Beacon Rock (Golf von Sues)

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Wrack der Dunraven
Beacon Rock · S/S Dunraven
GouvernementSüdsinai
Einwohnerzahl
Höhe
Lagekarte des Sinai in Ägypten
Lagekarte des Sinai in Ägypten
Beacon Rock

Der Beacon Rock (deutsch Leuchtturmfelsen) ist ein ägyptisches Korallenriff in der Straße von Gūbāl im Süden des Golfs von Sues im Süden des Schaʿāb Maḥmūd (arabisch: ‏شعاب محمود, Schaʿāb Maḥmūd, „Maḥmūd-Riff“). 1876 verunglückte im Südwesten des Riffs der Dampfsegler S/S Dunraven. Neben dem Wrack der S/S Thistlegorm gehört dieses Wrack zu den beliebtesten Tauchplätzen im Süden des Sinai.

Hintergrund[Bearbeiten]

Das Riff Beacon Rock befindet sich im Osten der Straße von Gūbāl (arabisch: ‏مضيق جوبال, Maḍīq Ǧūbāl, „Meerenge von Ǧūbāl“), dem südlichen Tor des Golfs von Sues, etwa sieben Meilen westlich der Landzunge Raʾs Muḥammad. Der Süden des Schaʿāb Maḥmūd besitzt die Form eines nach Süden offenen Hufeisens. Der westliche Flügel des Riffs wird durch einen 1 Leuchtturm (27° 42′ 13″ N 34° 7′ 38″ O) markiert, der auch Namensgeber ist. Das Riffdach befindet sich unter Wasser.

An der Westseite des südwestlichen Riffausläufers lief die S/S Dunraven am 22. April 1876 auf das Riff auf. Der britische Dampfsegler und Frachtschiff S/S Dunraven wurde 1873 von der Charles Mitchell & Co. Ltd. in Newcastle-Upon-Tyne für die Watson & Milburn in Newcastle-Upon-Tyne gebaut. Es war 85 Meter lang, 9,7 Meter breit und besaß eine Tonnage von ca. 1.800 BRT. Neben den beiden Segelmasten konnte es auch von einer Dampfmaschine angetrieben werden. Die beiden Segelmasten und der Motor verliehen dem Schiff eine Geschwindigkeit von acht Knoten.

Das Schiff wurde von Kapitän Edward Richards Care (* 1849 in St. Ives, Cornwall) geführt, als es auf der Fahrt von Liverpool über Sues nach Bombay mit einer Ladung Stahl und Holz und 25 Mann Besatzung am 22. April 1876 auf das Riff auflief. Auf der Rückreise hätte es Gewürze und Baumwolle transportieren sollen.

Bis heute ist nicht klar, wie das Schiff gesunken ist. Zum einen wird vorgeschlagen, dass offene Bullaugen für die Flutung des Schiffs verantwortlich sein sollten. Eine andere Theorie besagt, dass die Dunraven etwa eine Woche auf dem Riff festhing und bei schlechtem Wetter auseinandergebrochen ist. Die Mannschaft wurde von einheimischen Fischern gerettet.

Kapitän Edward Richards Care wurde vom Untersuchungsausschuss Board of Trade als schuldig für den Untergang des Schiffs befunden. Man entzog ihm sein Kapitänspatent für ein Jahr. Es hält sich die Legende, dass ein Streit zwischen dem betrunkenen Kapitän und seiner Frau das Unglück verursacht hätte.

In Folge des Unfalls wurde an dieser Stelle ein Leuchtturm errichtet.

Dass sich hier ein Wrack befinden würde, war den einheimischen Fischern schon länger bekannt, weil sich hier immer wieder ihre Fischernetze verfangen hatten. Erstmals wurde es 1980 (andere Quellen nennen 1977) vom Geologen Arye Keller und dem Unterwasser-Kameramann Howard Rosenstein im Rahmen des BBC-Naturfilms „The Mystery of the Red Sea Wreck: The Dunraven“ aus der Serie „The World About Us“ betaucht und untersucht. Zu den Funden auf dem Wrack zählten Weinflaschen und Teller.

Im Bereich des Ankerplatzes sank am 16. Dezember 2009 das Tauchboot Emperor Fraser nach dem Riss der Ankerleine. Da die Motoren zum Schutz der Taucher nicht angeworfen werden konnten, wurde das Boot auf das Riff getrieben. Taucher und Crew konnten gerettet werden.

Anreise[Bearbeiten]

Der Besuch des Riffs und des Wracks ist Teil einer Tauchsafari oder eines Tagesausfluges in den Süden des Golfs von Sues, der in Scharm esch-Scheich oder Hurghada beginnt. Die Lage des Riffs ist anhand des Leuchtturms an der Südspitze auszumachen. Die Schiffe ankern im Bereich des Leuchtturm, aber nicht unmittelbar über, sondern nördlich des Wracks der Dunraven. Hier steigt man in ein Schlauchboot (Zodiac) um, das die Taucher zum Wrack bringt.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Schiffsschraube der Dunraven
Kiel der Dunraven
Überreste der Deckaufbauten der Dunraven

Es lohnt nicht nur der Besuch des Wracks selbst, sondern auch der des intakten Riffs mit seiner Meersfauna und -flora. Die Strömung verläuft von Norden nach Süden. Der Tauchgang ist einfach bis mittelschwer. Beim Durchtauchen des Wracks ist Vorsicht geboten, da es eng ist und über scharfkantige Metallteile verfügt. Für die Besichtigung des Wrackinneren sollte eine Taucherlampe mitgeführt werden.

Das Wrack der S/S Dunraven befindet sich in 15–30 Metern Tiefe. Das Schiff liegt mit Deck nach unten und dem Kiel nach oben. Die Kielspitze liegt etwa bei 18 Metern. Das Schiff ist zwar in der Mitte auseinandergebrochen, liegt aber im Verband an der Riffkante.

Der Tauchgang beginnt meist am Bug. Das Wrack ist mit Stein- und Lederkorallen bewachsen. Westlich des Schiffes erblickt man die Überreste der Deckaufbauten und der Masten. Zugänge zum Schiffsinneren befinden sich in der Nähe des Bugs bzw. in der Mitte des Schiffs. Mittschiffs gelangt man in den Maschinenraum. Hier sieht man noch die einstigen zwei Dampfkessel und Reste der Dampfmaschine. Zu den Bewohnern des Wracks gehören u.a. Glasfische. Danach schwimmt man zum Heck mit dem Ruder und der heutzutage dreiflügeligen Schiffsschraube. Ein Propellerblatt fehlt nun.

Den Rückweg tritt man über den intakten Korallengarten im Osten mit seinen zahlreichen Weich- und Steinkorallen an. Der Korallengarten wird u.a. von Krokodilfischen, Skorpionfischen, Zackenbarschen und Rotfeuerfischen bewohnt.

Küche und Unterkunft[Bearbeiten]

Unterkunft und Verpflegung werden auf den Safarischiffen geboten. Bei Tagesausflügen wird nur das Mittagessen angeboten.

Ausflüge[Bearbeiten]

Der Besuch des Riffs lässt sich mit anderen Tauchgebieten in der Straße von Gūbāl im Rahmen einer Tauchsafari verbinden. Nördlich in der Nähe befinden sich z. B. der Small Crack und der Shag Rock mit dem Wrack der S/S Kingston.

Im Falle von Tagesausflügen ab Scharm esch-Scheich bieten sich verschiedene Tauchplätze im Raʾs-Muḥammad-Nationalpark an.

Literatur[Bearbeiten]

  • Siliotti, Alberto: Sinai Diving Guide : Teil 1 ; deutsche Ausgabe. Verona: Geodia, 2005, ISBN 978-88-87177-66-4. Tauchplatz 33.

Weblinks[Bearbeiten]

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