Akko

Welterbe in Israel
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Akko
BezirkNordbezirk
Einwohnerzahl48.900 (2018)
Höhe10 m
Lagekarte von Israel
Lagekarte von Israel
Akko

Akko, griechisch: Ἄκη, hebräisch: עכו, ist eine Hafenstadt in Westgaliläa an der Mittelmeerküste im Norden von Israel.

Hintergrund[Bearbeiten]

Akko, manchmal auch Acre genannt, auf einer Halbinsel am nördlichen Ende der Bucht von Haifa gelegen, war bis ins 19. Jahrhundert der wichtigste Hafen von Palästina.

Früheste Besiedlungsspuren auf dem Tel Akko, arab. Tell el-Fukhar, datieren aus der Bronzezeit (3. Jhtsd. v.Chr.). Der Stadtstaat Akkon war ein Vasallenstaat Ägyptens, was etliche Erwähnungen in Städtelisten auf ägyptischen Papyri belegen. Im ersten Jahrtausend v.Chr. gelangte die Stadt in den Einflussbereich von Tyros, einer phönizischen Gründung im heutigen Libanon. Im fünften Jahrhundert v.Chr. gelangte die Stadt unter die Herrschaft der Perser.

Im vierten vorchristlichen Jahrhundert wurde die Region von den Truppen Alexanders des Großen unterworfen, von seinen Nachfolgern kam Akko unter die Herrschaft der Ptolemäer; um das Jahr 260 erhielt die Stadt zu Ehren von Ptolemaios I den Namen Ptolemais. Um 200 v.Chr. wurde die Stadt von Antiochus III erobert und war fortan in der Hand der in Syrien beheimateten Seleukiden. Im Jahre 64 v.Chr. gelangte die Stadt in römische Hand und wurde in die Provinz Syria eingegliedert - sie blieb fortan über Jahrhunderte von römisch und später byzantinischer Kultur dominiert. Nach dem Sieg der muslimischen Araber über die Byzantiner blieb die Stadt bis 1104 unter muslimischer Herrschaft.

Darstellung von Acre, 13.Jhdt.

Als einziger ganzjährig nutzbarer sicherer Hafen an der Mittelmeerküste geriet Akko rasch ins Visier der Kreuzfahrer, erst nach längerer Belagerung gelang König Balduin I, Herrscher des Königreichs Jerusalem, 1104 die Einnahme der Stadt und St. Jean d'Acre wurde zum wichtigsten Hafen des Kreuzfahrerstaats und dank der Bedeutung als Handelsumschlagsplatz mit um 25'000 Einwohnern um 1130 zur zweitwichtigsten Stadt in der Levante. Im Jahre 1187 gelang dem Ayyubiden-Sultan Saladin die Einnahme von Akko, nach dreijähriger Belagerung 1189/91 fiel die Stadt an die Kreuzritter unter Richard Löwenherz zurück. Sie wurde nach dem Fall von Jerusalem nun Hauptstadt des Kreuzfahrerreichs. Die Stadt florierte dank des Handelsaustauschs zwischen dem Westen und dem Orient und verschiedene Herren beherrschten die Stadtviertel.

Darstellung von Acre, 17. Jhdt

Erst 1291 fiel nach langer Belagerung durch den ägyptischen Mamluken-Sultan al-Malik Akko als letztes Bollwerk der Kreuzfahrer in der Levante; um nicht wieder rückerobert und erneut genutzt zu werden, wurden die Gebäude weitgehend in Schutt und Asche gelegt. Der Sitz der Provinz wurde nach Safed verlegt, im Jahre 1517 wurde die Stadt dann ins osmanische Reich eingegliedert. Scheich Zahir al-Umar, der ein Reich in Galiläa aufgebaut hatte, erneuerte die Stadt und verstärkte die Befestigung unter Nutzung der alten Ruinen. Nach einer über 61 Tage dauernden Belagerung scheiterte Napoleon an der Einnahme von Akko, von seinen Truppen zurückgelassene Kanonen zeugen heute noch vom Versuch des französischen Expiditionskorps.

Akko, 19. Jhdt.

Die Stadt, die 1913 mit einer Seitenlinie der Hedschasbahn ab Haifa erschlossen worden war, wurde 1918 von den Briten erobert und 1922 ins Mandatsgebiet Palästina eingegliedert; von den 6'420 Einwohnern waren 4'883 Muslime, 1'344 Christen, 102 Baha'i, 78 Juden und 13 Drusen. In den Ruinen der Kreuzfahrerfestung richtete die Mandatsmacht ein Gefängnis ein, in dem zahlreiche jüdische und arabisch Aufrührer gefangengehalten wurden. In einer spekatakulären Aktion wurden 1947 von der Irgun zahlreiche jüdische Aktivisten befreit.

Im Unabängigkeitskrieg wurde die Stadt am 17.Mai 1948 von der Haganah eingenommen, drei Viertel der arabischen Bevölkerung von 17'395 Einwohnern verließ die Stadt, dafür ließen sich marokkanische und später russische Juden in Akko nieder, sodass heute von ca. 46.000 Einwohnern 30'000 jüdischer Abstammung sind - das Zusammenleben mit den arabischen Einwohnern vorwiegend im Altstadtbereich war in den letzten Jahren ein Beispiels einer problemlosen Koexistenz. 2001 wurde die Altstadt ins Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen.

Anreise[Bearbeiten]

Mit der Bahn / mit dem Bus[Bearbeiten]

Akko liegt an der Bahnstrecke von Tel Aviv nach Naharija, vom 1 Bahnhof ist die Altstadt zu Fuß erreichbar. Reisende die über den Flughafen Ben Gurion nach Israel einreisen, können die Stadt recht bequem mit dem Zug erreichen.

Die zentrale 2 Busstation liegt ebenfalls in der Nähe von Bahnhof und Altstadt, Busse der Egged und von Nateev Express verbinden Akko mit den umliegenden Städten.

Auf der Straße[Bearbeiten]

Die Stadt liegt an der Küstenautobahn 4 zwischen Haifa und Naharija und wird von der Symbol: AS Akko Junction aus erreicht. Hier endet auch der Highway 85 vom See Genezareth über Karmi'el nach Akko. Die zur Altstadt (Wegweiser "Old City") führende Straße führt durch eine relativ niedrige Bahnunterführung.

Parkplätze finden sich in beschränkter Anzahl vor der Crusader Citadel.

Mit dem Schiff[Bearbeiten]

Der antike Hafen an der Westseite der Landzunge mit der Altstadt von Akko ist versandet und kann nicht mehr genutzt werden. Der 3 Hafen Ha Dayagim Port an der Ostseite wird von Fischern und von Ausflugsbooten genutzt.

Neu besteht eine Fährverbindung zwischen Haifa und Akko, die von Besuchern einer der beiden Städte für Tagesausflüge genutzt werden kann:

  • Malkat Akko Cruises, http://www.malkatakko.co.il. Tel.: +972-4-9956706. Geöffnet: ab Akko nach Haifa: So-Do 10:00h, 15:00h, Sa 09:30, 12:30, 16:30 (ab Haifa jeweils 1 Stunde später). Preis: einfache Fahrt 30 NIS, Rückfahrt 55 NIS.

Mobilität[Bearbeiten]

Die Altstadt von Akko kann zu Fuß erkundet werden, ein Wegweisersystem leitet zu den Sehenswürdigkeiten. Es empfiehlt sich, zumindest eine Strecke auf der Stadtmauer zu spazieren. Ein Ortsbus verkehrt in die Quartiere von Akko, die engen Gässchen der Altstadt können mit den öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht erreicht werden.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Kreuzfahrerfestung
Rittersaal
Rittersaal
Templer Tunnel
Tel Akko
  • Die 1 Stadtmauer umgibt die ganze historische Altstadt von Akko, landseitig ist sie doppelt ausgeführt (teils wird der Zwischenraum zum Parkieren genutzt…). Man gelangt heute meist durch die Rehov Weizmann in die Altstadt, in der Nähe des Turms 2 Burj el-Kummander . Von hier kann man auf der Mauer nach Westen gehen bis zum 3 Kapu Burj am Landtor.
  • Die Kreuzfahrerstadt mit der Crusader Citadel: Über dem Palast der Kreuzfahrer wurde im 18. Jahrhundert eine Zitadelle errichtet, der darunter liegende Teil umfasst sieben Rittersäle, ein Refektorium und den Saal Grand Munir.
4 Crusader Citadel. Tel.: +972 4-995-6707. Besichtigungstour durch die Rittersäle der Kreuzfahrerfestung, die zwischenzeitlich ausgegraben und gesichert wurde, eine mehrsprachige Multimediashow wird auf Wunsch gestartet. Auf einem Audioguide (Personalausweis muss als Depot hinterlegt werden) erhält der Besucher mehrsprachige Informationen zur Geschichte der Stadt und der Geschichte der Kreuzfahrerzitadelle; benötigte Zeit ca. 2 Std. Geöffnet: Sa–Do 8:30–17:30, im Sommer bis 18:00; Fr 8:30–15:00, im Sommer bis 17:00.
  • 5 Acre Prisoners Museum. Ausstellung zum Thema der im Gefängnis der Mandatszeit inhaftierten jüdischen Aktivisten. Geöffnet: 8:30–16:30, Fr 8:30–13:30.
  • 6 Treasures in the Walls Museum (‏אוצרות בחומה‎), בפינה הצפון מזרחית של חומות עכו. Tel.: +972 4-991-1004 . Ethnographisches Museum mit nach Themen eingerichteten Räumen (vom arabischen Prunksalon mit Möbeln mit Perlmutteinlagen über Wandwerkerwerkstätten bis zu einer Apotheke mit Einrichtung aus der Zeit des Unabhängigkeitskriegs). Geöffnet: werktags 10:00–17:00.
  • 7 Templer Tunnel (‏מנהרת הטמפלרים‎) . Die Kreuzfahrer-Festung im Westen der Stadt war durch einen Tunnel mit dem Hafen im Südosten verbunden, der das pisanische Altstadtviertel unterquerte. Der 1994 entdeckte Tunnel wurde zwischenzeitlich restauriert und kann trockenen Fußes durchquert werden, die Strecke beim Eingang im Osten hat eine niedrige Decke, die ersten Schritte muss man gebückt gehen, dann erweitert sich der Tunnel auf eine bequeme Höhe. Geöffnet: Werktage 8:30–17:30, im Sommer eine Stunde später; Fr 8:30–16:30.
  • 1 Ahmed El-Jezzar Moschee (‏مسجد الجزار‎) . Erbaut 1781, im Hof Grabstätten von Jazzar Pasha und seinem Nachfolger, Kleidungsvorschriften. Preis: kostenpflichtig.
  • 8 Hammam El Basha. Geöffnet: werktags 8:30–17:00; im Sommer 9:00–18:00.
  • 2 Ramhal Synagoge. Geöffnet: 8:30–17:30, im Sommer bis 18:00; am Fr 8:30–14:00.
  • 3 S. Andreas
  • ehem. 4 Franziskaner-Kloster. Genutzt von der Terra Santa Schule.
  • Die Karawanserei 9 Khan el Omdan mit dem Uhrturm, ist derzeit für Besucher nicht zugänglich.
  • 10 Leuchtturm (‏מגדלור עכו‎) . Vom Leuchtturm aus ergibt sich ein schöner Rundblick über den Hafen.
  • 11 Tel Akko. Auf dem Tel Akko, der frühesten Siedlungsstätte in Akko, werden in einem parkähnlichen Gelände die ältesten Siedlungsschichten ausgegraben.
Akko, im alten Hafen

Aktivitäten[Bearbeiten]

Einkaufen[Bearbeiten]

  • in den Altstadtgassen kann in einem typisch arabischen 1 Souk eingekauft werden, die Geschäfte schliessen nach den Mittagsstunden.

Küche[Bearbeiten]

Akko ist bekannt für den hier zubereiteten Humus, der als bester von Israel gilt.

  • 1 Mobarsham Restaurant, Ha-Hagana St 4, Akko. Tel.: +972 4-991-9666. Fisch, Meeresfrüche und eine gewaltige Salatauswahl.
  • 2 Humus Said. Tel.: +972 4-991-3945. Bekanntes Humus-Lokal. Geöffnet: 5:00–14:30.
  • 3 Humus Shamsia. Tel.: +972 52-354-5829. Humus, Shwarma.

Nachtleben[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

  • 1 Acco Knights Hostel, Weizman St 1, Akko. Tel.: +972 2 594 5711. Das Hostel Knights Hostel liegt innerhalb der historischen Stadtmauern und wird vom israelischen Jugendherbergsverband betrieben.


Sicherheit[Bearbeiten]

Die Sicherheitslage ist unbedenklich.

Gesundheit[Bearbeiten]

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

Ausflüge[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

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