Guarda GR
Guarda GR | |
Kanton | Graubünden |
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Einwohnerzahl | |
Höhe | 1.653 m |
Guarda GR |
Guarda ist ein Dorf im schweizerischen Unterengadin. Bekannt ist das Dorf vor allem wegen seines historischen Kerns und dem eigenen Markt auf dem ausschließlich hier produzierte Waren angeboten werden. Zahlreiche kleine aber feine Betriebe fertigen hier Tees, Käse Keramik und mehr.
Seit 2015 hat Guarda mit den bis dahin selbständigen Unterengadiner Gemeinden Ardez, Ftan, Sent und Tarasp mit der Grossgemeinde Scuol fusioniert.
Hintergrund
[Bearbeiten]Das Dorf Guarda besteht aus etwa siebzig Häusern, die nahezu alle im typischen Engadiner Sitl errichtet sind, und liegt auf der Südseite des Tales in einer Höhe von 1650 m. Der Bahnhof von Guarda liegt etwas unterhalb des Ortes auf 1430 m.
Der Ort wurde 1160 erstmals urkundlich erwähnt. Im 16. Jahrhundert traten die Bewohner zum Protestantismus über. Drei große Abwanderungswellen zwischen 1850, um die Jahrhundertwende und bis 1980, haben das Dorf schrumpfen lassen. So hatte Guarda um 1930 noch 38 landwirtschaftliche Vollbetriebe, 1984 jedoch nur noch 18 und derzeit noch 7. Die Schule musste aufgrund zu niedriger Schülerzahlen 2005 schließen. Um 2015 lebten etwa 170 Menschen im Ort, der durch die Initiative Pro Guarda zunehmend Menschen anzieht. So konnte die Bevölkerung zwischen 1985 und 2005 um über 30 Prozent ansteigen. Die Initiative kauft Häuser auf und vermietet diese günstig an Familien. Die Familien müssen für den eigenen Unterhalt sorgen. Dadurch sind einige neue Handwerksbetriebe wie z. B. Guarda Kräuter entstanden. Die Konzentration auf hochwertige Produkte und die Gründung des eigenen Marktes hat zu einer deutlichen Verbesserung der Situation geführt. Guarda ist bei Touristen aus aller Welt ein beliebtes Ziel. Die Post hat täglich geöffnet. außerdem gibt es einen gutbestückten Dorfladen. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass das Frauenwahlrecht hier als letztes eingeführt wurde (um 1990), der Ort aber der erste mit einer Bürgermeisterin im Engadin ist.
Die Hauptsprache ist Rätoromanisch, gefolgt von Deutsch und Französisch. Von Neusiedlern wird das Erlernen des Romanischen erbeten, um den Integrationsprozess zu fördern.
Das Wort Guarda kommt von "guardgia", das heißt "Wachen" oder auch "Schauen" ("guardar").
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Die meisten Gäste reisen über den internationalen Flughafen Zürich (IATA: ZRH) an. Auf dem 1 Flugplatz Samedan (Engadin Airport) (IATA: SMV) wird nur Privatflugverkehr abgewickelt.
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Zur Anreise mit dem öffentlichen Verkehr nimmt man von Zürich her kommend die SBB-Verbindung bis Landquart und steigt dann auf die rote Schmalspurbahn der Rhätischen Bahn nach St. Moritz um. Üblicherweise nimmt man die wintersicher ausgebaute Verbindung durch den Vereinatunnel. Der Vereinatunnel erreicht bei Sagliains das Unterengadin. Man nimmt den Regionalzug in Richtung Scuol bis nach Guarda.
Der 2 Bahnhof von Guarda liegt in der Taleben unterhalb des Dorfes, das zu Fuß über einen steilen Weg oder wesentlich bequemer per Bus erreicht wird.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Von Zürich oder St. Margarethen im Rheintal herkommend gelangt man auf der Autobahn ins Bündnerland.
Nach Guarda gelangt man am besten über das Prättigau und den Autoverlad durch den Vereinatunnel. Man verlässt die Autobahn bei Landquart und nimmt die in Richtung Davos. Bei winterlichen Verhältnissen benutzt man den Autoverlad ab Klosters durch den Vereinatunnel und gelangt bei Sagliains - Susch ins Engadin. Auf der Hauptstraße geht es dann in Richtung Scuol. Vom Ortsteil 1 Giarsun gelangt man über einen Abzweiger ins Dorf hinauf. Ein Parkplatz liegt etwas unterhalb des geschützten Dorfkerns.
Die mautfreie Route (keine Kosten für den Autoverlad) über den Flüelapass über Davos nach Susch ist im Winter in der Regel mit einer Wintersperre belegt.
Mobilität
[Bearbeiten]Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Guarda hat ein einzigartiges, geschlossenes Ortsbild, das unter Heimatschutz steht und 1975 mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet wurde.
Die historischen Bauernhäuser sind oft Mehrzweckbauten mit Viehstall, Wohnbereich und Heustall unter einem Dach. Die Zufahrt als Durchfahrt zum Wirtschaftsbereich erfolgt meist von der vorderen Straßenseite. Besonders typisch für das Unterengadin ist der reiche Sgraffiti- und Freskenschmuck. Entstanden ist dieser Typus des "Engadinerhausen" um das Jahr 1300.
- Die 1 Reformierte Kirche Guarda stammt aus dem Jahre 1484 und somit noch aus vorreformatorischer Zeit. Seit zu Beginn des 16. Jhdt. auch die Bevölkerung von Guarda die Reformation angenommen hat, besteht eine Pastoralgemeinschaft mit Lavin.
- 2 Schellenursli Museum, Chasa 41, 7545 Guarda. Tel.: +41 (0)81 861 55 55. Das Schellenursli - Museum hat die Schellenursli - Geschichte zum Inhalt. Das Bilderbuch von Selina Chönz mit Illustrationen von Alois Carigiet handelt von einem Knaben, der mit der größten Glocke am Umzug des Chalanda Marz teilnehmen will und nur eine kleine Schelle zugeteilt erhält. Es ist allen Schweizer Kindern bekannt und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt, als Souvenir für Besucher aus dem Ausland. Wenn auch das ganze Engadin sich mit der Schellenursli - Geschichte identifiziert, ist hier in Guarda der Original - Schauplatz der Erzählung. Geöffnet: 08:00-18:00 h.
- Das 3 Schellenursli - Haus No. 51 diente Alois Carigiet als Vorbild für das Elternhaus des kleinen Ursli.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Der Ort bietet sich als Ausgangspunkt für Bergwanderungen, zum Beispiel auf den Piz Buin in der Silvretta sowie diverse andere Gipfel an, ebenfalls als Ausgangspunkt für Höhenwanderungen im umliegenden Engadin.
Im Winter als Ort für erholsames Genießen ohne Hektik und doch nahe an Skigebieten und der Hektik des Jetset im Oberengadin.
Jeweils um den 1. März wird das Fest Chalandamarz zum Frühlingsbeginn gefeiert, das im Bilderbuch vom "Schellenursli" im Zentrum steht: Die Kinder veranstalten mit Glocken, von großen Treicheln bis zu kleinen Ziegenglöcklein, einen Umzug, um lautstark den Winter zu vertreiben - speziell ist Chalandamarz natürlich am Originalschauplatz der Schellenursli - Geschichte.
Einkaufen
[Bearbeiten]- 1 Volg Guarda. Der Dorfladen bietet alles für den täglichen Bedarf, dazu eine große Auswahl der Produkte des Ortes. Geöffnet: 07:30-12:30 h / 14:30-17:30 h; So geschlossen.
Diverse andere Läden bieten Ihnen Produkte aus Kunsthandwerk und regionale Spezialitäten an.
Der Dorf-Markt findet mehrmals im Sommer statt.
Küche
[Bearbeiten]- 1 Crusch Alba, 7545 Guarda. Tel.: (0)81 860 36 36, E-Mail: sinaedidi@cruschalbaguarda.ch.
- Val Tuoi, 7545 Guarda. Tel.: (0)81 862 24 70, Fax: (0)81 862 24 07, E-Mail: contact@pensionvaltuoi.ch.
- La Veranda, Dorfstrasse 42, 7545 Guarda. Tel.: (0)81 862 21 32, Fax: (0)81 862 24 80, E-Mail: info@hotel-meisser.ch.
Unterkunft
[Bearbeiten]- 1 Pension Val Tuoi (Nichtraucher, Restaurant), 7545 Guarda. Tel.: (0)81 862 24 70, Fax: (0)81 862 24 07, E-Mail: contact@pensionvaltuoi.ch. Merkmal: Pension. Preis: DZ ab 54,00 CHF.
- 2 Hotel Meisser (mit Restaurant La Veranda), Dorfstrasse 42, 7545 Guarda. Tel.: (0)81 862 21 32, Fax: (0)81 862 24 80, E-Mail: info@hotel-meisser.ch. Preis: DZ ab 90 CHF.
Sicherheit
[Bearbeiten]Gesundheit
[Bearbeiten]Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Die Post und das Tourismus-Büro sind unter der Woche von Montag bis Freitag von 9.00 - 11.00 sowie von 16.00 - 18.00 geöffnet.
Ausflüge
[Bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten]www.guarda.ch – Offizielle Webseite von Guarda GR