnung. Ihr Körper misst etwa 1½ cm.
Gewalt- und Eigentumsdelikte kommen in den Countys der Kalifornischen Zentralküste seltener vor als in den meisten anderen Regionen des Bundesstaates. Die Städte mit der höchsten Gewaltkriminalität innerhalb der Region sind San Luis Obispo, Watsonville und Morro Bay, wobei Touristen jedoch keine bevorzugte Zielgruppe und darum schon aufgrund ihrer kurzen Verweildauer kaum je betroffen sind. In den wohlhabenden Städten – besonders den Städten an der Monterey Bay, in Santa Cruz und in Pismo Beach – wird relativ oft eingebrochen und gestohlen.