Großglockner-Hochalpenstraße
Die Großglockner Hochalpenstraße (B 107) verbindet als Panoramastraße das Salzachtal (Salzburg (Bundesland)) mit dem Mölltal (Oberkärnten).
Hintergrund
[Bearbeiten]Die Großglockner Hochalpenstraße wurde zwischen 1930 und 1935 von Franz Friedrich Wallack (1887 - 1966) erbaut und stellte seinerzeit eine wichtige Nord-Südverbindung über die Alpen dar. Bereits in römischer Zeit bestand an dieser Stelle eine Straße und Franz Wallack schildert in seinem Buch "Die Großglockner Hochalpenstraße", dass er bei seinen Trassierungsarbeiten immer wieder auf Spuren der alten, römischen Trasse gestoßen ist. Mittlerweile hat die Straße als Transitroute ihre Bedeutung verloren und dient fast nur mehr touristischen Zwecken.
Heute nutzen pro Jahr ca. 275.000 Fahrzeuge die Straße (darunter auch viele Touristenbusse). Zusätzlich durchfahren jährlich mehr als 65.000 Motrräder die Kehren. Ca. 10.000 Radfahrer erklimmen pro Saison die Rampen mit eigener Muskelkraft.
Anreise
[Bearbeiten]Mit KFZ von Norden: Von Salzburg auf der A 10 (Tauernautobahn) bis Anschlussstelle Bischofshofen, weiter auf der B 311 bis Bruck im Salzachtal. Von dort zweigt die Großglockner Hochalpenstraße (B 107) nach Süden ab.
Mit KFZ von Süden: Von Klagenfurt über die A 2 bis Knoten Villach, auf der A 10 (Tauernautobahn) bis Anschlussstelle Lendorf. Weiter entweder auf der B 100 bis kurz vor Lienz, wo die B 107 rechts abzweigt, oder über die B 106 bis Winklern und von da auf der B 107 nach Norden.
Streckenverlauf mit Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Von Nord nach Süd: Die Straße folgt ab Bruck dem Fuschertal zunächst ohne größere Steigungen. Ab Ferleiten beginnt die eigentliche Bergstrecke, die über das Fuscher Törl zum Hochtor in 2503 m Höhe führt.
Zuvor zweigt noch die 1,6 km lange Stichstraße zur Edelweißspitze (2.572 m) ab, von der man einen herrlichen Blick auf 30 Dreitausender genießt. In einem 311 m langen Tunnel wird der Alpenhauptkamm (und die Landesgrenze) unterquert und die Straße senkt sich ins Guttal ab.
Rechts zweigt die 8 km lange Gletscherstraße zur Franz-Josefs-Höhe mit Parkplatz, Parkhaus, Gastronomiebetrieben und einer Standseilbahn zum Pasterzengletscher ab. Von der Franz-Josefs-Höhe genießt man einen schönen Ausblick auf die beiden Gipfel des Glockner (Großglockner 3.798 m, Kleinglockner 3.770 m).
Durch das Guttal wird schließlich das Ende der Bergstrecke in Heiligenblut erreicht.
Insgesamt weist die Straße 27 Kehren auf. Die durchschnittliche Steigung beträgt 9 %, die Maximalsteigung 12 %.
Entlang der Strecke gibt es verschiedene Ausstellungen und Museen. In der Maut ist übrigens der Eintritt zu diesen Ausstellungen enthalten.
Streckeninformation
[Bearbeiten]Öffnungszeiten & Maut
[Bearbeiten]- Öffnungszeiten - Die Befahrbarkeit richtet sich nach der Schneelage. Im Winter ist die Straße oft mehrere Meter hoch zugeschneit und im Frühjahr kann die Strecke oft nur mit Schneefräsen passierbar gemacht werden. Im Allgemeinen ist die Straße zwischen Anfang Mai und Ende Oktober geöffnet. · Zwischen 18.45 und 20.45 Uhr ist die letzte Einfahrt in die Hochstraße möglich. Nachts ist die Strecke aus Sicherheitsgründen gesperrt.
- Maut - Mit Stand Juli 2020 kostet die Tageskarte für PKW 37,00 €, Elektrofahrzeuge und Motorräder zahlen 27,00 €. Es gibt zahlreiche weitere Tarifvarianten, so gibt es ab 18:00 Uhr Ermäßigungen. Die aktuellen Preise und Konditionen sind im Web veröffentlicht. In der Maut ist der Eintritt zu den Ausstellungen entlang der Straße enthalten.
Mit dem Fahrrad
[Bearbeiten]- Um es vorweg zu nehmen: Die Grossglockner-Hochalpenstrasse ist eine sehr stark befahrene Passstraße, die keine Radstreifen oder Radwege besitzt. Man sollte gerne im Verkehr unterwegs sein, damit die Tour Spass bereitet. Sinnvoll ist die Teilnahme am Jedermannrennen "Glocknerkönig" (siehe unten).
- Aktuelle Informationen und einen Infoflyer für Radfahrer und Mountainbiker enthält die Website der Großglockner Hochalpenstraße.
- Besser: Fahrt in Süd-Nord Richtung Zwei Drittel aller Kraftfahrzeuge befahren die Strasse von Norden nach Süden. Als Radler erscheint es sinnvoll, entgegen der Hauptverkehrsrichtung zu Fahren. So gibt es weniger Überholvorgänge in den Steigungsbereichen und man hat während der Abfahrt weniger Verkehr auf der Straße.
- Alte Glocknerstrasse: von Heiligenblut aus kann man bergauf zum Hochtor einen erheblichen Teil der Strecke auf der alten Glocknerstrasse fahren. Sie hat keinen Autoverkehr ist aber auch nicht durchgehend geteert.
- Jedermannrennen Glocknerkönig - Die Veranstaltung findet jährlich im Sommerhalbjahr statt. Auch für trainierte Tourenradler ergibt eine Teilnahme Sinn, da die Strasse vormittags für die Veranstaltung gesperrt ist. Es sind auch Mountainbikes zugelassen. weiteres siehe www.glocknerkoenig.com
- weiteres Infos: Ein guter Tourenbericht mit Bildern ist auch im Pässelexikon auf www.quaeldich.de zu finden.
Wanderungen
[Bearbeiten]Sicherheit
[Bearbeiten]- Die starken Steigungen bzw. Gefälle sowie die engen Kurven sind eine große Herausforderung für Autofahrer; speziell für "Flachländler", die Bergstrecken nicht gewohnt sind. Auf Gefällstrecken darf man keinesfalls den Wagen rollen lassen, sondern man muss die Bremswirkung des Motors bei eingelegtem kleinen Gang nutzen. Die Bremse benutzt man nur kurz vor Kurven und bremst besser mehrmals scharf. Wenn man permanent auf der Bremse steht, riskiert man ein Bremsversagen, das fatal enden kann. Wenn die Bremsen überhitzen - was man an einem scharfen Geruch nach verbranntem Gummi merkt - muss man unbedingt stehen bleiben und die Bremsen abkühlen lassen.
- Ist die Strecke bereits bei guten Bedingungen eine Herausforderung für Kraftfahrer, gilt das insbesondere bei Schlechtwetter. Man sollte in Höhenlagen auch im Sommer damit rechnen, dass es Frost, Schnee bzw. Matsch gibt.
Ausflüge
[Bearbeiten]Siehe auch
[Bearbeiten]- Übersicht der Alpenpässe im Themennamensraum.