Assureti
ასურეთი (Assureti, Asureti), bis 1921: Elisabethtal | |
Region | Kwemo Kartli |
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Einwohnerzahl | |
Höhe | |
Assureti |
Assureti (georg.: ასურეთი) ist ein Dorf in der georgischen Mchare Kwemo Kartli im Bezirk Tetrizkaro, etwa 40 km südwestlich von Tiflis. Das Dorf war neben Katharinenfeld (heute: Bolnissi) eine der wichtigsten Siedlungen der Kaukasusdeutschen und bis 1921 als Elisabethtal bekannt.
Hintergrund
[Bearbeiten]Elisabethtal wurde am 19. November 1818 - am Tag der Heiligen Elisabeth - von 72 deutschen Auswandererfamilien gegründet. 1857 verließen 38 Familien nach Streitigkeiten um Religionsfragen Elisabethtal und gründeten das Dorf Alexanderhilf in der Nähe von Zalka. Weitere deutsche Familien aus Elisabethtal siedelten sich in dem Dorf Kotishi in der Nähe von Marabda an. Nach der Annexion der Demokratische Republik Georgien durch Sowjetrussland 1921 erhielt Elisabethtal den georgischen Namen Assureti. Von 1932 bis 1938 bestand in Assureti die Kollektivwirtschaft (Kolchose) Concordia, die im Weinbau und der Erforschung der Schädlingsbekämpfung sehr erfolgreich war. Nach dem Angriff der Wehrmacht auf die Sowjetunion im Juni 1941 wurden die deutschen Einwohner im Oktober 1941 nach Sibirien und Kasachstan deportiert. Heute leben in Assureti ca. 1200 Menschen, fast alles ethnische Georgier.
Anreise
[Bearbeiten]Direkte Marschrutkas gibt es ab Tiflis (Isani und Ortatschala). Auch Minibusse nach Tetrizkaro oder Zalka fahren durch Assureti. Ebenso kann man mit Minibussen Assureti ab Marneuli erreichen.
Auf der Straße folgt man ab Tiflis bzw. Marneuli der Fernstraße ს 6 bis zur Ortschaft Koda. Dort biegt man auf die gut ausgebaute Regionalstraße შ 34 (ausgeschildert: Tsalka) ab und erreicht nach 10 km Assureti.
Zu Fuß / Fahrrad
[Bearbeiten]Ab der Ortschaft Kodschori, die verwaltungstechnisch zu Tiflis gehört, kann man Assureti über einen etwa 6 km langen Wanderweg ab der Burgruine erreichen. Kodschori selbst ist per städtischem Bus ab dem Tifliser Zentrum erreichbar. Diese Wege sind auch mit Mountainbikes befahrbar. Auch ab Kiketi gibt es einen Wanderweg nach Assureti (ca. 6 km)
Mobilität
[Bearbeiten]Innerorts kann man sich sehr gut zu Fuß fortbewegen.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- Zahlreiche alte Fachwerkhäuser: Diese Bauart ist in Georgien nicht üblich und findet sich sonst nur in anderen kaukasusdeutschen Siedlungen, jedoch nicht mehr in der großen Anzahl und in dem guten Erhaltungszustand wie hier. Die meisten alten Häuser sind jedoch in schlechtem Zustand, einige davon wurden oder werden mit Geld aus Deutschland saniert. Das schönste Fachwerkhaus ist das der Winzerei Schala im Ortszentrum nahe der Kirche.
- 1 Alte deutsche Kirche - heute landwirtschaftlich genutztes Gebäude
- 1 Alter deutscher Friedhof: Nach etwa 60 Jahren Vernachlässigung wurde der verwilderte Friedhof durch Schüler aus Homburg im Saarland 2001 teilweise von Gestrüpp befreit, einige wenige gut erhaltene Grabsteine wurden in der Mitte des Geländes zu einem symbolischen Kreis angeordnet.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Spurensuche: deutsche Siedlungen im Kaukasus.
Einkaufen
[Bearbeiten]Es gibt eine Hand voll kleiner Minimärkte in Assureti.
- Weingut Schala. Siehe "Küche".
Küche
[Bearbeiten]Der Schala-Wein ist eine typisch assuretische Weinspezialität, die im 19. Jahrhundert von deutschen Winzern durch Aufpfropfen entwickelt wurde. Der Deutsche Manfred Tichonow übernahm vor einigen Jahren ein altes Fachwerkhaus im Ortszentrum und stellt als einziger noch diesen Wein her. Dabei verwendet er traditionelle Methoden und Ausrüstung (Holzfässer und Kwewri). Die jährliche Weinproduktion ist gering, er stellt aber auch Tschatscha (Tresterbrand) und Cognac her, ebenfalls in geringen Mengen.
- 1 Weingut Schala. Tel.: +995 599 793975. Geöffnet: nur gegen Voranmeldung / Vereinbarung. Preis: ab 15 Lari pro Flasche.
Restaurants gibt es in Assureti nicht.
Nachtleben
[Bearbeiten]- 2 Verkaufsstand für Kazbegi-Bier vom Fass Im Ortszentrum .
Unterkunft
[Bearbeiten]- Es gibt in Assureti keine Beherbergungsbetriebe. Manfred Tichonow möchte in seinem Haus einige Gästezimmer einrichten, ist jedoch noch nicht fertig. Auf Anfrage können Kleingruppen dennoch bei ihm übernachten. Kontaktdaten siehe Kapitel "Küche", Weingut Schala.
- Eine Auswahl an Hotels aller Preisklassen findet man am besten in Tiflis.
Gesundheit
[Bearbeiten]Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Ausflüge
[Bearbeiten]- Bolnissi - die größte kaukasusdeutsche Siedlung, etwa 70 Straßenkilometer (30 km Luftlinie) südwestlich von Assureti. Weitere ehemalige deutsche Siedlungen in der Umgebung: Sartitschala (Marienfeld) und Tamarissi (Traubenberg, bei Marneuli) Sowie die Tifliser Stadtteile Didube (Alexanderdorf) und Tschughureti (Neu-Tiflis).
- Birtwissi - Canyons und Festungsruinen mit kombiniertem Wander- und Campingausflug
- Bei Tetrizkaro: Ruinen der mittelalterlichen Stadt Samschwilde, Kirchen von Pitareti und Gudarechi.
Literatur
[Bearbeiten]Siehe den Wikipediaartikel Kaukasiendeutsche zur Geschichte der deutschen Besiedlung im Südkaukasus sowie für weiterführende Literatur.