Terralba

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Terralba
ProvinzItalien
Einwohnerzahl9.719 (2023)
Höhe9 m
Lagekarte von Italien
Lagekarte von Italien
Terralba

Terralba ist eine Gemeinde in der Provinz Oristano im Südwesten von Sardinien, sie erstreckt sich vom kleinen Küstenort Marceddì im Westen bis an die Hügelzüge der Marmilla und dem Monte Arci im Osten, der durch seine Obsidianvorkommen bekannt ist.

Hintergrund[Bearbeiten]

Das Gebiet der heutigen Gemeinde Terralba, es erstreckt sich in der südlichen Campidano-Ebene zwischen der Küste des Golfs von Oristano bis zu den Erhebungen der Marmilla und des Monte Arci im Osten, wurde bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. Die fischreichen Lagunen des Stagno di San Giovanni und Marceddì und die Obsidianvorkommen am Monte Arci, die zur Produktion von Klingen und Pfeilspitzen in den ganzen damaligen Kulturraum exportiert wurden, boten den Einwohnern optimale Siedlungsverhältnisse. Später breitete sich hier die Nuraghenkultur aus.

Eine phönizisch - karthagische Siedlung am Ufer des Stagno di San Giovanni musste wegen Einfall von Piraten ins Landesinnere verlegt werden, hier entstand die "neue Stadt" oder "Nea Polis". Die Stadt mit einem Mauerring mit vier Ecktürmen wurde 238 v.Chr. von römischen Truppen erobert und blieb bis in byzantinische Zeit bewohnt.

Nach einem Einfall der Sarazenen wurde die Stadt weiter ins sichere Landesinnere verlegt, die neue Stadtgründung erhielt den Namen Terralba. Die Stadt gehörte zum Judikat Arborea; die Statue des Stadtpatrons Petrus wurde von Neapolis in die ab 1144 neu errichtete Kathedrale S. Pietro transferiert und die Stadt erhielt die Würde als Bischofssitz. Nach einer Blütezeit wurde die Bevölkerung durch Pest und Einfälle von Barbaren dezimiert, zu Beginn des 17. Jhdt. musste sie fast von Neuem bevölkert werden und blieb über lange Jahre unter der spanischen Herrschaft ein Lehen.

Um 1895 begann die Trockenlegung des malariaverseuchten Sumpfgebietes und das Umland wurde urbar gemacht, im Rahmen dieser Melioration wurde 1928 auf dem neu urbar gemachten Gemeindegebiet das Villagio Mussolini gegründet, das nach Ende des Faschismus den neuen Namen Arborea erhielt. Nach der Neugründung der Provinz Oristano wurde Terralba von der Metropolitanstadt Cagliari an die neue Provinz übertragen.

Anreise[Bearbeiten]

Mit dem Flugzeug[Bearbeiten]

Auf dem Luftweg kann man über den 1 Aeroporto di Cagliari-Elmas im Süden der Insel anreisen; der 2 Flughafen Alghero (Aeroporto di Alghero-Fertilia) im Nordwesten und der 3 Flughafen Olbia (Aeroporto di Olbia-Costa Smeralda) sind weiter entfernt.

Mit der Bahn / Mit dem Bus[Bearbeiten]

Stazione Marrubiu - Terralba)

Der 1872 eingeweihte Bahnhof 4 Stazione Marrubiu - Terralba - Arborea ist der Bahnhof des Städtchens, er liegt allerdings in der weiter nördlich gelegenen Ortschaft Marrùbiu. Der Bahnhof liegt an der von der Ferrovie dello Stato / Trenitalia bedienten Hauptlinie, die von Olbia im Nordosten über Macomer, Oristano nach Süden weiter zur Inselhauptstadt Cagliari führt.

Der Ort selber wird von Bussen der arst / Trasporti Regionali della Sardegna versorgt, direkte Verbindungen bestehen nach Oristano (Linie 209, 401), nach San Nicolo d'Arcidano und Guspini im Süden und zur Inselhauptstadt Cagliari.

Auf der Straße[Bearbeiten]

Zur Anreise nutzt man in der Regel die SS131, diese bedeutendste Nord-Südverbindung im westlichen Sardinien, die von Sassari über Macomer und Oristano nach Cagliari hinabführt, verläuft etwas östlich von Terralba. Von Norden her bietet sich die Ausfahrt Symbol: AS Marrubiu-Terralba an, die über Marrubiu führt; von Süden her nimmt man eher die Ausfahrt Symbol: AS Terralba.

In den Küstenort Marceddì führt die SP69, die Weiterfahrt in den Süden zur Küstenstrasse SP65 über die nur einspurig befahrbare Behelfsbrücke über die Laguna di Marceddì ist offiziell gesperrt.

Mit dem Schiff[Bearbeiten]

Auch wenn mit Marceddì ein Ortsteil an der Küsten liegt, ist dessen kleiner Bootshafen zur Anreise nicht geeignet; der nächste Handelshafen ist derjenige von Oristano, von dem aus aber kein Fährverkehr angeboten wird.

Mobilität[Bearbeiten]

Lokal bewegt man sich zu Fuss, für Ausflüge nach Marceddì und an die Küste benutzt man am besten ein Privatfahrzeug.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Cattedrale di San Pietro
Chiesa della Madonna di Bonaria, Marceddì
Torre di Marceddì

Kirchen[Bearbeiten]

  • 1 Concattedrale di San Pietro . Da die alte romanische Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert baufällig war, entschied man sich um 1820 zum Abbruch des Gebäudes und für einen Neubau im spätbarocken Stil, der sich bis zur Weihe des Gotteshauses im Jahre 1930 hinzog. Aus der alten Kirche blieben der das Taufbecken aus dem Jahre 1626, die hölzerne Kanzel und Statuen des S.Pietro und zwei Madonnenstatuen aus dem 17. Jhdt. erhalten. Im Jahr 2016 erhielt die Kirche eine Orgel, die vorher in der Kirche von Schiffweiler (D) gestanden hatte.
  • 2 Chiesa S. Ciriaco. Die Kirche aus dem Jahre 1741 mit einem steinernen Fundament und einem einzigen Schiff aus Mauerwerk wurde 1949 und 1976/7 erneuert.
  • 3 Capella Ragina Pacis. Die moderne Kapelle stammt aus den Neunzigerjahren des letzten Jahrhunderts.

Ebenfalls zur Gemeinde gehören:

  • Die 4 Kirche Gesù Maestro im benachbarten Weiler Tanca Marchese
  • Die 5 Chiesa Madonna di Bonaria im Küstenort Marceddì, eine einfache einschiffige Landkirche direkt an der Landzunge.

Gebäude[Bearbeiten]

  • Das Rathaus, die 1 Casa comunale wurde 1932/33 im Jugendstil errichtet und kürzlich saniert.
  • Das 1 Teatro Civico, wurde als Casa del Fascio, als Gebäude der faschistischen Partei und Dopo lavoro (Freizeitpalast) 1932 erbaut und nach dem Ende des Faschismus über Jahrzehnte dem Verfall preisgegeben. Um 2002 wurde es saniert und dient als Theater und Konferenzzentrum.
  • Das 2 Museo del Mare behandelt die Nutzung des Meers zum Fischfang.
  • Ebenfalls in Marceddì steht der Küstenturm 3 Torre di Marceddì

Aufgrund der Knappheit von Steinen als Baumaterial in der Schwemmlandebene wurden Steine aus Baumaterialen meistens wiederverwendet, weshalb in der Stadt trotz der relativ langen Geschichte kaum antike Bauten erhalten blieben.

Das Gemeindegebiet ist aufgrund seiner Ausdehnung vom Meer bis zum Vulkanmassiv des Monte Arci landschaftlich und geologisch interessant:

  • Die 1 Laguna di Marceddì mit einem Salzgehalt von 33 - 35 % und der 2 Stagno di San Giovanni mit einem Salzgehalt von 27 - 33 % aufgrund von Süßwassereinstrom zeichnen sich durch eine reichhaltige Flora und Fauna aus. Insbesondere überwintern und brüten hier zahlreiche seltene Wasservogelarten, so das Purpurhuhn (Porphyrio porphyrio) und der Purpurreiher (Ardea purpurea).
  • Die höchsten Erhebungen des Monte Arci sind die Spitzen der 3 Trebina Longa (812 m) und 1 Trebina Lada (795 m). Das Massiv des Monte Arci ist bekannt für seine Obsidian-Vorkommen; über die Geschichte des Obsidianabbaus und der Nutzung seit prähistorischer Zeit informiert das
4 Museo dell'Ossidiana, Via San Giorgio 8, I - 09090 Pau (OR). Tel.: +39 0783 934011, Fax: +39 0783 934011, E-Mail: Geöffnet: Mi–So 10:00–12:00; im Sommer: 16:00–19:00; Okt–Mär: 15:00–18:00. Preis: 4/3 €.
in Pau, am östlichen Abhang des Monte Arci. Im Süden liegt ein 2 Perli - Steinbruch.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Einkaufen[Bearbeiten]

Küche[Bearbeiten]

Nachtleben[Bearbeiten]

Unterkunft[Bearbeiten]

Gesundheit[Bearbeiten]

  • 1 Azienda Sanitaria Locale 5, medizinisches Ambulatorium

Praktische Hinweise[Bearbeiten]

  • 1 Postamt

Ausflüge[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

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