Caltanissetta

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Caltanissetta: Cattedrale mit dem Tritonbrunnen
Caltanissetta
RegionSizilien
Einwohnerzahl58.532 (2023)
Höhe568 m
Tourist-Info0934 53 48 40
Lagekarte von Sizilien in Italien
Lagekarte von Sizilien in Italien
Caltanissetta

Caltanissetta ist die Hauptstadt der Provinz Caltanissetta auf Sizilien.

Hintergrund[Bearbeiten]

Die Stadt Caltanissetta entwickelte sich aus einer Ansiedlung der Sikaner, später und arabischem und normannischem Einfluss, an den Südhängen des Monte San Giuliano am oberen Vallo del Salso, im Schatten des Castello di Pietrarossa. Sie gilt als höchstgelegene Provinzstadt Italiens und liegt in einer nach Süden offenen von mehreren Hügeln (Sant'Anna, Monte San Giuliano, Poggio Sant'Elia) umgebenen Mulde.

Geschichte[Bearbeiten]

Auf dem Boden einer sikanischen Ansiedlung "Nissa" entwickelte sich unter der griechischen Herrschaft auf Sizilien in der Region am Berg Gibil-Gabib eine kleine Stadt, welche unter der Herrschaft von Syrakus stand. Nach den punischen Kriegen ging die Herrschaft über Sizilien an Rom über, im Landesinnern konnten die neuen Herren ihren Lebensstil nur begrenzt durchsetzen.
Das unter byzantinischer Herrschaft (als Nachfolger von Rom) erbaute Castello da Pietrarossa fiel wohl um 846 unter die Herrschaft der Araber, die Stadt erhielt den neuen Namen Qalʿat al-nisāʾ.
Nach der Vertreibung der Araber aus Sizilien durch die Normannen unter Graf Roger I. wurde das mittelalterliche Feudalsystem nach Einnahme der Burg Pietrarossa auch in der Region eingeführt, es folgen die Schwaben unter Friedrich II., im 12. Jhdt. wurde die Kirche S. Maria dei Angeli als Pfarrkirche erbaut. In den folgenden Jahrhunderten folgten die Herren von Aragon in der Regentschaft von Sizilien nach, die Herrschaft über Caltanissetta ging an Guglielmo Raimondo Moncada über. Neben dem Ausbau der Stadt mit Kirchen und Herrenhäusern wurde am Palazzo Moncada gebaut. Nach einer vereitelten Verschwörung mit dem Ziel der Befreiung Siziliens von der spanischen Herrschaft gelangte Moncada in spanische Gefangenschaft, erst unter Garibaldi ging nach 1860 die Burbonen - Herrschaft auf Sizilien und auch für Caltanissetta zu Ende.

Anreise[Bearbeiten]

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Die nächsten Flughäfen sind diejenigen von Flughafen Palermo-Punta Raisi (IATA: PMO) und Flughafen Catania (IATA: CTA) , mit beiden Orten ist Caltanissetta mit der Bahn oder mit Buslinien verbunden.

Mit der Bahn[Bearbeiten]

Im Gegensatz zum südlichen Anteil der Provinz kann die Hauptstadt Caltanissetta mit der Bahn recht gut erreicht werden. Sie ist über die Linien Catania - Bicocca - Caltanissetta (Xirbi) - Caltanissetta (Centrale) - Licata und aus Richtung Palermo über Roccapalumba - San Cataldo - Caltanissetta (Xirbi) mit den Zügen der Trenitalia erreicht werden.

Mit dem Bus[Bearbeiten]

Autobusse u.a. von Sais Trasporti, SAIS Autolinee Richtung Enna und Etnatrasporti (Catania) Richtung Catania und Gela stellen die Verbindungen sicher.

Auf der Straße[Bearbeiten]

Caltanissetta liegt ziemlich im Zentrum von Sizilien an der Strecke zwischen Palermo und Catania (durchs Landesinnere) und der Südküste mit Gela und Agrigent. Aus Palermo benutzt man die mautfreie Autobahn A19 A19, welche bei Buonfurnello ins Landesinnere abzweigt, ab Catania ebenfalls die A19 in Gegenrichtung, die Hauptstadt Caltanissetta wird von der Autobahn über einen Zubringer SS640 erreicht. Dieselbe im Ausbau befindliche SS640 SS640 führt vorbei an Canicatti nach Agrigent im Südwesten, nach Gela wird die SS626 SS626 benutzt, welche vor Gela in die südliche Küstenstraße SS115 Sud Occidentale Sicula einmündet.


Mobilität[Bearbeiten]

Innerhalb der Stadt Caltanissetta besteht ein gut ausgebautes kommunales Busnetz der SCAT Trasporti, die Städtchen in der Provinz werden per Bus oder - wie im Süden von Sizilien üblich - am einfachsten mit dem Auto erreicht.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Karte
Karte von Caltanissetta

Straßen und Plätze[Bearbeiten]

  • am Hauptplatz 1 Piazza Garibaldi stossen die vier historischen Quartiere der Stadt aneinander, er liegt an der Kreuzung von 2 Corso Umberto I (welcher sich gegen Süden in die Viale Regina Margherita erweitert) und dem Corso Vittorio Emanuele.
  • die Vergangenheit ist noch spürbar im arabischen Viertel um die 3 Via San Dominico , teils liegen an den verwinkelten Gassen noch "Dammusi", arabische Häuser mit einem Werkstattraum im unteren und einem Wohnraum im oberen Geschoss, welche teils in den Felsen geschlagen wurden.

Kirchen und sakrale Bauten[Bearbeiten]

  • die 1 Cattedrale Santa Maria la Nova , die Kathedrale wurde 1570 - 1620 erbaut und 1622 geweiht und löste als Hauptkirche die Chiesa S. Maria d'Angeli am Fuss des Kastells ab. Im Innern der dreischiffigen Kathedrale finden sich das Gemälde "Madonna del Carmelo" von Filippo Paladini und Fresken von Guglielmo Borremans.
  • die 2 Chiesa San Sebastiano liegt an der Piazza Garibaldi, der Cattedrale gegenüber. Die 1701 nach einem Pestzug erbaute Kirche wurde wiederholt umgebaut und erhielt im 19. Jhdt. eine Fassade mit verschiedenartigen Säulentypen.
  • etwas im Norden am Corso Vittorio Emanuele liegt die 3 Chiesa del Santa Croce, welche aufgrund der Nähe des durch Don Antonio Moncada begründeten Monastero del Salvatore auch Abteikirche genannt wurde. Mit der Übergabe an die Benediktinerinnen erhielt das Kloster den heutigen Namen.

Über die Via Re d'Italia, durch die im Laufe des Jahres zahlreiche Prozessionen führen, gelangt man vorbei am Palazzo Moncada zur

  • die 4 Chiesa Sant'Agata al Collegio am Corso Umberto I wurde 1600-1610 erbaut und schliesst ans Jesuitenkolleg an, dessen Bau 1589 begonnen worden war und der erst im 19. Jhdt. abgeschlossen wurde. Die Kirche in Form eines griechischen Kreuzes mit vier Seitenkapellen ist reich mit Marmor und marmor-ähnlichem Stuck ausgekleidet, in der Seitenkapelle Sant'Anna finden sich Fresken von Luigi Borremans.

Über die 4 Piazza Garibaldi nach Osten entlang an der Cattedrale S. Maria la Nova gelangt man in die Via San Domenico:

  • die 5 Chiesa di San Domenico aus ca. 1400 ist eine der älteren Kirchen der Stadt im alten Quartiere Angeli. Die konvexe Fassade wurde um 17. Jhdt. mit konkaven Seitenelementen erweitert, im Innern findet sich ein Gemälde von Filippo Paladina, auf dem auch die Söhne des Grafen Moncada dargestellt sind.
  • die 6 Chiesa di San Giovanni unweit davon in der Via San Giovanni im Süden stammt etwas aus dem Jahr 1100, die einschiffige Kirche wurde im 2. Weltkrieg zerstört und kurz darauf restauriert, sie ist mit bedeutenden Fresken von Pollaci und einem Taufbecken ausgestattet.
  • die 7 Chiesa Santa Maria degli Angeli (Santa Maria la Vetere) als zweitälteste Kirche der Stadt am Fusse des Castello di Pietrarossa diente bis zur Einweihung der Cattedrale als Chiesa Madre. Später verfiel sie zusehends und wurde als Krankenhaus und militärisches Magazin genutzt. Die Gebäudehülle der nach dem Einsturz des Daches 1964 fast dem Verfall preisgegebenen einschiffigen Kirche mit typisch normannischer Bauart wird derzeit saniert, vom Innenraum ist praktisch nichts mehr erhalten. Hinter der Chiesa Santa Maria degli Angeli findet sich der riesige Friedhof.
  • die 8 Abbazia di Santo Spirito liegt im Norden der Stadt und wird über die Via Santo Spirito / SS122bis SS122bis erreicht. Die Kirche ist normannischen Ursprungs und wurde 1153 geweiht, 1568 wurde sie unter Fabrizio Moncada erneuert. Die einschiffige Basilika ist unbestrittenermassen die älteste Kirche im Bereich der Stadt Caltanissetta.

Burgen und Palazzi[Bearbeiten]

  • die Ursprünge des 5 Castello di Pietrarossa auf einem Felssporn im Osten der Stadt sind noch ungeklärt und Gegenstand von Spekulationen. Wahrscheinlich wurde eine erste Festung in byzantinischer Zeit erbaut, evtl. auch in der Zeit der arabischen Herrschaft, jedenfalls wurde die Burg mit den charakteristischen roten Ziegelsteinen in der Normannenzeit genutzt und war später Sitz der Herren von Anjou und der von Aragon, zwischen 1295 und 1378 wurden hier Sitzungen des Rates von Sizilien abgehalten. Im Jahre 1407 gelangte die Burg in Besitz der Familie Moncada. Im Jahre 1567 erschütterte ein schweres Erdbeben die Region und führte zum Einsturz der Burg, lediglich zwei Türme blieben bestehen. Sanierungsversuche wurden unternommen, nach 1600 endete die Burg in der Nutzung als Steinbruch für andere Bauten.
  • der 6 Palazzo Moncada liegt zwischen der Via Re d'Italia und dem Corso Umberto I. Er wurde im 17. Jhdt. unter Luigi Guglielmo I Moncada erbaut und blieb bis zum Beginn des 20. Jhdt. im Besitz der Familien Moncada resp. Bauffremont. Nach Nutzung als Kinotheater dient er heute nach einer Sanierung als Kulturzentrum.
  • der Bau des 7 Palazzo del Carmine wurde 1372 begonnen und immer wieder verändert. Im 19. Jhdt. wurde das benachbarte Karmeliterinnenkloster aufgegeben, heute dient der Palazzo del Carmine als Rathaus.

Bauwerke[Bearbeiten]

  • Fontana del Tritone. Brunnen mit einer Bronzeskulptur von Michele Tripisciano steht seit 1965 auf der Piazza Garibaldi.

Museen[Bearbeiten]

  • 8 Palazzo Moncada, Largo Paolo Barile. Tel.: 0934 585890, E-Mail: mit festen und wechselnden Kunstausstellungen. Geöffnet: 09.00-13.00, 17.00-20.00. Preis: 2.50€.
  • 9 Museo Diocesano di Arte Sacra in der Via Regina Margherita
  • Museo Archeologico, C/d Spirito Santo. Tel.: 0934 567062, Fax: 0934 567086. wurde 2006 an einem neuen Standort im Norden der Stadt in der C/d Spirito Santo wiedereröffnet. In fünf Sektoren werden Funde aus der Vorgeschichte bis zur hellenistischen Zeit aus Zentralsizilien gezeigt, welche Ausgrabungen im Stadtgebiet und Pietrarossa, in der Nekropole von Sambucina, in San Cataldo, vom Gibil Gabib und Monte Maio hervorgebracht haben. Geöffnet: 09.00-13.00, 15.30-19.00. Preis: 4.00 / 2.00€.
  • 10 Museo mineralogico e paleontologico della Zolfara, Viale della Regione, 71. Tel.: 0934 591280. Das Museum für Mineralogie und Schwefel erleuchtet die Geschichte des Schwefel- und Mineralbergbaus in der Region von Caltanissetta. Geöffnet: 09.00-13.00 Di-Sa. Preis: Freier Eintritt.

Parks[Bearbeiten]

  • der grösste geometrisch angelegte 1 Park Villa Amedeo liegt in der Viale Regina Margherita
  • der 2 Park Villa Cordova im Westen des Corso Vittorio Emanuele

Aktivitäten[Bearbeiten]

  • die Settimana Santa zwischen Palmsonntag und Ostern wird festlich begangen, am Gründonnertag werden die Mysterienprozessionen durchgeführt, bei der Statuen von den verschiedenen Kirchen zum Domplatz getragen werden.
  • zum Concorso Internazionale di Danza Michele Abbate finden sich jeweils Tanz- und Ballett - Begeisterte ein.
  • die Festa San Michele am 29. Sept. wird mit einer Prozession, bei der die Statue des Erzengels Michael (geschaffen um 1600 von Stefano Rivolsi) zur Kirche San Michele getragen wird, begangen.

Einkaufen[Bearbeiten]

Küche[Bearbeiten]

  • Erwähnenswert ist die lokale Pasta, neben der Molina Salvati und Molina Piedigrotta gab es in Caltanissetta noch weitere bekannte Teigwarenhersteller.
  • von Averna wird der Kräuterbitter Amaro Siciliano in Caltanissetta hergestellt, das Rezept wurde im 19. Jhdt. vom Kapuzinerfrater Fra Girolamo entwickelt.

Nachtleben[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

Lernen[Bearbeiten]

  • seit 1996 werden in Caltanissetta Studiengänge in Zusammenarbeit mit den Universitäten Palermo und Catania angeboten.

Arbeiten[Bearbeiten]

Sicherheit[Bearbeiten]

Gesundheit[Bearbeiten]

  • 1 Ospedale Sant' Elia mit Notfallaufnahme

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

  • Ufficio Turistico Caltanissetta, Via De Nicola 2, 93100 Caltanissetta. Tel.: 0934 534840.
  • 1 Posta (Hauptpostamt)

Ausflüge[Bearbeiten]

  • die 3 Riserva Naturale Lago Sfondato Riserva Naturale Lago Sfondato um einen Karstsee am Monte Mimiani resp. den Abhängen des Cozzo Pertichino liegt kurz vor Marianopoli. Von Caltanissetta aus ist es auf der SS122 bis San Cataldo und von dort aus auf der SP42 SP42 zu erreichen, eine Naturstrasse geht bei km 17.4 von der SP42 ab und erreicht nach 2,5 km das Gebiet, in dem 30 ha grossen Gebiet kann schön gewandert werden.
  • die Riserva Naturale orientata Monte Capodarso e Valle dell'Imera erstreckt sich zwischen den Provinzen Caltanissetta und Enna entlang des Flusses Imera zwischen Monte Capodarso und Monte Sabucina über eine Fläche von 1485 ha. Im Bereich des Flusses Imera finden sich Karstlandschaften und -höhlen, mediterrane Flora und Fauna aber auch Relikte aus der Zeit des Schwefel- und Mineralbergbaus, von dem die Region Caltanissetta über Jahrhunderte lebte. (Zufahrt über die 1 Riserva Naturale Valle d'Imera  SS122 oder Ausfahrt von der SS626 2 Riserva Naturale Monte Altesina hier).
  • 11 Parco Archeologico di Sambucina. erreichbar über die SS122: seit 1955/56 wurden Nekropolen und Siedlungsreste aus der Zeit der sikanischen Besiedelung bis in die Römerzeit ausgegraben.
  • der 12 Parco Archeologico Palmintelli mit den Ausgrabungen einer antiken Nekropole, die bronzezeitlichen Funde sind im Museo Archeologico ausgestellt.
  • im 13 Parco Archeologico Gibil Habib wurden um 1950/84 Siedlungsreste un Nekropolen aus der Bronzezeit bis 500 v. Chr. ausgegraben.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

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Dieser Artikel ist in wesentlichen Teilen noch sehr kurz und in vielen Teilen noch in der Entwurfsphase. Wenn du etwas zum Thema weißt, sei mutig und bearbeite und erweitere ihn, damit ein guter Artikel daraus wird. Wird der Artikel gerade in größerem Maße von anderen Autoren aufgebaut, lass dich nicht abschrecken und hilf einfach mit.